Sharon Bolton - Bluternte

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    Originaltitel: Blood Harvest


    Nachdem „Das Schlangenhaus“ von Sharon Bolton sich positiv von der Menge der Thriller abheben konnte, habe ich bei „Bluternte“ nicht widerstehen können und es recht spontan gekauft. Familie Fletcher ist neu in das kleine Dorf in Lancashire gezogen. Doch für den älteren Sohn, den 10jährigen Tom ist der Friedhof hinter der Gartenmauer schon bald kein spannender Spielplatz mehr, sondern verdammt unheimlich. Daran ändert auch der neue Vikar Harry nichts, der schnell ein Freund der Familie wird. Und dann gibt es noch Gillian, die nicht über den Tod ihres Kindes hinwegkommt und ihre Ärztin, die Psychologin Evi. Mit Evi hat die Autorin erneut eine Figur erdacht, die an den Folgen früherer Verletzungen leidet, hier sind es Probleme beim Gehen.


    Der Anfang von „Bluternte“ erinnert mich an Stephen King. Jungen, die im Garten spielen und dabei die Stimmen von einander bzw. ihrer Mutter aus völlig komischen Richtungen hören.... Bei den Szenen, die aus der Perspektive Toms, des älteren der beiden Jungen geschrieben sind, bleibt der Eindruck recht lange erhalten. Ansonsten konzentriert sich die Autorin auf die Perspektiven von Harry und Evi, die versuchen, das Geheimnis des Ortes aufzudecken und außerdem Millie, die Tochter der Familie Fletcher zu schützen, denn irgendjemand oder irgendetwas bedroht ihr Leben. Die Autorin schildert sehr glaubhaft, wie Tom sich der Bedrohung deutlich eher und stärker bewusst ist als die Erwachsenen, aber nicht in der Position ist, seine Schwester effektiv zu beschützen, weil seine Ängste eher als hysterische Störung abgetan werden. Zu der bedrohlichen Stimmung trug auch bei, dass mir das ganze Dorf etwas unheimlich erschien. Ein Patriarch, dem fast das ganze Dorf gehört, eigentümliche Bräuche, die sich von den sonst in England üblichen deutlich absetzen – es scheint fast, als wäre in dem Dorf ein wenig die Zeit stehen geblieben und nur die Neuankömmlinge würden die Modernität mitbringen. Die Hauptfiguren wirken zwar ziemlich sympathisch, außer Tom konnte mich aber keiner völlig als Handlungsträger überzeugen, der Fokus der Autorin lag wohl nicht so sehr auf der Darstellung ihrer Helden, die einfach etwas zu blass sind, sondern mehr darauf, unterschwellig Unbehagen zu erzeugen.


    Letztendlich hat die Autorin vielleicht bei den Motiven für die Taten ebenso etwas zu sehr übertrieben wie beim Showdown am Ende, aber das ändert nichts daran, dass ich mich das ganze Buch hindurch sehr gut unterhalten gefühlt habe.


    4ratten

  • Inhaltsangabe:


    Familie Fletcher hat sich im kleinen Dorf Lancashire ein Haus zwischen zwei alten Kirchen und einem Friedhof bauen lassen. Kaum sind sie darin eingezogen, wird der Friedhof zum beliebten Tummelplatz für Tom und seinen kleinen Bruder. Bis er eines Tages anfängt, komische Stimmen zu hören. Als dann plötzlich auch noch eine merkwürdige, mädchenhafte Gestalt auftaucht, die im Haus der Fletchers ein und aus zu gehen scheint, fühlt sich Tom bedroht. Doch selbst als seine kleine Schwester Millie in akute Gefahr gerät, glaubt ihm kein Erwachsener. Weder der Vikar Harry, noch die Psychologin Evi werden schlau aus Toms Geschichte. Beide versuchen, den Ereignissen auf die Spur zu kommen und herauszufinden, wer oder was schon seit Jahren im Dorf sein Unwesen treibt und dabei immer wieder Kinder aus der Umgebung ins Verderben stürzt.


    Meine Meinung:


    Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ich mag Geschichten, die gruselig und geheimnisvoll sind, und diese ist definitiv beides. Gruselig fängt es an, und bei gleichbleibendem Tempo der Geschichte wird es immer geheimnisvoller, bis sich endlich, ganz am Schluss der Schleier lüftet und man erfährt, was sich in diesem Dorf über Jahre hinweg zugetragen hat. Eine leise Ahnung, wer oder was hinter dem verschwinden der Kinder stecken könnte, hatte ich, konnte sie aber nicht richtig erklären bis mir das Ende präsentiert wurde.


    Die Protagonisten waren allesamt ziemlich interessante Personen, die mich alleine schon mit ihrer Ausstrahlung fasziniert haben. Allen voran natürlich Tom, der Vikar Harry und die Psychologin Evi, aus deren Sicht die meiste Zeit erzählt wurde. Das Dorf und seine Bewohner mit ihren merkwürdigen Bräuchen trugen noch das ihre dazu bei, dass eine unheimliche Stimmung aufkam beim lesen. Für mich ein total gelungenes Buch mit allem, was ich gerne mag! Ich werde mir die Autorin merken.



    5ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Ich habe bisher nur rein gelesen, aber es hat mich gleich total angesprochen und ich bin schon ganz kribbelig darauf. Fast hätte ich mir den Roman ja gekauft, aber in der Bibliothek war die Vorbestellung dann doch billiger ;)

  • Bei dieser Rezi ist mir sofort das Cover aufgefallen, dass mich sehr stark an St. Clemes Church auf Harris erinnert. Der Inhalt scheint auch zu passen, also ist das Buch notiert. Wenn ich mir vorstelle, dass ich früher die Bücher direkt gekauft habe, sobald mir eines ins Auge gesprungen ist, ist das schon mal ein Fortschritt :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine Meinung:
    Diesen Roman habe ich mir extra für die Weihnachtsfeiertage aufgehoben, schön viel Zeit um einen Nachmittag einfach nur zu schmökern: und genau dazu eignet sich Bluternte bestens. Ein richtiger Schmöker, den man durch den geschickten Erzählaufbau der Autorin, kaum aus der Hand legen kann. Da verzeiht man ihr sogar die eher überflüssige Romanze zwischen dem Vikar und der Psychologin. ;) Dieser Vikar ist mir ein bissl zu cool geschrieben und eigentlich ist er meiner Meinung nach nur deshalb Vikar, damit ein paar Dinge in der Kirche passieren können ... aber gut. Die Stärke des Romans liegt definitiv einmal im Spannungsaufbau, man will einfach wissen welches Geheimnis dahinter steckt und auch darauf wie die Autorin die Kinderfiguren mit einbezieht. Als Erwachsener vergisst man schnell mal wie man selbst die Welt wahrgenommen hat als man noch ein Kind war. Und vor allem wie man sich gefühlt hat, wenn die Erwachsenen einem mal wieder nicht geglaubt haben, obwohl man wusste das man die Wahrheit erzählt hat. Das hat mir sehr gefallen, weil doch einige Autoren dazu neigen, auch hier nur die Erwachsenenseite ein zu nehmen.


    Eine weitere Stärke liegt in der Atmosphäre die um die Familie der Fletschers aufgebaut wird. Da bekommt man es selbst fast mit der Angst zu tun. Und man fragt sich wer von Figuren die Schuld dafür trägt. Das Ende war dann etwas sehr überzogen..man merkt das die Autorin eher vom Theater kommt und viel mit PR zu hatte. Da weiß sie wohl genau was sich an ein großes Publikum verkaufen lässt ;) eine Verfilmung könnte ich mir hier jedenfalls gut vorstellen - wenn sie gut gemacht ist, könnte sie sehr unheimlich werden...


    Von mir gibts trotz meiner Kritik dann:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:
    Ich habe einfach einige richtig unterhaltsame Stunden damit!

  • Sehr spannender Thriller! Und daher bin ich schon weit über der Hälfte.


    Eine junge Familie und ein junger Vikar kommen neu in ein nordenglisches Dorf und werden konfrontiert mit merkwürdigen Ereignissen um den Tod kleiner Mädchen.
    Viel Atmosphäre und gut gezeichnete Hauptpersonen!

  • Nun habe ich das Buch schon seit einer Woche durch, war aber weg und konnte deshalb keine abschließende Stellungnahme schreiben.


    Inhalt:


    Eine junge Familie mit drei Kindern, einem zweijährigen Mädchen und je einem 6 und 10jährigen Sohn zieht in ein Dorf in Nordengland, mitten im Hochmoor, das von einer Familie schon seit Jahrhunderten beherrscht wird. Jahrelang war die Kirche für Gottesdienste nicht geöffnet, aufgrund eines schrecklichen "Unfalles", nun übernimmt ein junger Vikar die Gemeinde und öffnet das Gotteshaus. Genau wie die Kinder der zugezogenen Familie hört er die Stimme eines kleinen Mädchens und meint es auch manchmal zu sehen. Eine junge Psychologin rundet das Personal ab, das mit der Vergangenheit des Ortes und dem mysteriösen Verschwinden oder Tod mehrerer kleiner Mädchen konfrontiert wird.



    Meine Meinung:


    Ebenso unterhaltsam, spannend und sehr atmosphärisch wie die beiden Vorgänger. Kann man gut lesen!