Emma Donoghue - Raum

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 6.611 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Ich finde so langes Stillen auch eher seltsam. Das liegt aber wohl daran, dass es in unserer Gesellschaft eher unüblich ist, andernorts aber ganz normal ist. Ich würde einfach sagen: Jedem so, wie er es mag :smile:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • @ tina
    Keine Angst, ich fühle mich nicht verletzt oder beleidigt. Tatsache ist, dass neun von zehn Leuten nicht verstehen konnten, dass ich so lange gestillt habe. Es war aber bei uns so wie bei Jack in dem Buch: Die Kinder haben es geliebt, das Kuscheln hat uns gefallen und ich hatte die Zeit, die das Stillen in Anspruch nimmt. Außerdem schützt es vor Allergien, und von Vaterseite her haben meine Mädels ein hohes Risiko, Allergien zu entwickeln. Und was tut man nicht alles für die Kinder?

  • Der kleine Jack lebt eingesperrt in einem kleinen Raum, sein einziger Zugang zur Außenwelt ist der Fernseher und seine wenigen Spielsachen. Jack selber kennt nichts anderes, er wurde in dem Raum geboren und ist seither dort aufgewachsen. Im Gegensatz zu seiner Ma, sie lebt von den Erinnerung an die Außenwelt, ihr Familie und die Hoffnung frei zu kommen. Jack denkt das die Bilder die er im Fernsehen sieht alle nur Fantasie sind und nicht wirklich. Schon längerer plant seine Mutter aus dem Raum auszubrechen und versucht einen Weg zu finden diesen Plan gemeinsam mit ihrem Sohn umzusetzen. Aber möchte das Jack überhaupt ? Schließlich kennt er die Welt da draußen gar nicht, für ihn existiert sie nicht.

    Meine Meinung:
    Ein tolles Buch das ich bei einem Büchereifrühstück empfohlen bekommen habe. Es erinnerte mich etwas an das Schicksal von Natascha Kampusch. Das Buch geschrieben aus der Sicht des kleinen Jack´s hat die Autorin sehr gut hinbekommen. Der Schreibstil in einfacher oft in der kindlichen Naivität und Denkweise gehalten und dadurch wird einem das Schicksal erst klar wenn man die Sehnsucht und die Worte der Mutter liest.
    Ich dachte beim lesen oft wie hätte ich diese Situation als Mutter ausgehalten. Die Geschichte berührt einen sehr und auch was sie dann erleben nach dem sie den Raum verlassen hätte ich mir so gar nicht vorgestellt. Ein Buch das ich sehr empfehlen kann, aber nichts für empfindliche Seelen ist.
    Von daher 5 von 5 Sternen.


    Das Buch wurde vor kurzem verfilmt und erscheint demnächst in den Kinos!!!!!


    Amazonlink entfernt. Gruß, Valentine

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Claudi: wir haben bereits einen Thread zu diesem Buch, deshalb habe ich Dein Posting hier angehängt. Bitte zukünftig vor dem Erstellen neuer Threads die Suchfunktion nutzen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





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    Meine Meinung
    Anfangs habe ich mich mit der Geschichte schwer getan. Die Art, wie Jack seine Geschichte erzählt hat, fand ich zwar rührend. Aber die Geschichte selbst hat mich nicht berührt. Aber als ich nach einem Tag Lesepause wieder weiter gemacht habe, hat sie mich direkt bei der ersten Seite gepackt. Vielleicht war ich vorher einfach nicht in der richtigen Stimmung dafür.


    Jacks Sicht der Dinge ist einfach. Gerade das macht die Dinge, die er erzählt oft so schrecklich. Er nimmt Sachen als normal hin, bei denen ich geschaudert habe. Gerade die "Besuche" von Old Nick sind für ihn selbstverständlich, auch wenn er merkt dass da irgend etwas nicht in Ordnung ist.


    Ich hatte am Anfang einen falschen Eindruck von der Mutter und habe sie in die falsche Schublade gesteckt. Erst später habe ich ihre Geschichte und die ihrer Entführung richtig verstanden.



    Interessant ist auch der Stil, in dem die Geschichte präsentiert wird, denn man erlebt die Welt nicht nur aus Jacks Sicht, sondern auch in seiner Sprache, wodurch vieles ganz anders anmutet, als wäre es in normalen Sätzen präsentiert. Jedoch muss ich leider auch sagen, dass es der Autorin nicht an allen Stellen gelungen ist, die Sprache glaubhaft durchzuhalten, denn manche Worte, kam mir doch zu erwachsen vor, wie "Vagina", bei einem Jungen der bei Männern das Wort "Peterchen" benutzt.


    Bei der englischen Ausgabe hat das meiner Meinung nach sehr gut geklappt. Da hat er übrigens "penis" gesagt. Ohne den Artikel, den er ja überall weggelassen hat. Schade, dass das im deutschen so unnötig geändert wurde.
    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Jack feiert seinen fünften Geburtstag zusammen seiner Ma in Raum, wo er schon seit seiner Geburt wohnt. Auf wenigen Quadratmetern hat sich bisher sein ganzes Leben abgespielt. Dass es da draußen tatsächlich die Welt gibt, die er nur aus dem Fernsehen kennt, weiß er nicht.


    Nun aber ist er alt genug, dass Ma ihm behutsam die Wahrheit beibringt, dass sie als junge Studentin entführt wurde und seitdem in diesen vier Wänden gefangengehalten wird, völlig abhängig von "Old Nick", der fast jeden Abend zu ihr kommt, während Jack sich im Schrank versteckt. Jack kann kaum glauben, was er da hört, vor allem, als Ma anfängt, Pläne für eine Flucht aus Raum zu schmieden.


    Entführungsfälle, bei denen die Opfer über Jahre gefangengehalten wurden, kennt jeder aus den einschlägigen Berichten. Emma Donoghue schlüpft in diesem Roman in die Haut eines kleinen Jungen, der in eine solche Gefangenschaft hineingeboren wurde und für den die Welt nur aus einem Kämmerchen besteht, ausgestattet mit dem Nötigsten.


    Seine Mutter versucht, ihm das Leben so angenehm wie möglich zu machen, denkt sich Spiele aus, funktioniert Alltagsgegenstände und Abfall zu Spielsachen und Bastelmaterial um, verschweigt ihm jahrelang die Misere, in der sie sich befinden - und der Kleine führt kein unglückliches Leben, er hat ja keinerlei Vergleichsmöglichkeiten. Wie "Ma", deren Namen wir nicht erfahren, das Kind bedingungslos liebt, das unter so schlimmen Umständen entstanden ist, fand ich sehr beeindruckend.


    Die Perspektive eines Fünfjährigen ist gut getroffen, was seine Weltsicht und seine Denkweise angeht, allerdings fand ich es nicht sehr glaubwürdig, dass ein Kind, das schon mit vier Jahren lesen kann und mit dem die Mutter wie mit einem Erwachsenen redet, noch so eklatante Grammatik- und Wortschatzfehler macht wie "geschneidet" oder "gebringt" oder "mein Schwer" statt "mein Gewicht". Das fand ich auf Dauer ein wenig nervig.


    Über den Verlauf der Handlung zu sprechen, ohne zu spoilern, ist schwierig, deshalb nur so viel: es ist spannend bis zum Schluss, und die psychologische Entwicklung der Hauptfiguren in ihrer Extremsituation empfand ich als recht glaubwürdig, allerdings fand ich manches in der Handlung doch ein wenig dick aufgetragen und nicht so ganz überzeugend.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe im Thread mal noch ein paar Spoiler gesetzt, weil ich es schöner finde, wenn man nicht schon aus den Rezis erfährt, dass ...

    (...) denn manche Worte, kam mir doch zu erwachsen vor, wie "Vagina", bei einem Jungen der bei Männern das Wort "Peterchen" benutzt.


    Bei der englischen Ausgabe hat das meiner Meinung nach sehr gut geklappt. Da hat er übrigens "penis" gesagt. Ohne den Artikel, den er ja überall weggelassen hat.

    Das ist ja wirklich albern!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Wie kann man denn die Übersetzung so verhunzen und Penis nicht richtig übersetzen? Denn das macht im Zusammenhang mit Vagina tatsächlich nicht viel Sinn. Mal davon abgesehen, dass ich diese "Verniedlichungen" eh furchtbar finde. Auch bei Kindern.


    Apropos Spoiler. Ich habe den Film zuerst gesehen, ohne je davon gehört zu haben. (Ich war in der Sneak Preview.) Und es war richtig spannend, da ich noch nicht mal von der Gefangenschaft wusste. Je weniger Inhalt man hier kennt, desto besser. Finde ich.