Inge Löhnig "In weißer Stille"

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.121 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gaby.

  • Mein erstes Buch, das ich von Vorablesen.de bekommen habe :)


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Klappentext:
    Ein stürmischer Oktoberabend: In seinem Wochenendhaus am Starnberger See wird ein pensionierter Kinderarzt tot aufgefunden. An eine Heizung gefesselt, ist er langsam verdurstet - ein qualvoller Tod. War es Rache oder doch nur ein Raubmord? Kommissar Konstantin Dühnfort enthüllt nach und nach den dunklen Charakter des Toten und stößt auf ein Drama, das seine längst erwachsenen Kinder bis heute verfolgt.


    Meine Meinung:
    Nach dem Lesen des letzten Seiten, dem zuklappen und damit dem entgültigen Ende des Buches war ich überrascht und enttäuscht zu gleich von Inge Löhings "In weißer Stille" und musste erst einmal das ganze "sacken lassen", ehe ich in der Lage war, meine Meinung zu diesem Buch aufzuschreiben.


    Der Kriminalroman, der am Starnberger See spielt, hat mich eigentilch von Anfang an in seinen Bann gezogen. Es ist nicht ein "Hau-drauf-Krimi", in dem die Mordszenen und Tatorte regelrecht ausgeschlachtet werden, in dem die Leichen so beschrieben werden, dass sich einem der Magen umdreht.


    Dieser Krimi lebt von seinen tiefgründigen, psychologischen Betrachtungen - sowohl der Opfer, als auch der Verdächtigen, Familienangehörigen und auch der Polizisten, die diesen Fall untersuchen. Sie alle werden genaustens unter die Lupe genommen. Gerade diese Betrachtungen sind so detailreich und bildlich beschrieben, dass man meint, hautnah dabei zu sein.


    Der Autorin geling es auch, durch diese Betrachtungen, durch mögliche Tatmotive und Verdächtige, Spuren zu legen, die ins Leere führen.


    Die heile Welt der Familie ist hier nur Fassade, hinter der nichts so ist wie es schein. Vielen in der Familie bleibt unausgesprochen, ungesagt und ungetan. Das Familienüberhaupt ist der große Manipulator; ein Monster, der Frauen erniedrigt und seine Kinder quält. Einer, der damit versucht, sie "kleinzuhalten". Meist mit bewußter Manipulation oder, wie im Prolog beschrieben, mit Strafen.


    Schlimm ist hier die Mentalität des Wegschauens, des Verdrängens und im Fall des Missbrauches einer Frau auch, das die Mächtigen das Opfer einschüchtern.


    Es gibt in dem Roman auch kleine, liebenswerte Details. So ist der Kommissar, wie es scheint, ein recht guter Koch und so findet man im Buch immer mal wieder angedeutet ein Rezept oder ander Küchentipps.


    Niedlich fand ich persönlich auch die Bezeichnung, die bei der Polizei an die Sekretärinnen bzw. Sachbearbeiterinnen vergeben wurde - diese werden als "Bürofeen" bezeichnet.


    Die Auflösung des Falles, die Ermittlung des Täters - war überraschend und hielt den Spannungsfaktor das ganze Buch über recht hoch. Durch die vielen falschen Spuren hätte ich am Anfang nicht mit diesem Täter gerechnet.


    Unzufrieden bin ich mit dem direkten Ende. Eigentlich schien sich doch auch für den Kommissar und sein Privatleben alles zum Guten zu wenden und nun? Was passiert? Ist das das Ende?


    Hier bleibt es dem Leser und seiner Phantasie überlassen, in das Ende hineinzuinterpretieren, was passiert.


    Alles in allem ein sprachlich sehr gut geschriebener Krimi, der Spannung und Lesespaß verspricht und auch hält.


    Meine Wertung: 4ratten


    [size=1]Hab' einen Buchstabendreher im Titel korrigiert, damit die Suche funktionieren kann. LG, Valentine[/size]

  • Danke Sternchen28 für diese schöne Rezi, du hast mir sofort Lust auf das Buch gemacht, und dass obwohl ich sonst eher Thriller lese und Krimis so gar nicht.


    Kannst du mir sagen wieviele Seiten das Buch hat, bzw. ob es das erste in einer Reihe oder ein in sich abgeschlossenes Buch ist??


    Danke schon mal.

  • elsabina
    Schön, das ich Dir mit der Rezi Lust auf das Buch machen konnte. Ich lese auch recht wenig Krimis und mir hat es gut gefallen.


    Es ist in sich abgeschlossen - allerdings gibt es noch "Der Sünde Sold", der erste Roman mit dem Kommissar Dühnfort.


    Das Buch hat 422 Seiten.


  • Hast du "Der Sühne Sold" auch gelesen? Sollte ich zuerst dieses Buch lesen oder ist es egal wenn ich mit "In weißer Stille" anfange?


    Ich bin gerade in der Mitte von "In weißer Stille" und kenne auch den ersten Teil. Soweit ich das sehen kann, ist es für den Fall selbst nicht wichtig, den ersten FAll zu kennen, aber das Privatleben um den Ermittler herum geht halt schon weiter. Wenn du also Dühnforts Privatleben und sein Verhältnis zu Agnes verstehen willst (das Thema während des ersten Falles war) und ihn und seine Kollegen besser kennen willst, ist es schon schöner mit "Der Sünde Sold" zu beginnen. Es ist auch hier wie in Krimireihen so, dass diese Dinge kontinuierlich weiterlaufen. Interessiert dich das aber nicht, kannst du auch "In weißer Stille" alleine für sich lesen, denke ich. :smile:

  • Klappentext:
    Ein stürmischer Oktoberabend: In seinem Wochenendhaus am Starnberger See wird ein pensionierter Kinderarzt tot aufgefunden. An eine Heizung gefesselt, ist er langsam verdurstet - ein qualvoller Tod, der sofort die Frage nach dem Motiv aufwirft. Erste Spuren deuten auf Raubmord hin. Doch als Kommissar Konstantin Dühnfort nach und nach den dunklen Charakter des Toten enthüllt, stößt er auf ein Drama, das die längst erwachsenen Kinder des Ermordeten bis heute verfolgt.


    Meine Meinung:
    Ich habe bereits das erste Buch der Autorin, „Der Sünde Sold“, gelesen, das mir schon sehr gut gefallen hat. Der neue Fall des Kommisars Dühnfort gefällt mir nun noch besser! Einmal angefangen habe ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt. Immer neue Spuren und Überlegungen der Ermittler und dazu die regelmäßige Einblicke in das Leben der Beteiligten, hielten die Spannung ständig oben und es drängte mich richtig dazu endlich den Täter zu entlarven und später, als ich bereits Vermutungen über ihn anstellte, die Zusammenhänge zu erfahren. Inge Löhnig ist es nach meinem Empfinden sehr gut gelungen, die Lösung des Falls lange im Ungewissen zu halten und sie brachte auch dann noch die ein oder andere Überraschung, als man sich selbst schon darüber im klaren wähnte. So hatte ich die Möglichkeit, bis zum Ende mitzurätseln und mitzufiebern, auch als ich selbst den Täter schon erkannte.


    Die Ermittlungen selbst bekamen viel Raum in dem Krimi und die Polizeiarbeit wirkte sehr gut recherchiert. Doch nicht nur die Ermittlungen waren für die Spannung verantwortlich, sondern auch, wie bereits erwähnt, der Blick auf die Protagonisten. Parallel zur Arbeit Dühnforts erlebte man als Leser die Geschehnisse auch aus der Perspektive der betroffenen Familienmitglieder mit. Psychologisch spannend werden dabei die Geschehnisse der Vergangenheit und Gegenwart aufgedröselt. Man erkennt, dass da einiges vergraben liegt, was nun hervorkommt und fatale Auswirkungen auf das Leben der Einzelnen hat.


    So ist man als Leser dem Kommissar und seinen Kollegen auch immer mal einen kleinen Schritt voraus, was die Spannung noch zusätzlich erhöht.


    Und auch das Privatleben des Kommissars und seiner Kollegen wird nicht vergessen. Ohne aufdringlich zu wirken, werden auch diese Geschichten weiter erzählt. Für den Fall selbst sind sie aber nicht Vorraussetzung. Er kann auch gut für sich alleine gelesen werden. Die Erwähnung von Details aus Dühnforts Streifzügen durch seinen Wohnort München (z. B. von ihm besuchte Cafés, Märkte oder Geschäfte) bieten auch mir als Nicht-Münchner ein schönes Flair und seine Koch- und Essgewohnheiten waren immer sehr appetitanregend. :breitgrins: Nach seinem nach Feige riechendem Lieblingszucker „Billingtons Unrefined Dark Muscovado“, aus der Espressobar, musste ich gleich mal recherchieren. :zwinker:


    Sprachlich klar und fesselnd geschrieben, hat die Autorin es geschafft, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe und ich freue mich schon jetzt auf einen neuen Fall, den es hoffentlich geben wird.


    5ratten

  • In weißer Stille” von Inge Löhnig ist ein Kriminalroman, der fesselt und neugierig macht. Ein pensionierter Kinderarzt wird ermordet in seinem Wochenendhaus aufgefunden. Alles deutet auf Raubmord hin, da seine Wertsachen entwendet wurden. Doch auch die familiären Hintergründe sind nicht uninteressant. Drei erwachsene Kinder – drei verschiedene Persönlichkeiten, das bietet viel Raum für Streit und Beschuldigungen. War es nun Raubmord oder versucht die Familie etwas zu vertuschen?


    Anfangs war ich etwas skeptisch, denn die ersten Kapitel wirkten ein bisschen langweilig und das Ende schien vorhersehbar. Ich hatte das Gefühl, es würde sich um einen sehr gewöhnlichen Krimi handeln. Die Verdächtigen werden befragt, der Fall wird gelöst. Doch bald änderte sich alles. Es wurde spannender, immer mehr passierte und plötzlich war ich mir nicht mehr so sicher, ob meine Vermutung richtig war. Mit einem Mal schienen sehr viele verdächtig. Jeder hätte es sein können. Diese Wendung brachte den gewünschten Effekt: Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Eine Überraschung jagte die nächste.


    Der Kommissar Dühnfort war mir sehr sympathisch, so auch seine Mitarbeiterin Gina. Dühnfort wirkt sehr engagiert und es macht ihn noch lebendiger, dass man Einblick in sein Privatleben bekommt, welches leider auch einige Probleme birgt.


    Zur Sprache kann ich nicht viel sagen. Sie wirkte weder besonders einfach, noch überlegt. Sie war sehr angenehm zum Lesen.


    Wie ich mittlerweile herausfand, handelt es sich bei dem Buch um den 2. Teil der Kommisar-Dühnfort-Krimireihe. Ich hatte aber keinerlei Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen. Ich vermute, dass die Fälle voneinander getrennt sind, man also jedes Buch auch einzeln lesen kann. Wahrscheinlich versteht man das Privatleben Dühnforts besser, wenn man auch den ersten Band kennt, doch auch so, wird alles gut erklärt. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, weitere Fälle Dühnforts zu lesen.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Stil & SpracheEbenso wie in Bd. 1 Der Sünde sold ist der Schreibstil der Autorin leicht und flüssig zu lesen.
    Die Sprache ist klar, schnörkellos und ohne unnötige ausschmückende Details, aber trotzdem erschafft sie eine tolle Athmosphäre


    Figuren
    Agnes, die in Bd. 1, die Hauptrolle spielte, rutscht in diesem Teil leider sehr in den Hintergrund.
    An ihre Stelle treten die Familie Heckerot, bestehend aus 3 Geschwistern, Eltern und 2 Kinder-
    Aber auch das Team um Dühnfort ist natürlich mit von der Partie und um die Kollegen von Konstantin Dühnfort ist wirklich zu beneiden.


    Aufmachung des Buches
    Ich habe die Bertelsmann Ausgabe gelesen:
    ein cremefarbender Einband, mit dezenten Ast-Abbildungen, ein paar rote Bluttrofen.


    Fazit
    Obwohl der Krimi zum Miträtseln einläd und die Spannung sich über den kompletten Handlungsstrang aufbaut, hat mir der Teil nicht mehr so gut gefallen.
    Anfangs hatte ich "Anlaufschwierigkeiten" mich zurückzufinden, wer welche Rolle spielt und dann wurden bei dem Fall doch alle Klischees und Tragödien aufgenommen und eingebaut, die es in so einem Zusammenhang nur geben kann.
    Das hat mich beim Lesen deprimiert und etwas frustiert.


    4 Leseratten

  • Konstantin Dühnfort ermittelt wieder. In seinem Wochenendhaus am Starnberger See wird die Leiche des ehemaligen Kinderarztes Wolfram Heckeroth gefunden. Der Mann war mit Gürteln an einen Heizkörper gefesselt und ist offenbar langsam verdurstet. Zu Beginn glaubt man an einen Raubüberfall, aber Dühnfort hat so seine Zweifel, ob die Lösung so einfach ist, und beginnt, sich das Umfeld des Toten genauer anzuschauen.


    Seine drei Kinder - einer der Söhne hat seine Praxis übernommen, der andere ist erfolgloser Architekt und die Tochter karrierebewusste Marketingleiterin einer Edel-Chocolaterie - könnten verschiedener kaum sein und pflegten offenbar auch sehr unterschiedlich gute Beziehungen zu ihrem Vater. Gibt es womöglich dunkle Flecken in der Familiengeschichte, die zu einer Eskalation geführt haben könnten? Oder hatte Heckeroth andere Geheimnisse?


    Der zweite Fall für Dühnfort und sein Team ist gute, solide Krimi-Kost mit einem Klecks Lokalkolorit. Das Privatleben des Kommissars nimmt genügend Raum ein, um ihm eine gewisse Tiefe als Person zu verleihen, überlagert aber nicht die Ermittlungen (und umschifft Klischee-Klippen recht erfolgreich). Die Nebenfiguren, insbesondere Heckeroths Hinterbliebene, sind ebenfalls komplex und glaubwürdig gezeichnet, auch wenn es hier nicht ganz gelingt, Klischees zu vermeiden.


    Spannend war's auch, allerdings fand ich die Lösung relativ vorhersehbar und hatte den Täter schon ziemlich früh entlarvt. Das hatte Inge Löhnig im ersten Band für meine Begriffe besser hinbekommen.


    Was am Rande in ihren Büchern immer Spaß macht: Dühnfort beim Kochen "zuzuschauen". Der Kerl ist ein Genießer!


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Ich habe das Buch anfangs des Monats gelesen. Den ersten Fall von Dühnfort kenne ich nicht, die ein oder andere Vorgeschichte kenne ich also ebenfalls nicht, aber das Buch ist dennoch verständlich. Es handelt sich um ruhige, solide und gute Krimikost. Gut gefallen hat mir auch, dass den Betroffenen (Hinterbliebenen) auch Erzählzeit eingeräumt wurde, so kann man auch mal zu diesen Personen eine zarte Beziehung knüpfen. ;)


    Ich würde dem Krimi 4ratten geben.


    (Zu Krimis fallen mir Rezis immer besonder schwer, deshalb hier nur ein kurzes Fazit.)

    Einmal editiert, zuletzt von Tolpan ()

  • Ich habe das Buch gestern beendet, habe es in wenigen Tagen gelesen. Es war spannend und hat Spaß gemacht.


    Auch mir gefällt der zweite Band um Kommissar Dühnfort besser als der erste. Wie hier der Kriminalfall und die Familiengeschichte zusammenhängen und miteinander verknüpft werden und im Laufe der Ermittlungen Schritt für Schritt enthüllt werden, hat mir gefallen. Ob da nun besonders viele Klischees gedroschen werden, kann ich nicht beurteilen. Mir schien es nicht so zu sein. Die Mitglieder der Familie bekamen viel Zeit, sich zu entwickeln, während große Textteile aus ihrer Sicht erzählt wurden (besonders Caroline und Babs).


    Insgesamt kamen die Zusammenhänge rund um den Mordfall mir stimmig vor, und die Motivation des Mörders durchaus nachvollziehbar.


    Die Person des Täters war für mich hier nicht so leicht zu erraten wie in Band 1. Zwar schwante mir schon ziemlich früh, daß mit der besagten Person irgendetwas nicht stimmt. Die genauen Zusammenhänge aber wurden mir nicht so schnell klar. Mir gefällt es, wie Inge Löhnig diesbezüglich kleine Hinweise und Details in den Text einbaut, wie zum Beispiel den toten Vogel auf dem Balkon. Etwas verwirrt hat mich allerdings die Sache mit den Fahrrädern.


    Dühnfort selber war mir hier nicht mehr ganz so sympathisch wie im Band 1. Dieses Hin und Her mit den Gedichten und das beabsichtigte Mißverstehen von Agnes - schade daß es so gelaufen ist! Stattdessen scheint seine Kollegin Gina Dühnforts Gedanken mehr und mehr auszufüllen (ich mag Gina nicht, kann mir aber nicht erklären, warum.) Auch war etwas zu viel die Rede vom Essen und Kaffeetrinken...


    Und der Schluß des Buches?


    Noch etwas muß ich erwähnen: die Vornamen der Zwillinge. Ich hoffe mal, niemand nennt seine Zwillinge im echten Leben Leon und Noel. :entsetzt: Das wäre glatt ein Fall für den Verrückte-Vornamen-Thread.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Ich hoffe mal, niemand nennt seine Zwillinge im echten Leben Leon und Noel. :entsetzt: Das wäre glatt ein Fall für den Verrückte-Vornamen-Thread.

    ^


    Es gibt genügend Eltern, die sowas lustig finden :rollen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Meine Meinung:


    Nachdem ich diesen Krimi beendet hatte, musste ich erstmal schlucken. Ganz unabhängig von der Lösung des Falles, habe ich mit diesem Ende am allerwenigsten gerechnet. Ich bin etwas schockiert und auch leicht verwirrrt, was das Ende für Auswirkungen auf die Folgebände haben wird. Aber mehr sollte ich nun wirklich nicht verraten.


    Inge Löhnig hat einen erstklassigen Krimi geschrieben mit viel Liebe zum Detail. Dabei hat sie sehr viel Wert auf die ausführliche Beschreibung der Figuren gelegt. Genau das lässt den Leser viel intensiver am Geschehen teilhaben und auch emotional mitreißen. Die psychologischen Feinheiten sind das i-Tüpfelchen.


    Schon der Prolog ließ einem die Haare zu Berge stehen. Ein kleiner Junge, der in einem Keller fast verdurstet. Es macht den Anschein, als wäre er dort eingesperrt, aber so unbegreiflich es sich auch anhört: der Keller ist nicht verschlossen und der Junge könnte zu jeder Zeit sein "Gefängnis" verlassen. Und das ist die erste Frage, die man sich stellt: Wer oder was lässt diesen Jungen freiwillig diese Tortur durchleben?


    Und welche Verbindung gibt es zu dem Tod von Dr. Heckeroth sen.? Dieser wird von seinem Sohn in seinem Wochenendhaus, an eine Heizung gefesselt, tot aufgefunden - Todesursache: verdursten... Wer könnte einen Grund gehabt haben, ihn zu töten? Nachdem die scheinbar heile Fassade der Familie Heckeroth beginnt zu bröckeln, hätten gleich mehrere Personen in seinem Umkreis ein Motiv gehabt.


    Für Kriminalhauptkommissar Dühnfort beginnt eine wahre Puzzlearbeit und was er so nach und nach ans Tageslicht bringt, macht die Ermittlungen nicht unbedingt leichter. Und auch sein eigenes Leben läuft nicht gerade in geordneten Bahnen. Die Beziehung zu seiner Freundin Agnes bekommt die ersten Risse und er fühlt sich nicht in der Lage, dieses Problem zu lösen.


    Obwohl die Autorin wahnsinnig viele Fährten legt, hatte ich schon ziemlich schnell einen Verdacht. Aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Gestört hat mich nur der Titel des Buches - zum einen, weil er nicht gerade passend für die Story ist und zum anderen ärgert es mich, dass er nach der neuen Rechtschreibung auch noch falsch geschrieben wurde. Sowohl auf dem Cover als auch im Buch. Es muss schließlich "In weißer Stille" und nicht "In weisser Stille" heißen.


    Da mich das Dühnfort-Fieber gepackt hat, werde ich den ersten Band natürlich auch noch lesen. Selten ist ein Ermittler so sympathisch rübergekommen wie er. Ein Mann, von dem ich mich gerne mal bekochen lassen würde. Mein Dankeschön an Inge Löhnig mit vollen fünf Ratten!


    5ratten

    Wer lesen will, der liest, und jedes Buch wird gefunden von dem, der es sucht.<br />(Eduard Engel)

  • In einem Wochenendhaus am Starnberger See, an die Heizung gefesselt, wird die Leiche des pensionierten Kinderarztes Dr. Wolfgang Heckenroth, Vater zweier erwachsener Söhne und einer Tochter gefunden. Er ist qualvoll verdurstet. Die ersten Ermittlungen verlaufen im Sande, bis Kommissar Dühnfort auf Fotos stößt, die den Toten in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Eine Familientragödie tut sich auf...


    Der 2. Fall von Tino Dühnfort und seinem Team - wieder so spannend, dass man das Buch in einem Rutsch durchlesen kann.


    Mein Fazit: Absolut empfehlenswert!
    :smile: :smile: :smile: :smile: :smile: