Petra Schier - Die Eifelgräfin

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    Kurzbeschreibung


    Welches Geheimnis hütet die Burg in der Eifel? Jerusalem, 1148. Drei Männer teilen nach erfolgreichem Kreuzzug ihre Beute. Im Angesicht eines magischen Kruzifixes schließen sie einen Pakt: sich und die Ihren auf ewig zu schützen. Zweihundert Jahre später: Wegen einer drohenden Fehde wird Elisabeth von Küneburg in die Obhut von Freunden geschickt. Sie genießt das Leben dort – doch dann bricht die Pest aus. Ihr Onkel Dietrich nutzt die Wirren, um die elterliche Burg einzunehmen. Er setzt alles daran, seinen Sohn, den düsteren Albrecht, so schnell wie möglich mit ihr zu vermählen. Gelingt es den Nachkommen der Bruderschaft, sie zu retten?


    Über den Autor


    Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten beiden Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die Apothekerstochter Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im mittelalterlichen Köln. Mehr Informationen zur Autorin unter http://www.petralit.de.



    Der Prolog beginnt im Jahre 1148 in Jerusalem. Drei Männer teilen sich die Beute aus dem Kreuzzug. Ein magisches Kreuz wird dabei durch drei Teile geteilt. Der eine erhält den Rahmen, der andere das Kreuz und der dritte die dazugehörende Kette. Zeitgleich geben sie sich das Versprechen, sich und die Ihren auf ewig zu schützen. Etwa 200 Jahre später wird Elisabeth von Küneburg zu Freunden ihrer Eltern geschickt, um so einer drohenden Fehde mit dem Stiefonkel zu entkommen. Da erst kürzlich ihre Magd verstarb, tritt Luzia in ihre Dienste. Beide Frauen verbindet etwas - ohne es zunächst zu ahnen. Durch Zufall stellen sie fest, dass sie beide im Besitz von Teilen des magischen Kreuzes sind. Sie fügen diese wieder zusammen, aber wo steckt der dritte Teil und wieso summt und leuchtet das Kreuz immer wieder? Als Pest ausbricht und Elisabeths Verlobter daran stirbt, scheint alles verloren...


    Petra Schier hat in dem ersten Teil der Kreuz-Romanreihe einen spannenden und mitreißenden Auftakt vorgelegt. Dabei ist die Idee zu dem Buch schon etwa 15 Jahre alt. Viele Jahre reifte das Buch weiter und wurde schließlich so umfangreich, dass es auf zwei Bücher gesplittet werden musste.


    Auch wenn man merkt, dass die Geschichte weiter geht, lässt sich der erste Band als abgeschlossene Geschichte betrachten. Die Geschichte beinhaltet alles von Liebe und Leidenschaft, bis hin zu Zwistigkeiten und Verzweiflung.


    Die historische Grundlagen wurden sauber recherchiert und dabei geschickt in die Geschichte eingeflochten. Die Hauptprotagonisten Elisabeth, Luzia und Johann wirken sehr lebendig und der Leser wird regelrecht mitgerissen. Viel zu schnell fliegen die Seiten dahin.


    Durch das magische Kreuz hat sich die Autorin auch ein wenig Mystik im Roman erlaubt. Dies ist jedoch keinesfalls störend, sondern wirkt sehr erfrischend.


    Eine Rekonstruktion der Burg Kempenich, ein historisches Nachwort sowie zwei Lieder von Walther von der Vogelweide runden den positiven Gesamteindruck noch ab. Lediglich einen Personenregister habe ich vermisst.


    Fazit: Ein spannender und fesselnder erster Teil, der Lust macht auf die Fortsetzung und ein Wiedersehen mit Elisabeth, Luzia und Johann.


    Band 1: Die Eifelgräfin
    Band 2: Die Gewürzhändlerin


    5ratten

    LG, Ariadne

  • Ich hab das Buch jetzt auch noch "schnell" gelesen, bevor die Leserunde zu der "Gewürzhändlerin" anfängt.


    Der Schreibstil ist recht locker gehalten, so dass die Seite nur so dahin fliegen beim Lesen. Trotzdem fiel mir der Einstieg ein wenig schwer, weil ich nicht direkt mit der Protagonistin Elisabeth warm werden konnte. Rückblickend betrachtet ist es aber der Autorin fantastisch gelungen, Elisabeth so einzuführen, wie sie auf andere Charaktere (zB Johann) wirkt. Ihre äußere Fassade ist recht kühl, von guten Manieren geprägt, nahezu perfekt. Das lässt einen Charakter natürlich nicht unbedingt sympathisch - oder vollends sympathisch erscheinen. Denn unsympathisch war sie mir jetzt auch nicht. Aber mit der Zeit wurde sie mir immer sympathischer, weil ich sie mehr kennen lernen durfte. Das war wirklich gelungen.
    Bei anderen Charakteren war es ähnlich. Und insgesamt mochte ich alle sehr gerne. Sie waren detailreich beschrieben, jeder hatte seine Stärken und Schwächen und Entwicklungen konnte man auch erkennen.


    In diesem Roman gibt es keinen "großen" historischen Charakter, so dass die Geschichte eher eine Atmosphäre der Zeit vermittelt als auf historische Ereignisse abzuzielen. Zwar wurde die Pest angesprochen und auch der Papst und König wurde erwähnt, aber es gab keine großen Ausschweifungen, die irgendwelche großen Ereignisse darstellte, weil es für diesen Roman auch einfach nicht nötig war. Ich mag zwar auch die andere Art historischer Romane, aber in diesem hätte es nicht hineingepasst, weswegen ich es gut fand, dass die Autorin darauf auch verzichtet hat. So fand ich das Leben recht authentisch dargestellt. Ob es nun die Hygiene, die sexuellen Übergriffe oder allgemein um die Liebesumstände ging. Dies hat die Autorin auch nochmal im Anhang geschrieben, dass es ihr vorangig darum ging, ein Bild der Zeit zu vermitteln und das hat sie mE auch geschafft. Des Weiteren finden sich im Anhang eine Skizze der Burg, ein Lied von Walter von der Vogelweide und weitere Aufklärugen über Fiktion und Historie.


    Alles in allem ein schöner Schmöcker im mittelalterlichem Flair!


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Avila ()

  • 14. Jahrhundert: Elisabeth wird aufgrund einer drohenden Fehde von ihrem Vater zu Freunden auf die Burg Kempenich geschickt. Da ihre Magd kurz zuvor gestorben ist, bekommt sie auf Burg Kempenich eine neue Magd: die Bauerntochter Luzia. Die beiden ungleichen Frauen freunden sich trotz des Standesunterschiedes bald miteinander an und entdecken, dass ihre Familien bereits vor zweihundert Jahren miteinander verbunden waren. Elisabeth und Luzia sind beide im Besitz eines Teiles eines wertvollen Kruzifixes.
    Auf Burg Kempenich lernt Elisabeth auch Johann von Manten kennen, in den sie sich bald verliebt, der seinerseits aber keine Gefühle zulassen möchte. Zu schmerzhaft ist ihm noch der Tod seiner ersten Ehefrau in Erinnerung.
    Und dann bricht die Pest in der Eifel aus…


    * Meine Meinung *


    :tipp:


    Diesen wunderbaren historischen Roman habe ich sehr genossen! Es war eine Freude, am Leben von Elisabeth, Luzia, Johann und anderen liebgewonnenen Figuren teilzunehmen! Die Figuren sind tatsächlich so bildhaft beschrieben, dass man bald glaubt, sie persönlich zu kennen. Man kann mit ihnen fühlen und fühlt sich dabei wirklich ins Mittelalter zurückversetzt!
    Dieser Roman kommt dabei ganz ohne Kampfszenen, Blutvergießen, Gewalt und Kriege aus, was mir persönlich sehr gefallen hat! Es ist einfach ein schöner Roman, der dem Leser das Leben auf einer Burg im 14. Jahrhundert näherbringt. Ich hatte während des Lesens das Gefühl, das alles sehr gut passt und recherchiert wurde.
    Die Liebesgeschichte zwischen Elisabeth und Johann ist dabei wunderbar in die ganze Geschichte integriert, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Es ist also kein kitschiger historischer Liebesroman, sondern ein historischer Roman, der von allem ein bisschen zu bieten hat: Liebe, Spannung, Abenteuer, Geheimnisse, Freundschaft, Intrige und Geschichte.
    Ich habe „Die Eifelgräfin“ sehr gerne gelesen und freue mich nun auf den zweiten Teil „Die Gewürzhändlerin“.

    Lesen aus Leidenschaft