Markus Zusak – Die Bücherdiebin

Es gibt 118 Antworten in diesem Thema, welches 26.696 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von SunshineSunny.

  • Mir geht es wie dir, Juggalette. Ich weiß auch nicht, was ich schreiben soll. Und ich frag mich, ob das nicht auch gegen das Buch spricht. Allen fällt das gleiche auf, es gibt keine "Entdeckungen".


    Ich bin im 7. Teil und lese es eigentlich ganz gerne, aber restlos begeistert bin ich nicht. Ich denke mir dauernd, dass ich irgendwie betroffener sein sollte, wegen der Thematik und so. Aber das Buch macht mich nicht betroffen. Es plätschert für mich irgendwie dahin und ich finde Sachen süß, schön oder traurig, aber richtig berührt bin ich nicht.
    Ich glaube, es liegt auch an der Sprache. Ich möchte nicht sagen, dass sie mir zu einfach ist, weil ich nicht prinzipiell was gegen einfache Sprache habe, ich weiß nicht genau was es ist.... Obwohl einiges nervt mich auch. Wie Zusak z.B. immer metaphorisch das Sprechen umschreibt. Er sagt nie einfach "Liesel sagt", "Rudi sagt", sondern "die Wörter fallen auf den Boden, liegen zwischen ihnen und starren sie an" oder solches Zeug. Das mag ich nicht.


    Naja, wie es weitergeht schau ich mir schon noch an. :smile:

  • Bin ich also doch nicht ganz allein damit! Ich fand diese dutzendfach übereinandergehäuften Metaphern irgendwann nämlich ziemlich ermüdend. Ich fand, als Leser wurde man regelrecht davon erschlagen. (Übrigens habe ich gerade nochmal in die Leseprobe hineingelesen, da hatte ich dieses Gefühl gar nicht so stark. Vielleicht täuscht mich meine Erinnerung - oder es hat sich beim Lesen so nach und nach aufgebaut.)


    Genervt haben mich auch die vielen Mini-Sätze. ("Ihr Mund zitterte. Sie hatte die kalten Arme überkreuzt. Gefrorene Tränen hingen auf dem Gesicht der Bücherdiebin."; "Sie ließ das Buch fallen. Sie kniete nieder. Die Bücherdiebin heulte auf.")

  • Mir gefiel Zusaks Sprache sehr gut, auch die kurzen Sätze, weil hinter denen sich so viel verbirgt. Ich dachte immer, dass da noch mehr sei, als geschrieben stand. Aber wahrscheinlich mag man diese Art von Sprache, oder eben nicht :smile:

    //Grösser ist doof//

  • Wendy: Hehe da hast du echt recht. Ich habe Harry Potter nicht gelesen, aber ich habe schon gehört, dass der Schluss echt schrecklich sein soll :grmpf:


    Diese Traurigkeit, die man im Buch aufbaut, macht den Roman einfach eizigartig und man hat ganz starke Emotionen während des Lesens. Das muss der Autor mal schaffen...Respekt :klatschen:

  • Ich habe das Buch nun auch durch und ich war lange nicht mehr so berührt von irgendeinem Roman.


    Die Sprache hat mir auch sehr gut gefallen, aber natürlich kann sie nicht jedermanns Sache sein :zwinker: Die Metaphern fand ich auch sehr schön, dieses Umschreiben hat der Geschichte noch etwas mehr Tiefe gegeben und mich hätte sie wohl nicht so angesprochen, wenn sie in einem direkteren Stil geschrieben worden wäre.


    Das Ende fand ich sehr passend und anders hätte es gar nicht sein dürfen, ein perfektes Happy End hätte einfach nicht gepasst, auch wenn ich wohl lange nicht mehr bei einem Buch so geweint habe :redface:


    SLW 2010:<br />Fremdsprachen-Liste: 1/5<br />Ein-Wort-Liste: 1/5

  • Ich habe das Buch auch gelesen. Am Anfang musste ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen, aber nach knapp 50 Seiten wurde es immer angenehmer. Obwohl ich die Geschichte anfangs noch sehr fesselnd fand, hab ich so nach und nach die Begeisterung dafür verloren. Das letzte Drittel habe ich mehr oder weniger nur noch gelesen, um es endlich zu beenden. Ich kann nicht so recht sagen, woran es gelegen hat. Die Charaktere gingen mir im Gegensatz zu vielen anderen nicht so sehr ans Herz.



    An der Geschichte selbst kann ich nichts bemängeln. Die Kapitel sind sehr schön geschrieben und die Zeichnungen liebevoll gestaltet, jedoch fehlt mir etwas ganz bestimmtes, was ich nicht in Worte fassen kann. Für mich also ein sehr schwieriges Buch, bei dem ich nicht sagen kann, ob es mir nun gefallen hat oder nicht.

  • Hallo ihr Lieben!


    Hier meldet sich eine in Tränen aufgelöste Juggalette, die heute den ganzen Tag damit verbracht hat dieses wunderbare, zugleich tottraurige Buch zu Ende zu lesen. Ich pack das Ende gerade überhaupt nicht. Das erste Kapitel des 10. Teils ist wohl das mit Abstand schrecklichste Kapitel das ich jemals gelesen habe. Das war der Punkt (obwohl's mich vorher schon das ein oder andere Mal gedrückt hat) an dem ich in Tränen ausbrach und nicht mehr zu heulen aufhören konnte... :heul:


    Die Sprache fand ich wunderbar. Einfach nur schön. Gerade diese Minisätze, die Thanquola mal erwähnt hat, haben mir besonders gut gefallen. Ich finde die Geschichte ist damit eher "gemalt" als geschrieben worden (wenn man jetzt versteht was ich meine...).


    So, ich muss mich jetzt noch irgendwie mit einem anderen Buch ablenken, denn so aufgewühlt kann ich auf gar keinen Fall schlafen gehen.


    Lg, Jugga, die schon lange kein so schönes - und trauriges - Buch mehr gelesen hat :blume:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()

  • Oje und ich habe das Ende noch vor mir.
    Hab noch ca. 100 Seiten zu lesen, aber vielleicht sollte ich die lieber am Tag lesen und nicht kurz vor dem Einschlafen.

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.


  • Ich finde die Geschichte ist damit eher "gemalt" als geschrieben worden (wenn man jetzt versteht was ich meine...).


    Hey .
    Das Buch ist echt wahnsinnig traurig und wirklich toll. Ich hab immer nach den passenden Worten des Schreibstils gesucht, und dieser eine Satz, ist wirklich einfach genau die Umschreibung, die mir nicht einfallen wollte. Danke dafür :)

  • Ich habe das Buch mittlerweile auch beendet. Mir geht es wie Nela, ich habe mich die letzten 200 Seiten auch nur noch durchgekämpft, um endlich mit dem Buch fertig zu werden. Ich habe zum Teil sogar einzelne Abschnitte nur noch überflogen, weil ich mich so gelangweilt habe. :redface: Die Charaktere sind mir zwar mit der Zeit sehr ans Herz gewachsen und Zusaks Schreibstil hat mir gefallen, aber so richtig fesseln konnte mich die Geschichte nicht.


    Seltsamerweise hat mich der Schluss kaum berührt, obwohl ich sonst sehr nah am Wasser gebaut bin. :gruebel: Vielleicht lag das daran, dass ich das Gefühl hatte, dass es der Autor ein bisschen zu sehr darauf anlegte, den Leser zum heulen zu bringen... :zwinker:


    Ingesamt bin ich also eher enttäuscht von dem Buch... Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, weil ich so viele positive Kritiken gelesen hatte. Tja. :sauer:


  • Seltsamerweise hat mich der Schluss kaum berührt, obwohl ich sonst sehr nah am Wasser gebaut bin. :gruebel: Vielleicht lag das daran, dass ich das Gefühl hatte, dass es der Autor ein bisschen zu sehr darauf anlegte, den Leser zum heulen zu bringen... :zwinker:


    Hm... ich hatte eigentlich eher das Gefühl, dass er genau das vermeiden wollte. Immerhin nimmt er schon oft sehr viele Dinge vorweg und verrät Hunderte von Seiten davor, dass dieser und jener Charakter sterben wird.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Wendy
    Stimmt, eigentlich ist der Schluss gar keine Überraschung mehr. Vielleicht hat es mich ja darum nicht berührt. Ist echt schwer zu sagen...


    Hat eigentlich jemand eine Idee, was es mit dem letzten Satz


    auf sich hat?

  • @Dani:


    Ich habe den letzten Satz so interpretiert:



    Ich fand den letzten Satz übrigens toll, auch wenn er mehr oder weniger hineingeworfen wirkt. So als hätte Markus Zusak schon lange vor dem Ende beschlossen, dass dies der letzte Satz sein würde. Aber wenn der Tod so ist wie in diesem Buch, dann... will ich ihn trotzdem erst seeeeeeeeehr spät treffen. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich hab ja noch gar nichts über das Ende geschrieben.
    Aber seit meinem letzten Posting hat sich eigentlich nichts geändert. Das Buch hat es nicht wirklich geschafft, mich zu fesseln. Was ich sehr eigenartig finde, da ich die Charaktere ganz gerne mochte. Da kann ich mich also ganz Dani anschließen. Klar war das Ende arg. Aber das war zu erwarten, bei einem Buch zu diesem Thema wäre ein Happy End fehl am Platz. Aber wirklich traurig hat es mich auch nicht gemacht.
    Ich hab jetzt zwar nicht mit dem Buch gekämpft, bin aber trotzdem froh, dass ich wieder etwas anderes lesen kann. :winken:

  • Mmmh. Wenn ich das hier so verfolge frage ich mich wirklich, warum ich das Buch abgebrochen habe. Es klingt alles so toll bei euch! :gruebel:
    War anscheinend nicht in der richtigen Lesestimmung, schade.

  • Sooo, ich habe mich endlich dazu überwunden den letzten Teil zu lesen... :redface:
    Irgendwie wollte ich noch nicht, dass das Buch zuende ist und wollte noch etwas "drin" bleiben.


    Ich hab' mir auch schon gedacht, dass es sehr traurig wird, was es ja dann auch war.
    Ehrlich, ich habe noch nie bei einem Buch geweint, aber hier schoss mir was Wasser so in die Augen, dass ich kaum weiterlesen konnte...:redface:


    Zitat

    Ich war sehr traurig darüber, dass quasi die ganze Himmelsstraße ausgelöscht wurde, vor allem natürlich Hans, als dann aber Max wieder kam musste ich auch weinen - dann vor Rührung, weil ich eh schon so fertig war..
    So wie der Anfang geschrieben war, hatte ich eigentlich fest damit gerechnet, dass Liesel stirbt. Nun waren es (fast) alle anderen, wie gemein... :breitgrins:


    Hätte nicht gedacht, dass mir ein "Jugendbuch" so gut gefallen würde. :redface: Ich fand den Schreibstil richtig toll, "gemalt" trifft es vielleicht ganz gut... :winken: Man merkt schon, es ist nicht so tiefgängig, ernst, philosophisch oder was auch immer, wie "hohe Literatur" - und es ist auch auf eine Art "kitschiger" - aber das fand ich gar nicht schlimm.
    (Aber vielleicht sind deswegen ein paar hier nicht so sehr berührt/begeistert von dem Buch?)


    Ach ja, der letzte Satz, da bin ich auch erstmal drüber gestolpert, aber so wie der Tod beschrieben wurde, passte er doch sehr gut. Der Tod musste den Toten ja quasi immer "hinterher" eilen und seinen "Job" erledigen - ohne von Gott jemals eine Antwort auf irgend etwas zu erhalten. Da ist es ja nur folgerichtig, dass er sich verfolgt fühlt..


    Zu den Metaphern muss ich sagen, die haben mich gar nicht gestört, im Gegenteil.(Ich habe vor kurzem zwei Bücher von Herta Müller gelesen; In "Der Fuchs war damals schon der Jäger" waren so schräge Sätze drin, dagegen war das hier wirklich harmlos...)

  • Ich hab das Buch nun doch noch übrigens weitergelesen und sogar schon beendet :) Bin völlig begeistert! Ich werde demnächst berichten!

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch


  • Ich habe das Buch mittlerweile auch beendet. Mir geht es wie Nela, ich habe mich die letzten 200 Seiten auch nur noch durchgekämpft, um endlich mit dem Buch fertig zu werden. Ich habe zum Teil sogar einzelne Abschnitte nur noch überflogen, weil ich mich so gelangweilt habe. :redface: Die Charaktere sind mir zwar mit der Zeit sehr ans Herz gewachsen und Zusaks Schreibstil hat mir gefallen, aber so richtig fesseln konnte mich die Geschichte nicht.


    Seltsamerweise hat mich der Schluss kaum berührt, obwohl ich sonst sehr nah am Wasser gebaut bin. :gruebel: Vielleicht lag das daran, dass ich das Gefühl hatte, dass es der Autor ein bisschen zu sehr darauf anlegte, den Leser zum heulen zu bringen... :zwinker:


    Ingesamt bin ich also eher enttäuscht von dem Buch... Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, weil ich so viele positive Kritiken gelesen hatte. Tja. :sauer:


    Du sprichst mir aus der Seele...genauso war es bei mir...
    Ich bin auch sehr nahe am Wasser gebaut, aber das Buch hat mich kein bisschen bewegt und am Ende wars nur noch ein einziger Kampf mit Buch. Schade um das Geld. Na ja mein Freund liest das Buch nun, vllt ist es mehr was für ihn.

  • So ich habe das Buch heute beendet.
    Irgendwie hatte ich "Angst" vor dem traurigen Ende und habe es deshalb immer wieder verschoben den Schluss zu lesen. Irgendwie war es aber keine gute Idee so lange damit zu warten, denn dadurch habe ich mir irgendwie entfernt und fand den Schluss gar nicht soo traurig. Was er aber eigentlich schon ist und wo ich im Normalfall auch geweint hätte.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich bin normalerweise eher nicht der Mensch der Bücher öft als einmal liest, aber bei diesem könnte ich mir gut vorstellen es in einiger Zeit noch einmal zu lesen.

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.