Erin Morgenstern - Der Nachtzirkus / Night Circus

Es gibt 129 Antworten in diesem Thema, welches 24.983 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valfor.

  • Ich habe das Buch auch eben beendet und wenn ich es mit nur einem Wort beschreiben müsste, wäre es folgendes Wort: Fabelhaft!


    Das Buch ist absolut fantastisch und wunderbar geheimnisvoll. Schon nach wenigen Seiten war ich in der Buch verliebt und weil ich absolut keine Erwartungen hatte, konnte ich mich auf die beschriebenen Ereignisse richtig einlassen.
    Die Atmosphäre und die Charaktere, da braucht es nicht einmal mehr eine große Geschichte. Letztere ist, wenn man ehrlich zu sich ist, nicht besonders herausragend.


    Nach Beenden der Geschichte wünschte ich, dass es den Zirkus tatsächlich geben würde. Ich würde ihm wahrscheinlich auch nachreisen.



    Celia und Marco haben es in ihrer kurzen Zeit zusammen geschafft, mich von ihnen als Paar zu überzeugen, sodass ich mir gewünscht hätte, sie hätten noch ein paar mehr Szenen zusammen gehabt und vor allem schon eher ihre Gefühle entdeckt und dem anderen mitgeteilt. (die Beschreibung hinten drauf bzw. innen ist da etwas irre führend).


    Zugegeben, die Geschichte zwischen den beiden ist wie etwas, was einfach vom Himmel fällt. Normalerweise wäre das für mich ein absolutes no-go und ich hätte dies ziemlich scharf kritisiert. In diesem Fall ist es mir aufgefallen, aber es hat mich nicht einmal sonderlich gestört.


    Für mich ein absoluter :tipp: 5ratten

  • Mir hat "Der Nachtzirkus" leider nicht ganz so gut gefallen :(


    Verwirrende Handlung ohne roten Faden, Spannung und Höhepunkt


    Klappentext


    „Als Marco und Celia einander begegnen, verlieben sie sich rettungslos ineinander. Was sie nicht wissen: Sie sind bereits unauflösbar aneinander gebunden. Doch nicht als Liebende – sondern als Gegner. Ihre Väter, beide Magier von Rang, liefern sich seit Ewigkeiten einen unerbittlichen Wettkampf. Und sie haben ihre Kinder darauf vorbereitet, den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Der Nachtzirkus, eine magische, verwunschene Welt in Schwarz und Weiß, ist der Schauplatz des Geschehens. Unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen Celia und Marco verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht“


    Gestaltung


    Das Cover war der eigentliche Grund, warum ich dieses Buch gekauft habe. Die glitzernden Verschnörkelungen um den Titel und das Zirkuszelt auf der Hand sehen einfach wunderschön aus. Zudem hat dieses Cover irgendetwas magisches und mystisches an sich, das perfekt zum Klappentext passt.


    Meine Meinung


    Allerdings wurde ich von diesem Buch irgendwie enttäuscht. Die Aufmachung und der Klappentext ließen mich auf eine wunderschöne Liebesgeschichte à la Romeo und Julia und auf viel Magie und Geheimnisse hoffen. Ich dachte, dieses Buch würde ich verzaubern und in eine magische Welt reißen. Aber ich war von der Handlung mehr verwirrt als verzaubert.


    Vielleicht hat der Schreibstil auch dazu beigetragen, dass mir der Kopf geschwirrt hat. Es gibt viele Perspektiven, manchmal wird man als Leser direkt angesprochen, manchmal nicht. Oftmals musste ich mich stark konzentrieren, um zu wissen, wer denn nun gerade sprach oder von wem gerade die Rede war. Der Erzählstil war wirklich sehr eigentümlich, ein wenig erinnerte er mich teilweise an die Sprecharten aus den 50er oder 60er Jahren, da alles aus der 3. Person berichtet wurde im Präsens und häufig Vermutungen angestellt wurden. Zudem wurden häufig Beschreibungen statt Namen genutzt. So fand man häufig Formulierungen wie „Das Mädchen“, „Der Mann“, „Der Zauberer“ etc. aber die Namen wurden nicht allzu häufig verwendet.


    Und dann ist da noch die Handlung. Wer einen roten Faden mag, der sollte dieses Buch lieber gar nicht erst in die Hand nehmen, ich habe ihn nämlich nicht finden können (oder war die ganze Zeit so verwirrt, dass ich ihn übersehen habe). Oftmals kam es mir so vor, als ginge es der Autorin nur darum ihre Idee vom „Nachtzirkus“ (die nebenbei bemerkt wirklich originell, romantisch und einfach nur zauberhaft ist!) darzulegen. Die Figuren und die Liebesgeschichte waren nur ein „notwendiges Übel“, ein „Nebenstrang“, den Frau Morgenstern brauchte, damit sie die Geschichte an den Mann/die Frau bringen kann.


    Der Zirkus wurde ausufernd beschrieben, ebenso wie einige Vorführungen dort und sein plötzliches Auftauchen sowie Verschwinden. Aber die Handlung zwischen Celia und Marco war eher nur Nebensache, sodass ich kaum eine Verbindung zu diesen beiden Figuren aufbauen konnte. Mir war es auch mehr als nur schleierhaft, was zwischen den beiden genau für eine Beziehung herrschte und was sie eigentlich genau in „Der Nachtzirkus“ machen. Sie zaubern ein wenig, scheinen in einem Duell miteinander verstrickt zu sein…aber manchmal treffen sie sich auch einfach nur so um zu reden? Ich habe es nicht verstanden.


    Schön fand ich allerdings manche magische Zauberei, die die beiden vollführt haben um den anderen vermutlich auszustechen. Das ergab wirklich traumhafte Bilder im Kopf, wenn man sich vorstellte einen Garten komplett aus Eis in einem mysteriösen Zirkuszelt vor sich zu finden.


    Fazit


    „Der Nachtzirkus“ plätschert dröge vor sich hin, es gibt keinen wirklichen Höhepunkt, keinen klar erkennbaren roten Faden und Spannung fehlt auch vollkommen. Die Atmosphäre, die der Roman an manchen Stellen schafft, war wirklich magisch, aber leider überwiegen die Momente, in denen man sich als Leser einfach nur langweilt und sich fragen muss, was eigentlich genau passiert.


    2 von 5 Sternen
    2ratten

  • Ich habe auch eine größere Liebesgeschichte erwartet und hätte mir mehr Momente zwischen Celia und Marco gewünscht. Dafür hätte ich gerne auf diese Nebenhandlung von den Zwillingen und diesem Jungen verzichtet.

  • Hallo ihr Lieben,


    die Monatsmitte ist da, daher öffne ich auch endlich mal einen Monatsrunden-Thread für mein Buch.


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    Inhalt:
    Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.


    Eindrücke bisher:
    Egal, welchen Klappentext ich lese, er scheint jedes einzelne Mal zu verfehlen, worum es in diesem Buch geht. Verbitterter Kampf? Naja... eher ein nettes Spiel zwischen Gentlemen. Unsterbliche Liebe? Nach fast der Hälfte ist auch davon nicht viel zu entdecken. Marco findet Celia zwar bezaubernd, aber abgesehen von einem einzigen Treffen, haben die beiden sich nie wirklich kennen gelernt.


    Was dafür im Überschuss vorhanden ist, sind Beschreibungen des magischen Zirkus. Und die sind wirklich wunderschön. Ich kann verstehen, warum so viele Leser begeistert waren - die Bilder, die Erin Morgenstern erschafft, sind tatsächlich magisch und erinnern an eine Traumwelt. Aber alles, was diese Bilder erreichen, ist eine Hintergrundkulisse aufzubauen, auf der sich nicht viel abspielt.


    Immer wieder lese ich ein Kapitelchen, in dem es endlich um Menschen geht. Sie scheinen Geheimnisse zu haben, ihre Fähigkeiten (teils magisch, teils menschlich) deuten darauf hin, dass mehr dahinter steckt als nur ein Zaubertrick. Und dann ist das Kapitel vorbei. Mir gibt es bisher eindeutig zu wenig Fokus auf die Charaktere. Tsukiko, die rothaarigen Zwillinge, Marco und Celia - alle interessieren mich brennend und ich frage mich immer mehr, warum die Autorin mir nicht mehr von ihnen zeigt. Ich will doch von ihnen lesen, erfahren, wer sie sind, welche Wünsche und Träume sie haben, warum sie überhaupt beim Zirkus arbeiten. Einzig und allein Bailey, der als Kind zum ersten Mal im Nachtzirkus war, hat ein wenig Persönlichkeit. Er ist kein Akrobat im Zirkus, lediglich ein begeisterter Zuschauer, aber er hat mehr Tiefe als alle anderen Charaktere zusammen.


    Ich hoffe, das bessert sich in der zweiten Hälfte. Die Atmosphäre des Buches ist schön und - wie gesagt - ein visueller Genuss, aber wenn nicht bald Menschen ins Zentrum rücken und etwas mehr Handlung ins Spiel kommt, wird sich meine Meinung nicht sonderlich bessern.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Endlich haben sich Marco und Celia richtig getroffen. Also vom Sehen her kannten sie sich ja schon, aber jetzt haben sie tatsächlich ein kleines Gespräch geführt. Es ist sogar etwas passiert, dass man als Handlung betrachten könnte. :breitgrins: Vielleicht wird es ja doch noch was mit diesem Buch und mir.


    Was mir allerdings immer mehr auffällt ist, dass trotzdem eine große Distanz zwischen mir als Leser und der Geschichte besteht. Möglicherweise wird das durch die Erzählform im Präsens unterstützt. Und natürlich dadurch, dass jede Szene, die spannend werden könnte, genau dann aufhört, wenn es richtig interessant wird. Es hapert also weiterhin an denselben Stellen, aber zumindest kommt ein klitzekleines bisschen Bewegung ins Spiel. Zur Zeit dümpelt das Buch bei drei von fünf Ratten vor sich hin. Ob es da noch was aufholen kann, bezweifle ich.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • Fazit


    „Der Nachtzirkus“ plätschert dröge vor sich hin, es gibt keinen wirklichen Höhepunkt, keinen klar erkennbaren roten Faden und Spannung fehlt auch vollkommen. Die Atmosphäre, die der Roman an manchen Stellen schafft, war wirklich magisch, aber leider überwiegen die Momente, in denen man sich als Leser einfach nur langweilt und sich fragen muss, was eigentlich genau passiert.


    Dem kann ich mich so anschließen.


    Wochenlang habe ich immer wieder ein bisschen an diesem Buch geknabbert. Wenn man sich nach weit über der Hälfte noch fragen muss, wann endlich die Handlung beginnt, ist eindeutig etwas schief gelaufen. Aber ich fange besser von vorne an.


    Der Zirkus, den Erin Morgenstern erschaffen hat, ist wirklich magisch. Die Beschreibungen der Zelte, der magischen Welten, die sich dahinter verbergen, sind toll. Man riecht förmlich die Karamell-Äpfel, man sieht das große Feuer vor sich, die Ästhetik der schwarz-weiß gekleideten Artisten wirkt wundervoll. Aber der Zirkus, trotz all dieser Wunder, ist nur ein Ort. Wenn keine interessanten Menschen Dinge tun, gibt es keine Geschichte - so einfach ist das.


    Ein bisschen Rahmenhandlung hat sich die Autorin noch einfallen lassen - nämlich zwei Rivalen, die jeweils einen "Lehrling" großziehen um gegen den anderen zu spielen. Ein magisches "Turnier", das im Zirkus ausgefochten wird. Die vielen Anführungszeichen muss ich deshalb setzen, weil zwar gesagt wird, dass es um Rivalen geht, weil gesagt wird, dass hier ein erbitterter Kampf entsteht, aber weil man davon einfach nichts merkt. Die Charaktere sind alle so flach und langweilig, dass man sich an niemandem festhalten kann. Die Romanze, die versprochen wird, ist auch unglaublich langweilig. Es dauert erstmal Hunderte von Seiten, bis überhaupt etwas passiert und dann gibt es keinen wirklichen Konflikt.


    Am meisten habe ich mich darüber geärgert, dass so viel Potenzial in diesem Buch steckt. Celias Beziehung zu ihrem Vater hätte mich brennend interessiert, aber leider bleibt die auf der Strecke. Die Romanze hätte man viel besser erzählen können und - so leid sie mir oft tun - Charakteren muss man einfach ein paar Steine in den Weg legen. Ansonsten plätschern sie vor sich hin und entwickeln sich nicht. Celia und Marco sind von Beginn an nicht besonders tiefgründig, aber dadurch, dass ihnen nie etwas passiert, dass sie nie Probleme oder Konflikte lösen müssen, bleiben sie stetig so fad wie sie immer schon waren. Einzig und allein Bailey hat mir gefallen. Er hat eine Familie, er hat Träume - das ist nich viel, aber im Vergleich zu den anderen ist er ein tiefer Brunnen an Hintergrund und Persönlichkeit. :rollen:


    Was mich extrem genervt hat, waren die Zeitsprünge. Normalerweise benutzen Autoren Zeitsprünge, um Spannung aufzubauen oder um Leser gespannt auf kommende Handlung zu machen. Hier war keines der beiden der Fall. Sie haben mich endlos verwirrt und hatten keinen ersichtlichen Sinn. Dass wir 100 Seiten vorher erfahren, dass z.B. ein Charakter sterben wird, aber danach nur ein einziges Mal von diesem Charakter gesprochen wird, sagt ja schon alles. Wozu das ganze? Da ich den Charakter kaum kennen lernen durfte, war mir ziemlich egal, dass er sterben musste. Dass alle anderen auch lieber mysteriös und still sind anstatt mal Emotionen zu zeigen, hat sie mir auch nicht sympathischer gemacht.


    Alles in allem ist dieses Buch nur Optik und keine Substanz. Als Tim Burton Film kann ich mir den Zirkus gut vorstellen, aber selbst da müsste sich jemand hinsetzen und sich eine Handlung einfallen lassen. Der Nachtzirkus war für mich eine riesige Enttäuschung, weil ich mir so viel erhofft hatte und es viele kleine Ideen gegeben hat, aus denen man etwas hätte machen können. Leider hat die Autorin das nicht getan. Und ich kann garantieren, dass ich nächste Woche keinen einzigen Charakter mehr im Kopf haben werde. Die Zelte des Zirkus - ja. Wer sie erschaffen hat, wer sie besucht, was dort passiert - nö.


    2ratten

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Glaub mir, niemand ist trauriger darüber als ich.
    Ich hatte wirklich gedacht, dass das eines dieser Bücher wird, die mich lange begleiten. Aber ich war immer schon ein Typ, der auf Charaktere abzielt und weniger auf das Drumherum. Wenn die Charaktere nicht passen, kann der Rest noch so toll sein. Hier haben für mich weder Charaktere, noch die (nicht vorhandene) Handlung gepunktet. Und nur mit der Optik - was in einem Roman ohnehin seltsam ist - kann mich leider kein Buch begeistern.


    Falls es mal einen Film geben sollte, sehe ich ihn mir sicher an. Ich glaube übrigens, dass die Autorin auch eine tolle Wohnungs-Designerin oder so wäre. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • :lachen:


    Klar wenn einen dann auch die Figuren nicht begeistern können oder wie diese dann in das drumherum integriert werden. Ich finde es auch sehr interessiert, gerade weil ich dadurch das Gefühl habe einen ganz anderen Roman als Du gelesen zu haben. :breitgrins:

  • Ich habe gerade den Nachtzirkus beendet und fand ihn insgesamt toll.


    Der rote Faden hat tatsächlich ein wenig gefehlt und ich kam zeittechnisch durcheinander, aber irgendwie kommt man klar. Das Geschehen in und um den Zirkus hat mich mehr als entschädigt.


    Einzig und allein das Ende war mir zu kurz, ich hätte gerne mehr von Celia und Marco gelesen.


    Insgesamt ein tolles Wohlfühlbuch!


    4ratten

    [size=8pt]liebe Grüße, <br />Katha[/size] :leserin: