Hermann A. Schlögl - Das Alte Ägypten

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    Inhalt:
    Hermann A. Schlögl beschreibt in dieser eindrucksvollen histoire totale die Geschichte des Alten Ägypten von den ersten archäologischen Funden bis zu Kleopatra. Er setzt auf meisterhafte Weise Politik, Religion und Kultur in Beziehung zueinander und berücksichtigt dabei auch bisher vernachlässigte Bereiche wie die Geschichte der Medizin, des Theaters und des Bildungswesens. Damit liegt nach langer Zeit wieder eine umfassende Gesamtdarstellung des Alten Ägypten auf dem neuesten Forschungsstand vor. Das Alte Ägypten fasziniert durch seine monumentalen Bauten und anrührenden Kunstwerke, eine unermeßliche schriftliche Hinterlassenschaft, seine geheimnisvolle Religion und nicht zuletzt durch seine lange Dauer. Hermann A. Schlögl beschreibt, was wir über die früheste Dynastie am Nil wissen und wie sich schon im vierten Jahrtausend v. Chr. die Konstanten der ägyptischen Geschichte, die Macht der Pharaonen und die Totenreligion, herausbildeten. Daß die Kulturgeschichte Ägyptens trotz dieser Konstanten außerordentlich wechselvoll und vielfältig war, wird in diesem Buch eindrucksvoll vor Augen geführt. Das gilt etwa für die Literaturgeschichte mit ihren unterschiedlichen Genres und erstaunlich modern anmutenden, auf das Individuum bezogenen Texten während des Mittleren Reichs. Der religiöse Umsturz Echnatons während des Neuen Reichs wurde, wie neueste Funde zeigen, doch nicht so einschneidend beendet wie bisher angenommen. Und in der Zeit der Ramessiden änderte sich mit den Gräbern im Tal der Könige die Bestattungskultur fundamental. Hermann A. Schlögl gelingt es durch seine außergewöhnliche Vertrautheit mit der ägyptischen Literatur, ein neues Bild vom Alten Ägypten zu zeichnen. Neue Einblicke vermitteln auch die zahlreichen sorgfältig ausgewählten Abbildungen.


    Teilnehmer:
    Insekt
    Bimo
    Liandra
    Myriel
    Annabas
    Jääkaappirunous
    [hr]
    Viel Spaß!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo miteinander, endlich geht’s los! :klatschen:


    Also:


    Heute morgen habe ich schon beim Frühstück ein bisschen in das Buch gekrümelt, mir nochmal die Gliederung angeschaut und das Vorwort gelesen.


    Mir erscheint die Gliederung sehr übersichtlich: Karten, eine chronologische Übersicht, Personen-, Orts- und Sachregister, alles vorhanden. Ich denke, ich werde damit gut zurecht kommen und sicher das meiste finden, wenn ich mal zurückblättern muss, um Einzelheiten nochmal genauer zu lesen.


    Das Vorwort ist angenehm kurz und doch sehr informativ. Tatsächlich fühle ich mich gleich ertappt: das Alte Ägypten ist auch bei mir mit Architektur und Plastik verbunden, gar nicht mit Literatur. Letzteres ist also für mich völlig neu und ich bin schon gespannt, was ich in diesem Buch erfahren werde.


    Schlögl erwähnt im Vorwort die „auf Ewigkeit ausgerichtete Weltordnung“, aus heutiger Sicht erscheint mir so eine Sicht fast vermessen. Andererseits bildet sich immerhin mehrere Tausend Jahre nach dem Alten Ägypten bei uns noch eine Leserunde, welche sich mit dieser Kultur auseinandersetzen wollen – also doch ewig gültig? :zwinker:


    Interessant ist auch, dass Schlögl im Vorwort auf das Dilemma der Archäologie zu sprechen kommt: „Neue Funde können einen Befund stark korrigieren.“ Das ist das Problem einer Wissenschaft, die sich eben nicht nur auf Fakten/Funde stützt, sondern ebenso stark auf das Fehlen von Funden im Sinne von: wo nichts gefunden wird, hat auch nichts existiert. Wer die Geschichte des Fundes der „Himmelsscheibe von Nebra“ in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß, was ich meine.


    Vorhin habe ich dann auch noch das erste Kapitel gelesen. Hier wird mir eine ganze Menge Theorie geboten – ich weiß nicht, was ich mir jetzt alles merken soll und hoffe, dass im folgenden Text die wichtigen Sachen noch einmal kurz erklärt werden, damit ich einen Zusammenhang herstellen kann.


    Interessant war für mich die Bedeutung, welche der Nil für die Entwicklung zur Hochkultur hatte. Eigentlich ist das logisch, aber ich hatte es noch nie aus diesem Blickwinkel gesehen.


    Und gleich ging’s zu den ersten schriftlichen Hinterlassenschaften: Die auf Seite 20-22 abgedruckten Texte erscheinen erstaunlich aktuell. Besonders bei dem Text auf Seite 21 musste ich an den heutigen Jugendkult denken – der ist wohl keine Erfindung der Neuzeit.


    Ganz besonders interessiert hat mich die auf Seite 23 beschriebene Theorie der zwei Ewigkeiten – dass es eine lineare und eine zyklische Ewigkeit gibt. Ich hoffe, im Lauf des Buches noch mehr darüber zu erfahren!


    Tausend Götter! Die zu katalogisieren war sicher keine leichte Arbeit. Und sogar einen Duftgott gab es, verantwortlich für das königliche Hofparfum (Seite 43)! Den werde ich mal rufen, wenn ich bei großer Hitze mal wieder U-Bahn fahren muss ... :rollen: Aber Spaß beiseite, die abgebildete Übersicht der „Hauptgötter“ ist sehr hilfreich.


    Und noch ein Punkt, der mir im Gedächtnis geblieben ist: „In der Glaubenswelt der Ägypter halten Sprache und das geschriebene Wort die Welt zusammen.“ Das ist wirklich sehr verwandt mit „Am Anfang war das Wort“. (Seite 43)


    Die Beschreibung des Totenbuches und der unterschiedlichen Versionen für Fußvolk und Pharaonen zeigt auch, dass die Ägypter hier eine durchaus pragmatische Einstellung hatten. (Seite 52)
    Das Fußvolk sagt „Ich habe nicht getötet“,
    der Pharao sagt „Ich habe nicht ohne Grund getötet“. :breitgrins:


    Dann bin ich mal gespannt auf eure Eindrücke.


    Grüße von Annabas :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Annabas ()

  • Ich bin eigentlich erst mitten im ersten Kapitel, doch mir gefällt die Art, wie Schlögl beschreibt, recht gut. Er versucht, einen Überblick zu geben und baut auch alte Übersetzungen mit ein, wie z.B. der alte Papyrus zum Thema ideale Lebenszeit.


    Der Aufbau des Buches gefällt mir, schon alleine die Überschriften der einzelnen Kapitel sind aussagekräftig und halten hoffentlich das, was sie versprechen!


    Auch die chronologische Übersicht und die Literaturangaben machen einen guten Eindruck. Überhaupt sieht es so aus, als ob der Anhang mit viel Sorgfalt - und in dem Sinne auch den gesamten Inhalt des Buches - aufbereitet wurde. Oder vielleicht schieße ich da über´s Ziel hinaus?


    Der erste Satz auf S. 21 des Textes zu den Werten hat mir gefallen:


    „Berate dich mit dem Weisen wie mit dem Unwissenden, denn nie erreicht man die Grenzen der Kunst“.



    Ganz besonders interessiert hat mich die auf Seite 23 beschriebene Theorie der zwei Ewigkeiten – dass es eine lineare und eine zyklische Ewigkeit gibt. Ich hoffe, im Lauf des Buches noch mehr darüber zu erfahren!


    Ja, da bin ich auch gespannt!


    Bei den Göttern bin ich noch nicht angelangt, aber ich mache mich gleich auf den Weg dorthin! :smile:


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Na da ist er ja... :smile:


    Ich hab mich bis Seite 64 durchgeschlagen und stimme Annabas absolut zu. Viel Theorie! :smile:


    Im Vorwort war dann auch die "Entschuldigung" warum das Buch nur S/W Bilder enthält:

    Zitat

    Da dieses Buch den vielen farbigen Bildbänden zum alten Ägypten keinen weiteren hinzufügen will, werden die Abbildungen bewusst s/w wiedergegeben.


    :breitgrins: Ja, ja. Ich glaube eher das das eine Kostenfrage in der Buchherstellung ist. :zwinker:


    Das Bild auf Seite 17 auf dem man die überfluteten Memnon Kolosse sieht fand ich sehr interessant. Ich hab die letztes Jahr in Natura gesehen und finde das sehr witzig mir vorzustellen das die mal im Wasser standen.


    Darüber das die Ägypter Holz importiert haben für ihren Schiffbau hatte ich noch nie nachgedacht. Klar das die Schiffe gebaut haben. Für ihren Karnak Tempel hatten sie ja die Steine Kilometer weiter südlich hergestellt und per Boot hochgeschifft, aber darüber wo sie das ganze Holz herbekamen hab ich mir nie Gedanken gemacht.


    Die ideale Lebenzeit für die Ägypter fand ich stark. 110 Jahre! :breitgrins: Juhu! Wer will denn so alt werden? :zwinker:


    Als ich Ptahhotep gelesen habe musste ich an Lovecraft denken. :zwinker: Der benutzte auch immer solch leicht lesbare Namen. Cthulhu, Ghatanothoa, Nyarlathotep, Tsathoggua... Anderes Thema. :wegrenn:


    Was ich sehr spannend fand war das die Ägypter bereits ein Jahr mit 365 Tagen und 4 Jahreszeiten hatten. Wie die Mayas! Wer war wohl zuerst? Und wie haben die Ägypter das gemacht? Ich hoffe darüber kommt noch was.


    Im Kapitel "Ägyptologie - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" wurden mal wieder nur "ausländische" Forscher gelistet. Ist wahrscheinlich so ein allgemeines Ding. Bei den Mayas waren es ja auch nicht die Einheimischen die damit anfingen. Schade eigentlich, aber woran das wohl liegt? Als ich letztes Jahr in Ägypten war hatte ich auch das Gefühl das es die Einheimischen eigentlich nur des Geldes wegen Interessiert was sie da so in der Wüste stehen haben. Schade eigentlich.


    Die Ägyptische Maxime über das Bestehende hinauszugehen finde ich super. Sollte man sich mal für sich selbst vornehmen! :zwinker:


    Auf Seite 50 dann wieder DER Spruch:

    Zitat

    Kein Volk hat sich mehr mit dem Tod beschäftigt als die Ägypter.

    Ach ja... Mir fallen da die Mayas ein. Mal wieder... :breitgrins: Wer nun wirklich MEHR war / hatte wird man wohl nicht sagen können, denn wie bereits festgestellt - In der Archäologie gibt es viele Missverständnisse & "Updates".


    Mal was gaaanz was anderes. Man unterhält sich mit 10 Menschen und bekommt 10 verschiedene Sprechweisen zu Ägypten. Dialektabhänig? Vielleicht! Aber vielen sagen entweder Ägipten, oder Ägüpten. Was ist denn nun richtig? Und wie sagt ihr denn?


    gruss

  • Hallo miteinander,



    Die ideale Lebenzeit für die Ägypter fand ich stark. 110 Jahre! :breitgrins: Juhu! Wer will denn so alt werden? :zwinker:


    Naja, man muss ich ja mal ein Ziel setzen ... nur, dass dieses weit von der Realität weg war, wenn die durchschnittliche Lebenserwartung um 35 Jahre war.



    Was ich sehr spannend fand war das die Ägypter bereits ein Jahr mit 365 Tagen und 4 Jahreszeiten hatten. Wie die Mayas! Wer war wohl zuerst?


    Ich glaube nicht, dass das jemals jemand rauskriegen könnte.



    Als ich letztes Jahr in Ägypten war hatte ich auch das Gefühl das es die Einheimischen eigentlich nur des Geldes wegen Interessiert was sie da so in der Wüste stehen haben. Schade eigentlich.


    Ich denke das liegt daran, dass die weiter weg liegenden Ziele immer interessanter und "besser" erscheinen als das, was man vor der Haustür findet und neben dem man aufgewachsen ist. Wieviele Leute schwärmen von der Landschaft in Neuseeland - dabei ist sie der europäischen sehr ähnlich. Oder wenn ich meiner Tante (lebt in Kalifornien) erzähle, dass ich gerne mal den Indian Summer in USA erleben möchte, dann fragt sie mich ganz irritiert: "Wieso das denn, das hast du doch daheim genauso?" :breitgrins:



    Mal was gaaanz was anderes. Man unterhält sich mit 10 Menschen und bekommt 10 verschiedene Sprechweisen zu Ägypten. Dialektabhänig? Vielleicht! Aber vielen sagen entweder Ägipten, oder Ägüpten. Was ist denn nun richtig? Und wie sagt ihr denn?


    Ich kenne die Version Ägüpten. Auf schwäbisch Egibde. :zwinker:
    Haben wir hier noch andere Dialektversionen?


    Grüße von Annabas :winken:

  • Hallo miteinander,


    die nächsten beiden Kapitel sind kurz, so dass ich beide heute noch lesen konnte.


    Im zweiten Kapitel geht es um die ägyptische Vor- und Frühzeit – einer Zeit, der ich bisher keinerlei Aufmerksamkeit gewidmet habe. Die Beschreibung und Deutung der „Narmerpalette“ fand ich wirklich interessant, mit so einer Erklärung schaut man sich die Bilder doch gleich ganz anders an! Zimperlich waren die damaligen Könige auch nicht, was die abgebildeten abgeschlagenen Köpfe etc. angeht – für die Bildung des ersten (bisher bekannten :zwinker: ) Territorialstaates wurden die Opfer in Kauf genommen. Wie stand es in einem der vorigen Kapitel zum Totenbuch – „Ich habe nicht ohne Grund getötet.“ :rollen:


    Ärgerlich ist natürlich die Im dritten Kapitel noch einmal beschriebene Tatsache, dass die frühe Archäologie eher eine Schatzsuche war. Schlögl bringt ein Beispiel, in dem wichtige Funde verbrannt oder zerstört wurden, nur um den Wert anderer Funde zu steigern. :grmpf: Unmöglich! Hier zeigt sich auch eine unglaubliche Arroganz und Respektlosigkeit der frühen „Archäologen“ ihren eigenen Funden gegenüber.


    Das hier beschriebene „Totengeleit“ ist aus heutiger Sicht eher gruselig – dass Diener und Haremsdamen dem König in den Tod folgen mussten. Bah, ich frage mich manchmal schon, zu welchen Szenen das geführt haben mag ...


    Und Steuern gab es auch schon – das ist wohl eine der frühesten Erfindungen der Menschheit. :breitgrins:


    Bisher liest sich das Buch recht gut. Es ist flüssig geschrieben und obwohl der Text sehr viele Informationen enthält, erscheint er mir nicht trocken oder oberlehrerhaft. Manchmal erscheint mir die Aufzählung der verschiedenen, aufeinander folgenden Herrscher etwas übergenau, aber vielleicht gibt sich das noch, wenn wir mal in Zeiten ankommen, wo es mehr Funde und daher auch mehr zu berichten gibt.


    Und irgendwie kann ich es nicht verhindern, dass mir ständig die Bilder aus dem Film „Die Mumie“ im Kopf herumspuken ...


    Weiterlesen kann ich erst am Freitag, bis dann,
    Grüße von Annabas :winken:

  • Hallo zusammen, Smilie_Aegypten_14.gif


    ich habe heute das 1. Kapitel beendet und mir gefällt das Buch bisher wirklich gut. Vor allem das Einbeziehen alter Texte etc. finde ich sehr gelungen.



    Schlögl erwähnt im Vorwort die „auf Ewigkeit ausgerichtete Weltordnung“, aus heutiger Sicht erscheint mir so eine Sicht fast vermessen. Andererseits bildet sich immerhin mehrere Tausend Jahre nach dem Alten Ägypten bei uns noch eine Leserunde, welche sich mit dieser Kultur auseinandersetzen wollen – also doch ewig gültig? :zwinker:


    Ich finde diese Behauptung eigentlich nicht vermessen. Das Ägyptische Reich hat, salopp gesagt, 4000 Jahre bestanden - welches Reich, welcher Staat etc. kann das von sich behaupten? Dass die Ägypter nach einigen tausend Jahren ihre "Weltordnung" für ewig dauernd angesehen haben, kann ich mir da schon vorstellen... Und ich glaube auch, Schlögl meinte mit seiner Aussage, dass die alten Ägypter dies selber von ihrer Weltordnung etc. dachten.


    Zitat

    Und gleich ging’s zu den ersten schriftlichen Hinterlassenschaften: Die auf Seite 20-22 abgedruckten Texte erscheinen erstaunlich aktuell. Besonders bei dem Text auf Seite 21 musste ich an den heutigen Jugendkult denken – der ist wohl keine Erfindung der Neuzeit.


    Ich empfinde nicht nur die abgedruckten Texte aktuell, sondern auch die Lebensweise der alten Ägypter unglaublich zeitgemäß: Es gab Schulen, rechtlich waren Frauen und Männer gleichgestellt, die Arbeitssituation glich einem Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis und im Grunde war Ägypten ein 'Beamtenstaat'. Ich war wirklich erstaunt, ein so 'modernes' Reich kennenzulernen. Beeindruckt haben mich in diesem Zusammenhang auch ihre 'Ansichten', vor allem dass das Ziel ihres Daseins das "Verwirklichen der Maat" (S. 44), d.h. das Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit war. Im Grunde ist das eine rechtliche Verankerung von Gerechtigkeit - beeindruckend!


    Zitat

    Und noch ein Punkt, der mir im Gedächtnis geblieben ist: „In der Glaubenswelt der Ägypter halten Sprache und das geschriebene Wort die Welt zusammen.“ Das ist wirklich sehr verwandt mit „Am Anfang war das Wort“. (Seite 43)


    Es klingt auch noch schön. Smilie_Aegypten_26.gif Sehr schön finde ich auch die Idee, "daß die Welt durch die Magie des Wortes" (S. 37) entstand.


    Wie gesagt, mir gefällt das Buch bis jetzt sehr gut. Es gibt viele Informationen, reichlich Überraschungen und faszinierende Details. Die wenigen schwarz-weiß Bilder stören mich im Grunde auch nicht – der Text ist gut verständlich, sehr anschaulich und die eingefügten Zitate und Übersetzungen machen das Fehlen von bunten Bildchen allemal wett. Smilie_Aegypten_7.gif


    Bis bald,
    bimo


  • Im Kapitel "Ägyptologie - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" wurden mal wieder nur "ausländische" Forscher gelistet. Ist wahrscheinlich so ein allgemeines Ding. Bei den Mayas waren es ja auch nicht die Einheimischen die damit anfingen. Schade eigentlich, aber woran das wohl liegt? Als ich letztes Jahr in Ägypten war hatte ich auch das Gefühl das es die Einheimischen eigentlich nur des Geldes wegen Interessiert was sie da so in der Wüste stehen haben. Schade eigentlich.


    Als die Ägyptologie begann, hatten die Ägypter genau so wenig Ahnung von den Hieroglyphen wie der Rest der Welt. Warum aber die Europäer mit der Ägyptologie begonnen haben? Keine Ahnung. Vielleicht lag es einfach an dem Forschungsdrang der damaligen Zeit. Heute ist es zumindest etwas anders. Man denke nur an den Leiter des Ägyptischen Museums in Kairo, den ich schon einige Male in Dokus gesehen habe (vor einigen Jahren hat er live einen Sarkophag geöffnet; er plädierte auch dafür, die Büste der Nofretete wieder nach Ägypten zu bringen).


    Das eigentliche "wieso" und "warum" können wir natürlich nicht mehr eindeutig beantworten. Es ist halt ein Phänomen der Zeit, dass ein Volk seine Vergangenheit 'vergessen hat', bzw. dazu gezwungen wurde diese zu vergessen und eine andere Kultur diese erst wieder - auch für das einheimische Volk selbst - neu entdeckt.

  • Wow, ihr legt ja ein Tempo vor. :entsetzt:


    Mittlerweile habe ich das Vorwort und die ersten beiden Abschnitte vom 1. Kapitel gelesen. Bisher ist es eine ziemlich geraffte Darstellung, aber das soll wohl nur klar machen, auf was man sich mit diesem Buch einlässt. Ich bin daher zuversichtlich, dass das alles noch ausführlicher in den nächsten Kapiteln dargestellt wird.


    Die Erklärung für die schwarz-weiß Abbildungen fand ich übrigens okay. Sicherlich wären Farbfotos schöner gewesen, aber damit wäre das Buch bestimmt teurer geworden. Und wenn man mag, dann kann man sich immer noch einen Bildband als Ergänzung kaufen. :zwinker:



    Was ich sehr spannend fand war das die Ägypter bereits ein Jahr mit 365 Tagen und 4 Jahreszeiten hatten.


    Waren das wirklich 4 Jahreszeiten? Es ging doch um ein Jahr mit 365 1/4 Tagen und 3 Jahreszeiten? Ich hab das Buch gerade nicht da, aber es waren doch 2 "normale" Jahreszeiten (Winter und ?) und "Überschwemmung", oder?



    ich habe heute das 1. Kapitel beendet und mir gefällt das Buch bisher wirklich gut. Vor allem das Einbeziehen alter Texte etc. finde ich sehr gelungen.


    Das 1. Kapitel habe ich zwar noch nicht geschafft, aber mir gefällt das Buch bisher auch gut. Die alten Gedichte und Texte finde ich dabei überraschend gut zu lesen. Das mag bestimmt auch an der Übertragung liegen, aber es macht mir die alten Ägypter auf jeden Fall sympathisch. Und 110 Jahre alt würde ich auch gerne werden - und dabei noch fit wie ein Turnschuh bleiben. :zwinker:


    Mehr gibt von mir leider noch nicht, ich muss erstmal weiter lesen. :winken:

  • Myriel: Du hast recht! Es waren 3 Jahreszeiten. Sorry... Überschwemmung, Sommer & Winter. :redface:



    Ich denke das liegt daran, dass die weiter weg liegenden Ziele immer interessanter und "besser" erscheinen als das, was man vor der Haustür findet und neben dem man aufgewachsen ist. Wieviele Leute schwärmen von der Landschaft in Neuseeland - dabei ist sie der europäischen sehr ähnlich. Oder wenn ich meiner Tante (lebt in Kalifornien) erzähle, dass ich gerne mal den Indian Summer in USA erleben möchte, dann fragt sie mich ganz irritiert: "Wieso das denn, das hast du doch daheim genauso?" :breitgrins:


    Das Stimmt wahrscheinlich schon. Ich denke auch das der Großteil der Bevölkerung (egal wo) sich einfach nicht für solche Dinge interessiert.



    Man denke nur an den Leiter des Ägyptischen Museums in Kairo, den ich schon einige Male in Dokus gesehen habe (vor einigen Jahren hat er live einen Sarkophag geöffnet; er plädierte auch dafür, die Büste der Nofretete wieder nach Ägypten zu bringen).


    Ob er dafür plädiert weil sie nach Ägypten gehört, oder weil es besser für ihn wäre, weil damit auch die Touristen die sie sehen wollen zu ihm ins Museum müssen. Ich denke bei dem ganzen steckt auch viel $$$ dahinter. Ich würde solche Wertvollen Gegenstände so wenig wie möglich transportieren, damit sie eben für die Nachwelt erhalten bleiben.


    Ich hab gestern noch ein bissel weiter lesen können und bin jetzt bis Seite 101 vorgedrungen und ich muss Annabas absolut zustimmen...


    Ärgerlich ist natürlich die Im dritten Kapitel noch einmal beschriebene Tatsache, dass die frühe Archäologie eher eine Schatzsuche war. Schlögl bringt ein Beispiel, in dem wichtige Funde verbrannt oder zerstört wurden, nur um den Wert anderer Funde zu steigern. :grmpf: Unmöglich! Hier zeigt sich auch eine unglaubliche Arroganz und Respektlosigkeit der frühen „Archäologen“ ihren eigenen Funden gegenüber.


    Da dacht ich auch nur: Die spinnen die "Archäologen"! Emile Amelineau hieß der Typ...


    Das Kapitel über die Pyramiden hat mir sehr gut gefallen und war ein wirkliches Hoch nach dem vorigen Kapitel das mir doch zu sehr ins Detail ging. Wer soll sich das denn alles behalten? Egal... Mal wieder erstaunt war ich wie hoch die Pyramiden doch so sind. Heute noch bis zu 147 Meter (Horizont des Cheops) hoch. Der Wahnsinn!


    Die Sphinx wurde auch angesprochen. Hat jemand von euch den Bericht über die Sphinx bei Galileo gesehen? Oder war das Welt der Wunder? Ach, da blickt doch keiner mehr durch. :grmpf: Egal. Auf jeden Fall hatten die da irgendwie behauptet das die Sphinx von einem Volk vor den Ägyptern oder so erbaut sein muss. Ich hab das ganze nur nebenbei geschaut beim Kochen deshalb bin ich mir nicht sicher wer wie wo was die genannt haben. Hat das einer von euch vielleicht gesehen? Ich will nicht dumm sterben! :heul:


  • Ich empfinde nicht nur die abgedruckten Texte aktuell, sondern auch die Lebensweise der alten Ägypter unglaublich zeitgemäß: Es gab Schulen, rechtlich waren Frauen und Männer gleichgestellt, die Arbeitssituation glich einem Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis und im Grunde war Ägypten ein 'Beamtenstaat'. Ich war wirklich erstaunt, ein so 'modernes' Reich kennenzulernen. Beeindruckt haben mich in diesem Zusammenhang auch ihre 'Ansichten', vor allem dass das Ziel ihres Daseins das "Verwirklichen der Maat" (S. 44), d.h. das Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit war. Im Grunde ist das eine rechtliche Verankerung von Gerechtigkeit - beeindruckend!


    Smilie_Aegypten_7.gif


    Ja, die Grundgedanken hören sich wirklich gut an! (Der Smiley ist wirklich klasse! :breitgrins: )


    *Hach* - heute bin ich nicht sehr viel zum Lesen gekommen !


    Die Bedeutung des Skarabäus war mir eigentlich schon klar, allerdings wundere ich mich immer wieder mal, wie die Ägypter – und im allgemeinen die Menschen –so eine „Kleinigkeit“ (das meine ich nicht im Sinne von wertlos) zu so einer großen Bedeutung bringen.


    Schmetterlinge würden auf eine andere Art sich ja auch anbieten – wegen der Verpuppung – aber ich weiß nicht, ob die in irgendeiner Kultur eine große Bedeutung erhalten haben. Weiß das jemand?
    Hat euch die „Negade-Zeit“ vorher irgendwas gesagt? Ich habe diesen Begriff noch nie gehört. Anhand der Keramik wurden diese Zeitabschnitte eingeteilt. Die Badari – Kultur und die Negade – Zeit waren wohl die Vorläufer der ägyptischen Kultur.


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Hi,


    Ich hab noch ein wenig weiter gelesen (bin jetzt auf Seite 169). Die letzten Kapitel fand ich sehr gut, besonders "Das symphonische Ägypten" hat mir gut gefallen. Was aber leider auch viel zu kurz war. :sauer: Die Musik interessiert mich doch sehr. Hat da jemand einen Musik Tipp, ägyptischer Musik? Ich hab da 2 CDs von denen ich ganz begeistert bin:


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    Karl Sanders - Saurian Exorcisms

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    Auch wenn der gute Mensch Amerikaner ist :zwinker: atmosphärisch & musikalisch ganz toll! Einfach mal reinhören wenn es interessiert: http://www.myspace.com/karlsandersofficial


    Während der letzten paar Kapitel kam bei mir die Frage auf: Wie weit waren denn die anderen Nationen entwickelt, mit denen die Ägypter Tauschhandel betrieben und auch Krieg führten? Es werden zwar Lybien, Syrien etc. genannt aber lediglich Stadtstaaten ohne Namen. :sauer: Für Stadtstaaten braucht man selber ja keine Tausende Mann starke Armee oder? Ich hoffe darüber kommt noch was.


    Das Kapitel über die Schulen fand ich witzig. Zum einen das es das schon gab und zum anderen die Mahnrede eines Lehrers ist doch Topaktuell oder? Also die Kids waren schon immer so. :zwinker:


    "Die Kunst des Heilens" fand ich auch sehr spannend. Erstaunlich wie weit und gut die Ägypter in der Medizin waren. Mal abgesehen von dem Zauber Krempel... Besonders witzig fand ich den ersten Schwangerschaftstest der ja scheinbar funktioniert! :breitgrins:


    So ich surf dann mal nach Hans Hickmann, der im symphonischen Kapitel genannt wurde.


    gruss

  • Gestern Abend habe ich den Rest des 1. Kapitels und das 2. Kapitel gelesen.


    Das Götterpantheon der Ägypter war wirklich reich besetzt. Über 1000 Götter ... sogar einen Gott für das Hofparfüm gab es! :lachen:
    Interessant war für mich, wie die Götter teilweise miteinander verschmelzen konnten oder sogar ineinander aufgingen. Auch die Bildung von Triaden war neu für mich. Schade, dass nur so wenig über die Götterfamilien gesagt wurde. Ein Stammbaum der wichtigsten Familien wäre bestimmt faszinierend gewesen.
    Über Inzucht scheint sich allerdings niemand Gedanken gemacht zu haben. Extrem war da das Quartett Osiris, Isis, Seth und Nephthys, allesamt Geschwister und dazu noch 2 Paare!



    Die Beschreibung des Totenbuches und der unterschiedlichen Versionen für Fußvolk und Pharaonen zeigt auch, dass die Ägypter hier eine durchaus pragmatische Einstellung hatten. (Seite 52)
    Das Fußvolk sagt „Ich habe nicht getötet“,
    der Pharao sagt „Ich habe nicht ohne Grund getötet“. :breitgrins:


    Diese Stelle ist mir beim Lesen auch aufgefallen. Tja, schon damals waren alle Menschen gleich und manche waren gleicher. :rollen:



    Im zweiten Kapitel geht es um die ägyptische Vor- und Frühzeit – einer Zeit, der ich bisher keinerlei Aufmerksamkeit gewidmet habe.


    Von diesen Epochen habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört und mir auch nie Gedanken darüber gemacht. Mir geht es da wie den anfänglichen Ägyptologen: die Hieroglyphen und die Pyramiden wussten so sehr zu faszinieren und warfen genug Rätsel auf, so dass ich mir über andere Dinge nicht den Kopf zerbrochen habe. :redface:


    Mal sehen, ob ich mich heute Abend etwas dem 3. Kapitel widmen kann.


    LG Myriel :winken:

  • Hallo miteinander,


    heute vormittag konnte ich noch das dritte Kapitel lesen.


    Der Bericht über den Pyramidenbau hat mir sehr gut gefallen - das ist auch die Zeit, die ich mit dem "alten Ägypten" verbinde. Die Vorzeit war zwar in dem vorangegangenen Kapitel interessant dargestellt, aber irgendwie faszinieren mich die Pyramiden einfach stärker.


    Auch das Kapitel über die Musik war interessant - ich frage mich bloß, wie man über Abbildungen von Instrumenten zu einer halbwegs zuverlässigen Methode kommen will, die altägyptische Musik nachzuempfinden, wenn man keine Aufzeichnungen über die damalige Harmonielehre hat. :gruebel:
    Aber das will ich den Musikwissenschaftlern überlassen - die haben das schließlich gelernt (hoffe ich).


    @insekt: einen richtigen Tipp für ägyptische Musik habe ich nicht. Die heutige, arabische Musik mag ich nicht so besonders. Aber ich hatte vor langer Zeit mal eine LP gekauft: der Jazzmusiker (und New-Ager) Paul Horn nahm in der Großen Pyramide Meditationsmusik auf: Paul Horn inside the Great Pyramid. Ist aber Geschmacksache. Heute gefallen mir die Aufnahmen nicht mehr so gut.

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    Grüße von Annabas :winken:

  • Danke für den Tipp. Ich schau mal ob ich das irgendwo im Netz finde zum anhören.

  • Mein Buch ist nun auch angekommen - bin etwas überrascht von der Größe - da muss ich mir jetzt Mühe geben, Ihr legt ein ziemliches Tempo vor und ich werde wohl immer nur abends ein bisschen lesen können. Dieses Buch eignet sich vom Format nicht fürs Schmökern unterwegs.


    Der Aufbau gefällt mir zumindest schon mal richtig gut und vor allem der Anhang verdient seine Aufmerksamkeit. Neben umfangreichen Literaturhinweisen findet man auch eine tolle Übersicht, die beide "Zeiteinteilungen" jeweils nach Zeit/Reich und den dazugehörigen Dynastien darstellt.
    So kann ich auch meine restlichen Archäologie- und Ägyptenbücher besser einordnen.


    Ansonsten habe iches nur bis zum ersten Teil des 1 Kapitels geschafft. Trotzdem gab es schon so einiges Neues an Wissen - unter anderem die umfunktionierten Buchstaben, damit die Namen überhaupt lesbar sind. Erstaunlich ist, dass man dabei Fehler in Kauf nimmt und dies sogar international.




    Ich denke das liegt daran, dass die weiter weg liegenden Ziele immer interessanter und "besser" erscheinen als das, was man vor der Haustür findet und neben dem man aufgewachsen ist. Wieviele Leute schwärmen von der Landschaft in Neuseeland - dabei ist sie der europäischen sehr ähnlich. Oder wenn ich meiner Tante (lebt in Kalifornien) erzähle, dass ich gerne mal den Indian Summer in USA erleben möchte, dann fragt sie mich ganz irritiert: "Wieso das denn, das hast du doch daheim genauso?" :breitgrins:


    Da stimme ich Dir auch voll zu. Ich denke, das Desinteresse kann früher sicherlich auch bildungstechnisch begründet sein.
    Zudem stand der Ehr- und Ruhmesbegriff vor allem in Europa hoch im Kurs aber wie gelangt man Zu Ruhm und Ehre? Im eigenen Land sind die Möglichkeiten zu gering aber im Ausland bestanden noch Möglichkeiten nach Schätzen zu graben. Der monetäre Faktor spielte da sicherlich auch eine große Rolle.


    Letzens lief im TV auch eine Doku über aktuelle Ausgrabungen (in welchem Land weiss ich nicht mehr) - dazu wurden dann auch Einheimische gefragt, was sie von den Ausgrabungen und deren geschichtlicher Bedeutung halten.
    Und ihre Antwort entsprach wohl etwa dem, was Annabas schon erwähnte - sie leben da und für sie ist es einfach normal.
    Sie und ihre Vorfahren leben in diesen Gebieten schon seit viele Jahren - oftmals wurden Funde wie Krüge etc. durch Einheimische ausgegraben oder gefunden (bzw. wissen die Einheimischen genau, wo noch etwas "rumliegt") und einfach in den Alltag integriert d.h. im Haushalt wiedrverwendet.


    Natürlich besteht auch Geld eine große Rolle. Die meisten Einheimischen sind einfache arme Leute. Der Interviewte gab an, dass er Skarabäen gesammelt habe und diese zu Hause aufbewahrt. Sobald ein Familienmitglied erkrankt und Geld für den Arzt benötigt, dann nimmt er ein paar der gefundenen Teile und bringt sie den Archäologen und verkauft sie an diese.


    Das finde ich schon legitim.


    Andere Einheimische haben sich aufs Fälschen spezialisiert und verkaufen diese. Die Fälschungen stellten sie übrigens nach den Abbildungen der einschlägigen Fachliteratur her. :breitgrins: Ein Experte begutachtete die Teile, konnte sie zwar als Fälschungen entlarven, trotz allem waren diese Teile sehr gut gemacht, wenn man bedenkt dass die Fälscher weder lesen noch schreiben konnten und die Hieroglyphen trotzdem fast einwandfrei hinbekamen.


  • Ihr legt ein ziemliches Tempo vor...


    Ich werd erst mal langsamer lesen. Bin am Ende des 6. Kapitels irgendwo bei Seite 220+. Ist wohl besser wenn wir beieinander bleiben. :zwinker:


    Wenn es euch interessiert und ihr mir sagt wie ich hier Bilder in eine Nachricht einfüge, kann ich gern mal ein paar hochladen die ich letztes Jahr gemacht habe. Hatschepsut Tempel, Karnak Tempel, Abu Simbel, Memnon Kolosse...


    gruss

  • Hallo miteinander,


    ich habe heute das fünfte Kapitel über das mittlere Reich gelesen.
    Das Buch ist eine wahre Fundgrube an interessanten Details - wir haben gut gewählt damit! :smile:


    Aber der Reihe nach:


    Interessant ist der Wandel der Jenseitsvorstellung im mittleren Reich, also dass das Jenseits konkreter beschrieben wird. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern, bis die berühmten "Totenbücher" entstehen, denn darin ist ja dann sehr genau beschrieben, was der Tote auf dem Weg ins Jenseits zu tun und zu lassen hat.


    Grinsen musste ich bei dem "stellvertretenden Schabti" (Seite 131).

    Zitat

    Die Schabti-Figuren ... wurden jetzt ... bei unangenehmen Arbeiten im Jenseits zu Stellvertretern des Toten und hatten "hier bin ich" zu antwoten, wenn der Grabherr zum Dienst verpflichtet wurde.


    Wieder ein Beispiel für den praktischen Sinn der Ägypter. :zwinker:


    Dass sich auch Agatha Christie von den ägyptischen Texten inspirieren ließ, wusste ich auch nicht. ich muss mal das erwähnte Buch "Rächende Geister" bei meiner Schwester ausleihen, sie hat die komplette Sammlung der Bücher von Agatha Christie.


    Die "Mahnrede an einen unwilligen Schüler" (Seite 139) kann vermutlich auch heute noch jeder Lehrer unterschreiben ... Auch wenn ich mich wiederhole: Die Themen der hier im Buch abgedruckten literarischen Zeugnisse sind erstaunlich aktuell!


    Auf Seite 147 wird die altägyptische Erzählung "Sinuhe" erwähnt, und auch der 1945 erschienene Roman "Sinuhe der Ägypter" von Mika Waltari. Das ist ein Buch, das ich vor langer Zeit gelesen habe, und ich habe gerade bei Wikipedia gelesen, dass es sogar im Harenberg "Buch der 1000 Bücher" erwähnt ist. Das Buch ist bestimmt in meiner Bücherei ausleihbar, da muss ich doch mal schauen, ob ich meine Erinnerung nicht auffrischen sollte. Ich habe es jedenfalls in guter Erinnerung.


    Die ägyptischen Handelsbeziehungen (Seite 156) mit dem Libanon (damaliges Phönizien) und Nubien sind Thema des nächsten Abschnittes.


    Während der letzten paar Kapitel kam bei mir die Frage auf: Wie weit waren denn die anderen Nationen entwickelt, mit denen die Ägypter Tauschhandel betrieben und auch Krieg führten? Es werden zwar Lybien, Syrien etc. genannt aber lediglich Stadtstaaten ohne Namen. :sauer: Für Stadtstaaten braucht man selber ja keine Tausende Mann starke Armee oder? Ich hoffe darüber kommt noch was.


    So ganz sattelfest bin ich in der Geschichte dieser Epochen auch nicht mehr, aber zumindest in Mesopotamien entwickelte sich parallel zu Ägypten eine eigene Hochkultur, die sicherlich handelsfähige Produkte hatte. Und die Phönizier als Seefahrervolk waren ebenfalls als Handelspartner geeignet.


    Das Wissen der Ägypter über Heilkunst (Seite 165) ist ebenfalls beeindruckend - die Ärzte nahmen sich dem Thema richtig wissenschaftlich an!


    Passend finde ich die Symbolerklärung der Fliege (Seite 184:( Ausdauer und Hartnäckigkeit. :zwinker:
    Gut beobachtet und heute noch gültig, wenn ich sehe, was da um meine Lampe schwirrt.


    Beim Lesen dieses Kapitels habe ich mich immer wieder gewundert, dass dieser Abschnitt der ägyptischen Geschichte relativ friedlich verlaufen ist. Es sind zwar immer wieder Feldzüge erwähnt, besonders gegen Ende der Epoche, aber anscheinend keine längeren Kriegsperioden. Nun ja, anders hätte es ja wohl auch nicht zu dieser Blütezeit kommen können.


    @insekt: wäre schön, wenn du Bilder einstellt. :winken: Einfach bei einer Antwort auf "erweiterte Optionen" (links unterm Textfeld) klicken, dann kann man Dateien anhängen.


    Grüße von Annabas :winken:


  • Auf Seite 147 wird die altägyptische Erzählung "Sinuhe" erwähnt, und auch der 1945 erschienene Roman "Sinuhe der Ägypter" von Mika Waltari. Das ist ein Buch, das ich vor langer Zeit gelesen habe, und ich habe gerade bei Wikipedia gelesen, dass es sogar im Harenberg "Buch der 1000 Bücher" erwähnt ist. Das Buch ist bestimmt in meiner Bücherei ausleihbar, da muss ich doch mal schauen, ob ich meine Erinnerung nicht auffrischen sollte. Ich habe es jedenfalls in guter Erinnerung.


    Sinuhe habe ich auch vor einiger Zeit gelesen, und der Roman hat mir sehr gut gefallen. Viele detailreiche Beschreibungen, die einen in diese Zeit hineinversetzen können.



    Wenn es euch interessiert und ihr mir sagt wie ich hier Bilder in eine Nachricht einfüge, kann ich gern mal ein paar hochladen die ich letztes Jahr gemacht habe. Hatschepsut Tempel, Karnak Tempel, Abu Simbel, Memnon Kolosse...


    Ich war letzten Februar auch in Ägypten und hatte dort so eine Rundreise mitgemacht! Das war total faszinierend. Die Nilkreuzfahrt war dann tatsächlich so, dass ich das Gefühl hatte, mitten in einem Film zu sein und dieses herrliche Land zu sehen war so beeindruckend! Wann warst du denn in Ägypten? Und was hast du alles gesehen?


    Mittlerweile habe ich bis S. 141 gelesen. Der Text wird immer wieder durch die eingefügten Übersetzungen aufgelockert und anschaulich dargestellt, finde ich. Das gefällt mir sehr gut. Dass die altägyptische Musik nochmals auferweckt werden sollte, finde ich ein wenig weit hergeholt. Auch wenn Yvonne Harpurs dies mit allen Mitteln versucht, fürchte ich fast, dass hier grundlegende Möglichkeiten zur Wiederherstellung der ägyptischen Musik fehlen.


    Auf die Entdeckung des Individuums bin ich schon gespannt. Hab dieses Kapitel zwar schon angefangen, bin aber noch nicht sehr weit vorgedrungen. Auch das Erziehungsideal der Ägypter scheint ja sehr modern zu sein.


    LG
    Liandra


    Das goldene Zeitalter wartet auf mich! :breitgrins:

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Hallo,


    bei Seite 225 mach ich jetzt mal die genannte Pause. Jetzt kommt sowieso Echnaton. :zwinker:


    Auf Seite 184 wird von einer Graböffnung berichtet bei der man die Mumie wegwarf. Wo gibt's denn so was? :heul:


    Auf die Dauer verwirren mich die vielen vielen Namen. Kann ich mir gar nicht alles behalten...


    Was ich sehr interessant fand war Feldmarschall Lord Edmund Allenby der bei einer Schlacht die selbe Taktik benutzte wie Thutmosis III. und auch noch damit gewann!


    Das die Menschen damals schon dumm waren zeigt sich darin das sie früher schon Elefanten gejagt haben wegen Spaß und Elfenbein.


    357 n. Chr. sollen die Römer den größten aller Obelisken mit in ihre Heimat genommen haben. Die spinnen die Römer! :breitgrins:


    Auf S. 221 ist die Rede von einem Harem mit 317 Frauen! Wow! Bei der ganzen Sache mit den Prinzessinnen anderer Herrscher die dann in irgendeinem Harem verschwanden kam mir immer die Frage: Wie kann ich mir das vorstellen? So ne Art Zwangsprostitution? Die spinnen doch alle.



    Ich war letzten Februar auch in Ägypten und hatte dort so eine Rundreise mitgemacht! Das war total faszinierend. Die Nilkreuzfahrt war dann tatsächlich so, dass ich das Gefühl hatte, mitten in einem Film zu sein und dieses herrliche Land zu sehen war so beeindruckend! Wann warst du denn in Ägypten? Und was hast du alles gesehen?


    Haha... das ist ja genial! Wir haben nämlich auch eine Kreuzfahrt gemacht. Das Schiff war zwar voller Rentner aber das war uns egal. Viel nerviger sind die lästigen Händler bei all den Tempeln. Die nerven einen mehr als jede Schei**hausfliege! :grmpf: Wo wir bei dem Thema Fliege war ein Symbol für Hartnäckigkeit und Ausdauer sind. :zwinker:
    Wo ich überall war? Wir hatten damals nur eine Woche gebucht aus Zeitgründen und daher nur den südlichen Teil des Nils befahren. Ab Luxor. Was ich gesehen habe: Hatschepsut Tempel, Karnak Tempel, Abu Simbel, Edfu Tempel, Tal der Könige, Memnon Kolosse... hier mal ein paar Bilder: