Massimo Carlotto - Arrivederci amore, ciao

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    Kurzbeschreibung
    Giorgio Pellegrini, in Italien wegen politischer Verbrechen gesucht, ist nach Mittelamerika geflüchtet. Als er die Gelegenheit bekommt, mildernde Umstände zu erwirken, indem er seine Kameraden verrät, stellt er sich der italienischen Justiz. Nach nur wenigen Jahren Haft ist er endlich frei. Sein einziges Ziel ist es nun, ein anerkanntes Mitglied der Gesellschaft zu werden. In der zynischen Welt, in die er entlassen wird, gibt es für ihn nur ein Mittel, dieses Ziel zu erreichen: Mord.


    gesprochen u.a. von Ingo Hülsmann, Matthias Habich, Deborah Kaufmann und Werner Wölbern


    Meine Eindrücke
    Pellegrini lebt in Südamerika im Exil. Doch das Leben zwischen Alligatoren und Dschungel schmeckt ihm nicht mehr und er versucht, von Costa Rica aus seine Rehabilitierung in Italien in die Wege zu leiten. Viel Verständnis erhält er nicht, aber da ihm seine Pläne keiner mit Hilfe eines Revolvers zunichte macht, lebt er nach einiger Zeit halbwegs sicher wieder in der alten Heimat. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach abschütteln, wie das Vorstrafenregister, das nach einer Karenzzeit von fünf Jahren gerichtlich auf Null gesetzt werden soll. Sein Engagement im Gastgewerbe und eine ganz herkömmliche Familiengestaltung helfen ihm nicht viel.


    Um es kurz zu machen: Viel anfangen konnte ich mit diesem Hörbuch wirklich nicht. Es hat mir - wie so viele andere Hörbücher auch - eine Autofahrt etwas gestaltet, aber das war es auch schon. Die "hochspannende und sexy Literatur", die ich laut Zeitschrift Neon hätte finden sollen, ist irgendwo nach Hörminute 3:32 (oder so ähnlich) fort und weitere 100 Minuten lang nicht wieder aufgetaucht. Pellegrini ist, wie er er selbst sagst, gerne widerlich und das zieht er voll durch. Blut fließt in Massen, Kugeln durchsieben Körper, Knochen brechen und auch sonst lässt Pellegrini keine einzige Straftat aus dem Katalog des Strafregisters aus.


    Das könnte eine spannende Mischung sein, aber ich hatte das Gefühl, das Hörbuch lief genauso gleichgültig seine Tonspur ab, wie Pellegrini über die Leichen seiner Mitmenschen spaziert. Kaputt und bösartig lügt sich dieser Mann durch's Leben, selber ein Verräter, hält er auch alle anderen dafür und vertraut niemandem; viele bezahlen dieses Misstrauen mit dem Leben. Dumm ist nur, dass diese Menge an Brutalität, bloß planlos hintereinandergeklebt, als Buch oder Hörspiel ziemlich langweilt. Es gibt keinen Spannungsbogen, nur die Frage, wen er sich als nächstes vorknöpft - wobei das zu allem Überfluss eine reichlich vorhersehbare Sache ist. So latscht Pellegrini auch am Schluss wieder über eine Leiche, lascht weiter und vielleicht wird irgendwann ein anderer schneller die Waffe ziehen als er selbst - oder auch nicht. Egal, der literarische Ausflug mit Pellegrini ist mir so wurscht wie ich ihm.


    keine Ratte

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa


  • So latscht Pellegrini auch am Schluss wieder über eine Leiche, lascht weiter und vielleicht wird irgendwann ein anderer schneller die Waffe ziehen als er selbst - oder auch nicht. Egal, der literarische Ausflug mit Pellegrini ist mir so wurscht wie ich ihm.


    :totlach:


    Schöner Verriss! :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • :lol: Echt Klasse!! :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie