Rachel Ward – Numbers - Den Tod im Blick

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 4.253 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lupin.

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    Jem hat eine besondere Fähigkeit – sie kann das Sterbedatum eines Menschen in dessen Augen sehen.
    Obwohl sie unter ihrer Gabe leidet, kommt sie ihr zugute, denn sie und ihr Freund Spinne können dank ihr knapp einem Attentat entgehen.


    Sie wurden jedoch bei ihrem hastigen Aufbruch kurz vorher gesehen – und nun sucht sie das ganze Land (die Geschichte spielt in Großbritannien).


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist aus der Sicht von Jem geschrieben, und man bekommt die Geschichte eigentlich von ihr erzählt, gelegentlich fließen direkte Ansprachen an den Leser ein, z.B. ein „Verstehst du?“, oder Ähnliches.


    Obwohl die Handlung spannend und im Unterton melancholisch ist und man oftmals mit Jem und Spinne mitfühlt, wenn ihre Situation noch unangenehmer wird, als sie es bis dahin ist, gibt es immer wieder Szenen und Situationen, die mindestens zum Lächeln, wenn nicht auch zum Lachen sind.


    Ab einem bestimmten Punkt im Buch ändert sich die Stimmung nochmal und bleibt so bis zum Ende – welches mich nicht überrascht hat, es ist irgendwie unvermeidlich.


    Die Sprache ist salopp, eben den jugendlichen Protagonisten angemessen, aber trotzdem gefällig zu lesen. Über manche Figuren hätte ich gerne mehr lesen mögen, vor allem über Spinnes Oma, die mir irgendwie ans Herz gewachsen ist.


    Insgesamt schon eine ergreifende Lektüre, die von mir 4ratten bekommt.

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Irgendwie hatte ich mir von dem Buch etwas anderes erwartet, mehr über die Zahlen und Jems Fähigkeit, diese zu sehen.
    Stattdessen beschäftigt sich die Geschichte über weite Strecken mit der Flucht der beiden Jugendlichen.


    Das Buch war deswegen nicht schlecht und ich fand die Story auch gut geschrieben und unterhaltsam, aber irgendwie hatte ich etwas anderes im Kopf, als ich es angefangen habe.

    LG, Dani


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  • Das ist ja schade. Aber es stimmt schon, es geht mehr um Jems und Spinnes "Schicksal" als um Jems Fähigkeit.


    Aber wenn es dir trotzdem gefallen hat, war es ja wenigstens keine verschwendete Lesezeit. :smile:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Ich hab das Buch letzte Woche gekauft und direkt verschlungen.


    Zum Inhalt:


    Jem, eine jugendliche Waise, sieht die Todeszahl eines jeden Menschen, dem sie direkt in die Augen blickt. Daher vermeidet sie den Kontakt mit anderen und ist zur Aussenseiterin geworden. Bis sie Spinne kennenlernt, einen schlaksigen Jungen, der sie aus der Reserve zu locken vermag. Gemeinsam schliddern die beiden in ein Abenteuer, das sie an ihre Grenzen bringt und gleichzeitig zur lebendigsten Zeit ihres Lebens wird.


    Meine Meinung:


    Die Geschichte hat mich sehr berührt. Aus Jems Sicht erfrischend frech erzählt, stimmte sie mich jedoch sehr nachdenklich. Kommt es wirklich auf die Länge eines Lebens an oder ist es nicht die Intensität, mit der wir es leben, die zählt? Genau solche Dinge gingen mir durch den Kopf beim lesen. Durch die Todeszahlen, die Jem in den Leuten erkennt, wird einem bewusst, das der Tod ein ständiger Begleiter ist und wir niemals wissen, was uns oder unsere Lieben erwartet. Zum Glück, denn was passieren könnte, wenn wir es wüssten, vermittelt diese Geschichte sehr gut.


    Die Protagonisten sind sehr lebensecht beschrieben, man kann sich die Jugendlichen gut vorstellen, wie sie irgendwo mit einer Kippe im Mund auf der Strasse abhängen und versuchen, nicht die Hoffnung zu verlieren auf eine bessere Zukunft. Die durchwegs melancholische Grundstimmung tut dem Spassfaktor aber keinen Abbruch, Jem und Spinne erleben auch lustige Situationen und so hält sich das ganze die Waage. Auch wenn ich mich am Ende des Buches ein wenig deprimiert gefühlt habe, war es doch lohnenswert, es zu lesen. Es hat mich gut unterhalten und es lässt mich bestimmt auch nicht mehr so schnell los. Ein weiteres Buch, an das ich mich des öfteren zurück erinnern werde.


    Dafür bekommt es von mir: 5ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Inhalt:


    So weit sich Jem erinnern kann, waren sie da: Die Zahlen, die zeigen, wie lange ein Mensch noch zu leben hat. Jem verrät niemandem ihr Geheimnis und bleibt am liebsten allein. Allein und weit weg, dort, wo sie niemandes Todesdatum einsehen muss.


    Doch als Jem auf den Jungen Spider trifft, ändert dieser das einsame Leben des Mädchens. Plötzlich ist da jemand, bei dem sie sich wohl und geborgen fühlt. Nur weiss Jem, dass Spider nicht mehr lange zu leben hat.
    Ist Jem dazu in der Lage, das Schicksal zu ändern?


    Meine Meinung:


    "Numbers" von Rachel Ward ist ein Buch, das sich mit einem deftigen Thema beschäftigt. Nämlich damit, dass wir alle sterblich sind. Etwas, das wir nur allzu leicht verdrängen.


    Jem, die Hauptperson in "Numbers", wird jeden Tag ihres Lebens vom Tod begleitet und schottet sich deswegen von der Gesellschaft und allen Menschen um sie herum ab. Dadurch ist Jem keine einfache Protagonistin.
    Die ersten 30 Seiten waren für mich eher ein Jammertal als Leselust. Zwar konnte ich gut verstehen, dass Jem es nicht einfach hat, doch irgendwann hat man begriffen, dass Jem sich mit niemandem abgeben will und dass alles nur doof und blöd ist. Ja, man muss akzeptieren, dass Jem ein Teenager ist. Dies hat die Autorin jedoch sehr gut zum Ausdruck gebracht.


    Vielleicht sogar ein bisschen zu gut, denn oft musste ich auch später, als mir das Buch dann besser zu gefallen begann, noch über Jem den Kopf schütteln. Ihre Handlungen sind zwar für ihr Alter nachvollziehbar, jedoch gewann sie durch ihre Hitzköpfigkeit bei mir keine Pluspunkte.


    Trotzdem muss ich sagen, dass mir das Buch nach dem zähen Einstieg gefallen hat. Ward hat einen spannenden und rasanten Roadmovie geschrieben und Jem hat sich im Verlauf der Geschichte positiv weiterentwickelt.


    Liest man den Klappentext des Buches meint man vielleicht, man hätte es mit einem Buch zu tun, das Themen wie Terrorimus aufgreift, doch tut es das nicht. Diesbezüglich war ich zwar nicht enttäuscht, aber wohl überrascht, als das Buch in eine ganz andere Richtung zu driften schien.


    Ein Thriller, wie im Buch selber angegeben, ist es meiner Ansicht nach auch nicht. Es ist die Geschichte eines normalen Mädchens mit einer besonderen Fähigkeit, das sich gegen ihren Willen verliebt.
    Ja, mit der Liebe muss man in "Numbers" rechnen. Doch obwohl ich normalerweise meine Probleme mit Liebesgeschichten habe, fand ich die Geschichte um Jem und Spider sehr schön. Mehr und mehr erlebt auch der Leser mit, wie Spider das kalte Mädchen aufzutauen vermag und in ihr Innerstes vordringt. Dies alles hat Ward mit einer nicht übertriebenen, aber dennoch eindringlichen Sprache beschrieben, die an spannenden Stellen das Tempo erhöhte und den ruhigen, tiefen Szenen die Zeit gab, die sie benötigten.


    Schon einige Male habe ich gehört, dass die deutsche Übersetzung sprachlich nicht überzeugt. Ich habe die englische Version gelesen und fand an Wards Sprache nichts auszusetzen. Deshalb empfehle ich, das Buch auf englisch zu lesen, wenn das möglich ist.


    Fazit:


    "Numbers" ist ein spannender Roadmovie durch England, eine gefühlvoll erzählte Liebesgeschichte und die Entwicklungsgeschichte eines jungen Mädchens.
    Wer nicht zu viel von der Geschichte erwartet, kann das Buch geniessen, wenn auch der Beginn und das Ende zu wünschen übrig lassen. Der Mittelteil war meiner Ansicht nach spannend und packend.


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    4ratten

    //Grösser ist doof//

  • Inhalt:


    „Die Leute halten mich für verschlagen, weil ich sie nicht anschauen mag, aber in Wirklichkeit will ich mich ja nur aus ihrem Leben raushalten – zu viel Information.“ (S. 23)


    Jem hat eine Gabe: Sie sieht das Todesdatum eines Menschen, wenn sie ihm in die Augen sieht. Bis jetzt hatte ihr das allerdings nur Ärger bereitet und sie zur Einzelgängerin gemacht. Doch alles ändert sich, als sie Spinne trifft. Er freundet sich mit ihr an und zeigt ihr, wie es ist, Spaß zu haben. Jems Glück hält aber nicht lange an. Bei einem Ausflug zum London Eye beobachtet sie etwas Merkwürdiges: Um sie herum hat jeder das selbe Datum. Jem weiß, etwas Schreckliches wird geschehen und Hals über Kopf flüchtet sie mit Spinne: Vor der drohenden Katastrophe, vor der Polizei und auch vor Spinnes Todestag, der immer näher rückt.


    Gestaltung:


    Ich finde das Cover wirklich sehr schön und sehr passend! Der Schriftzug mit den Zahlen innen drin sieht einfach cool aus und ist bei der broschierten Ausgabe auch hervorgehoben. Außerdem passt dieses düstere Cover mit dem schwarzen Hintergrund einfach, denn man merkt schon beim Lesen, dass das kein gewöhnliches Buch ist, also ungewöhnliches Cover zu ungewöhnlicher Story:)


    Story:


    Die Grundidee konnte mich sofort überzeugen! Es ist ja mal eine ziemlich außergewöhnliche Gabe, die Jem da hat: Sie sieht weder Geister noch irgendeine Aura oder sowas, sondern Todesdaten. Gut, soviel weiß man auch, bevor man das Buch liest. Mich hat es irgendwie überrascht, dass die Hauptfigur ein Problemkind ist, das von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht wird. Das ist man doch irgendwie nicht gewöhnt, oder? Jedenfalls war es mal angenehm, eine neue Ausgangssituation vor sich zu haben, schadet ja nie. Das macht es dann auch viel realer und authentischer, also das hat mir wirklich gut gefallen!


    Nach der Flucht von Jem und Spinne entwickelt sich die ganze Geschichte schnell zu einem Road-Trip, bei dem man lange Zeit eben nur mit diesen beiden Figuren konfrontiert ist, die mit ihrer Paranoia aber auch mit den Gefühlen zueinander umgehen müssen. Und wer hätte es gedacht, es entwickelt sich zwischen den beiden Problem-Jugendlichen tatsächlich eine ziemlich sanfte Liebesgeschichte, nicht so kitschig oder gekünstelt wie in anderen Büchern, einfach so, kommt einem dann wie der natürliche Lauf der Dinge vor:)


    Dadurch, dass man halt lange Zeit nur diese beiden Figuren hat, gibt es schon die ein oder andere Stelle, an der sich das Buch etwas zieht, ist aber halb so schlimm und diese Stellen sind auch schnell wieder vorbei, denn vor allem gegen Ende gibt es jede Menge überraschender Wendungen, und ganz zum Schluss auch einen echt gemeinen Cliffhanger, den man zwar irgendwie kommen sieht, aber trotzdem überrascht ist!


    Charaktere:


    Jem und Spinne sind wirklich cool und echt sympathisch. Sie sind nicht unbedingt die typischen Problem-Kids, die man sich vorstellt, ihnen ist halt nicht alles egal. Ok, sie stehlen auch das ein oder andere Auto, aber ansonsten kann man ihre Handlungen auch irgendwie nachvollziehen und sie verstehen, eben weil sie nicht so schrecklich künstlich sind wie viele Charaktere in anderen Büchern.


    Neben den beiden gibt’s auch noch andere nette Figuren in dem Buch, die einem irgendwie ans Herz wachsen, wie zum Beispiel Spinnes Oma, Val, die zwar sehr schrill aber auch sehr liebenswert ist.


    Schreibstil:


    Der hat mir besonders gut gefallen! Schön flüssig, ja, aber vor allem hat die Autorin ihre Figuren so sprechen lassen, wie echte Jugendliche häufig auch sprechen (ich rede aus Erfahrung=) Jem und Spinne fluchen, sind echt frech du ungehobelt, wollen aber trotzdem nicht wirklich, dass jemand ernsthaft gekränkt wird, sehr authentisch!


    Fazit:


    „Numbers“ ist ein echt tolles Buch, das mit den authentischen Hauptfiguren viel näher an die Realität rankommt als viele andere Jugendbücher im Moment. Obwohl es sich in der Mitte ein klein wenig zieht, ist es sehr empfehlenswert für jeden, der mal von der Standard-Story wegkommen will!