Andreas Varesi - Die Gräfin Báthory

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    Zum Buch:
    Das Buch hat um die 381 Seiten, inklusive einem 5-Seitigen Personen- und Sachregister und einem zweiseitigen Literaturverzeichnis. Es gibt noch eine andere Auflage, allerdings unter dem Titel "Das Geheimnis der Báthory" und umfasst nur 304 Seiten.



    Zum Autor:


    Andreas Varesi, geb. 1964, betätigt sich seit seinem Ingenieurstudium in München als Schriftsteller, Bildhauer und Maler. Zehn Jahre arbeitete er an dem vorliegenden Roman, der sich eng an die historischen Tatsachen und Prozessakten des Falls Erzsébet Bathory lehnt.


    Inhaltsangabe laut Klappentext:


    Ungarn um 1610: Im Hoheitsgebiet der Gräfin Báthory (1560-1614) verschwinden zahllose junge Frauen und Mädchen. Sind sie einem Schattenwolf zum Opfer gefallen, der hier sein Unwesen treibt? Die Bevölkerung der Gegend lebt in Angst und Schrecken. Der Vizekönig sieht sich gezwungen, sich höchstpersönlich an den Ort des Geschehens zu begeben. Doch was man schließlich entdeckt, übersteigt alle Befürchtungen.


    Meine Meinung:


    Das Buch liest sich sehr flüssig, es ist spannend und düster. Schnell fand ich Zugang zum Ungarn um 1610, der Autor hat wirklich gut recherchiert und kann einem in dieser Geschichte ein sehr gutes Bild der damaligen Zeit und dem Handeln und Denken der Menschen vermitteln. Selbst die Politik von damals kommt zur Sprache, wenn der Vizekönig sich mit seinen Begleitern darüber unterhält. Brennende Scheiterhaufen auf der einen Seite, auf der anderen die zu rettenden Jungfrauen, die entführt und auf grausamste Weise zu Tode gefoltert werden. Das wirkt irgendwie ironisch auf mich, zeigt aber deutlich das Bild jener Zeit.


    Die Tatsachen um die Gräfin Báthory, verwebt in eine manchmal etwas mystische Geschichte, vermochten mich zwar zu fesseln. Aber es kommt doch eine ordentliche Portion Magie, Hexerei und Alchemie in der Geschichte vor. Für meinen Geschmack fast ein wenig zu viel für ein Buch, das über eine reale Person geschrieben und so realistisch und gut recherchiert ist. Es wirkte beim Lesen ein wenig widersprüchlich auf mich.


    Aber spannend war es allemal und von daher vergebe ich: 4ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Super, vielen Dank für die tolle Rezi :bussi:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Dankeschön, Hanni! :klatschen: Jetzt habe ich die Bestätigung und das Buch steht fix auf meiner Wunschliste.

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Ich denke auch das Buch wäre schon allein des Covers deiner Ausgabe etwas für mich *gg*
    Da ich der Geschichte der Gräfin auch schon auf anderem Wege begnet bin nehme ich jede Gelegenheit wahr einen Roman über sie zu lesen. Das Buch ist längst auf meinem Wunschzettel *gg* (Seit jemand hier im Was lest ihr Gerade Thread das Buch gepostet hat :elch: )

  • @ HoldenCaulfield :
    Ich habe auch extra auf diese Ausgabe gewartet, denn das Cover der anderen gefällt mir nicht besonders. :zwinker:


    Bin froh, wenn ich euch mit meiner Rezi weiterhelfen konnte. :smile:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

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    Inhalt
    Auf historischen Grundlagen basierend erzählt Andreas Varesi hier die Geschichte der "Blutgräfin" Báthory.
    In deren Hoheitsgebiet verschwinden immer wieder junge Mädchen jeglichen Standes und tauchen, wenn überhaupt, verstümmelt, gefoltert und hingeschlachtet wieder auf. Die Bevölkerung erklärt den Schattenwolf zum Täter, der nachts aus der Hölle heraufsteigt, um sich seine Opfer zu holen. Doch was oder wer steckt wirklich hinter den grausamen Morden? Gedrängt durch Báthorys Schwiegersöhne begibt sich der Vizekönig persönlich an den Ort des Grauens, um Nachforschungen anzustellen...


    Meine Meinung
    Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Da ich mich vorher im Internet schon ein bisschen schlau gemacht habe über die Hintergründe der Gräfin Báthory, wusste ich eigentlich schon grob, was mich erwartet ... aber das hat der Spannung trotzdem keinen Abbruch getan!
    Die Atmosphäre ist von Anfang an düster und unheilvoll, Ungarn um 1600 war beileibe kein besonders freundlicher Ort. Der Autor hat, soweit ich das beurteilen kann, sehr gut recherchiert und bringt das Lebensgefühl (falls ein solches überhaupt bestand) der damaligen Zeit super rüber. Das Volk ist arm und abergläubisch, die Reichen machtbesessen und rücksichtslos ... da entstehen schnell viele Volksmythen, die der Autor gekonnt in die Geschichte miteinfließen lässt. Dadurch entsteht ein sehr düsteres Grundgefühl beim leser, dass einem bis zum Schluss nicht mehr loslässt. Das beste Beispiel dafür ist, dass vor meinem inneren Auge das ganze Geschehen bei Nacht passierte ... jedesmal, wenn es hieß, dass die Nacht anbräche, war ich sehr verwundert darüber, dass nicht schon längst Nacht war! :rollen:


    Spannend finde ich, dass es die Morde, Gräfin Báthory und alle anderen Personen wirklich gab. Man kann sich als leser nicht denken, dass das ja nur der Fantasie des Autors entspringt ... und diese Tatsache verbreitet doch ein mulmiges Gefühl. Hexenverbrennung, Vlad III. Dracula, Graf Thurzo, Folter, Intrigen und brutaler Machtmissbrauch: nur einige Beispiele, die den realen Hintergrund aufzeigen sollen.
    Wer Gewalt nicht vertragen kann, sollte dieses Buch auch nicht unbedingt lesen. Zwar hätte der Autor, wenn er gewollt hätte, sehr viel mehr Details einfließen lassen können, aber es reicht schon so (eben vor allem, wenn man den realen Hintergrund bedenkt)!


    Allerdings fand ich den Schluss etwas zu gewollt düster!


    Alles in allem hat das Buch mir aber super gefallen!
    Varesi vermischt historischen Gegebenheiten mit viel Mystik und heraus kommt ein absolut lesenwerter, spannungsgeladener Roman.


    4ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

    Einmal editiert, zuletzt von mondy ()

  • Hallo,


    danke für die Rezensionen, die ich erst jetzt bemerkt habe. Die Blutgräfin kenne ich bislang nur aus Horrorfilmen. Nun setze ich dieses Buch über sie auf meinen Wunschzettel.


    LG, mohan

  • Hey ihr,


    Dankeschön, dass ihr diese Rezensionen verfasst habt. Das Buch interessiert mich ebenfalls sehr und ich freue mich schon darauf, es lesen zu können.
    Eure Rezensionen haben mich darin bestärkt, dass das Buch lesenswert ist.


    Liebe Grüße

    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

  • Das Buch (oder zumindest die Story) wurde ja auch verfilmt (von und mit Julie Delpy)!
    Hat den Film zufällig jemand gesehen und kann mir sagen, wie der so ist? Ich kann mir Julie gar nicht in so einer Rolle vorstellen!

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)


  • Das Buch (oder zumindest die Story) wurde ja auch verfilmt (von und mit Julie Delpy)!
    Hat den Film zufällig jemand gesehen und kann mir sagen, wie der so ist? Ich kann mir Julie gar nicht in so einer Rolle vorstellen!


    Hallo zusammen,
    der Film startet am 25.06.2009. http://www.diegraefin.x-verleih.de/


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ich hatte das Buch gerade gestern im Buchladen in der Hand (so ungefähr zum vierten Mal :rollen:) und habs mir dann doch wieder anders überlegt, war mir einfach nicht sicher. Nachdem ich eure tollen Rezis gelesen habe, werde ich es mir aber garantiert beim nächsten mal kaufen... Danke! :smile:

  • @ Annabas: Danke für den Tipp, ich hatte mich schon gefragt, wann der Film denn startet. Ich habe mir den Trailer angesehen und bin Baff, wie anders hier die Geschichte doch aufgebaut zu sein scheint! Jetzt frage ich mich doch, ob das Buch nun puristisch gehalten wurde oder der Film aufgemotzt, denn von einer Liebesgeschichte ist im Buch keine Rede! Ich werde mir wohl noch ein Buch über die Blutgräfin zulegen müssen, das etwas Autobiographischer geschrieben ist.

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Inhalt:


    Ungarn um 1610: Eine blutrünstige Mordserie an jungen Mädchen versetzt das Land in Angst und Schrecken. Die Bevölkerung gibt dafür dem „Schattenwolf“ die Schuld. Graf Zrinyi, Emerich Megyery und Baron Druget machen sich auf den Weg zum Palatin, Graf Thurzó, um diesen um Hilfe und Aufklärung zu bitten.
    Auch die junge Maria, die Nichte der Gräfin Báthory, macht auf eigener Faust Erkundungen und stößt auf immer mehr Ungereimtheiten im Zusammenhang mit den Morden und ihrer Tante.


    Meine Meinung:


    Da mich die Legende um die Blutgräfin Báthory schon längere Zeit fasziniert hat, bin ich mit großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, doch leider wurde ich ein wenig enttäuscht zurückgelassen.


    Zum einen hat mir nicht gefallen, dass historische Tatsachen mit frei erfunden und irrealen Elementen vermischt wurden. Die Grundidee finde ich ja nicht schlecht und die Geschichte wurde dadurch auch aufgepeppt und war spannender zu lesen, doch für einen historischen Roman, war dann doch zu viel Zauberei und dergleichen im Spiel, sodass ich das Gefühl hatte einen im Mittelalter spielenden Fantasy-Roman zu lesen.


    Zum anderen – dem Hauptpunkt meiner Kritik – war über die eigentliche Geschichte - Erzsébet Báthory, ihr Leben und ihre Bluttaten - viel zu wenig Information vorhanden. Das Ganze war mir ein bisschen zu seicht, da ich über ihre Person und vor allem ihren Charakter nicht mehr erfahren habe, als ich bereits wusste.
    Außerdem hat mir am Ende die Aufklärung nicht gefallen,

    Entspricht meiner Meinung nach nicht den Tatsachen und ist viel zu frei erfunden. Eine andere Auflösung hätte mir hier mehr zugesagt.


    Anfangs hatte ich auch meine Schwierigkeiten mit der Sprache. Ich musste mich die ersten einhundert Seiten lang einlesen, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte und somit die manchmal langgezogenen Gespräche und Beschreibungen nicht mehr langweilig fand.


    Positiv zu bemerken ist, dass sich am Ende des Buches ein Personen- und Sachregister befindet, dass mir dabei geholfen hat nicht den Überblick über die vielen erwähnten Namen zu verlieren.


    Alles in allem war es doch irgendwie eine interessante Geschichte, jedoch nicht die Beste.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

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  • Zum einen hat mir nicht gefallen, dass historische Tatsachen mit frei erfunden und irrealen Elementen vermischt wurden. Die Grundidee finde ich ja nicht schlecht und die Geschichte wurde dadurch auch aufgepeppt und war spannender zu lesen, doch für einen historischen Roman, war dann doch zu viel Zauberei und dergleichen im Spiel, sodass ich das Gefühl hatte einen im Mittelalter spielenden Fantasy-Roman zu lesen.


    Ist das Buch denn stark fantastisch angehaucht?


    lg
    Dani

  • @ Dani: Stark nicht, aber für mich war dieses ganze Hokus Pokus z.B. die Zauberkräfte mancher Frauen und ihre Beschwörungsformeln, etc. zu viel.
    Ich sage ja nicht, dass das Buch so schlecht ist :zwinker:, aber wie gesagt, ein richtiger historischer Roman war es für mich nicht.

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    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()

  • @ Juggalette: Schade, dass dir das Buch nicht besser gefallen hat, aber ich kann deine Argumentation gut verstehen. Ich war ehrlich gesagt auch erstaunt, als das ganze Zauberzeugs in der Geschichte begonnen hat. Am Anfang dachte ich noch, es sei alles den Ängsten der Protagonisten zuzuschreiben, aber gegen Ende des Buches wird ziemlich aufdringlich mit Zauberei um sich geworfen. Ich habe immer versucht, alles logisch zu erklären, bis ich an den Punkt kam, wo es mir nicht mehr gelingen wollte. Dann habe ich mir gedacht, dass die Geschichte vielleicht wegen der Verfilmung etwas aufge(schlimm)bessert wurde. Allerdings hatte ich bisher noch gar nichts über die Blutgräfin gelesen gehabt, von dem her war die Geschichte an und für sich für mich ganz spannend.

    Liebe Grüsse Hanni 8)

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    Die titelgebende Gräfin Erzsébet Báthory herrscht im Ungarn zu Beginn des 17. Jahrhunderts über einige Ländereien, auf denen jedoch immer mehr junge Mädchen verschwinden und deren Leichen zum Teil grausam verstümmelt wieder auftauchen. Ihre beiden Schwiegersöhne werden von Bewohnern dieser Ländereien gebeten, eine Untersuchung durchzuführen, um die Bestie endlich zur Strecke zu bringen. Teilweise wird ein mysteriöser Schattenwolf für das Grauen verantwortlich gemacht, andere wiederum sehen in der Gräfin selbst den Übeltäter. Der Vizekönig Ungarns höchstselbst führt die Untersuchungskommission an, doch als ehemaliger Liebhaber der Gräfin ist er hin- und her gerissen zwischen ihrer Anziehungskraft und seiner Pflicht.


    Die von Andreas Varesi in seinem Roman dargestellten Ereignisse beruhen zum großen Teil auf den historischen Gerichtsakten über den Fall der so genannten „Blutgräfin“. So ist die Rolle des Vizekönigs und der beiden Schwiegersöhne der Gräfin belegt, ebenso wie die Existenz verschiedener Angestellter von Erzsébet Báthory. Was allerdings die Motive der Gräfin für die Morde an den Mädchen angeht, so hat sich der Autor einerseits an den über die Jahrhunderte entstandenen Legenden orientiert und zusätzlich noch eine magische Komponente hinzugefügt. Dieses phantastische Element hat sich zwar nicht unbedingt als Fremdkörper angefühlt, wäre meiner Meinung nach aber nicht nötig gewesen, da die Geschichte auch so genügend Spannung erzeugt.


    Was mich allerdings mal wieder gestört hat, war die unvermeidliche Liebesgeschichte, die sich im Laufe der Ermittlungen auf der Burg der Gräfin Báthory anbahnt. Wieso nur denkt beinah jeder zweite Schriftsteller, dass sich in seiner Story unbedingt ein Liebespaar zusammenfinden muss? Das wirkt hier zu aufgesetzt und besonders im Zusammenhang mit dem Epilog empfinde ich es als unpassend.


    Insgesamt gesehen hat mir der Roman gefallen. Obwohl ich den Film „Die Gräfin“ bereits im Kino gesehen hatte, war die Handlung spannend zu verfolgen, da sich der Blickwinkel und die Zeitspanne der Handlung des Films vom Buch unterschieden. Die Charaktere waren glaubwürdig gestaltet und es gab auch Sympathieträger, mit denen man als Leser mitfiebern konnte. Mit den bereits oben angesprochenen Punkten komme ich auf insgesamt 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: