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"Handle with Care" erzählt die Geschichte einer besonderen Familie. Willow, ein 6-jähriges Mädchen, leidet an Osteogenesis Imperfecta, der Glasknochenkrankheit. Selbstverständlich schränkt das ihre Lebensweise stark ein, aber auch die ihrer Eltern und ihrer Schwester. Charlotte, ihre Mutter, entscheidet sich dazu ihre Ärztin zu verklagen, da sie die Krankheit nicht früh genug erkannt hatte. Allerdings ist die Ärztin ihre bester Freundin Piper und Charlotte müsste aussagen, dass sie Willow abgetrieben hätte.
Das Buch handelt aber nicht nur von der Krankheit und der Klage, sondern erzählt von viel mehr. Nicht nur Willow hat Probleme, auch die Sorgen anderer, wie beispielsweise ihrer Schwester oder der Anwältin werden aufgegriffen und auf detaillierte Art geschildert. Generell schreibt Jodi Picoult sehr detailliert, aber ohne dass die Geschichte zu überladen wirkt. Man merkt, dass sie sich mit der Thematik auseinandergesetzt und genau recherchiert hat. Alles wirkt schlüssig. Vor dem Lesen des Buches wusste ich nicht viel über die Glasknochenkrankheit. Jetzt habe ich das Gefühl einiges an Wissen darüber aufgenommen zu haben. Es ist ein Buch, das aufklärt, ohne dabei trocken und langweilig zu sein.
Die Charaktere wirken allesamt sehr sympathisch. Ich denke, dass für jeden Leser jemand dabei ist, mit dem er sich identifizieren kann. Man geht mit ihnen durch dick und dünn, liest über ihre Probleme und Freuden. Manchmal hat man das Gefühl man wäre live dabei und würde jede Person schon ewig kennen. Gerade bei diesem Thema ist es von Vorteil, sich in die Charaktere hinein versetzen zu können. Man muss versuchen jeden einzelnen zu verstehen, aber das fällt einem auch nicht sonderlich schwer, da Jodi Picoult wirklich sehr authentische Charaktere erschaffen hat.
Wie schon erwähnt handelt das Buch nicht nur von der Krankheit selbst und dem Gang vor Gericht. Natürlich sind das wichtige Punkte, aber viel mehr steht die Familie im Mittelpunkt. Es wird von Liebe, Hass, Trennung und Freundschaft erzählt. Das Buch ist voller Gefühle.
"Handle with Care" war nach "My Sister's Keeper" (Beim Leben meiner Schwester) mein zweites Buch der Autorin Jodi Picoult. Die beiden Geschichten sind sich ähnlich, aber dennoch unterschiedlich genug. Was beide Bücher gemeinsam haben, ist, das jedes Kapitel aus der Sicht einer anderen Person erzählt wird. Die Charaktere wechseln sich mit dem Erzählen ab. Bei "My Sister's Keeper" hat mich das noch gestört. Es wurde unübersichtlich, ich musste immer zurückblättern, um nachzusehen, wer denn nun der Erzähler ist. Bei "Handle with Care" hat es mich weniger gestört. Nach wenigen Seiten kannte man die Charaktere so gut, dass man einfach wusste, wer gerade seine Sichtweise präsentiert. Vielleicht empfand ich es aber auch nicht mehr als störend, weil es nicht mehr neu war und ich es schon von "My Sister's Keeper" kannte.
Das Buch ist an Willow gerichtet, das heißt die Erzähler sprechen sie direkt an.
Es ist eindeutig ein Buch, das berührt und das einen so schnell nicht mehr loslässt.
Textausschnitt, der zeigt, wie lieb und fürsorglich Willow ist und wie sehr Charlotte ihr Kind liebt
"Mommy," you said, coming closer with your akward gait and climbing onto the bed, "did you have a nightmare?" Your body tucked into mine, back to front. "Yeah, Wills. I did." "Do you need me to stay here with you?" Iwrapped my arms around you, a parenthesis. "Forever," I said.
"Mami," sagtest du, näherkommend mit deinem unbeholfenem Gang und ins Bett kletterns, "hattest du einen Alptraum?" Dein Körper schmiegte sich an meinen, Rücken an Bauch. "Ja, Wills. Hatte ich." "Willst du, dass ich hier bei dir bleibe?" Ich schlug meine Arme um dich, eine Klammer. "Für immer," sagte ich.