Frank Schätzing - Limit

Es gibt 75 Antworten in diesem Thema, welches 16.585 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.


  • Stieg Larrson ist ein ganz anderes Kaliber vom Autor her und die beiden Romane miteinander zu vergleichen find ich eher schwer, aber stimmt schon, haben beide so ein Fuer und Wider ;)


    Stimmt. :breitgrins:
    Und ich glaube ich mag sie auch beide. Jeder auf seine Art.



    Aber dadurch kommen doch diese Diskussionen und der Austausch erst zu stande, waer doch bloed wenn hier alle das gleiche schreiben wuerden ;)


    :daumen:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Ich habe jetzt gut 220 Seiten der Hardcoverausgabe gelesen, die Reisegruppe hat bereits ihre erste Zeit auf der OSS verbracht und ich muss kurz innehalten und meine Eindrücke schildern.



    Bisher fühle ich mich ganz gut unterhalten. Es zieht sich teilweise, so manche Dialoge (vor allem die telefonischen) finde ich zu lang und überflüssig, aber darüber sehe ich noch hinweg. Die Beschreibungen der bisherigen Schauplätze der Reisegruppe fesseln mich und ich mag es, mir alles, so gut es geht, vorzustellen.
    Wann die beiden Handlungsstränge zusammenkommen, frage ich mich auch, aber es wird wohl alles seinen Gang gehen. :zwinker:


    An den Charme des Schwarms reicht Limit aber nicht heran. Der Schwarm ist seit längerem eines meiner Highlights im Regal, vielleicht aus dem Grund, da ich zuerst das Hörspiel kannte (mindestens drei Mal gehört), und viel später erst das Buch las.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Nö. Ich breche ab.
    Den Satz "wer den Schwarm gut fand, wird Limit auch mögen" kann ich leider nicht unterschreiben. Ich würde hier eher eine diplomatische Warnung aussprechen in die komplett entgegengesetzte Richtung: "Wer den Schwarm liebte, wird von Limit lange nicht so begeistert sein."


    Der Anfang war ganz nett, aber mittlerweile (ich habe gut 700 Seiten geschafft) denke auch ich immer mehr, dass mit dem Roman nur die Geldmaschine am Laufen gehalten werden soll. Die Passagen der Mond-Reisegruppe sind unterhaltsam, aber den anderen Handlungsstrang finde ich quälendst langweilig und völlig überzogen. Ich hab mir von meinem Mann (der sich - Respekt - innerhalb nicht mal einer Woche durch das Buch gelesen hat, und er liest sonst ca. ein bis zwei Bücher im Jahr) den Rest der Handlung erzählen lassen, so dass ich nicht ganz im Dunkeln stehe, aber selbst der sogenannte Clou ist für mich nicht so reizvoll, dass ich meine Zeit noch weiter damit verschwenden möchte.


    Die Story ist in keiner Weise lahm, das möchte ich anmerken, die Idee ist klasse und birgt sehr viel Potential, aber in diesem Fall ist es Schätzing in meinen Augen nicht gelungen, es passend, flüssig und spannend darzustellen. In einer negativen Amazon-Rezension (die ich immer nur dann lese, wenn ich ein Buch besonders gut oder schlecht fand) steht u.a. sinngemäß etwas wie: "Schätzing scheint hier in den Thesaurus-Topf gefallen zu sein." Dem kann ich nur zustimmen. Es nimmt überhand und nervt sehr.


    Ich habe gemerkt, dass ich immer gereizter wurde, weil ich hier so schöne andere Bücher stehen habe, die mich mit lauteren Stimmen rufen, und endlich traue ich mich, ein weiteres Buch abzubrechen. Das ist das zweite oder dritte bisher in meiner Lesekarriere, und das will echt was heißen.


    :flop:

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

    Einmal editiert, zuletzt von Schokomaus ()

  • So nach dem ich dann doch ein paar Jahre gebraucht habe um einen neuen Versuch zu wagen :breitgrins: hab ich nun die ersten 150 Seiten gelesen und muss sagen das es mir recht gut gefällt, auch wenn noch absolut nicht abzusehen ist, wohin das Ganze steuern wird. Momentan wurden erst einmal jede Menge Figuren eingeführt und ich bin froh das es hinten ein Verzeichnis gibt. Ich glaube so langsam verliere ich etwas den Überblick. Auch wenn es wohl von Vorteil ist das ich gerade den Teil schon bei meinem ersten Versuch gelesen hatte, das ein oder andere hab ich dann doch wieder erkannt.


    Allerdings beschleicht mich schon ein wenig das Gefühl das hier enorm viel Info auf enorm viele Seiten gepackt wurde... ich weiß noch nicht wie mir das gefällt... schon die Physikalischen Erklärungen hab ich ein wenig genervt eher quergelesen... Das liegt aber sicher auch daran das ich mich absolut nicht für Physik interessiere und es ziemlich entnervend fad das Newton über drei Seiten breitgetreten wurde nur um zu zeigen wie toll der Film ist den die Touristen sich hier ansehen.
    Ich habe zur Zeit ein wenig das Gefühl der Roman kommt überhaupt nicht voran. Sicher auch weil er eben soviele Seiten hat...

  • Ich hatte das Buch vor einem Jahr begonnen, aber aus irgendeinem Grund nicht weiter gelesen. Vielleicht sollte ich mich noch einmal dran wagen, denn eigentlich mag ich Science Fiction. Ich werde mal abwarten, was du so berichtest, denn deine Eindrücke sind oft konform mit meinen.

  • So 2014 und mein dritter Versuch mit Limit trägt langsam Früchte. Es ist wie es mir bei Schätzing immer geht... sobald ich richtig dran bleibe bin ich begeistert.
    Bisher finde ich vor allem amüsant das man sehr stark merkt in welcher Zeit der Roman entstanden ist. So spielt z.B Myspace inzwischen keine Rolle mehr im Social Live, aber im Roman ist es trotz Zukunft nach wie vor sehr wichtig.


    So langsam kommt auch Spannung auf und es zeigt sich langsam auch eine mögliche Verbindung der beiden Handlungstränge (auf dem Mond und in China). Dabei lese ich beide Seiten sehr gerne und ärgere mich immer etwas wenn ich eine Szenerie verlassen muss. Dabei schafft es Schätzing immer genau dann einen Wechsel vorzunehmen wenn es besonders spannend wird :lachen: Sehr fies.


    Tina
    Ich finde klassische Science Fiction ist es auch nicht. Es ist ja doch sehr nah an unsere Gegenwart gebunden - das ist bei SF natürlich immer irgendwie der Fall- aber dadurch das es nur so wenige Jahre sind, hat man doch stärker das Gefühl es könnte schon morgen so weit sein.


  • So spielt z.B Myspace inzwischen keine Rolle mehr im Social Live, aber im Roman ist es trotz Zukunft nach wie vor sehr wichtig.


    Das ist ja oft das Problem bei Zukunftsromanen, man geht vom aktuellen Status quo aus und spinnt den weiter.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine
    Das stimmt. Interessant ist es hier nur deshalb weil mir dadurch auch die Schnelligkeit in diesem Bereich aufgefallen ist. Der Roman ist ja schon wieder 5-6 Jahre alt. Da hat sich dermaßen viel wieder geändert. Es ist fast ein bisschen wie einen historischen Roman zu lesen an manchen Stellen :lachen:

  • Ich hatte ja zwischenzeitlich einen weiteren Versuch mit diesem Buch unternommen, welcher ebenfalls gescheitert ist. Das gibt mir jetzt wieder Hoffnung irgendwann noch einen dritten Versuch zu starten. Allerdings werde ich zuerst "Breaking News" lesen. Das erscheint mir von den beiden Schätzingbüchern vielversprechnender für mich.

  • Meine ersten beiden Versuche waren immer irgendwo in China hängengeblieben. Ich habe aber auch nicht nochmal komplett von vorne angefangen. Ich glaub dann wär das nichts mehr geworden... Seltsamerweise konnte ich mich recht gut an das Wichtigste erinnern und musste so nur den ein oder anderen Namen nachschlagen. Das geht ja dank Register recht gut. Mein Hauptproblem ist grade eher das der Roman so dick ist, das ist beim Lesen zum Teil doch sehr umständlich. Gerade als Taschenbuch nicht so geeignet. Ich weiß weshalb ich so dicke Bücher inzwischen lieber auf dem Reader lese. *g* Aber ich entdecke dadurch auch das langsamere Lesen wieder. Man bleibt da natürlich viel länger in der Handlung und bei den Figuren als bei meinen durchschnittlichen Seiten von 400 und weniger. Ich merke das auch an meiner Monatstatistik. Es sind viel weniger Bücher als im Sommer.

  • Örgs es zieht sich und zieht sich... ich habe das Gefühl der Roman hört nie wieder auf :breitgrins: Andererseits wüsste ich jetzt auch nicht was man getrost weglassen könnte, denn gerade durch die kleinen Informationen spinnt sich langsam ein Gesamtbild zusammen. Allerdings braucht man schon einen langen Atem um genau zu dieser Erkenntnis zu kommen. Denn bis es überhaupt erste Anzeichen gibt das die Handlungen doch irgendwie zusammengehören dauert es über 500 Seiten. Das muss man halt mögen. Ich mag den Roman, hätte ihn aber nie am Stück lesen können. Da hat sich meine Lesegewohnheit einfach auch sehr gewandelt in den letzten Jahren. Wobei ich auch schon für den Schwarm mehrere Anläufe gebraucht hatte. Ich finde ja es lohnt sich schon dran zu bleiben, aber ich denke man hat einfach nur seinen Spaß dran wenn man Schätzings Art des Erzählens mag.

  • :schwitz: :schwitz: :schwitz:


    Meine Meinung:
    Puh, ich weiß ja nicht ob es so ein gutes Zeichen ist, wenn man das Gefühl hat eher mit der Seitenzahl gekämpft zu haben als sich auf die Handlung zu stürzen...
    "Limit" ist schon wie Schätzings Bestseller "Der Schwarm" ein wahrer Schinken mit dem man Einbrecher erschlagen könnte. ;) Ich habe mehrere Anläufe gebraucht um überhaupt weiter als 100 Seiten zu kommen und auch danach habe ich immer wieder das Gefühl gehabt nicht voran zu kommen. So lange habe ich schon ewig nicht mehr für einen Roman gebraucht. Selbst bei Anna Karenina war ich schneller. *gg*
    Das liegt vor allem auch daran das sich Schätzing sehr viel Zeit lässt um die Figuren einzuführen. Das lässt sie einem näher rücken, auch wenn sie mir vielfach doch auch fremd blieben. Eine seltsame Mischung die sich für mich bis zum Ende gehalten hat. Dieses Gefühl dazu fand ich durchaus faszinierend. Zudem wird man doch auch mit Namen überhäuft und muss sich erst einmal zurechtfinden. Ohne das Namensglossar am Ende wäre ich jedenfalls Zeitweise doch etwas aufgeschmissen gewesen, vor allem bei den Figuren auf dem Mond kam ich nach einiger Zeit doch wieder durcheinander. Gerade wenn man ein paar Seiten etwas unkonzentriert gelesen hat, wirklich eine große Hilfe.


    Mir kam dieser Roman sehr viel langatmiger vor als seinerzeit der Schwarm, vielleicht auch weil sich meine Lesegewohnheiten seither etwas verändert haben? Früher habe ich öfter richtig Dicke Bücher gelesen. Das hat sich schon sehr verändert. Und meine dicksten Bücher sind heute bei 500 Seiten (manchmal etwas mehr). Außerdem lässt sich die Handlung sehr sehr viel Zeit. Lange weiß man gar nicht genau was eigentlich die Handlung auf dem Mond mit der Handlung in China zu tun hat- nun gut, seien wir ehrlich, es ist sehr lange ;) Ich habe zwar beides mit Interesse verfolgt und mochte das Setting. Nach einiger Zeit wurde ich dem ganzen aber etwas Lesemüde und ich habe mich anderen Romanen zu gewandt. Man sollte schon mehr als 100 Seiten dran bleiben können, sonst entgehen einem die Zusammenhänge immer mal wieder. Deshalb habe ich mich schon auch bemüht am Stück lesen zu können. Für eine kürzere Zugstrecke ist "Limit" schon mal nicht so geeignet. Die Auflösung ist eigentlich sehr schön konstruiert und mit allen Handlungssträngen sehr schlau verknüpft. Wenn man bedenkt was genau alles passiert und mit wie vielen Figuren (und damit auch Namen) Schätzing jongliert, wirklich eine Meisterleistung.


    Interessant war für mich auch mein eigener Blickwinkel. Der Roman ist ja bereits 2009 erschienen und reagiert auf Technischen Fortschritt und politische Ereignisse der vorhergehenden Jahre. Manches mal hat man fast das Gefühl einen historischen Roman zu lesen. Anderes weiß ich nicht mehr so genau. Ich denke vieles hätte ich sicher anders gelesen wenn ich "Limit" nicht so lange im Regal hätte stehen lassen. Inzwischen ist ja schon Schätzings neueser Roman "Breaking News" erschienen. Ich gebe aber zu das ich jetzt erstmal wieder eine längere Pause von ihm brauche ;)


    Von mir gibt es insgesamt 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Vor allem auch deshalb weil ich denke das gerade die Langatmigkeit meinen Lesespaß gedämpft hat und weil mir die Handlung insgesamt beim Schwarm besser gefallen hat.

  • Frank Schätzing


    Limit


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    Man schreibt das Jahr 2025. Durch die geniale Erfindung eines Weltraumlifts konnte eine dauerhaft bewohnte Weltraumstation errichtet werden, und der Abbau von Helium-3 auf dem Mond hat begonnen. Mit einem Schlag sind fossile Brennstoffe überholt, die Energiewende hat stattgefunden. Ermöglicht hat das Ganze der Brite Julian Orley in Zusammenarbeit mit der NASA, also den USA. Natürlich wollen viele andere Nationen ebenfalls ein Stück vom Kuchen, doch bisher hat nur China es geschafft, in kleinem Rahmen Rohstoffe auf dem Mond abzubauen. Orley sucht jetzt private Investoren, um sein Unternehmen auszuweiten. Die Politik und die Geheimdienste aus vielen verschiedenen Nationen beginnen ein gefährliches Spiel.


    Zur Einweihung des luxuriösen ersten Mondhotels reist Orley mit einer Gruppe möglicher Investoren zum Mond, nicht ahnend, dass ein Terroranschlag geplant ist.


    Jericho ist ein in Shanghai lebender Netzdetektiv, der einem Freund einen Gerfallen erweisen möchte. Eine junge Frau ist verschwunden, Jericho beginnt mit der Suche. Bald ist nicht nur das Leben der Frau gefährdet, sondern auch Jericho gerät ins Fadenkreuz…


    Schätzings Roman ist mit über 1300 Seiten ein rechter Wälzer. Zum Glück ist die Geschichte temporeich, so dass keine Längen auftreten. Eine Verfilmung wäre sicher interessant.


    Das E-Book hat zwar im Anhang ein Register der zahlreichen Personen, das habe ich aber leider erst ganz zum Schluss entdeckt. Außerdem wüsste ich auch nicht so recht, wie man vor und zurück navigiert bei dem E-Books. Jedenfalls hat mich zu Beginn die große Anzahl an Personen regelrecht erschlagen.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.