Martin Suter – Allmen und die Libellen

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  • Martin Suter – Allmen und die Libellen


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    Martin Suter hat mit seinem Roman ein wirklich schönes Büchlein geschrieben. Hauptperson ist Allmen, der das großzügige Erbe seines reichen Vaters durchgebracht hat. Der Lebemann und Kunstfreund war einfach nicht in der Lage, von seinem Lebensstil abzuweichen, den er sich mit dem Vermögen seines Vaters im Rücken über die Jahre angewöhnt hat.


    Nun mag man sagen, er sei selbst an seiner Misere schuld, aber im Verlauf des Buches gewinnt man den „armen“ Allmen lieb und kann ihn irgendwie verstehen...


    Allmen hat eine Möglichkeit gefunden, wie er seine auflaufenden Schulden, die er beispielsweise in seinen Stammlokalen macht, immer wieder rechtzeitig begleichen kann, so dass seine prekäre Lage möglichst von Niemandem bemerkt wird. Er verkauft Kunstgegenstände. Ein angesehener Antiquitätenhändler, der sich für die Herkunft des Angebotenen nur wenig interessiert, ist ihm dabei behilflich.


    Eines Tages wird Allmen fast gegen seinen Willen von einer Frauenbekanntschaft mit nach Hause genommen;


    Was nun folgt ist ein wirkliches Gaunerstück, das ich mir auch gut in einer Verfilmung vorstellen könnte. Martin Suter beschreibt die folgenden Vorkommnisse, die schon beinahe einer Verkettung unglückseliger Vorkommnisse gleich kommen, wirklich so bildhaft, dass man alles vor sich zu sehen meint. Dabei ist er witzig, ohne albern zu werden, obschon seine Figuren alle von tiefem Ernst erfüllt sind. Auch das Ende ist klasse – und passt zum ganzen Roman.


    Das Buch ist kurz (gut 180 Seiten), von erfreulicher Leichtigkeit und hat mich ein paar Stunden wirklich gut unterhalten.


    5ratten von mir für Herrn Suter.

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien


  • Mit einem - wie ich finde - äußerst frechen Preis! :rollen:


    Da muss ich dir sogar recht geben. Das haben die gebundenen Diogenes Titel alle gemeinsam :sauer:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Da muss ich dir sogar recht geben. Das haben die gebundenen Diogenes Titel alle gemeinsam :sauer:


    Was ich bei der Qualität (Leinen & gutes Papier) auch akzeptieren kann. Aber in diesem Fall habe ich den Eindruck, dass sich Diogenes den Namen des Autoren bezahlen lässt! :grmpf:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Ich habe das Büchlein gestern innerhalb von ein paar Stunden durchgelesen und fand es ebenfalls ganz nett.


    Allmen ist eine Person, für die (mir zumindest) jedes Verständnis fehlt (muß ein solches Leben, wie er es führt, nicht unerträglich langweilig sein?). Trotzdem ist er nicht unsympathisch, sondern man steht auf seiner Seite und fiebert sogar in den kritischen Momenten mit ihm mit.


    Anfangs wirkt die Geschichte ein bißchen langatmig und zusammenhanglos. Einige Sätze mußte ich mehrfach lesen, um sie ungefähr zu verstehen (vielleicht lag es an der ungewohnten Schweizer Ausdrucksweise?). Aber das Gaunerstück, wie Räubertochter es nennt, in den späteren Kapiteln, ist spannend und sehr vergnüglich zu lesen - man ertappt sich dabei, wie man beim Lesen vor sich hingrinst und ich muß zugeben, daß ich eine solche dramatische Entwicklung nicht erwartet hatte. :smile:


    Mit einem - wie ich finde - äußerst frechen Preis! :rollen:


    Das Büchlein hat nicht nur wenige Seiten, sondern dazu auch noch ziemlich wenig Text pro Seite. Aber da ich es aus der Bücherei entliehen habe, schmerzt der Preis mich nicht.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Grüße, kaluma

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Das Buch habe ich gelesen nachdem ich zwei Bücher abgebrochen hatte und dringend einen "Leseerfolg" brauchte! Da war es mit seiner geringen Dicke natürlich ideal und außerdem habe ich für das gebundene Buch nur 2 Euro auf dem Tierheimflohmarkt bezahlt.


    Am Anfangwar mir von Allmen eher suspekt als unsympathisch, ich persönlich kann zum Beispiel ganz schlecht Schulden machen und hätte bei diesem Hin- und Hergehangel zwischen den Gläubigern wahrscheinlich ziemlich schnell ein Magengeschwür
    Die Geschichte plätschert dann ja eigentlich so vor sich hin und wird erst zum Ende hin spannend und ich habe so ein bißchen den Verdacht, dass dieser Band auch eher für die Einführung der Personen in der Serie geschrieben wurde.
    Die Gallé-Schalen, um die es die ganze Zeit geht, finde ich übrigens zum Teil sehr häßlich.


    :winken:
    bibse

    Wear the old coat and buy the new book (Austin Phelps)

    Einmal editiert, zuletzt von bibse ()

  • So, bin gestern mit diesem Buch von Herrn Suter gestartet. Ich wollte immer schon mal eins von ihm lesen und gestern beim Einkaufen ist mir dieses in die Finger gefallen. Habe erst ein paar Seiten gelesen, aber bisher gefällt es mir ganz gut.

    Gruß suray

  • So, gestern Abend habe ich dieses Buch beendet. Es war ganz nett und kurzweilig, aber mehr auch nicht.


    Allmen ist mir bis zum Schluss sehr suspekt geblieben - dieses Adligengetue und dieses Rumgeprasse ist sowieso nicht so meins. Und die Geschichte an sich fand ich jetzt auch eher dürftig. Aber so für zwischendurch war es mal nett.


    Von mir dafür
    3ratten

    Gruß suray

  • Der Protagonist Allmen ist kein Sympath. Er mogelt sich durchs Leben Hauptsache der Schein wird gewahrt, ohne dass er etwas arbeiten muss. Anfangs war Allmen deshalb nicht mein Fall. Doch nach und nach habe ich mich beim Lesen an ihn gewöhnt.


    Die Handlung fand ich nicht besonders spannend und trotzdem ließ sich das Büchlein flott lesen, was bestimmt auch an Suters Schreibstil liegt, der mir einfach gefällt.


    Interessant ist hierbei, dass die Handlung rund um die Gallé-Schalen an tatsächliche Ereignisse angelehnt ist.


    3ratten


    LG, Aurian

  • Allmen war mir auch nicht gerade sympathisch, aber zusammen mit Carlos hat das Arbeitsteam durchaus Charme. In einem Punkt wird Allmen mir sogar sympatisch:


    Zitat

    ...war ein süchtiger Leser.


    Den Bechdel-Test besteht das Büchlein leider nicht. :(

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiba ()

  • Ach, ich mag fast alles, was Suter schreibt, manches davon ist großartig. Die Allmenreihe hat mich damals sehr gut unterhalten.


    Allmen war mir auch nicht gerate sympathisch, aber zusammen mit Carlos hat das Arbeitsteam durchaus Charme. In einem Punkt wird Allmen mir sogar sympatisch:


    Zitat

    ...war ein süchtiger Leser.


    Den Bechdel-Test besteht das Büchlein leider nicht. :(

    Was ist der Bechdel-Test?