Mein erstes Buch, das ich von Vorablesen.de bekommen habe
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Klappentext:
Ein stürmischer Oktoberabend: In seinem Wochenendhaus am Starnberger See wird ein pensionierter Kinderarzt tot aufgefunden. An eine Heizung gefesselt, ist er langsam verdurstet - ein qualvoller Tod. War es Rache oder doch nur ein Raubmord? Kommissar Konstantin Dühnfort enthüllt nach und nach den dunklen Charakter des Toten und stößt auf ein Drama, das seine längst erwachsenen Kinder bis heute verfolgt.
Meine Meinung:
Nach dem Lesen des letzten Seiten, dem zuklappen und damit dem entgültigen Ende des Buches war ich überrascht und enttäuscht zu gleich von Inge Löhings "In weißer Stille" und musste erst einmal das ganze "sacken lassen", ehe ich in der Lage war, meine Meinung zu diesem Buch aufzuschreiben.
Der Kriminalroman, der am Starnberger See spielt, hat mich eigentilch von Anfang an in seinen Bann gezogen. Es ist nicht ein "Hau-drauf-Krimi", in dem die Mordszenen und Tatorte regelrecht ausgeschlachtet werden, in dem die Leichen so beschrieben werden, dass sich einem der Magen umdreht.
Dieser Krimi lebt von seinen tiefgründigen, psychologischen Betrachtungen - sowohl der Opfer, als auch der Verdächtigen, Familienangehörigen und auch der Polizisten, die diesen Fall untersuchen. Sie alle werden genaustens unter die Lupe genommen. Gerade diese Betrachtungen sind so detailreich und bildlich beschrieben, dass man meint, hautnah dabei zu sein.
Der Autorin geling es auch, durch diese Betrachtungen, durch mögliche Tatmotive und Verdächtige, Spuren zu legen, die ins Leere führen.
Die heile Welt der Familie ist hier nur Fassade, hinter der nichts so ist wie es schein. Vielen in der Familie bleibt unausgesprochen, ungesagt und ungetan. Das Familienüberhaupt ist der große Manipulator; ein Monster, der Frauen erniedrigt und seine Kinder quält. Einer, der damit versucht, sie "kleinzuhalten". Meist mit bewußter Manipulation oder, wie im Prolog beschrieben, mit Strafen.
Schlimm ist hier die Mentalität des Wegschauens, des Verdrängens und im Fall des Missbrauches einer Frau auch, das die Mächtigen das Opfer einschüchtern.
Es gibt in dem Roman auch kleine, liebenswerte Details. So ist der Kommissar, wie es scheint, ein recht guter Koch und so findet man im Buch immer mal wieder angedeutet ein Rezept oder ander Küchentipps.
Niedlich fand ich persönlich auch die Bezeichnung, die bei der Polizei an die Sekretärinnen bzw. Sachbearbeiterinnen vergeben wurde - diese werden als "Bürofeen" bezeichnet.
Die Auflösung des Falles, die Ermittlung des Täters - war überraschend und hielt den Spannungsfaktor das ganze Buch über recht hoch. Durch die vielen falschen Spuren hätte ich am Anfang nicht mit diesem Täter gerechnet.
Unzufrieden bin ich mit dem direkten Ende. Eigentlich schien sich doch auch für den Kommissar und sein Privatleben alles zum Guten zu wenden und nun? Was passiert? Ist das das Ende?
Hier bleibt es dem Leser und seiner Phantasie überlassen, in das Ende hineinzuinterpretieren, was passiert.
Alles in allem ein sprachlich sehr gut geschriebener Krimi, der Spannung und Lesespaß verspricht und auch hält.
Meine Wertung:
[size=1]Hab' einen Buchstabendreher im Titel korrigiert, damit die Suche funktionieren kann. LG, Valentine[/size]