Welches Versmass hat dieses Gedicht

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 18.166 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • @ Dani:


    Das hatte ich am Anfang auch überlegt, aber für mich sind die Silben Auf und Bei eindeutig betont. Wenn man es als Jamben lesen würde, dann müsste man das irgendwie fast schon verschlucken, um es nicht zu betonen und das würde für mich nicht sehr natürlich klingen.

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • @Mrs. Dalloway
    Interessant, für mich ist es genau umgekehrt. Ich muss mich extra anstrengen und dran denken, wenn ich Auf und Bei betonen will, darum kommt es mir unnatürlich vor. Da sieht man mal wieder, wie "subjektiv" solche Sachen sein können... :smile:

  • @Dani:
    Ja, das stimmt. :breitgrins: Ich bin auch generell kein großer Fan von dieser Metrikanalyse... Ich finde das hat nicht wirklich viele Auswirkungen auf den Inhalt oder auf die Empfindungen des Lesers... aber naja, eigentlich bin ich generell kein Fan von Lyrik im Allgemeinen. :zwinker:

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Naja, das würde ich so jetzt aber nicht unterschreiben. Es gibt zum Beispiel ja sehr viele unglaublich abgefahrene psychoanalytische Interpretationen und da kann ich mir nicht vorstellen, dass der Autor so etwas bewusst in sein Werk packt... das geht ja eigentlich auch gar nicht, weil sich die verschiedenen Interpretationsansätze ständig gegenseitig wiederlegen. Ich kann ein Gedicht beispielsweise strukturalistisch untersuchen und dann kommt jemand, der sich mit Dekonstruktion auskennt und das war's dann mit meinen Thesen... :rollen:


    Ich denke den "Spruch" sollte man auch nicht ganz ernst nehmen. Dass es durchaus unterschiedliche Interpretationen geben kann, kann ich nicht abstreiten (die Interpretation hängt ja auch sehr mit dem individuellen Vorverständnis des Lesers zusammen). Ich meinte damit eigentlich nur, dass viele Schüler (vor allem die, die sich nicht für Literatur und im Speziellen Lyrik interessieren) oft sagen, dass die Methode, wie Gedichte in der Schule interpretiert werden, übertrieben sei und dass Gedichte eigentlich gar nicht soviel enthalten wie immer gesagt wird - aber du selber hast ja zig Methoden genannt, wie man das machen kann und zumindest auf Schulebene kann ich nicht glauben, dass wir mehr interpretieren, als der Autor gedacht hatte.

    Zitat von André Glucksmann: <br />Philosophieren bedeutet zuallererst, gegen die eigene Dummheit zu kämpfen.

  • M.a.n.u.e.l
    DAS kommt aber auch sehr auf den Lehrer an. Gut ich hatte eine Lehrerin die sich immer eher aufgeregt hat über Freud und seine Interpretationen (vor allem bei Hamlet^^) aber es gibt auch genügend die genau auf diese Schiene aufspringen und gar nicht mehr damit aufhören...


  • M.a.n.u.e.l
    DAS kommt aber auch sehr auf den Lehrer an. Gut ich hatte eine Lehrerin die sich immer eher aufgeregt hat über Freud und seine Interpretationen (vor allem bei Hamlet^^) aber es gibt auch genügend die genau auf diese Schiene aufspringen und gar nicht mehr damit aufhören...


    DAS kann natürlich auch passieren.:breitgrins:

    Zitat von André Glucksmann: <br />Philosophieren bedeutet zuallererst, gegen die eigene Dummheit zu kämpfen.

  • Ich bin mittlerweile der Meinung, dass das gar nicht wichtig ist, was der Autor bewusst in sein Werk packt. Mir macht es Spaß, mir eine Methode herauszusuchen und das ganze dann auseinander zu nehmen. Genau das mache ich gerade für meine Bachelorarbeit und ich bin mir doch recht sicher, dass Shakespeare beim Schreiben nicht über solche Dinge nachgedacht hat, die ich da jetzt hineinlese. Aber gerade das macht es spannend für mich. Die Bedeutung von Literatur ist eben nicht fest verankert, sondern verändert sich eigentlich ständig.


    @Holden:
    Witzig, dass du gerade Hamlet erwähnst. Ich habe gerade ein Psychoanalyseseminar an der Uni und natürlich haben wir auch über Hamlet geredet, aber eben nicht nur aus Freud's Sicht, sondern auch aus der Sicht von moderner Psychoanalyse. Das fand ich absolut genial!
    Schön in dem Kontext finde ich das Zitat:
    "Hamlet may not have an Oedipus complex, but Hamlet [the play] does." (Crews)

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • @Mrs. Dalloway
    Wo wir bei dem Grund sind weshalb KLassiker auch heute noch funktionieren. Ich glaube dass das deshalb so ist weil man so ein paar allgemeingültige Dinge aus ihnen herausziehen kann die auch heute noch bestand haben und deshalb auch in unserer Gesellschaft noc funktionieren.
    Das Zitat zu Hamlet ist ja genial :breitgrins: Ich persönlich finde das schon sehr spannend, ich muss ja das dann nicht genauso sehen ;) aber ich hab das auch erwähnt weil meine Lehrerin (die auch englisch unterrichtet) sich da etwas reingesteigert hatte :breitgrins: und sich sehr über Freud aufgeregt hat. (Die Stunde war dann für uns alle sehr amüsant ;) )