Maud Fontenoy
Der Atlantik und ich
3600 Seemeilen im Ruderboot über den Atlantik
2004
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Die Autorin
Maud Fontenoy, geboren 1977 in Meaux bei Paris, war kaum eine Woche alt, als sie mit ihren Eltern auf dem Familiensegelboot zu ihrer ersten Atlantiküberquerung aufbrach. Bis zu ihrem 15. Lebensjahr lebte sie auf diesem Boot in der Inselwelt der Antillen. Nach dem Abitur arbeitete sie in einer Immobilienfirma, bevor sie 2003 ihren Lebenstraum in die Tat umsetzte und mit einem Ruderboot den Nordatlantik überquerte.
Sie ist Präsidentin der Fédération Française des bateaux voiles et avirons traditionnels und hat eine Organisation gegründet, die es Jugendlichen aus sozial schwierigen Verhältnissen ermöglicht, Segeln und Navigation zu erlernen.
Klappentext
Mehr als 1000 Menschen standen auf dem Mount Everest, zwölf Männer betraten den Mond, doch nur sechs ruderten in West-Ost-Richtung über den Atlantik, darunter keine einzige Frau! Das wollte Maud Fontenoy ändern, hat die Herausforderung angenommen und ist ein 117 Tagen über 6500 Kilometer gerudert. Weder wochenlanger Nebel über den Neufundlandbänken noch orkanartige Stürme mit einer Wellenhöhe bis zu 10 m ließen sie aufgeben. Eine faszinierende junge Frau, die für ihren Traum alles wagte.
Es gab noch weitaus mehr Schwierigkeiten zu bewältigen wie den Mangel an Schlaf, Beinahe-Kollisionen mit Frachtschiffen und Walen, Verletzungen oder defekte Meerwasserentsalzer, die Maud zwangen, Meerwasser und teilweise sogar ihren Urin zu trinken. In der winzigen Kajüte des sieben Meter langen Bootes ist sie Temperaturen um den Gefrierpunkt und später bis zu 40 Grad ausgesetzt. Selbst beim Lesen auf dem sicheren Sofa kann man als Leser nicht anders als mitzufiebern und ihr zu leiden.
Das Buch liest sich flüssig und ist für die Vielzahl an Erlebnissen leider viel zu dünn. Über die Vorbereitungen des Törns gab es noch einige Einzelheiten zu lesen, aber die Reise selbst wurde relativ oberflächlich abgehandelt. Tagelange Stürme z. B. wurden kurz oder gar nicht angesprochen und Einzelheiten wie der Bordalltag kamen auch ein wenig kurz. Die technischen Details des Bootes beschränken sich auf elementarste Angaben, und auf Daten über täglich zurückgelegte Distanzen oder Positionsangaben wurde ganz verzichtet. Dafür gab es einiges über das Seelenleben oder die Schwierigkeiten der täglichen körperlichen Hygiene zu erfahren, da sind Frauen eben doch ein bisschen anders als Männer . Genau wie ihre männlichen Kollegen bleibt sie dabei aber immer sachlich.
Im Lauf der Reise macht Maud eine sichtbare Entwicklung durch. Während sie am Anfang an sich zweifelte, wächst sie mit jedem Sturm ein wenig mehr. Bestimmte Wegmarken, die sie passiert, bringen ihr immer wieder emotionalen Auftrieb. Während der ganzen Tour begleitet sie die Einsamkeit, die nur durch regelmäßige Kontaktaufnahme mit ihrer Familie gelindert wird, und das gibt ihr je nach Stimmungslage Kraft oder versetzt sie in noch trübsinnigere Stimmung. Bis zuletzt wird ihr nichts geschenkt, da sie durch ungünstige Winde zurückgetrieben wird und schließlich sogar ihr angepeiltes Ziel von Frankreich nach Spanien verlegen muss.
Maud Fontenoy hat sich ihren Traum erfüllt und trotz aller Entbehrungen und Gefahren bereits weitere Ruder- und Segelreisen als Einhandseglerin auf Atlantik und Pazifik unternommen.
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Recht gute Bewertung, aber wenigstens eine Ratte ist meiner leider rein theoretischen Begeisterung für solche Touren geschuldet