Jennifer Benkau – Dark Canopy

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  • Jennifer Benkau – Dark Canopy


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    Die Zukunft Großbritanniens sieht düster aus, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Eine genmanipulierte Rasse Supersoldaten hat die Führung an sich gerissen und sorgt dafür, dass der Himmel zum größten Teil des Tages verdunkelt bleibt, denn sie vertragen kein Sonnenlicht. Menschen werden nur noch als Sklaven oder Diener geduldet. Joy, die zu einem Rebellenclan außerhalb einer großen Stadt gehört, gerät bei einem Angriff auf die sogenannten Percents in Gefangenschaft. Sie soll trainiert werden, um am Blutsonnentag in Gedenken an einen blutig niedergeschlagenen Aufstand der Menschen bei einer Hetzjagd teilzunehmen - als Beute versteht sich.


    Was zunächst eine weitere Version der Hunger-Games Trilogie zu sein scheint, entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu viel viel mehr. Jennifer Benkau überzeugt mich mit jedem ihrer Bücher mehr von ihrem Können. Mit genau der richtigen Prise Humor entwirft sie das Bild einer jungen Frau, die stark und stolz ist, und sich doch ihrem "Trainer", dem jungen Percent Neél, unterwerfen muss. Die Geschichte ist spannend erzählt und schon bald zeigt sich, dass sie mit den Hunger-Games nur am Rande zu tun hat. Hier geht es um mehr, um Vorurteile und Arroganz, um Verrat und Grausamkeit und nicht zuletzt um Freundschaft und die Liebe.
    Das Ende hat mich sehr überrascht. Im Nachhinein betrachtet, musste die Geschichte so oder so ähnlich enden, um nicht ihre Glaubwürdigkeit einzubüßen - aber im ersten Moment war ich wirklich schockiert. Ein ungewöhnliches Ende für ein Jugendbuch.


    Sprachlich hat sich Jennifer Benkau dieses Mal etwas zurückgenommen. Pflegt sie sonst einen recht verschnörkelten Stil, ist sie in diesem Buch deutlich geradliniger. Dennoch ist die Sprache nicht zu einfach oder langweilig, sie ist poetisch und schön - nur eben im Vergleich mit Benkaus Büchern für Erwachsene etwas einfacher gestrickt. Junge Erwachsene mit einem Faible für schöne Sprache werden sicher auf ihre Kosten kommen. Ein paar Beispiele:


    Zitat

    Sein Blick war Frost auf grauem Stein.


    Zitat

    Es war so ruhig. Mir war, als hätte ich einzelne Schneeflocken auf dem Boden zerbrechen hören müssen.


    Zitat

    Glasige Augen starrten an Matthial vorbei ins Leere. Es war unmöglich, dem Tod ins Auge zu blicken. Der Tod ließ sich nicht dazu herab einen Blick zu erwidern.


    Zusammenfassend ist zu sagen, dass Benkau hier einen hellen Stern am Dystopienhimmel geschaffen hat, der den Vergleich mit seinen "prominenten Geschwistern" keinesfalls scheuen muss. Ich habe das Buch in nur zwei Tagen gelesen, weil es mich einfach nicht losgelassen hat.


    5ratten

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien


  • Ein ungewöhnliches Ende für ein Jugendbuch.


    Ich sags ja nur ungern, aber das ist kein ungewöhnliches Ende, sondern ein fieser Cliffhanger :breitgrins:
    Es wird nämlich einen zweiten Band geben, an dem die Autorin gerade schreibt.


    Ich hab das Buch auch verschlungen, Rezi folgt in den nächsten Tagen :winken:

    LG, Dani


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  • Ich sags ja nur ungern, aber das ist kein ungewöhnliches Ende, sondern ein fieser Cliffhanger :breitgrins:


    Na, das macht mir ja Spaß :breitgrins: Ich fand das Ende ausgesprochen abgeschlossen. Aber jetzt machst du mich ja wieder neugierig :breitgrins:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Ich hab es in einer autorenbegleiteten Leserunde gelesen - es wird ein Zweiteiler, immerhin keine Trilogie :zwinker:
    Sie hat uns schon von Anfang an vor dem Ende gewarnt, mir graute es schon die ganzen letzten Kapitel lang beim Lesen. Und ich hätte das Ende so gaaaanz furchtbar gefunden, wenn es das endgültige wäre!


    Band 2 soll Anfang 2013 erscheinen :winken:

    LG, Dani


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  • Ich habe furchtbar geheult. Aber es war konsequent. Ich war erst sehr böse auf fRau Benkau, aber das versöhnt mich ja etwas mit dem Ende :breitgrins:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Ich war sauer, dass ich nun 1 Jahr warten muss, wie es weitergeht - aber lieber warten, als dass DAS das Ende gewesen wäre :breitgrins:

    LG, Dani


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  • Ich lese das Buch gerade und warte sehnsüchtig auf das Ende, damit ich endlich "mit reden" kann. Ich mag Cliffhanger ganz gerne, denn so habe ich noch mehr den Drang und die Vorfreude auf das nächste Buch.
    Ich bin gerade in der Hälfte des Buches, muss aber sagen, dass ich es bisher ganz gut finde. Nicht überragend, aber ganz gut.
    Abschluß Meinung folgt- hoffentlich noch heute. :zwinker:

    Hinter den Wolken ist der Himmel blau.

  • Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.


    Mit diesem Zitat von Albert Einstein beginnt das neue Buch von Jennifer Benkau.


    Wir befinden uns in Großbritannien in einer Zeit nach dem dem dritten Weltkrieg. Die Menschheit lebt größtenteils unter der Herrschaft der Percents, einer künstlich geschaffenen Rasse von Soldaten. Da die Percents kein Sonnenlicht vertragen, wurde Dark Canopy entwickelt und die Welt wird in einem künstlichen Dunkel gehalten. Nur zwei Stunden am Tag darf die Sonne scheinen, um wenigstens ein Mindestmaß von Pflanzenwachstum zu gewährleisten. Während die meisten Menschen zwar unterdrückt, aber halbwegs sicher in den Städten der Percents leben, gibt es außerhalb der Städte Rebellenclans, die zwar wenig gegen die Percents ausrichten können, sich diesen aber zumindest nicht unterwerfen wollen. Zu einem dieser Clans gehört Joy. Als sie nach einer gescheiterten Aktion in die Hände des Feindes fällt und vor allem einen von ihnen näher kennenlernt, muss sie anfangen, ihr bisheriges Wissen über die Percents zu überdenken.



    Meine Meinung:


    Der Einstieg in diese Geschichte fiel mir einerseits leicht, denn der Schreibstil der Autorin liest sich wunderbar und die Charaktere haben mich von Anfang an „mitgenommen“, auch wenn ich sie nicht immer sympathisch fand. Etwas schwierig fand ich die Vorstellung dieser zukünftigen Welt, denn es wird am Anfang wenig erklärt, der Leser muss das alles als gegeben hinnehmen. Details beispielsweise zur Funktionsweise von Dark Canopy oder zur Geschichte der Percents gibt es in der ersten Hälfte des Buches praktisch gar nicht.


    Großartig dargestellt fand ich die Entwicklung der Hauptcharakere Neél und Joy sowie deren Beziehung untereinander. Auf absolut glaubhafte Weise lernen beide sich näher kennen, bauen beiderseitige Vorurteile ab und zeigen so auch dem Leser nach und nach mehr aus beiden Welten.


    Zum Glück wusste ich von Anfang an, dass es sich bei dieser Geschichte um einen Zweiteiler handeln wird. Das Ende ist nämlich ein wirklich gemeiner Cliffhanger, der mich schon etwas fassungslos nach weiteren Seiten suchen ließ – aber für die Fortsetzung muss ich mich nun wohl oder übel bis Anfang 2013 gedulden.


    Laut Autorin ist die Zielgruppe Junge Erwachsene, so ab 16 – jüngeren Lesern würde ich das Buch wohl auch nicht unbedingt empfehlen, denn es ist teilweise schon recht drastisch in den Beschreibungen von Sex und vor allem Gewalt.


    Für mich ein absolut empfehlenswertes Buch, das sich spannend aus der breiten Masse der zurzeit so zahlreichen Dystopien heraushebt!


    5ratten

    LG, Dani


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  • Eure Diskussion über das Ende ist ja wohl die fieseste und überzeugendste Kaufmotivation für das Buch, die man sich vorstellen kann :grmpf::breitgrins: Warum werden Bücher eigentlich nicht von den Verlagen so beworben, so neugierig wie solche Bemerkungen einen machen. :gruebel:


    Danke für eure Rezis. Nachdem ich "Die Bestimmung" gelesen habe, bin ich auf den Geschmack gekommen und das Buch gleich auf meinem Wunschzettel gelandet.

  • Rezension
    Die Geschichte:
    "Dark Canopy" entführt den Leser direkt in eine Welt nach dem 3. Weltkrieg (nach Großbritannien). Die Percents, die im Krieg als Waffe benutzt wurden, herrschen über die Menschen. Sie verdunkelten den Himmel und halten die Menschen in Städten gefangen. Es ist eine düstere, trostlose Welt, in der einige Rebellenclans außerhalb der Städte leben. Diese versuchen zu überleben und sich nicht unterjochen zu lassen. Zu einem solchen Clan gehört Joy. Für sie ist klar, dass die Percents Monster und alle gleich sind; es gibt keine Individualität.
    Schließlich wird sie gefasst und muss bei Neél leben, von da an gerät ihre ganze Welt und Weltanschauung ins wanken.


    Meine Meinung:
    Das Buch ist düster, die Welt trostlos und hart. Der Einstieg fiel mir etwas schwer, da man direkt in das Geschehen reingestoßen wird und ich einige Sachen nicht verstanden habe. Danach bin ich aber schnell reingekommen und konnte nicht genug kriegen.
    Ich hatte schon lange kein Buch mehr in der Hand, bei dem ich so eine Gänsehaut beim Lesen bekommen habe.
    Die Autorin beschreibt schonungslos, wie das Leben nach dem Krieg mit Unterdrückung und Brutalität einhergeht. Dabei wirkt nichts überzogen, sondern sehr authentisch.
    Mir hat auch sehr gut gefallen, dass beide Seiten, die der Menschen und der Percents, beleuchtet wurden und man so beide Seiten irgendwie nachvollziehen kann.
    Zum Schluss gibt es einen fiesen Cliffhanger, der dafür sorgt, dass ich es kaum noch abwarten kann den 2. Teil zu lesen.


    Die Figuren:
    Joy ist eigensinnig, wird schnell wütend, ist vorlaut und unverbesserlich. Für sie gibt es zuerst nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Das ändert sich zunehmend und sie entwickelt sich. Sie hat ein hohes Ehrgefühl, macht aber oft Fehler.
    Neél gibt sich zunächst als böser Percent, doch schnell wird klar, dass mehr hinter ihm steckt. Ich finde es sehr gelungen, wie der Leser nach und nach mehr über ihn erfahren kann und ich konnte zunehmend Sympathie für ihn entwickeln. Er ist ein vielschichtiger Protagonist.
    Die Entwicklung der beiden und deren Beziehung ist sehr schön zu lesen und wunderbar dargestellt.

    Der Schreibstil:

    Die Stärke des Buches liegt vor allem in der Sprache. Jennifer Benkau hat einen wunderbaren Schreibstil, der flüssig zu lesen ist und zwischenmenschliche Beziehungen vortrefflich beleuchtet. Außerdem schreibt sie sehr bildhalft, so dass man schnell in der Geschichte drin ist und einfach mitfiebern muss.


    Das Cover/der Buchtitel:
    Das Cover passt zu der ganzen Grundstimmung des Buches, das eher düster ist. Man sieht den verdunkelten Himmel, der durch das "Dark Canopy" ausgelöst wird, was wiederrum sehr schön zum Buchtitel passt.


    Fazit:
    Ein grandioses Buch, das mit Spannung, Tiefgang und starken Emotionen einhergeht.
    Gänsehaut ist garantiert. Diese Buch muss man einfach lesen.

  • Joy lebt in einer Welt, nach dem dritten Weltkrieg.
    Doch die Welt wie wir sie kennen, ist hier ganz anders.
    Es leben dort Mensche, entweder "gefangen" in der Stadt und ausgenommen oder als versteckte Rebellen und Flüchtlinge in den Wäldern. So wie Joy.
    Auf der anderen Seite sind dort die Percents, eine Mischung aus Mensch und Reptil, gezüchtet für den Krieg.


    In der Welt in der Joy lebt, gibt es kaum noch Tageslicht. Dies wird durch die Dark Canopy künstlich mit zermahlenem Staub verdeckt.
    Die Menschen versuchen ihr Leben so weit es geht, normal zu leben und einen Ausweg daraus zu finden.


    Dann gerät Joy eines Tages in eine Falle und gerät in die Hände der Percents.
    Sie wird für ein perfides Spiel ausgebildet.
    Doch sie und ihr Ausbilder Neél kommen sich näher als sie dürfen, doch es ist eine Liebe, die nicht sein kann und darf.


    Meine Meinung:
    Ich liebe dieses Buch.
    So einfach könnte man es sagen.
    Ich habe jede Zeile, jedes Wort, jedes Gefühl genossen.
    Die Autorin schreibt so wortgewaltig, dass ich bei jedem Gefühl mitbeteildigt war. Ich habe mitgelacht, mitgelitten und mitgeliebt.
    Ich habe kaum eine Autorin erlebt, die so schöne Sätze schreiben kann, dass ich sie mir am liebsten aufgeschrieben hätte um sie dann raus zu holen, wenn meine Leseseele nach schönen Sätzen lechzt.


    Ich war von allem wirklich begeistert, der Aufbau der Geschichte ist stets logisch, nie kommt ein "Wunder" daher, der einen stören könnte.
    Die Figuren handeln realistisch und nachvollziehbar.
    Besonders der Humor hat mir hier gefallen, er war nicht erzwungen oder kreiert, sondern immer passend und "einfach da".
    Die zwarte und doch harte Liebe zwischen Joy und Neél hat mich restlos begeistert. Es ist fast schon ein Appell, sich nicht von Rasse/Aussehen oder sonst was beeinflussen zu lassen, sondern jedem Menschen eine Chance zu geben.


    Der ganze Verlauf der geschchte war an keiner Stelle langweilig und es ging stets voran. So erfährt man viel über die Menschen und die Percents, die Geschichte der Menschheit und bangt um deren zukunft.


    Das Ende war brutal. Nicht im Sinne von körperlich Brutal, sondern von fies. Hier hat die Autorin einen sehr guten Cliffhanger gewählt und ich kann kaum den zweiten Teil abwarten!


    5ratten

    Hinter den Wolken ist der Himmel blau.

  • Ich habe erst 50 Seiten gelesen, aber würde am liebsten schon alle Jennifer Benkau Bücher kaufen. Der Wow-Effekt und das Kopfkino sind bereits da.
    Was freu ich mich auf heute Abend, wenn ich lesen kann. :klatschen:


  • Ich habe erst 50 Seiten gelesen, aber würde am liebsten schon alle Jennifer Benkau Bücher kaufen.


    :breitgrins: Das kenne ich irgendwoher.

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Das war auch mein erstes Buch von der Autorin, aber ich werde die anderen auf jeden Fall auch mal lesen. Der SCHreibstil ist einfach super!

    Hinter den Wolken ist der Himmel blau.


  • Ich habe furchtbar geheult. Aber es war konsequent. Ich war erst sehr böse auf fRau Benkau, aber das versöhnt mich ja etwas mit dem Ende :breitgrins:


    Dann kann ich mich ja auf etwas gefasst machen. Ich habe jetzt schon ständig Tränen in den Augen. Mal vor Rührung, mal vor Lachen... Das soll gar nicht zu Ende sein. Aber heute bin ich noch ein paar Stunden nicht ansprechbar und dann schniefe ich richtig mit. :heul: :breitgrins:

  • Wenn das jetzt sehr kitschig wird, kann ich es nicht ändern. Aber es muss raus, ich bin auch nur ein Mädchen. :breitgrins:


    Joy gehört zu einem Rebellenclan. In der Wildnis kämpfen sie für ihre Freiheit und für das Überleben. Doch der Wille etwas ändern zu wollen, ist längst schleichender Resignation gewichen. Die Percents haben die Städte unter Kontrolle. Sie sind ehemalige Forschungsprojekte der Menschen - geschaffen als Soldaten für den Krieg. Die Machtverhältnisse haben sich vor langer Zeit gewandelt. Nun werden die Menschen versklavt und stellenweise wie Tiere gehalten. Mit viel Glück gerät man aber an einen Percent, der die Zustände ebenso verurteilt. Doch damit beginnt erst der größte Kampf: Rebellin und Mutant müssen es zulassen, voneinander zu lernen, sich zu respektieren und Vertrauen zu haben - entgegen aller Vorurteile.


    "Man kann lesen und schreiben lernen, man kann lernen zu reiten und zu kämpfen und Pläne zu machen. Was man nicht lernen kann, ist, richtig auf jemanden zu reagieren, der das eigene Weltbild in Schwanken bringt."


    Mein erstes Buch von Jennifer Benkau hat mich direkt überzeugt. Ich war kaum ansprechbar und habe die Geschichte richtig inhaliert. Mit Joy und Neél hat die Autorin mich auf der emotionalen Ebene erwischt. Sehr erschreckend wie sie das Bild einer Sklavenwelt zeichnet, in der Menschen unter künstlich verdunkeltem Himmel leben, ihr Hass sie antreibt und das Elend nicht zu übersehen ist. Und doch bleibt immer Hoffnung auf ein besseres Leben und Träume vom Sonnenlicht.
    Was ich total gern mochte waren die wundervollen Sätze. Der Sprachstil ist wie ein Flash: voller Witz, traurig, rührend oder alles zusammen. Ich konnte als Leser vor Freude und Wut Tränen verdrücken, einfach unglaublich.


    "Wir Menschen hassten die Dunkelheit, weil sie uns aufgezwungen wurde. Würden wir die Nacht mit anderen Augen sehen, wenn es keine Unterdrückung, keinen Hass und keine Kämpfe gäbe?"


    Die Anspielungen auf die kleinen Dinge im Leben, die Freude bereiten, sind so nett verpackt in einer schrecklichen Geschichte. Das ist eine Achterbahnfahrt und beschäftigt auch noch lang über das Lesen hinaus. Ich könnte keine Lieblingsszenen nennen, weil der Roman so voller Eindrücke ist, dass er auch Erschreckendes gnadenlos ins Herz des Lesers transportiert. Schönheit ist dann das, was man auf die Beine stellen und ändern kann/könnte.


    "Manchmal muss man falsche Wege gehen, um die richtigen zu finden."


    Das Buch endet völlig ungewiss mit einem Cliffhanger. Er passt aber zur Geschichte und dem Sinn dahinter. Ein anderer Abschluss wäre unrealistisch und ich bin froh, dass die Autorin dieser harten Linie treu geblieben ist. Die Natur des Menschen lässt sich nicht einfach ändern. Es bedarf erst einer reinen Erkenntnis ... und das ist ein langer Weg. Ich fiebere Teil 2 entgegen.


    5ratten :tipp:

  • Freut mich, dass es dir auch so gut gefallen hat :klatschen:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien