Hallo Ihr Lieben,
ich lese gerade an diesem Buch von Alexander Solschenizyn, da ich es mir bereits sehr lange von meinen Eltern ausgeliehen habe und es endlich mal lesen wollte (und ich es dann tatsächlich auf die TAMKA-Liste gesetzt habe ).
Alexander Solschenizyn: "Der erste Kreis der Hölle"
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Ich lese jedoch eine Ausgabe von 1974 und weiß jetzt ehrlich gesagt gar nicht, ob das noch die "entschärfte" Version von Alexander Solschenizyn ist oder bereits die komplette. Mein Buch hat auch schon 762 Seiten...
Kurzbeschreibung:
Solschenizyn hat in diesem großen Roman, desse Titel er Dantes "Göttlicher Komödie" entlieh, weit über das Thema des Einzelnen hinaus da sPorträt einer Epoche entworfen: es ist blutig, ohne Hoffnung, voller Gemeinheit, aber auch voller Würde. Mit einer ungemeinen, in der Übersicht des Panoramas erstaunlichen Kunstfertigkeit fasst Solschenizyn zahllose Einzelschicksale zusammen. Zwar spielt auch dieses Buch in einem Lager, in dem eingekerkerte Wissenschaftler technische Instrumente erfinden und entwickeln, doch die Erinnerung der verschiedenen Personen wendet sich nach den Jahren des Krieges der Vorkriegszeit zu, repetiert Leiden und Aufstände, Hoffnungen und Niederlagen. Dieser Roman hat keinen "Helden". Der Held ist die Epoche. Es gelingt Solschenizyn, die sowjetische Politik, vor allem nach dem Kriege (bis zu Stalins Tod), in ihren Auswirkungen auf die Menschen deutlich zu machen.
Bis jetzt ist das Buch wahrlich keine leichte Kost. Der Autor lässt die Protagonisten in dem Lager teilweise über Seiten hinweg philosophische Diskurse führen, die abrupt eine andere Richtung einschlagen und viele Stellen musste ich daher bereits mehr als einmal lesen. Erschwerend sind für mich auch noch die ganzen russischen Namen, bei denen dann auch noch die Anrede variieren kann, so dass ich auch öfters das Personenverzeichnis (das es zum Glück gleich vorne gibt!) zu Rate ziehen muss, welche Person denn das jetzt überhaupt ist.
Bereits aber auf den ersten Seiten nimmt Solschnizyn Bezug auf den Titel des Romans: "Der erste Kreis der Hölle". Die Inhaftierten befinden sich alle in der Hölle, ABER das Lager für die Wissenschaftlicher ist der erste Kreis, da es ihnen da noch verhältnismäßig gut geht.
Ich bin zwar erst auf S. 71, aber mir ist jetzt schon klar, wieso der Autor einen Literaturnobelpreis erhalten hat. Davon abgesehen, dass er natürlich das ungerechte System in Russland unter Stalin anprangert, ist die Schreibweise sehr anspruchsvoll und außerdem lässt er die Protagonisten in ihren philosphischen Exkursen bekannte Schriftsteller, wie z. B. Goethe zitieren und als Vergleich heranziehen.
An der Lektüre werde ich wohl länger arbeiten!
Liebe Grüße
Tammy