Stephen King - Different Seasons/Frühling, Sommer, Herbst und Tod

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 6.175 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Wiki behauptet zumindest:


    Frühling - Pin-up
    Sommer - Der Musterschüler
    Herbst - Die Leiche
    Winter - Atemtechnik


    Dann ist das bei "Die Leiche" vielleicht das Ende der Sommerferien.


  • Echt? Ich hätte jetzt gewettet, dass Sommer die Leiche ist. Ist für mich so eine typische Sommerferiengeschichte.


    Anfangs dachte ich das auch. Aber es geht ja eigentlich nicht um das Setting selbst, sondern mehr um das Psychische und das Zwischenmenschliche. Da passt der Herbst wirklich viel besser dazu. King nennt es ja auch "Das Ende der Kindheit" (oder so etwas in die Richtung). Und im Herbst neigt sich der Sommer dem Ende zu.

    //Grösser ist doof//

  • Ist auch sicher schon 10 Jahre her, dass ich es gelesen habe. Ein paar Sachen sind mir trotzdem noch in Erinnerung, das ist irgendwie kingtypisch. :smile:

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Ich habe nun "Apt Pupil" beendet und fand die Geschichte recht spannend. Dass Todd ein Masochist ist, dachte ich mir von Anfang an :zwinker:
    Nun kann ich endlich mit "The Body" beginnen :klatschen: Das ist die Geschichte weswegen ich mir das Buch eigentlich gekauft hatte. Ich bin gespannt, wie viel und welche Szenen in der Schülerausgabe gekürzt wurden.

    //Grösser ist doof//

  • Es ist schon sehr lange her, dass ich das Buch gelesen habe (fast schon 20 Jahre) und deshalb kann ich zu den Geschichten selbst nichts mehr sagen. Stand by me (Die Leiche) ist allerdings ein Film, den ich schon sehr oft gesehen habe und auch "Die Verurteilten" habe ich zu Hause auf DVD und schau ihn mir immer wieder an. Diese beiden Verfilmungen gehören definitiv zu den guten King-Verfilmungen.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

  • Inhalt:


    Entsprechend den vier Jahreszeiten wurden hier vier längere Kurzgeschichten Stephen Kings versammelt. Der Frühling wird durch "Rita Hayworth and Shawshank Redemption" versinnbildlicht, für den Sommer steht "Apt Pupil", der Herbst ist "The Body" und "The Breathing Method" verkörpert den Winter.


    Im Frühling geht es um den Neuanfang, im Sommer kann man nur schwer atmen, im Herbst geht etwas zu Ende und im Winter ist dann alles wieder vorbei...


    Meine Meinung:


    "Different Seasons" von Stephen King ist ein voluminöses Werk, das jedoch nur zustande kam, da die einzelnen Geschichten zu kurz für ein Buch waren, aber zu lang für Kurzgeschichten. Als Leser kann man jedoch froh sein, dass sie dennoch publiziert wurden.


    Stephen King ist Name und Marke in einem. Stephen King produziert einen Bestseller nach dem anderen. Stephen King kennt jedes Kind.


    Und er hat es verdient. Stephen King ist nicht bloss eine Sternschnuppe am Literaturhimmel, die aufscheint und verblasst. Stephen King kann's. Er kann schreiben, er hat sich seinen Ruhm verdient.
    Dabei schafft er es nicht nur, fantastische Horrorszenarien im Sinne von "Carrie", "Es" und "Der Friedhof der Kuscheltiere" zu produzieren. King kann genau so gut den Horror des menschlichen Wesens beschreiben.


    Ohne Effekthascherei beschreibt der Autor, wie seine Protagonisten durch ihr Leben schreiten. Das Böse, das Gute, das Grau eines jeden Menschen. King schafft Figuren, die greifbar sind, hörbar, fühlbar. Und obwohl bloss die letzte Geschichte blutig ist, läuft einem beim Lesen öfter ein Schauer über den Rücken. Wir haben nicht ein Buch vor uns liegen, sondern einen Erzähler direkt neben uns. Deshalb liess mich das Buch kaum mehr los, ich nutzte jede freie Minute, um zu lesen. Ich musste einfach wissen, wie es weitergeht. Es war beinahe schon wie eine Droge.


    Meine Lieblingsgeschichten sind "Rita Hayworth and Shawshank Redemption" und "The Body". Es ist einfach unfassbar, wie dicht diese Erzählungen sind. Die Spannung ist zwischen den Zeilen zu spüren. Man merkt, dass so viel mehr hinter diesen Sätzen steckt, die Wörter, das Gesagte, das Geschehene - es bleibt einem im Kopf.


    Ich lasse King seinen Thron und verbeuge mich davor. Danke, Stephen King, für dieses Lesevergnügen.
    Bis auf die letzte Geschichte habe ich alle Erzählungen sehr genossen. "The Breathing Method" fällt für meinen Geschmack zu sehr in "normalen" Horror zurück, als dass sie zu den anderen drei Geschichten gepasst hätte.


    Fazit:


    Ein Buch nicht nur für eingefleischte Fans von Stephen King. Wer sich mehr für das Zwischenmenschliche, das Versteckte in unserem Handeln und Denken interessiert, als für Clowns und Haustiere, der sollte zu "Different Seasons" greifen. Aber auch wer etwas Abwechslung in der Welt von Stephen King sucht, der wird hier ebenfalls fündig.


    Ich bin überglücklich, diese athmosphärisch dichten Geschichten endlich gelesen zu haben. Vor allem meine bereits erwähnten Lieblingsstücke haben mich zutiefst beeindruckt. Die psychologische Tiefe der Geschichten lässt viel Spielraum für eigene Interpretationen und Denkübungen. Ganz genial!


    Stephen King eben.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    4ratten & :marypipeshalbeprivatmaus:

    //Grösser ist doof//

  • Stephen King


    Frühling, Sommer, Herbst und Tod


    Different Seasons


    enthält vier Erzählungen, die verfilmt wurden, zumindest einige:


    - Pin-up (Frühlingserwachen)
    - Der Musterschüler (Sommergewitter)
    - Die Leiche (Herbstsonate)
    - Tod (Atemtechnik)


    Pin-up (Verfilmung: Die Verurteilten)
    Andy Dufresne wird für den Mord an seiner Frau und ihrem Geliebten zu Lebenslänglich verurteilt. Er behauptet – wie so viele andere Häftlinge – unschuldig zu sein. Die Geschichte erzählt von seinen Jahren im Gefängnis, wie er mit viel Intelligenz auch dort irgenwie zurechtkommt.
    Eine knackige Erzählung ohne Längen, 4,5 von 5 Punkten


    Der Musterschüler
    Todd ist 14, ein guter Schüler, ein Vorzeigeknabe. Aber er ha teine dunkle Seite, die zum Vorschein kommt, als er hinter das Geheimnis eines Rentners in seiner Stadt kommt. Er beginnt, den Alten zu erpressen. Und bald verwickeln die beiden sich in einem Gestrüpp aus Hass, Schuld und Mitwisserschaft.
    Eine rabenschwarze Geschichte mit schwer verdaulichen Szenen, beispielsweise das grausame Ende des streunenden Katers. 4 von 5 Punkten


    Die Leiche (Verfilmung: Stand by me)
    Gordon, Chris, Teddy und einige andere treffen sich mehr oder weniger regelmäßig während der langen, heißen Sommerferien. Als sich im September das Ende des Sommers und der Ferien nähert, beschließen die Jungs spontan, einen heimlichen Ausflug von etwa 20 Meilen zu machen, um sich dort eine Leiche anzusehen.
    Eine wunderbare Geschichte von Freundschaft, einfach genial. King versteht es, auch in kürzeren Romanen glaubhafte Figuren zu schaffen, realistische Beziehungen zu schildern. Hervorragend! 5 von 5 Punkten


    Atemtechnik
    Der schon etwas betagtere Ich-Erzähler geht gelegentlich in eine Art Herrenclub, in dem donnerstags Geschichten erzählt werden. Der Club ist ein wenig sonderbar und die Geschichten ebenfalls. Eine wird dem Leser wiedererzählt. Es geht um eine ledige werdende Mutter, zu jener Zeit der soziale GAU für die Frau. Miss Stanley ist aber entschlossen, das Baby zu bekommen. Ihr Frauenarzt erklärt ihr eine bestimmte Atemtechnik, die die Geburt unterstützen und die Schmerzen lindern soll. Die zielstrebige Miss Stanley entscheidet sich für diese Atemtechnik, und es kommt zu einem blutigen, schockierenden Ende.


    Diese Geschichte ist ok, nur das Ende ist zu dick aufgetragen. Insgesamt für micht der schwächste Teil aus diesem King-Band.
    3,5 von 5 Punkten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Kiba

    Der Musterschüler ist auch verfilmt^^


    Die Novellen von Stephen King werden grade nach und nach seperat veröffentlicht. Soweit ich sehen kann.^^

    So kam es, das ich per Zufall Die Leiche gelesen habe.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt:

    Die Freunde Gordon, Chris, Teddy und Van sind aufgeregt, die Leiche eines Jungen aus der Gegend zu suchen, erscheint ihnen als das größte Abenteuer ihres Lebens. Doch was geschieht wirklich, wenn sie ihn gefunden haben?


    Meine Meinung:

    Ich bin wahrlich kein Stephen King Fan. Tatsächlich habe ich es mal probiert und festgestellt, ich finde keinen Zugang zu seinen Geschichten. Einzig "Die Leiche" hat mich interessiert. Ich liebe den Film "Stand By me- Das Geheimnis eines Sommers" und daher hatte ich große Lust auf die Vorlage^^

    Und ich muss sagen, es hat mir auch sehr gefallen. Das hat definitiv auch mit meinen nostalgischen Gefühlen zu tun. Ich denke, ohne den Film hätte mich die Handlung nicht so gepackt.


    Die Geschichte ist im Grunde vor allem die einer Freundschaft, die sich nach und nach verändert, weil das im Leben eben oft so passiert. Katalysator dafür ist zwar in diesem Fall das gemeinsame Abenteuer, aber im Prinzip braucht es dafür ja oft wenig. Man lebt sich nach und nach auseinander. Wie das halt so läuft.

    Ich habe schon auch gemerkt, das ich den Film als Teenager sehr oft gesehen habe, denn in meinem Kopf lief er nebenbei mit.^^ Ich persönlich konnte das schwer trennen, von daher würde ich auch sagen, das mir die Geschichte nicht unbedingt wegen King gefallen hat.

    Ich werde sicher auf dieser Welt kein Stephen King Fan mehr, aber das muss ich ja auch nicht ;)