Karen Duve - Anständig essen. Ein Selbstversuch

Es gibt 147 Antworten in diesem Thema, welches 30.133 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jaqui.

  • Koche einfach und thematisiere es nicht. Dann bleiben die klugen Kommentare meistens aus :winken:


    Guter Tipp. Danke!


    Das finde ich jetzt lustig :breitgrins:


    Nichts anderes habe ich erwartet.
    :breitgrins:

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie


  • Ich befürchte es ist nur ein "Vorurteil" aber auch Frau Duve war ja allein - und ich denke wenn man keine Familie mit kleinen Kindern und einem Alles-Esser-Mann hat ist es deutlich einfacher. Über Familien war ein ihrem Versuch auch kaum etwas zu lesen.


    Ich denke es kommt auf die Familie an, bei meinem Mann wäre das ganze ein Ding der Unmöglichkeit. Der verzichtet nicht auf sein Fleisch und ich gebe zu, dass ich auch noch nicht so weit bin ganz darauf zu verzichten - vor allem auf Spaghetti und Lasagne mit Faschiertem will ich nicht verzichten. Ob ich nun ein Schnitzel oder was anderes gebackenes esse wäre mir egal , genauso ob es beim Grillen nun Fleisch oder Zucchini gibt.


    Wäre ich allein, wäre es sicher einfacher. Da bei uns aber sehr viel mein Mann kocht, wird es bei uns immer Fleisch geben.


    Katrin


  • Ich finde das interessant mit den Kindern. Ich musste ja früher das essen, was meine Mama für alle gekocht hat :breitgrins:


    Das ist bei uns auch so. Da gibt es z. B. Kartoffeln mit Gemüse und dazu wahlweise Fleisch oder Tofu. Und wem das nicht schmeckt, der muss bis zur nächsten Mahlzeit warten. Ohne Mann am Tisch gibt es immer vegetarisch, aber Gerichte, die Kinder mögen. So merken sie, dass nicht unbedingt Fleisch dabei sein muss. Bevor ich ihnen aber vegetarische Kost aufnötigen müsste, würde ich es lieber sein lassen, sonst entwickeln sie eine Aversion, die sie ewig nicht mehr ablegen. Also lieber freiwillig und so, wie es Kindern nun mal schmeckt. Sie mögen auch Griesbrei mit Sojamilch :smile:.


    Das finde ich jetzt lustig :breitgrins:


    Das wirkt aber tatsächlich. Für Gulaschsuppe oder Lasagne mit Faschiertem habe ich früher alles andere stehen gelassen, aber selbst wenn es jetzt auf einem Fest z. B. nur Gulaschsuppe gibt, komme ich nicht in Versuchung, wenn ich mir gewisse Bilder aus der Tierhaltung oder -schlachtung vor Augen rufe.


    Mühsam ist der Rest der Familie, die Leute, die sich Sorgen machen, dass die Kinder nicht genug Eiweiß und pipapo bekommen. Ich habe zu schwache Nerven für solche Diskussionen.


    Solche Kommentare bremse ich immer ganz schnell aus, indem ich die Leute auffordere, mal ihren Gesundheitszustand mit meinem oder dem meiner Kinder zu vergleichen. Wir sind so selten krank, dass mir keiner erzählen kann, man bräuchte regelmäßig Fleisch, um gesund zu bleiben. Das sind die typischen Argumente nicht informierter Menschen.

  • Meine Meinung
    Ich muss gestehen dass ich die Diskussion "Sachbuch oder nicht" nicht nachvollziehen kann. Selbst ohne den Zusatz "Ein Selbstversuch" im Titel sollte klar sein, dass es bei so einem Projekt hauptsächlich um die eigenen Empfindungen und Erlebnisse geht.



    Stilistisch ließ das Buch anfangs zu wünschen übrig. Karen Duve bedient sich einer sehr einfachen Sprache, die ihre Ernsthaftigkeit teilweise sehr in Zweifel zog. Das eine oder andere Mal kam doch der Verdacht auf, dass im Vordergrund nur das nächste Buch steht, auf das die Fans warten, und nicht das Thema.


    Das war am Anfang mein großes Problem, an dem das Buch fast gescheitert wäre. Mehr als einmal habe ich mir überlegt, wie ernst Karen Duve ihren Versuch überhaupt nimmt und was sie wirklich damit bezwecken will. Als ich mich mit ihrem Stil angefreundet hatte, fiel mir das Lesen deutlich leichter.


    Ich finde es bewundernswert wenn man so sein Leben umkrempeln kann. Natürlich ist der Gedanke, dass das Projekt begrenzt ist, bestimmt immer im Hintergrund und lässt einen die eine oder andere Schwierigkeit besser ertragen. Die Autorin hat es sich wirklich nicht leicht gemacht. Wenn es Unklarheiten gab, ob sie sich wirklich richtig ernährte, hat sie sich genau erkundigt und die Konsequenzen daraus gezogen.


    Gut gefallen hat mir ihr Fazit am Ende. Sie hat sich ehrlich mit dem vergangenen Jahr beschäftigt und wie sie mit ihren Erfahrungen weitermachen will. Michwürde interessieren, wo sie in 10,15 oder mehr Jahren steht.
    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • - vor allem auf Spaghetti und Lasagne mit Faschiertem will ich nicht verzichten.


    Katrin


    OT
    "Faschiertes" kann man sehr gut durch Sojahack/ Sojagranulat ersetzen.
    Hier als Anhaltspunkt ein Rezept; im Alltag ersetze ich den Wein mit Sojasauce und nehme nicht alle genannten Gewürze.
    Es geht mehr um den allg. Prozess der Sojahackverarbeitung.
    NICHT wie auf der Packung beschrieben, das führt zu laffen Krümeln mit der Assoziaton von Rindermastfutter. :rollen:


    Wenn man das Sojagranulat am Ende des Prozesses mit Zwiebeln anbrät und dann ganz normal seine Tomaten- oder Bolognesesauce dazu macht, schmeckt man keinen Unterschied.
    Ich habe es ausprobiert mit Chilli und Lasagne und das Ganze einem Fleischesser vorgesetzt, der natürlich wusste, was er da isst.
    Er schmeckte keinen Unterschied zu Rinderhackfleisch.



    Wenn man lecker vegetarisch kocht und es "erlaubt" ist, dass die Familienmitglieder außerhalb Fleisch essen, sehe ich gar keine so großen Schwierigkeiten.
    Man muss sich natürlich Mühe geben, Gerichte zu kochen, die auch den Geschmack der Familie treffen. Also Geschmack, Konsistenz und Aussehen der Speisen müssen für die Familie attraktiv sein.


    Liebe Grüße von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.


  • Meine Meinung


    Ich finde es bewundernswert wenn man so sein Leben umkrempeln kann. Natürlich ist der Gedanke, dass das Projekt begrenzt ist, bestimmt immer im Hintergrund und lässt einen die eine oder andere Schwierigkeit besser ertragen. Die Autorin hat es sich wirklich nicht leicht gemacht. Wenn es Unklarheiten gab, ob sie sich wirklich richtig ernährte, hat sie sich genau erkundigt und die Konsequenzen daraus gezogen.


    Ist es nicht seit einigen Jahren in Mode, dass Menschen Selbstversuche machen und diese am Ende als Buch vermarkten?


    Das Lesen eines Lexikons, das Leben nach der Bibel, das Leben ohne Handy, das Arbeiten auf einem Ausflugsdampfer - man nimmt sich etwas vor, dokumentiert es und veröffentlicht es am Ende.
    Dafür findet sich meist auch ein Publikum und die Motivation ist so sicher höher, als wenn man das Ganze nur für sich allein im stillen Kämmerlein versuchen würde.


    Liebe Grüße von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Keshia: da magst du recht haben. Aber ohne Feedback während des Versuchs wird es trotzdem schwierig. Die meisten scheitern schon in en ersten Wochen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.