Martin Walker - Black Diamond (Schwarze Diamanten)

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    Martin Walker – Black Diamond


    Inhalt(Rückseite):
    France´s Perigord region is the home of the black truffle, and at five thousand euros a kilo, the exquisite Black Diamond is a treasured local assset. When reports come in that this unique delicacy is being adulturated with a cheaper Chinese version, Bruno is asked to investigate the scam.


    In a weekly market, a Vietnamese familiy runs a popular stall, until a Chinese gang rampages through St. Denis and overturns and wreckes the stall. Bruno wonders if these are the opening shots of a Viet-Chinese triad war. When a horrific murder takes place, Bruno has his work cut out to find the connection between present crimes and long-buried ones that may be linked to France´s colonial past.


    Erster Satz:
    There weren´t many times that Bruno Courrèges disliked his job, but today was one of them.


    Inhalt:
    Bruno, der Polizeichef des kleinen französischen Örtchens St. Denis hat in seinem dritten Abenteuer alle Hände voll zu tun. Zunächst wird er mit der Aufklärung eines Falls von „gefälschten“ Trüffeln beauftragt, nebenbei gibt es Anzeichen einer Auseinandersetzung von chinesischen und vietnamesischen Banden und schließlich wird ein alter Freund grausam ermordet. Nebenbei muss Bruno um seinen Job bangen, denn die Wahl des Bürgermeisters steht vor der Tür, und sollte der bisherige Amtsinhaber die Wahl verlieren, dann könnte dies dazu führen, dass Bruno seinen Posten verliert und stattdessen vielleicht gar in eine größere Stadt versetzt wird, um dort Streifendienst zu tun.
    Aber ein Bruno-Roman wäre natürlich nicht vollständig, wenn der Held nicht auch wieder fleißig an den Kochtöpfen hantieren würde. Und auch der obligatorische Auftritt der Rugbymannschaft ist wieder vorhanden, diesmal darf Bruno selbst in einem Match antreten, welches ihm jedoch deutlich vor Augen führt, das er keine 20 mehr ist….



    Meinung:
    Martin Walker liebt das Perigord und die Menschen dort, das kann man an jedem seiner Bruno-Romanen sehen. Ob es jedoch eine halbwegs realistische Darstellung der Gegend ist oder eher durch die rosarote Brille gesehen, hat sich mir bislang noch nicht erschlossen. Aber lesenswert ist auch der hier vorliegende dritte Roman allemal, schon das erste Kapitel, in welchem unser fleißiger Polizeichef mal wieder zwischen den Fronten versucht für Ruhe und Ordnung zu sorgen hat mich gleich wieder in den Bann gezogen.


    Die eigentliche Handlung mit den drei schon im Klappentext genannten Fällen ist einigermaßen spannend und der Autor wechselt auch immer mal wieder zwischen Spannung und Entspannung ab. Leider beschlich mich das Gefühl, als wollte Martin Walker mal wieder zu viel in das Buch reinquetschen. Sicherlich ist es auch mal ganz interessant, etwas über Trüffel bzw. die Suche danach, Qualitätsunterschiede etc. zu lernen, jedoch nervt es manchmal, dem Helden zum wiederholten Male beim Kochen zuzuschauen. Mal ist ja ganz nett, aber doch bitte nicht ständig. Was mir bei Bruno noch negativ aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass er meist die richtigen Leute kennt, die ihm weiterhelfen können. Zudem hat er immer so viel zu tun, ob nun dienstlich oder privat, daß ich mich manchmal frage, wie er überhaupt noch dazu kommt, mal die eine oder andere Stunde zu schlafen.


    Trotz der Kritikpunkte hat es Walker geschafft, mich mit dem Buch wieder zu fesseln. Die Schilderungen sind einfach zu schön, Spannung ist da, Humor ist ausreichend vorhanden, auch die Charaktere gewinnen deutlich an Profil (im Gegensatz zu den vorigen Romanen, wo dies nicht immer der Fall war).
    Leider haben mich die oben erwähnten Kritikpunkte von einer Top-Wertung abgehalten, aber auch so ist sie immer noch deutlich überdurchschnittlich. Wer den ersten Teil geliebt hat, wird auch mit diesem Buch zufrieden sein.


    4ratten


    Habe für die Suchfunktion noch den deutschen Titel ergänzt. LG, Valentine

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    Schwarze Diamanten – das sind die schwarzen Perigord-Trüffel, für die man beim Händler durchaus 100 Euro für 50g auf den Tisch legen kann. Gut, dass man sie mit einem gut trainierten Hund und Erfahrung auch selber suchen kann. Schlecht allerdings, wenn man Trüffel für so einen hohen Preis kauft und dann feststellen muss, dass man einer ziemlich geschmacksarmen Fälschung aufgesessen ist. Hier kommt der Polizeibeamte Bruno ins Spiel, als Trüffelfreund bekommt er den inoffiziellen Auftrag auf dem Trüffelmarkt im Nachbarort zu erforschen, wer dort die Fälschungen unter die Handelsware schmuggelt. Das ist allerdings nicht sein einziges Problem: nach einigen Jahren im Ausland ist der Sohn des Sägewerkbesitzers zurückgekehrt, nur um sich mit seinem Vater zu überwerfen, für die Schließung des Werks zu agieren und sich als grüner Bürgermeisterkandidat aufstellen zu lassen. Außerdem sind da noch die gehäuften Überfälle auf asiatische Marktstände, die auf einen Bandenkrieg hindeuten.


    Glücklicherweise bleibt neben all der Arbeit noch genügend Zeit für die Zubereitung und den Genuss leckeren Essens, sonst würde mir bei dieser Reihe etwas fehlen. Ich finde es jedoch immer wieder etwas irritierend, wenn der gemütliche Dorfpolizist dann seine Verbindungen zu Sondereinsatztruppen, französischem Geheimdienst etc. spielen lässt und Unterstützung von alten Freunden in passenden Positionen bekommt. Hier lässt der Autor auch immer wieder die französische Vergangenheit in Form von Algerienkrieg und Indochinaeinsätzen einfließen, dosiert sie allerdings ganz geschickt, so dass man sich auch mit geringen Kenntnissen der entsprechenden Vorkommnisse nicht überfordert fühlt. Es war mir allerdings trotzdem etwas zu viel, einiges kam mir für die Ermittlungen als absolut überflüssig vor und obwohl die Ermittlungsarbeit ganz ordentlich beschrieben war, gefielen mir die Szenen am besten, die das ganze normale, gemütliche Landleben mit Schwätzchen, gemütlichem Essen und einem Rugbyspiel am Wochenende beschrieben. Davon darf es im nächsten Buch gerne noch mehr geben.


    4ratten

  • Ich kann mich da illy vollumfänglich anschliessen. Es war mir auch ein bisschen zu viel Gedöns drumherum. Aber die Story an sich hat mir wieder sehr gut gefallen. Und das Ganze ist mir auch immer ein bißchen zu machohaft. Die Frauen werden ständig als Objekte dargestellt, aber irgendwie passt es ja auch zu Bruno. Trotzdem könnte es etwas frauenfreundlicher sein, obwohl die Frauen ja schon ganz tough daherkommen.


    Und das Gewirbel ums Essen finde ich super! Ich liebe das französische Essen und lese diese Passagen besonders gerne. Und so ist es eben tatsächlich in Frankreich - ständig geht es ums Essen. :klatschen: :breitgrins:


    Von mir
    4ratten

    Gruß suray

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    Das Périgord ist bekannt für seine schwarze Trüffeln. Bruno Courégges, Chef de police der Stadt Saint-Denis, wird eines Tages von seinem Freund Hercule Vendrot gebeten, den Trüffelmarkt der Nachbarstadt Sainte Alvére inoffiziell unter die Lupe zu nehmen. Hercule, ein alter Veteran aus dem Algerienkrieg und ein Experte auf dem Gebiet der "schwarzen Diamanten", hat entdeckt, dass unter den echten Périgord-Trüffeln minderwertige Ware aus China gemischt werden. Das wäre bei Bekanntwerden ein massiver wirtschaftlicher Schaden für die Region.


    In Saint-Denis steht ebenfalls nicht alles zum Besten. Das Sägewerk Pons musste auf Betreiben der grünen Partei geschlossen werden, womit einige Arbeitsplätze verloren gingen. Besonders aktiv bei der Kampagne war Guillaume Pons, der Sohn des Sägewerkbesitzers, der zu seinem Vater schon lange kein gutes Verhältnis mehr hat. Nach zehn Jahren dauernder Abwesenheit, die er größtenteils im asiatischen Raum verbracht hat, beginnt er kaum zurückgekommen, die Kleinstadt aufzumischen und wird sogar als neuer aussichtsreicher Bürgermeisterkandidat für die kommende Wahl gehandelt.


    Kurz nachdem Bruno wegen der Trüffelaffäre zu ermitteln begonnen hat, wird ein vietnamesisches Ehepaar von einer chinesischen Gang öffentlich am Markt von Saint-Denis verprügelt und ihr Stand zerstört. Als er dann auch noch seinen Freund Hercule grausam ermordet bei dessen Jagdhütte auffindet, wird es für Bruno persönlich. Allerdings war bei Hercule auch nicht alles so, wie es auf den ersten Blick schien. Der nette Rentner entpuppt sich als ehemaliger hochrangiger Spion im Dienste Frankreichs, eine Legende in den eigenen Reihen. Gibt es für diese Verbrechen einen gemeinsamen Nenner oder geschahen sie nur zufällig zur selben Zeit?


    Tippfehler im Titel korrigiert. LG, Valentine

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  • Valentine: Danke :bussi:


    Nachdem ich einen kleinen Abstecher nach Hogwarts unternommen habe, bin ich jetzt ins Périgord zurück gekehrt.


    Leider hat es Bruno nicht wirklich leicht mit mir. Irgendwie nimmt mich der Krimi nicht gefangen, auch wenn technisch gesehen daran nichts auszusetzen ist. Bruno ist mir nicht sonderlich sympathisch, die ausführlichen Beschreibungen seiner kulinarischen Höhenflüge reizen mich nicht und überhaupt erinnert mich der Aufbau etwas zu sehr an Donna Leons altbewährtes Rezept mit ihren Brunetti-Romanen. Man nehme eine landschaftlich reizvolle Gegend, einen leicht schrulligen, aber immer integren Ermittler, werfe dazu noch eine Prise Lokalkolorit und würze das ganze mit ausführlichen Beschreibungen des Essens und fertig ist der Erfolgsroman. Bruno ermittelt hauptsächlich in einem engen Bekanntenkreis und holt sich seine Informationen hauptsächlich über Gefälligkeiten aus irgendwelchen Verbindungen in die unterschiedlichsten Kreise.


    Ich kann mich auch überhaupt nicht mehr an die beiden Vorgängerbände erinnern, obwohl ich beide gelesen habe. Dass Bruno eine kurze Affäre mit seiner Pariser Kollegin Isabelle hatte, war mir zum Beispiel wieder vollkommen entfallen. Ich dachte eigentlich, dass seine Liebschaft mit Pamela seit dem ersten Band besteht. Tja, so kann man sich täuschen. Momentan liegt der Krimi bei drei Ratten und mehr werden es höchstwahrscheinlich auch nicht mehr werden.

  • Der Funke ist bei mir bis zum Schluss nicht übergesprungen. Wie bereits erwähnt, ist der Krimi technisch gesehen gut gemacht, aber mich konnte er trotzdem nicht überzeugen. Bruno ist Polizist, sein direkter Vorgesetzter aber der Bürgermeister der Stadt. Die police nationale sind dem Innenministerium unterstellt, der Brigadier dem Verteidigungsministerium, dann gibt es noch den einen oder anderen Dorfpolizisten und ich habe bis zum Schluss nicht ganz durchschaut, wer von diesem ganzen Kuddelmuddel jetzt für welchen Teil des Falles zuständig ist und warum.


    Des weiteren war mir Bruno eine Spur zu heldenhaft. Er rettet ein Kind aus einer Jauchegrube, gibt sein letztes beim Rugbyspielen und sprintet kurz darauf in ein brennendes Haus, um weitere Kinder zu retten - obwohl in diesem Fall die Feuerwehr bereits vor Ort war und für derartige Rettungsaktionen ausgebildet und zuständig ist.


    Fazit: eigentlich einwandfreier Krimi, der nach einem ähnlichen Muster wie die Brunetti-Reihe gestrickt ist


    3ratten

  • Die französische Polizei ist aber auch organisatorisch schwierig zu verstehen mit Gendarmerie und Police und überhaupt :rollen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das habe während des Lesens auch gemerkt, irgendwann aufgegeben, verstehen zu wollen, und es einfach hingenommen. Für diese komplizierte Exekutivgewalt kann Walker auch nichts, war aber im Laufe der Geschichte ein weiterer Punkt auf meiner "Na, ich weiß nicht so recht"-Liste.