Ich bin jetzt auch endlich dabei
Ich lese diese hübsche Ausgabe auf englisch:
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Mir war relativ schnell klar, dass das Buch in den 30er Jahren spielt (spätestens, als Atticus den Kindern erklärt, dass Ärzte und Anwälte schlechter verdienen, weil die kleinen Leute sich ihre Hilfe nicht mehr leisten können).
Harper Lee schafft mit wenigen Sätzen unglaublich viel Atmosphäre, man ist richtig mittendrin in diesem Städtchen und in den Köpfen der Kinder. Scout ist eine pfiffige kleine Erzählerin, sie erinnert mich ein bisschen an mich selber, da ich auch schon lesen konnte, als ich in die Schule kam. Die Gestalten drumherum - die Klatschtanten, die Miesepeter, die Besserwisser, die Oberfrommen und die Schrulligen - sind auch toll gezeichnet.
Dass die Kinder ihren Vater mit Vornamen anreden, finde ich auch recht außergewöhnlich und bin gespannt, ob das noch irgendwann näher erläutert wird. Auf jeden Fall scheint er ein kluger und sympathischer Mensch zu sein, ich mag auch seine leise Ironie. Calpurnia mag ich ebenfalls. Sie ist hart, aber herzlich, und will, dass was aus den Kindern wird, wie mir scheint.
Miss Caroline erschien mir vollkommen überfordert, sowohl mit ihrem Beruf an sich als auch mit der speziellen Zusammensetzung der Klasse. Als Ortsfremde tritt sie unweigerlich von einem Fettnäpfchen ins andere ...
Die Geschichte von "Boo" Radley klingt traurig - und ich frage mich, wie viel davon stimmt und wie viel nur Dorfklatsch ist. Wenn darum so ein Geheimnis und Getuschel gemacht wird, ist es ja kein Wunder, dass Jem, Scout und Dill davon so schaudernd fasziniert sind und das Ganze nachspielen.
Wunderschön ist auch die Sprache. Was für herrliche kleine Perlen sich da finden wie "Until I feared I would lose it, I never loved to read. One does not love breathing."