Martin Suter – Allmen und die Libellen
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Martin Suter hat mit seinem Roman ein wirklich schönes Büchlein geschrieben. Hauptperson ist Allmen, der das großzügige Erbe seines reichen Vaters durchgebracht hat. Der Lebemann und Kunstfreund war einfach nicht in der Lage, von seinem Lebensstil abzuweichen, den er sich mit dem Vermögen seines Vaters im Rücken über die Jahre angewöhnt hat.
Nun mag man sagen, er sei selbst an seiner Misere schuld, aber im Verlauf des Buches gewinnt man den „armen“ Allmen lieb und kann ihn irgendwie verstehen...
Allmen hat eine Möglichkeit gefunden, wie er seine auflaufenden Schulden, die er beispielsweise in seinen Stammlokalen macht, immer wieder rechtzeitig begleichen kann, so dass seine prekäre Lage möglichst von Niemandem bemerkt wird. Er verkauft Kunstgegenstände. Ein angesehener Antiquitätenhändler, der sich für die Herkunft des Angebotenen nur wenig interessiert, ist ihm dabei behilflich.
Eines Tages wird Allmen fast gegen seinen Willen von einer Frauenbekanntschaft mit nach Hause genommen;
in eine mondäne Schweizer Villa, in der Allmen eine wertvolle Serie von fünf Jugendstil-Glasschalen mit Libellenmotiv erblickt. Der Hausherr ist nicht anwesend, die Bekannte liegt in tiefem Schlummer – und Allmen sieht die Lösung all seiner Probleme direkt vor seiner Nase stehen...
Was nun folgt ist ein wirkliches Gaunerstück, das ich mir auch gut in einer Verfilmung vorstellen könnte. Martin Suter beschreibt die folgenden Vorkommnisse, die schon beinahe einer Verkettung unglückseliger Vorkommnisse gleich kommen, wirklich so bildhaft, dass man alles vor sich zu sehen meint. Dabei ist er witzig, ohne albern zu werden, obschon seine Figuren alle von tiefem Ernst erfüllt sind. Auch das Ende ist klasse – und passt zum ganzen Roman.
Das Buch ist kurz (gut 180 Seiten), von erfreulicher Leichtigkeit und hat mich ein paar Stunden wirklich gut unterhalten.
von mir für Herrn Suter.