Die Flammende von K. Cashore
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Inhalt (Amazon)
Wer das Mädchen mit den Haaren wie Feuer einmal gesehen hat, wird sie nie wieder vergessen: Fire übt eine unwiderstehliche Macht auf alle Lebewesen in ihrer Nähe aus. Zudem kann sie in die Gedanken anderer Menschen eindringen - nur nicht in die von Prinz Brigan. Was für ein Mensch ist dieser unnahbare Feldherr, und welche Rolle spielt er im Kampf um den Thron? Fire kann sich dem Netz aus Verschwörungen, das sich um sie herum entspinnt, nicht entziehen. Ebenso wenig wie dem Mann, der so widerstreitende Gefühle in ihr hervorruft ...
Rezension
Nachdem mir „Die Beschenkte“ gut gefallen hatte, stürzte ich mich gleich auf das neue Buch der Autorin.
„Die Flammende“ spielt vor den Ereignissen in „Die Beschenkte“ und wir lernen ein weiteres Land von Cashores Welt kennen. In den Dells gibt es keine Beschenkten, dafür sogenannte Monster, die sich von normalen Angehörigen ihrer Spezies durch ihre besondere Farbigkeit und ihre geistigen Kräfte auszeichnen.
Leider sind die Monster zwar faszinierend, aber genau bei ihnen liegt auch ein wenig das Problem dieses Buchs. Dem Monsterkonzept mangelt es leider etwas an Logik und hätte wahrscheinlich mehr Erklärung bedurft.
So fressen Monster besonders gerne andere Monster, was unserer Heldin Fire, die selber ein Monster ist, oft das Leben erheblich erschwert. Dennoch wird nie erklärt, warum das so ist. Auch die Ernährungsgewohnheiten von herbivoren Monster werden nicht weiter erläutert. Was also fressen Monsterkaninchen besonders gerne?
Fire ist das letzte menschliche Monster.
Auch hier finden wir dazu keine Erklärung. Denn von anderen Monsterspezies scheint es geradezu zu wimmeln. Auch kleine Monstermäuse scheinen keine Probleme mit dem Überleben zu haben, obwohl sie mit demselben Schwierigkeiten zu kämpfen haben wie menschliche Monster: Sie stehen als Beute ganz weit vorne auf dem Speiseplan von Monsterraubtieren und Menschen sind ihnen nicht grade wohl gesonnen.
Immerhin wissen wir, warum Fire ein Einzelkind ist. Denn Fires Vater war nicht nur nach Definition dieses Landes ein Monster, sondern er war wirklich ein Monster, das das Land mit seinen grausamen Machenschaften an den Rand des Ruins getrieben hat. Kinder waren ihm unerwünscht, denn er fürchtete ihre Macht.
Und das durchaus zu Recht, wie wir erfahren.
In vielerlei Hinsicht sind sich Fire und Katsa (die Protagonistin aus „Die Beschenkte) sehr ähnlich. Beide kämpfen mit ihrer ungewöhnlichen Gabe und der oft negativen Reaktion der Menschen auf diese. Beide leiden unter Schuldgefühlen, weil sie gezwungen waren mit ihrer Gabe Dinge zu tun, die ihnen eigentlich zuwider sind. Beide müssen erst lernen sämtliche Aspekte ihrer Fähigkeiten richtig einzusetzen.
Dennoch unterscheiden sich beide Charaktere auch von einander, was gut ist, denn wer will schon einfach eine zweite Version von „Die Beschenkte“ lesen?
Fire ist wesentlich umgänglicher und gleichzeitig auch schüchterner als Katsa.
Das macht es einfach sich auf sie einzulassen und sie ins Herz zu schließen.
Allerdings ist Fire wesentlich lockerer, was sexuelle Beziehungen angeht.
Leider scheint die Autorin in dieser Hinsicht ein paar Probleme zu haben und ich bin mir nicht sicher, wie ich ihre Lösung in Bezug auf ehemalige Liebhaber finden soll.
Auch die anderen Charaktere des Romans sind interessant und schön ausgearbeitet.
Die sich zart anbahnende Liebesgeschichte mit Brigan ist zwar ständig präsent, hält sich aber oft im Hintergrund. Genauso wichtig ist auch der Kriegsverlauf innerhalb des Königreichs.
Insgesamt ließ sich der Roman flüssig lesen und hat mir etliche spannende Lesestunden beschert, so dass ich über kleinere Mängel großzügig hinweg sehen kann.