Ich dachte ich kann das Buch heute beenden, aber jetzt sind mir die kleine Nichte und das TV-Duell Merkel - Steinbrück dazwischengekommen
Jeroen hat die schöne, kluge und reiche Aleyt geheiratet, aber sein Herz gehört immer noch seiner Schwester Herberta. Nach deren Tod steht er ziemlich neben sich, findet aber durch die Liebfrauenbruderschaft zur Künstlerkommune "Ecce Homo", wo er sich zumindest künstlerisch ausleben kann und das titelgebende Werk "Der Garten der Lüste" erschafft. Seine düsteren Visionen wird er aber auch in dieser freien Atmosphäre nicht los, zumal der lange Arm des Inquisitors Sprenger, dem Jeroens versteckt ketzerische Andeutungen ein Dorn im Auge sind, auch dieses Idyll bedroht.
Das Leben zu Zeiten des Hieronymus Bosch muss sehr bedrückend gewesen sein, mit der allgegenwärtigen Kirche, die alle Freude verbietet und mit Folter und Hexenverbrennungen Angst und Schrecken verbreitet. Laut Wikipedia gibt es keinen Hinweis, dass Hieronymus Bosch tatsächlich so offen gegen die Macht der Kirche angemalt hat, aber John Vermeulen hat hier in jedem Fall die beklemmende Stimmung dieser Zeit sehr gut rübergebrach. Ich bin schon sehr gespannt, was die letzten 100 Seiten noch bringen.