Anne Plichota/Cendrine Wolf – Oksa Pollock 1, Die Unverhoffte

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  • Anne Plichota/Cendrine Wolf – Oksa Pollock, Die Unverhoffte


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    Oksa zieht gemeinsam mit der Familie ihres Freundes Gustave von Paris nach London, weil die Eltern dort gemeinsam ein Restaurant eröffnen.


    Für Oksa bedeutet dieser neue Lebensabschnitt nicht nur, sich in einer neuen Stadt mit neuen Freunden zu orientieren, sie erfährt auch Dinge über sich, ihre Familie und deren Vergangenheit, die geradezu fantastisch sind.


    Die Geschichte ist durchaus fesselnd erzählt, auch wenn sich die Autorinnen an manchen Stellen die Arbeit durch verschiedene Kunstgriffe sehr einfach machen. Auch stolpert man manchmal über die eigenartigen Bezeichnungen, oft durch Bindestriche gekennzeichnet, die hier auftauchen. Andere wiederum sind ausgesprochen kreativ und gehen einem leicht von der (geistigen) Zunge.
    Sehr gestört hat mich die inflationäre Verwendung des Ausrufezeichens und der Sätze oder Rufe in Großbuchstaben.


    Insgesamt scheint die Geschichte für eine eher jüngere Zielgruppe geschrieben zu sein, wenn auch die Protagonistin schon 13 Jahre alt ist (gelegentlich benimmt sie sich aber etwas jünger :rollen:)


    Leider baut die Geschichte zum Ende hin stark ab, ich wurde zunehmend von Oksa genervt, die einfach die Tollste, Beste, Klügste, Fähigste, etc. ist. Das wurde mir dann einfach zu viel. Zudem klären sich von den vielen Fragen, die sich aus der Geschichte ergeben, nur die wenigsten.


    Das Ende zielt ganz klar auf einen zweiten Band ab (in Frankreich ist er schon erschienen) und endet zwar nicht mit einem großen Cliffhanger, aber doch schon so, dass die Geschichte einfach noch nicht beendet ist.


    Ein Buch, was zumindest der Zielgruppe (den Teenies) nette Unterhaltung bieten wird, für Erwachsene aber eher nicht mehr. Ich vergebe 3ratten

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Völlig überraschend zieht Oksa mit ihrer Familie und der Familie ihres besten Freundes von London nach Paris. Bald schon findet sie heraus, dass ihre Familie aus einer fremden Welt stammt und sie selbst magische Fähigkeiten hat.


    Ich gehöre zwar nicht zur Zielgruppe, lese allerdings öfter mal Jugendfantasy und kann das Buch so ganz gut einordnen. Für mich war es in vielen Teilen sehr kindlich, die Handlung verläuft geradlinig, für jedes Problem gibt es sofort eine Lösung in Form einer magischen Pflanze oder einer gerade erlernten Fähigkeit. Es wirkt so, als hätten die Autorinnen Oksa immer wieder in verzwickte Situationen manövriert und dann schnell eine neue Fähigkeit erfunden, um dieser Situation wieder zu entkommen. Diese Lösungen für Probleme wirken dann oft sehr konstruiert und nach einigen Kapiteln kann man ein Muster dahinter erkennen, wodurch das Buch schnell langweilig wird.


    Die magischen Geschöpfe und Pflanzen mögen ja ganz fantasievoll sein, aber nachdem man sie drei mal alle einzeln vorgestellt bekommen hat, kennt man sie zu gut um sie noch witzig oder interessant zu finden. Auch die endlosen Streitigkeiten und Dialoge der magischen Geschöpfe fand ich einfach nur langweilig. Das Buch bietet zwar viele Informationen über diese fremde Welt, die durchaus interessant sein könnte, aber die eigentliche Handlung geht nur sehr schleppend voran. Spannung kommt nur selten und in geringem Maße auf.


    Das Buch ist also, wie schon gesagt, sehr kindlich, andererseits kommen sehr viele schlimme Situationen, viel Gewalt und Grausamkeit vor, die ich für ein Jugendbuch etwas übertrieben finde. Gerade am Ende hat mich diese Grausamkeit sehr gestört. Außerdem geht am Ende alles sehr schnell und es ist mir zu offen, ich hätte mir für diesen Teil einen geschlosseneren Schluss gewünscht. Es werden ständig neue Fragen aufgeworfen, doch am Ende werden diese nicht beantwortet. Man wird ratlos und enttäuscht zurückgelassen und muss nun sicher endlos auf das nächste Buch warten. Dann aber ohne mich, ich habe mit Oksa abgeschlossen.


    1ratten

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

    Einmal editiert, zuletzt von stefanie_j_h ()

  • Oksa Pollock ist ein normales 13-jähriges Mädchen. Naja, fast normal. Plötzlich erfährt sie, dass sie die zukünftige Herrscherin über die Parallelwelt Edefia ist. Die geflohenen Rette-sich-wer-kann alle Hoffnung in die junge Huldvolle, wieder in ihr geliebtes Land zurückkehren zu können. Dafür muss aber erst einmal der Eingang gefunden und die Schreckensherrschaft des Bösen überwunden werden.


    Oksa ist ein aufgewecktes, quirliges Kind. Aber sie ist auch unvorsichtig, handelt unüberlegt und ist launisch. Diese Eigenschaften sind nicht gerade von Vorteil, wenn man ständig auf der Hut sein muss vor der Bedrohung von Feinden. Andererseits muss man natürlich auch zugeben, dass diese Verhaltensweisen für eine 13-Jährige nicht ungewöhnlich ist.


    Ich habe mich beim Lesen sehr schwer getan und bin immer zwischen Verständnis für und Kopfschütteln über Oksa geschwankt. Man muss sich einfach auch die Situation vor Augen führen. Es wird ihr immer wieder eingeschärft, wie wichtig Diskretion ist, um ihre besonderen Fähigkeiten geheim zu halten. Immerhin ist es nicht alltäglich, fliegen oder an Wänden hinauf laufen zu können. In Anbetracht dieser Tatsache fand ich Oksas Verhalten wiederum sehr kindlich.


    Die Autorinnen haben ein paar schöne Ideen, die Welt und die Wesen von Edefia zu erklären. Da gibt es Plemplems, die eigenartig sprechen und sehr unterhaltsam sind, Pflanzen mit sehr eigenem Charakter und viele andere Kreaturen, die unterhaltsam sind. Schade ist nur, dass alles doppelt und dreifach eingeführt wird und man so schnell den Eindruck von ständigen Wiederholungen bekommt. Allerdings haben sie auch stets eine magische Lösung zur Hand, wenn Oksa in Schwierigkeiten gerät. Spannung kommt so nur sehr selten auf.
    Zudem haben viele Ideen der Autorinnen bei mir auch Erinnerungen an ähnliche Dinge bei Harry Potter geweckt. Sicherlich lässt sich so etwas nicht gänzlich vermeiden, aber es war relativ oft der Fall, was ich ziemlich schade fand.


    Oksas Familie und ihr bester Freund Gus haben mir wesentlich besser gefallen. Vor allem Großmutter Dragomira, die alte Huldvolle, war mir sympathisch. Da sich die Handlung jedoch logischerweise immer im Oksa dreht, überwog häufig mein Ärger über ihr Verhalten.


    Dennoch, und das mag jetzt ein wenig überraschend kommen, werde ich mir den zweiten Band der Reihe zumindest mal ansehen, wenn er erscheint. Das ständige Reden von Edefia hat mich neugierig gemacht auf diese Welt, die nicht weit entfernt von der unseren ist, in der es aber offenbar doch sehr viel anders zugeht. Und eines muss ich trotz allen Ärgers zugeben: Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, irgendetwas hat mich immer zum Weiterlesen verleitet. Trotzdem würde ich weder eine Empfehlung für oder gegen das Buch aussprechen.


    Meine Wertung: 2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Oksa Pollock ist ein 13jähriges Mädchen, das gerade mit seiner Familie von Paris nach London umgezogen ist. Ihre Eltern wollen in London ein Restaurant eröffnen und zu Oksa’s großer Freude zieht auch die Familie ihres besten Freundes Gus mit um, da die Väter gemeinsam arbeiten.


    Am ersten Schultag passiert etwas Merkwürdiges. Oksa fühlt sich komisch und fällt während der Vorstellungsrunde in ihrer Klasse in Ohnmacht – und am selben Abend findet sie heraus dass sie magische Fähigkeiten hat!


    Es warten viele weitere Überraschungen auf Oksa, die im Lauf des Buches enthüllt werden. Die Autorinnen haben viele gute und teilweise auch wirklich bezaubernde Einfälle gehabt, leider hapert es meiner Meinung nach an der Umsetzung in der Geschichte. Vieles wird mehrfach erklärt und beschrieben, anderes dafür gar nicht, es bleiben am Ende des Buches viele Fragen offen. Auch wenn klar ist, dass es eine Reihe ist (in Frankreich ist bereits der zweite Band erschienen), wäre es doch schön, wenn der erste Band wenigstens halbwegs in sich abgeschlossen gewesen wäre. Auch passen viele Szenen nicht richtig in den Erzählfluss und wirken daher etwas irritierend. Ich hatte mehrfach den Eindruck, dass jede Idee, die die Autorinnen hatten, zwanghaft irgendwo eingebaut werden musste – was bei geplanten 6 Bänden aber sicher nicht alles im ersten Band hätte sein müssen!


    Die Zielgruppe ist mit 12-13 Jahre angegeben, das sehe ich eher zwiespältig. Oksa als Hauptcharakter ist nicht unbedingt ein leuchtendes Vorbild, sie ist extrem impulsiv und unbeherrscht. Desweiteren ist einerseits vieles dermaßen vereinfacht erzählt, es gibt ein Problem und sofort auch eine Lösung dafür – andererseits sind doch auch einige (unnötig) grausame Szenen in dem Buch enthalten. Aus reiner Neugier würde ich vielleicht noch einen zweiten Band lesen, aber die in Frankreich ausgebrochene „Pollockmania“ kann ich nach dem Lesen dieses Buches nicht einmal ansatzweise nachvollziehen.


    2ratten

    LG, Dani


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  • Hm ja. Teilweise denke ich, hätte mir das Buch eventuell besser gefallen, wenn ich es alleine und nicht in der Leserunde gelesen hätte, weil ich dann das Buch oberflächlicher gelesen hätte und mir bei weitem nicht so viele Gedanken darum gemacht hätte. Ich hätte nicht so viel hinterfragt und vieles einfach nur hingenommen. Eigentlich ist es ziemlich schade, denn ich finde, gerade Bücher, die mir in Leserunden wirklich gefallen und die ein großes Diskussionspotential haben und die Diskussionen auch bestehen, sind wirklich gut.


    Na ja, es gibt viele neue phantastische Geschöpfe, die mir zum Teil sehr gut gefallen haben, aber teilweise auch auf die Nerven gingen. Im Grunde würde ich sagen, dass man die Zielgruppe ein wenig senken sollte, die haben vielleicht mehr Spaß daran. Erwachsenen würde ich das Buch gar nicht empfehlen. Ich würde gerne mal den Test machen, wie es bei jüngeren Kindern ankommt, leider habe ich keine Cousine oÄ in dem Alter. :breitgrins:


    Oksa an sich hat mich auch mehr genervt als begeistert. Sie kann alles, weiß alles und jeder mag sie - außer die Bösen. Die anderen Charaktere hingegen mochte ich schon sehr. Sie waren interessant und unterschiedlich, wenn auch nicht unbedingt vielseitig. Aber eigentlich jeder Charakter hat seine eigene Geschichte und somit seine eigene Begabung, die - wie ich denke oder hoffe - in den nächsten Büchern zur Geltung kommt und in denen viel Potenzial steckt.


    Als Lesebotschafter sehe ich mich nicht - zumindest nicht, wenn es darum gehen soll, das Buch wärmstens zu empfehlen. Aber ich bin mal gespannt, wie das Buch auf dem Markt ankommt, wenn es erscheint. Ich werde es auf jeden Fall ein wenig weiterverfolgen.


    2ratten

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe das Buch jetzt seit über einer Woche ausgelesen und weiß immer noch nicht was ich davon halten soll.


    Oksa Pollock... das Buch hat sehr viel Potential aber leider wird es verschwendet. Rein theoretisch hätte man die Mitte des Buches weglassen und nur Anfang und Ende lesen können und man hätte das wichtigste gewusst.


    Das Buch ist zwar flüssig zu lesen und man kommt gut in die Geschichte aber leider geht vieles zu glatt und es gibt einige Widersprüche der einzelnen Charaktere.


    Für die gewünschte Zielgruppe ist Oksa Pollock bestimmt lesenswert aber alle, die älter sind als 13-14 Jahre sollten einen Bogen um dieses Buch machen.


    Zwar würde mich interessieren wie die Geschichte weiter geht aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass es so ein Endlosding wird. Es wird wohl kaum mit einer Triologie getan sein.


    Ich vergebe 2ratten

    Du bereust nie die Dinge, die Du getan hast. Nur die, die Du nicht getan hast !&nbsp; :gruebel:

  • Huhu :winken:


    ich will das Kapitel "Oksa" auch endlich abschließen, deshalb kommt hier meine Meinung.


    Oksa Pollock ist ein 13-jähriges Mädchen und ihr Leben ändert sich plötzlich, als sie mit ihren Eltern nach London ziehen muss. Aber das sollte nicht die einzige Veränderung bleiben. Oksa entdeckt gewisse Talente an sich und erfährt von ihrer Familie die Zusammenhänge. Damals flohen die Pollocks aus der Parallelwelt Edefia. Seitdem suchen sie einen Weg zurück und halten ihre magischen Fähigkeiten versteckt.


    Die Geschichte klingt ansprechend, die Leseprobe ganz nett, also war ich gleich dabei, als es um eine Bewerbung um ein Vorabexemplar ging. Der Anfang ist wirklich noch ganz interessant und fesselnd, aber mich nervte diese kleine Göre zunehmend. Oksa kann alles perfekt, Problemlösungen hat sie von einer Sekunde zur anderen und sie ist ja so talentiert. Auch so manche Entscheidungen der Erwachsenen sind einfach nicht nachvollziehbar.


    Die Grundidee ist nett: Ein normales Mädchen hat magische Fähigkeiten und spielt eine große Rolle für das Schicksal einer Parallelwelt. Aber durch jede Menge Wesen, Talente, Heilmittel und anderen magischen Krimskrams wird die Story so arg überladen und wirkt am Ende nur noch übertrieben. Kids mögen daran sicher ihren Spaß haben, aber für Erwachsene ist das Buch einfach untauglich.


    Dazu kommen noch ausgedachte Wörter für die vielen, vielen Kleinigkeiten, die manchmal mehr an Krabbelgruppe erinnern, als fantastischen Welten entsprungen. Ich bin froh, das Buch endlich geschafft zu haben. Den nächsten Teil werde ich nicht lesen.


    2ratten


    LG Kati :winken:

  • Ich bin gestern Nacht endlich damit fertig geworden, ich weiß gar nicht, warum ich es überhaupt zu Ende gelesen habe. Aber vielleicht war die Hoffnung, dass es besser wird, wohl einfach zu groß :rollen: Meiner Meinung nach hätte das Buch ruhig deutlich weniger Seiten haben können, denn wirklich viele spannende oder wichtige Sachen waren ja nun nicht dabei.


    Zumal ich manche Sachen ab der Hälfte des Buches etwa nicht mehr nachvollziehen konnte.



    Dazu kommen noch ausgedachte Wörter für die vielen, vielen Kleinigkeiten, die manchmal mehr an Krabbelgruppe erinnern, als fantastischen Welten entsprungen.


    Hahaaha, das trifft es wirklich gut! Anfangs und wenn man bedenkt, dass das Buch eher an Jüngere gerichtet ist, war es ja noch in Ordnung, auch wenn es mir persönlich nicht zugesagt hat. Aber spätestens nach einem Drittel war das einfach nur noch nervig und albern und ich habe mir, ehrlich gesagt, nicht weiter gemerkt, wie denn die Wesen/Pflanzen, etc. aussahen :rollen:


    Und Oksa selbst. Herrje, wenn ich an sie denke, sehe ich immer nur ein brüllendes Gör vor mir, das unbedingt im Mittelpunkt sein muss. Armer Gus, irgendwie war er der einzige im Buch, für den ich ein paar Sympathien hatte.
    Sehr schade eigentlich, denn die Leseprobe fand ich eigentlich gut.
    Insgesamt hat mich das Buch leider mehr genervt als unterhalten und daher gibt es von mir nur 1ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Also ehrlich gesagt, kann ich mich der durchweg eher schlechten Bewertung nicht anschließen. Ich würde zwar sagen, dass es auch für jüngere Kinder geeignet ist, aber wie gesagt, sooo schlecht fand ich persönlich es nicht. Deshalb hier meine Meinung dazu:


    Auf 590 Seiten kann der Leser in die Anfänge von Oksas Welt eintauchen, die sich von heute auf morgen verändert. Es handelt sich bei Oksa Pollock – Die Unverhoffte um den Auftaktroman, dem zumindest in Frankreich schon mal fünf weitere Bände folgen sollen. Die Idee dazu ist nicht unbedingt neu – es geht, wie in so vielen Büchern auch in dieser neuen Buchreihe, um den uralten Kampf Gut gegen Böse, Vertreibung aus dem Paradies und Rückkehr in dasselbe. Und das alles dank eines bis dahin normalen Menschen, der seine übernatürlichen Fähigkeiten entdeckt. Es gibt, wie so oft, eine uralte Prophezeiung. Und obwohl es diverse Ähnlichkeiten zu anderen Fantasygeschichten gibt, wurde dank Plichota und Wolf alles erfrischend anders verpackt.


    Die Geschichte spielt größtenteils in England in der Gegenwart, doch könnte sie auch an jedem beliebigen anderen Ort stattfinden. Denn genau genommen geht es um eine in der realen Welt angesiedelte, abseits des verlorenen Paradieses liegende, fantastische Szenerie. Der Roman beginnt im Prolog mit Oksas Geburt und macht dann im ersten Kapitel einen Sprung nach England und startet 13 Jahre später. Der größte Teil des ersten Bandes wird aus Oksas Sicht (aber nicht von ihr) erzählt. Zusätzliche Perspektiven bieten Passagen, die sich etwa um ihre Großmutter (und mit ihr um Edefia) drehen.


    Oksa entdeckt kurz nach ihrem Umzug von Frankreich nach England, dass mit ihr etwas nicht stimmt und bald darauf, dass der Großteil ihrer Familie und sogar der eine oder andere aus dem Freundeskreis ebenfalls nicht ganz so ist, wie sie bisher dachte. Darüber hinaus lernt sie Wesen kennen, von deren Existenz sie nichts ahnte, die aber genau genommen immer in ihrer unmittelbaren Umgebung waren.


    So haben die Autorinnen liebenswert-komische Plemplems in die Geschichte geschrieben, deren Sprache eindeutig an … sagen wir … sehr kostengünstige Übersetzungssoftware aus Asien erinnert. Da gibt es Goranovs – das sind Pflanzen, die so hysterisch sind, dass sie bei der kleinsten Kleinigkeit in eine für sie gnädige Ohnmacht versinken und für die Flugzeuge die reinste Folter sind. Das sind nur zwei der vielen Kreaturen, deren Bekanntschaft Oksa mit ihrem Freund Gus (den ebenfalls ein Geheimnis umgibt) fortan macht. All diese Wesen haben gemeinsam, dass sie sprechen können und genau wie ihre Großmutter und etliche Flüchtlinge gehören sie zu der Gruppe Rette-sich-wer-kann aus Edefia – einer Parallelwelt der uns bekannten Erde. Die noch dort leben sind im Da-Drinnen, während normale Menschen im Da-Draußen sind. Überhaupt sind viele Begriffe in der Geschichte recht wörtlich zu nehmen, was für amüsiert zuckende Mundwinkel sorgt. Jeder, der mit Oksa in Verbindung steht, hat eine eigene Geschichte, die deutlich wird, ohne von Oksa abzulenken. Alle sind so herausgearbeitet, dass sie – ohne eine wirklich tragende Rolle einzunehmen – nicht nur blasse Nebenfiguren sind.


    Abgesehen davon muss Oksa auch feststellen, dass sie seltsame Dinge kann. Etwa Gegenstände bewegen, ohne sie anfassen zu müssen. Schweben, Feuer entfachen, ja in gewisser Weise sogar auf das Wetter einwirken. All das und noch einiges mehr. Dass alles sich an der Schwelle zu ihrer Pubertät bemerkbar macht, erleichtert die Sache trotz einer gewissen Unterstützung durch Gus und ihre Familie nicht gerade. Dass es offenbar allein an ihr liegt, Edefia und die Rette-sich-wer-kann zu retten, tut ein übriges. Die neuen Fähigkeiten fliegen ihr förmlich zu und sie sperrt sich nicht gegen sie. Oksa präsentiert sich aufbrausend, zickig, teilweise unbeholfen und oftmals unbeherrscht, überaus neugierig, oft vorschnell und bisweilen erschreckend enervierend – also eigentlich wie jeder halbwegs normale Teenie. Da sie jedoch diese besonderen Fähigkeiten entwickelt, gerät das eine oder andere, was sie macht, schon mal außer Kontrolle. Es ist überaus verlockend, ihre Kräfte einzusetzen und unendlich schwer, die dadurch gewonnene Macht nicht zu missbrauchen. Was unsympathisch wirken könnte, hätten die Autorinnen es nicht gleichzeitig geschafft, ihre Hauptfigur kindlich liebenswert und verletzlich zu zeichnen. Beides zusammengenommen macht den Charakter glaubwürdig.

    Bei der Fülle an Informationen, die im ersten Oksa-Pollock-Teil auf den Leser einstürmen, kommt der rote Faden fast zu kurz, geht allerdings nicht völlig unter. Der Weg zur letzten Seite ist das eine oder andere Mal etwas vorhersehbar, bietet jedoch gleichzeitig auch Abwechslung. Dennoch leidet das eine oder andere Mal die Spannung ein wenig. Die verwendeten magischen Elemente sind nicht übertrieben dargestellt und lesen sich sehr angenehm. Die Charaktere sind klar gezeichnet, die Atmosphäre ist dicht aufgebaut. Gleichzeitig lässt sich das Buch flüssig lesen und man lernt Oksa, Gus und ihre Familie kennen; bekommt darüber hinaus unzählige Hinweise auf das verlorene Edefia. Stück für Stück wird zusätzlich von der ersten Seite an eine Gefahrensituation aufgebaut, ein Gegenpart in Form eines ebenfalls aus Edefia entkommenen Aufständischen bzw. dessen Nachkommen.


    Wie bereits erwähnt, ist die Geschichte flüssig geschrieben und leicht zu lesen. Der augenzwinkernde Touch, mit dem Plichota und Wolf die Handlungsfäden spinnen und ihre Charaktere sprechen lassen, unterscheidet Oksa Pollock – Die Unverhoffte von anderen Geschichten. Kampfszenen gibt es aufgrund der vorhandenen Bedrohung zwar durchaus, allerdings sind sie durch die Auswahl der Oksa und den Rette-sich-wer-kann zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln eher amüsant zu lesen. Die stellenweise sehr kindlich gezeichnete Fantasiewelt der Autorinnen hat hier erfreulicherweise eindeutig über die in die Geschichte verwobene Bedrohungssituation gesiegt. Das Buch kann deshalb für mein Dafürhalten auch getrost an jüngere Leser weitergegeben oder vorgelesen werden.


    Fazit 4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Wie sage ich es? Ein überaus augenzwinkernder Auftakt zu einer neuen Fantasyreihe? Ja, ich denke das trifft es. Der Humor kommt in dieser Geschichte genauso wenig zu kurz wie die Fantasie. Oksa Pollock – Die Unverhoffte ist ein gelungener Auftaktroman zu einer Reihe, die es nicht nur aufgrund des offenen Endes weiterzuverfolgen lohnt und für den ich 4,5 von 5 Punkten vergeben möchte.


    Copyright © 2011 by Antje Jürgens (AJ)

    Man sagt, dass die Welt ohne Fantasie ein trostloser Ort wäre.<br />Doch was wäre die Fantasie ohne Worte? Sie sind die Flügel, auf denen Fantasien in die ganze Welt gelangen können.

    Einmal editiert, zuletzt von Ati ()

  • Uii, mal eine ganz andere Meinung, interessant!


    Viele hier haben das Buch ja in einer Leserunde gemeinsam gelesen und ich fand das Schönste an diesem Buch ja die gemeinsame Lästerei darüber :breitgrins:

    LG, Dani


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  • Ich hätte die Möglichkeit das Buch auch als Reziexemplar zu bekommen ... aber die hier durchgängig eher negativen Meinungen sagen mir einfach das ich damit lieber nicht meine Lesezeit verschwenden sollte. Da reißt es eine positive Meinung leider nicht mehr raus.



    Viele hier haben das Buch ja in einer Leserunde gemeinsam gelesen und ich fand das Schönste an diesem Buch ja die gemeinsame Lästerei darüber :breitgrins:


    @Spatzi: Das glaub ich dir sofort. :zwinker:

  • Ich war jetzt grade auch überrascht :breitgrins: Wobei ich ja sagen muss das ich das Buch so oder so nicht lesen würde. Von der Thematik her spricht es mich so gar nicht an. Interessant wäre für mich ja eine Meinung aus der eigentlichen Zielgruppe.

  • Irgendwoher muss die angebliche "Pollockmania" ja kommen - da offensichtlich nicht aus unserer Altersgruppe, ja doch vielleicht von den Jugendlichen?

    LG, Dani


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  • Hm ich denke mal das Buch hat wohl in Frankreich hohe Wellen geschlagen (zumindest laut Aussagen des Verlags) aber im Buchladen ist mir das Buch bisher in der Jugendabteilung nicht untergekommen. (Und das bei Thalia, was ja ein Indikator wäre dass das Buch sich sehr gut verkauft)

  • Doch, in meinem Hugendubel liegt das bei den ganzen Jugendfantasy-Büchern aus... aber jetzt nicht mit eigenem Tisch oder so!

    LG, Dani


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  • Ist ja auch bei einem Jugendbuch-Verlag (Oetinger) erschienen. Ich habe damit ein kleines Schaufenster-Eckchen gemacht - und hoffe ganz einfach darauf, dass die Kunden einfach kaufen und dass mich keiner fragt: "Haben Sie das gelesen?" - dann muss ich nämlich leider die Wahrheit über meine Meinung sagen.

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Ich habe die neue Oetinger Vorschau durchblättert und gesehen, dass der zweite Band angekündigt ist. Für alle, die noch nicht aufgeben wollen: :breitgrins:


    Wolf / Plichota - Oksa Pollock, Die Entschwundenen


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