Andreas Altmann - Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter u

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.013 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dostoevskij.

  • Hallo zusammen,


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    Kurzbeschreibung
    Eine Kindheit der Nachkriegszeit im idyllischen Wallfahrtsort Altötting. Doch die Geschichte, die Andreas Altmann erzählt, handelt weder von Gnade noch von Wundern, sondern von brutaler Gewalt und Schrecken ohne Ende. Schonungslos blickt Altmann zurück: auf einen Vater, der als psychisches Wrack aus dem Krieg kommt und den Sohn bis zur Bewusstlosigkeit prügelt, auf eine Mutter, die zu schwach ist, um den Sohn zu schützen, und auf ein Kind, das um sein Überleben kämpft. Erst als Jugendlichem gelingt Altmann die Flucht. Die schreckliche Erfahrung aber kann ihn nicht brechen. Sie wird vielmehr der Schlüssel für ein Leben jenseits des Opferstatus. Ein Leben, in dem er seine Bestimmung als Reporter findet: »Hätte ich eine liebliche Kindheit verbracht, ich hätte nie zu schreiben begonnen, nie die Welt umrundet …«

    Mein Fazit:

    ich habe mich durchgequält :rollen:


    Was soll ich sagen...sicherlich hat Andreas Altmann und jeder andere das Recht, sich seine schlimme Kindheit und seine schlimmen Erlebnisse von der Seele zu schreiben. Aber ob man das dann unbedingt veröffentlichen muss? Manchmal ist es besser, man gibt diesen Lebenslauf einfach seinem Psychotherapeuten.


    Natürlich hatte Herr Altmann eine furchtbare Kindheit aber was ich nicht verstehen oder nachvollziehen kann ist sein Wertesystem Er beschreibt in den gleichen brutalen Worten, wie er furchtbar von seinem Vater verprügelt und erniedrigt wird, wie er auch die Tatsache beschreibt, daß es bei Altmanns nur selten Nachtisch gab.


    Damit zum nächsten Punkt:


    Ich mag seine Sprache nicht und ich mag nicht, wie er andere Menschen wie seine Mutter oder Bruder in diese Geschichte mit hineinzieht.


    Furchtbar finde ich auch, daß er eine ehemalige Klassenkameradin oder Freundin erwähnt, die für ihn eine eidesstattliche Versicherung abgab, in der sie bestätigt, vom Religionslehrer missbraucht worden zu sein.


    Ich weiß nicht recht wie ich formulieren soll... armer Mensch und trotzdem schlechtes Buch.


    1ratten


    LG Wedda

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Titel: Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend
    Autor: Andreas Altmann
    Seiten: 255
    Verlag: Piper (5. Auflage 2011)


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    Über den Autor:
    Andreas Altmann arbeitete u. a. als Privatchauffeur, Anlageberater, Buchclubvertreter, Parkwächter und Schauspieler, bevor er endlich das fand, was er wirklich machen wollte: die Welt bereisen und als Reporter darüber schreiben. Heute zählt er zu den bekanntesten deutschen Reiseautoren und wurde u.a. mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis und dem Seume-Literaturpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihm »Triffst Du Buddha, töte ihn!«. Altmann lebt in Paris.


    Inhalt: (laut Umschlag)
    Eine Geschichte aus der beschaulichen deutschen Provinz voller Misshandlungen, Demütigungen, rabiater Pfarrer und verkappter Nazis. Andreas Altmann erzählt von seiner Kindheit und Jugend und davon, wie aus einem hilflosen Opfer ein freier Mensch wird.


    Der erste Satz:
    Als ich zum ersten Mal in Paris lebte, hatte ich meine Wohnung in Deutschland vermietet.


    Meine Meinung:
    Ich habe Andreas Altmann in zwei verschiedenen "Talkrunden" im SWR gesehen, zuletzt am 23,12,2011 beim SWR Nachtcafé mit dem Thema "Alles für die Familie". Beide Male hat mich dieser Mann direkt fasziniert, wenn auch nur dadurch, dass er ein ganz intensives Mitteilungsbedürfnis zu haben schien. Er erzählte jeweils so schnell, lodernd und ohne Halt zu machen, dass ihn die Moderatoren fast immer unterbrechen mussten. Die Leidenschaft für seine Berichte war es, die mich tatsächlich neugierig machte auf sein autobiografisches Buch mit dem, wie ich finde, schrecklichen Titel.


    Andreas Altmann, eigentlich ein sehr erfolgreicher Reiseschriftsteller, beschreibt in diesem Buch eben genau das, was der Titel verspricht. Er beginnt bei seiner Geburt und endet im späten Erwachsenenalter. Wobei der Hauptteil mit dem Auszug aus dem elterlichen Heim (das diesen Namen allerdings nicht verdient) endet. Der Autor ist im sehr christlichen Ort Altötting aufgewachsen, Sein Vater war ein Tyrann und seine Mutter hatte nie die Kraft, sich gegen ihren Mann zur Wehr zu setzen. Und so verfolgt der Leser die Kindheit von Andreas Altmann und seinen Geschwistern.


    Ich begann also zu lesen und bereits auf den ersten Seiten erkenne ich den aufgewühlten und zornigen Mann wieder, den ich schon in den Talkrunden gesehen hatte. Diese Autentizität verliert er über die gesamten 255 Seiten nicht, die in die Teile "Krieg - Teil 1" und "Krieg - Teil 2" aufgeteilt sind. In seiner ausdrucksstarken Sprache (gespickt mit teilweise recht viel Fäkalsprache), zieht er mich in das Buch uns spuckt mich förmlich nach der Lektüre wieder aus. Das, was Andreas Altmann berichtet, ist nicht leicht zu ertragen, weiß man doch, dass es sich so zugetragen hat. Dem gewalttätigen Vater hätte ich teilweise wirklich gerne selbst eine reingehauen, nur ging das ja nicht. Auch Andreas konnte die Hand nicht gegen seinen Vater heben, obwohl er wahrscheinlich der rebellischste unter den Geschwistern war. Die Beklemmung, die das Buch bei mir auslöst, lässt mich auch einige Tage nach Beenden der Lektüre nicht los.
    Es klingt falsch, so etwas über eine wahre Geschichte zu sagen, aber mir fehlt etwas bei diesem Buch. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber wahrscheinlich es es am ehesten das Gefühl, das mir das eine oder andere nicht wirklich nachvollziehbar erklärt wurde. So zum Beispiel sein unbändiger Hass auf alles Kirchliche und Christliche. Es erschließt sich mir nicht vollkommen, warum dieser Hass so groß ist, wie er ihn darstellt. Weiß man doch, dass der Glaube vielen Menschen Kraft und Halt gibt. Natürlich spielt er eher auf die Heuchlerei an, die ihm in diesem Zusammenhang widerfahren ist. Dennoch, etwas fehlt. Auch die Tatsache, das er öfter mal davon schreibt, dass Berichte von anderen Beteiligten durch eidesstattliche Erklärungen bestätigt werden können hinterlässt einen komischen Beigeschmack bei mir.
    Nach dem Lesen kann ich den Menschen und den Eindruck den er auf mich gemacht hat, viel besser nachvollziehen.


    Fazit: Trotz der Kritikpunkte finde ich, ist es eine lohnenswerte Lektüre. Allerdings ist sie nichts für Menschen mit schwachen Nerven.


    Die Rattenwertung fällt schwer, aber ich vergebe 3ratten


    Viele Grüße
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • Moin, Moin!


    Wer sich einen visuellen Eindruck dieses Mannes mit einem sicher schweren Schicksal, das ihn zutiefst geprägt hat, verschaffen will, dem sei das <a href="http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1449788/nachtstudio-vom-25-September-2011">zdf-nachtstudio vom 25.09.2001</a> (Thema: "Was heißt katholisch sein heute?") empfohlen, in dem u.a. Rita Süßmuth und Andreas Englisch mitdiskutieren.

    Keep reading, Markus Kolbeck

    Leipziger Bücherlei http://www.buecherlei.de/

    Einmal editiert, zuletzt von Myschkin ()