Jonathan Safran Foer - Alles ist erleuchtet/Everything Is Illuminated

Es gibt 56 Antworten in diesem Thema, welches 8.849 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Ich lese den Roman momentan auf englisch und bin noch nicht so ganz sicher ob ich immer alles richtig verstehe. Bisher schwanke ich noch zwischen der Frage: Was soll das Ganze eigentlich und der Überlegung: eigentlich ist es irgendwie genial :lachen:
    Dazu muss aber gesagt werden das ich gerade Mal etwas mehr als 30 Seiten gelesen habe.^^ Vielleicht lichtet sich ja der Vorhang auch noch. Ich finde aber auf jedenfall das Lesen auf englisch recht schwer.


  • Ich lese den Roman momentan auf englisch und bin noch nicht so ganz sicher ob ich immer alles richtig verstehe. Bisher schwanke ich noch zwischen der Frage: Was soll das Ganze eigentlich und der Überlegung: eigentlich ist es irgendwie genial :lachen:
    Dazu muss aber gesagt werden das ich gerade Mal etwas mehr als 30 Seiten gelesen habe.^^ Vielleicht lichtet sich ja der Vorhang auch noch.


    Ich habe zwar nur "Extrem laut und unglaublich nah" gelesen, hatte aber den gleichen Eindruck ... und der hat sich bis zum Ende nicht gelegt! :breitgrins: Das muss aber ja nichts Schlechtes sein (zumal du doch e auf skurrile, freakige Sachen stehst, oder?) und "Alles ist erleuchtet" reizt mich auf jeden Fall noch. Also schön weiter lesen und berichten! :winken:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Das Fragezeichen wird größer und größer... ich frage mich langsam ob es nicht sinnvoll wäre das Ganze doch noch auf deutsch zu lesen weil ich das Gefühl habe das ich hier mit meinen Sprachkenntnissen doch vieles nicht erfasse. Gerade weil das Ganze so abgedreht ist hab ich große Probleme der Erzählung oder der Handlung überhaupt zu folgen. Oft verliere ich überhaupt den Überblick wer nun mit wem Verwandt ist und vor allem in dem Strang mit Jonathan habe ich Zeitweise kaum eine Ahnung was hier eigentlich gerade passiert...

  • Hier bin ich richtig. Also, ich gebe MacOss recht: Ich bin auch nicht richtig in das Buch gekommen, den Humor, oder den sogenannten Humor fand ich unkomisch und ich glaub, ich bin zu "ungescheit" für das Buch. Es hat mich von A bis Z gelangweilt. Ich mag es nicht.

  • Eine Zwischenüberlegung von mir, die ich mir so nach 100 Seiten oder so mal notiert hatte:
    Momentan bleibt einfach der Eindruck das dieser Roman völliger Blödsinn ist und ich vermutlich einfach nicht verstanden habe worauf der Autor mit dem ganzen eigentlich hinaus möchte. Aber ich gebe zu das ich eigentlich eher damit beschäftigt bin die Figuren auseinander zu halten und einigermaßen dem roten Faden zu folgen, auch wenn ich ihn mehr als einmal fast verloren hätte - es gibt schon einen! schwierig sind für mich die Zeitsprünge und auch das Spiel des Autors mit der Sprache, den Gedankengängen seiner Figuren und eben der Rahmenhandlung. Vor allem den Erzähler und Jonathan habe ich manchmal ganz schön durcheinander gewürfelt. Ich glaube ich bin hier sehr an meine sprachlichen Grenzen was das Englische angeht gestoßen. Da ich nach 100 Seiten immernoch nicht so recht weiß was hier eigentlich gespielt wird denke ich es liegt es wirklich vor allem daran, auch wenn ich weiß das schon die Übersetzung sehr abgedreht ist. Ich bin gespannt ob sich mein Gefühl bestätigt das Buch könnte doch ziemlich genial sein - nur so ein Gefühl am Rande.

  • Alles ist erleuchtet habe ich vor Jahren mal angefangen. Aber irgendwie kam ich über die ersten 50 Seiten nicht hinaus. Warum, weiß ich nicht mehr. Entweder war ich davon gelangweilt oder verwirrt. Da es ein Buch aus der Bib war, kam es dahin wieder ungelesen zurück.
    Später dann habe ich mir dann "Extrem laut und unglaublich nah" gekauft (auf die Empfehlung meiner Cousine hin), hatte es innerhalb von wenigen Tagen gelesen und fand (und finde) es einfach nur toll und genial :klatschen:.


    Ich glaube, ich muss mir "Alles ist erleuchtet" noch einmal vornehmen. Den Film dazu -den ich seltsamerweise trotz meiner Bucherfahrung im Kino gesehen hatte - fand ich ja auch klasse (mit Elijah Wood).

  • Mir ging es mit dem Buch ähnlich wie Mira. Ich glaube ich habe sogar schon früher aufgehört, so etwa nach 20 Seiten. Da es schon eine Weile her ist, weiss ich auch nicht mehr was mich genau gestört hat, aber ich glaube es war der Schreibstil, der mich genervt hat. :gruebel: Auf jeden Fall war ich froh, dass das Buch nur geliehen war...
    Den Film kenne ich nicht, aber ich mag Elijah Wood, deshalb werde ich ihn mir garantiert irgendwann noch ansehen. :zwinker:

  • Zur Verfilmung:
    Irgendwie kann ich mir diese gar nicht so richtig vorstellen. Vor allem kann ich mir auch Elija Wood (ich bin eh kein großer Fan von ihm...) darin nicht wirklich vorstellen... aber eigentlich hab ich auch zu allen Figuren im Buch kein richtiges Bild im Kopf *g* meine Vorstellung in dieser Hinsicht ist etwas verworren. Aber interessieren würde mich es schon, allein weil ich mir irgendwie nicht vorstellen kann das die Verfilmung funktioniert und wie.


    Hier nun meine abschließende Meinung, vielleicht auch eher Gedanken zum Buch:


    Es gibt Bücher für die man Durchhaltevermögen braucht. Everything is illuminated (Alles ist erleuchtet) gehört definitiv dazu! Nachdem ich den Roman mehr als einmal am liebsten in eine Ecke gepfeffert hätte, hatte ich trotzdem den Eindruck "Wenn ich nicht weiterlese verpasse ich etwas." Und siehe da: Es hat mich gepackt, auf einmal und das als ich mir schon einen Leseplan gemacht hatte um das Buch überhaupt noch durch zu bekommen.


    Ehrlich gesagt gibt vieles beim Lesen erst einmal keinen Sinn. Man denkt sich mehrmals nur noch HÄ?? Was soll das Ganze eigentlich und warum bin ich hier? :zwinker: Die verschiedenen Zeit und Erzählebenen sind etwas schwer auseinander zu dröseln. Wer wie ich das Buch dann auch noch auf englisch liest könnte scheitern. Ich empfehle wirklich nur geübten, routinierten Englischlesern das Original zu lesen.


    Was hat nun eigentlich dazu geführt das ich das Buch nun doch ziemlich gut finde? So genau kann ich das gar nicht beantworten. Ich schätze ich stehe einfach auf abgedrehte Literatur. ;)


    Ansonsten rate ich möglichst nur kleine Lesepausen ein zu legen. Wenn man sich erst einmal an die Erzählweise gewöhnt hat kommt man finde ich schon ganz gut klar mit dem Stil. Außerdem hilft einem das Dranbleiben am Text dabei etwas besser durch zu steigen worum es in der Handlung eigentlich geht. Denn diese ist genau genommen hinter all dem seltsamen Humor, der verwirrenden Erzähltechnik, den merkwürdigen Figuren eine tieftraurige Geschichte. Jonathan S. Foer hat in seine Erzählung so manches Mal einen Kern getroffen, vielleicht sogar das Gefühl einer ganz besonderen Generation. Ich finde er hat auch ausgezeigt was Erinnerung bedeuten kann und was sie auch nach Jahren noch verändern kann - für immer.
    Es gibt hier fast schon grausame Momente, es werden Dinge beschrieben die einen beim Lesen durchaus an die Grenzen bringen was man emotional ertragen kann, weil man weiß das solche Dinge wirklich geschehen sind, eine grausame Wirklichkeit. Aber ich finde der Roman regt auch zum Nachdenken an. Über die eigene Familie vor allem und ihre Rolle im eigenen Leben, auf den Blickwinkel den man auf sie hat. Was die Veränderung des Blickwinkels bedeuten könnte...
    Ich finde Everything is illuminated ist ganz großes Kino - Arthaus ;) Ein Erzählstil der Total abgedreht ist, gepaart mit noch abgedrehteren Figuren - die dabei aber oft echter wirken als so manche gewöhnliche Figur die eigentlich näher an der Normalität dran wäre. Allein Alexander und sein Großvater sind zum Teil einfach nur göttlich :breitgrins: und Jonathan, ich mag Jonathan vor allem sein Hang kein Fleisch zu essen ;)
    Der Roman lässt mich etwas verwirrt zurück. Irgendwie muss ich mich jetzt erst einmal sammeln. Ich glaube das es an der Art und weise liegt wie die Thematik des Holocaust verarbeitet wurde. Dadurch das man sich als Leser selbst mit auf diese Reise der Figuren begibt hat man das Gefühl selbst dabei gewesen zu sein und irgendwie hatte ich dadurch einen sehr engen Bezug zu den Figuren obwohl der Stil selbst oft eher ein wenig distanziert ist wie ich finde. Schon merkwürdig, normalerweise passiert es mir praktisch nie das mir ein Buch auf einmal so gut gefällt das ich meine extrem schlechte Meinung komplett über Bord werfe und es nun einfach ja irgendwie genial finde. Jetzt am Ende des Buches habe ich auch nicht mehr dieses große Fragezeichen im Kopf und nehme mir vor auf jeden Fall Extrem Laut und unglaublich nah zu lesen- einfach weil mir der Titel so sehr gefällt. :)


    5ratten

  • Holden, meine Liebe, ich denke, wenn man jemanden Ratschläge geben muss, wie man das Buch richtig lesen könnte (ist ja nur ein Vorschlag), dann ist es schon ein "Durchgefallen" - Buch. Ein Buch muss fesseln. Sei es, ab dem Anfang, sei es ab der Mitte, aber der Stil dieses Buches ist einfach schwierig. Man findet sehr schwer hinein.

  • Holden, vielen Dank für Deine Meinung! Ich habe Deine Rezi (und den Weg dahin) sehr gerne gelesen :knuddel:



    Manchmal lohnt es sich aber ein weilchen zu kämpfen. ;) Jedenfalls für mich.


    Dabei musste ich sofort an "Die Eleganz des Igels" denken. Das Buch fand ich anfangs auch nicht so überzeugend, aber letzten Endes hat es mich dann umgehauen und die Bestnote von mir gekriegt. Foer ist jedenfalls auf dem SUB höher gerutscht :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Wie heißt der Nachfolger? Ist doch so eine 11.September Geschichte eines Buben, oder? Das war genauso schrecklich.

  • Jonathan Safran Foer - Alles ist erleuchtet


    Wieder mal ein Buch, das ich erst lange nach dem Hype gelesen habe - Fazit für mich:

    Ich fand es durchaus lohnend, aber Einiges daran etwas "nervig" (um mit Alex zu sprechen..;)).


    Mich haben allerdings andere Dinge gestört als die meisten meiner "Vorschreiber": Die sog. "gebrochene" Sprache von Alex fand ich eigentlich ganz passend und witzig, auch weil sie durchaus konsistent angelegt ist - Worte wie das mir aufgefallene "unterwältigt" (underwhelmed) sind ja wohl sogar schon in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen - der Übersetzer hat hier sehr gute Arbeit geleistet, denke ich. Auch der lakonische Ton bei den Beschreibungen der Geschichte des "Schtetl" über die Jahrhunderte ist ziemlich passend. Die Masse an Skurrilität bei den beschriebenen Ereignissen wird dagegen in meinen Augen hier vom damals noch sehr jugendlichen Autor doch zuweilen ein wenig übertrieben und wirkt dann sehr "gewollt" - ich frage mich, ob andernfalls auch eine Version ohne totales "ironisches Zerrbild" möglich gewesen wäre.. mein Sinn für so etwas lässt anscheinend allmählich etwas nach; ich finde es, wenigstens auf die Dauer, etwas.. ermüdend (wie neulich bei der aufstrebenden Autorin Vea Kaiser: Mehr eine Art "StilFeuerwerk", als dass es immer der Gesamtlinie dient..?!). [Gut - man bemerkt den beabsichtigten Kontrast zu den grausamen Ereignissen im Zweiten Weltkrieg..]


    Insgesamt aber sehr virtuos erzählt - und eine Bewertung fällt mir darum etwas schwer:

    Völlig subjektive 3,75 Ratten?? :/

  • Eine Dreiviertelratte hatten wir, glaub ich, auch noch nie :breitgrins: Aber manchmal braucht es tatsächlich solche Zwischendinger.


    Du animierst mich tatsächlich, mir das Buch noch mal zu besorgen und ihm eine zweite Chance zu geben.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine - wenn du es auf englisch lesen willst, überlasse ich dir gerne mein Exemplar.



    Ich war mehrfach versucht abzubrechen. Der Klappentext hat mich eigentlich hauptsächlich dazu gebracht, es überhaupt zu Ende zu lesen, weil ich wissen wollte, was Alex‘ Großvater denn damals im Krieg gemacht hat und wie seine Geschichte mit der des Großvaters vom Alter Ego des Autors verbunden ist. Die Auflösung dieser Sache war dann inhaltlich harte Kost und eindringlich beschrieben, aber bis dahin war der Weg ziemlich steinig.


    Die vermutlich witzig gemeinten Szenen rund um die Reise der drei zum nicht mehr existenten Trachimbrod fand ich leider überhaupt nicht lustig, sondern eher nervend und gerne sämtliche Osteuropa-Klischees bedienend.


    Bei den Szenen aus der Vergangenheit des Schtetels musste ich mich konzentrieren, um mitzubekommen, welcher Figur ich denn da gerade eigentlich folge - allerdings waren sie mir alle gleich egal. Ich habe den Eindruck, dass der Autor hier in der Tradition jiddischer Erzählungen zu schreiben versucht, kenne mich damit aber zu wenig aus, um beurteilen zu können, ob das wirklich der Fall war und wie erfolgreich er dabei war.


    Das Buch hat durchaus ein faszinierendes Element, aber ich habe es in erster Linie als unglaublich anstrengend empfunden.


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus: