So langsam beginnt das Buch, mir besser zu gefallen!
Der Ehemann
Also damit hätte ich auch nicht gerechnet!
(Daß Balaschow Annas Ehemann ist)
Die Sache mit Annas Foto ist hiermit dann klar.
Mir ist nur noch nicht ganz klargeworden, warum die beiden das vertuschen. Und warum harrt Anna so viele Jahre dort aus?
Tschanow beherrscht offenbar meisterhaft die Kunst der Manipulation. Wie er Balaschow angeworben hat, war schon genial - unter Ausnutzung einer absoluten Ausnahmesituation und des Schocks, den Balaschow hatte. Ist es nicht eigentlich nach Meinung der Sektenmitglieder der Teufel, der andere verführt? :sauer: Aber das ist wahrscheinlich, wie so oft, "was anderes", wenn sie es selber tun. :sauer:
Matula
Matula habe ich auch für älter gehalten, als es sich dann herausstellt. Der Landvogt tut mir leid - seine Welt ist zerfallen und er hat überhaupt keine Orientierung mehr. Matula ist derjenige, der die Macht hat und deshalb darf er sich auch ganz ungeniert und unverhüllt eine Liebschaft mit der Frau des Vogtes herausnehmen. Und zudem kokst er auch noch...
Dann dachte ich mir, dass er wahrscheinlich auch beschnitten ist, allerdings kommt später heraus, dass er es nicht ist.
Dachte ich eigentlich auch. Daß er es nicht ist, habe ich (noch) nicht mitbekommen.
Das Dienstmädchen nimmt sich auch ganz schöne Frechheiten heraus. Es stimmt, alle Personen, die in diesem Kapitel versammelt sind, scheinen einen an der Klatsche zu haben , mit Ausnahme von Anna und Mutz.
Das mit dem Zobel war ja wieder mal eklig. Ich weiß nicht, was immer wieder diese brutalen Beschreibungen sollen. Es hat zwar nachgelassen gegenüber dem Anfang (die Pferde, die Hand usw). aber trotzdem... Daß Matula ein Arschloch ist, haben wir auch ohne das mitbekommen. Bei meinem Buch im Klappentext steht, das Buch sei ein Werk von fesselnder sprachlicher Modernität. Sind damit etwa solche Beschreibungen gemeint? Na vielen Dank auch. :sauer:
In diesem Kapitel ist es schon zum zweitenmal vorgekommen, daß jemand die Lippen schürzte. Und ich muß gestehen, daß ich mir darunter immer nicht so richtig etwas vorstellen kann. Wie geht das eigentlich?
Und wir erfahren mehr über die Pferde, die am Anfang ums Leben kamen. Darunter ist also Matulas Lieblingspferd. Ist es Zufall, daß dies ein weißer Hengst ist? Den er nun nicht mehr besteigen kann... nicht, daß er das jemals vorgehabt hätte (im Sinne der Kastraten, meine ich).
Ich habe die Szene nochmal gelesen. Das einzige Pferd, das entkam, ist ein magerer Schwarzer. Ob der wohl eine Metapher für irgendjemanden sein soll? Für Samarin? Und eine Fuchsstute brach sich das Genick... Anna?
Blöd nur, daß Samarin ausgerechnet Matulas Lieblingspferd angeknabbert hat. Wenn das rauskommt, hat er ein echtes Problem mit Matula...
Das Tribunal
Da sie ihrem Mann auch nur noch Hass entgegen bringt, wird so nur aus dem Grund, ihm Qualen zu bereiten, in Jasyk wohnen.
Daß Anna ihren Mann haßt, ist mir auch irritierend aufgefallen. Im Klappentext steht "Die große Liebe zu ihrem im Ersten Weltkrieg verschollen geglaubten Mann verschlägt die schöne Anna Petrowna...in das kleine sibirische Dorf Jasyk." Hat sich die Liebe innerhalb der letzten vier-fünf Jahre in Haß verwandelt? Vorstellen könnte ich es mir, aber ich hoffe, wir erfahren darüber noch Einzelheiten.
Dennoch glaube ich nicht, daß sie in Jasyk bleibt, um ihn zu quälen. Allerdings verstehe ich nicht, warum sie noch dort bleibt.
Dieser Klappentext war es übrigens auch, der mich etwas völlig anderes von dem Buch hat erwarten lassen.
Ich glaube, ich habe mir das Alter Aljoschas falsch vorgestellt, oder träumt ein kleines Kind in Russland von gestreiften Politikern?
Aljoscha ist ungefähr sieben-acht Jahre alt, schätze ich. In dem Alter kann man schonmal von gestreiften Politikern träumen. Vielleicht bringt er das mit Sträflingen durcheinander?
Bei Katja habe ich eher das Gefühl, dass wir von der Dame nichts mehr hören werden. Oder nur wenig. Sie sollte meiner Meinung nach nur als Erklärung herhalten warum Samarin in den Besitz einer Bombe kommen konnte.
Das wäre natürlich möglich.