J.K. Rowling - Ein plötzlicher Todesfall/The Casual Vacancy

Es gibt 218 Antworten in diesem Thema, welches 37.498 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von British_Soul.

  • Moin, Moin!


    Sag mal, kaufst du seit kurzem etwa Neubücher? Für unter 5,- EUR sollte das Buch ja noch nicht erhältlich sein, oder?


    Weil ich seit Monaten den Eindruck hatte, es nimmt sowieso niemand (mehr) wahr, was man so von sich gibt, tut es richtig gut, zu bemerken, daß du aufpaßt!


    Wenn du meine <a href="http://buecherlei.de/misc/leli/lgb3.htm">LGB</a> ansiehst, wirst du feststellen, daß ich in letzter Zeit viele frisch erschienenen Bücher gelesen habe. Warum das so ist, lieber per PM.

  • Moin, Moin!


    Ich habe das Buch ja nicht gelesen, und es steht auch nicht auf meiner To-Read-List. (Daran ändert auch der Vergleich mit Updike nichts, den ich auch nicht lese ... :zwinker: )


    Wenigstens konsequent, wenn in meinen Augen auch etwas, das dir entgeht. In der Unberbittlichkeit, mit der gesellschaftliche Querelen und soziale Verwerfungen geschildert werden, erinnert mich JKR außerdem an Erzählungen von Stephan Crane, die mich einst entsetzt hatten.

  • Nun habe ich es auch geschafft. Mir ging es auch so, dass ich eher langsam gelesen und für meine Verhältnisse relativ langsam gelesen habe, aber das heißt nicht, dass es mir nicht gefallen hätte.


    In definitiv un-potter-iger Weise schaut JKR in ihrem ersten Buch nach HP hinter die Fassade eines idyllischen Kleinstädtchens. Es ist einer dieser malerischen Orte, durch die man im Urlaub bewundernden Blickes streift und sich wünscht, dort zu wohnen, weil die Welt da noch so wunderbar in Ordnung zu sein scheint mit den Blumenampeln an den Häusern und dem kleinen Feinkostladen, in dem jeder jeden kennt. Aber weit gefehlt.


    Der unerwartete Tod eines Gemeinderates bringt eine Kette von Ereignissen ins Rollen. Natürlich werfen gleich mehrere Kandidaten unterschiedlichster Motivation und politischer Einstellung ihren Hut in den Ring, als es darum geht, einen Nachfolger für Barry Fairbrother zu finden. Von dieser Nachbesetzung hängt möglicherweise die Zukunft der "Fields", einer heruntergekommenen Siedlung am Rande von Pagford ab, deren Zugehörigkeit zu Pagford bzw. der Nachbargemeinde immer wieder die Gemüter erhitzt.


    Doch das ist nicht das einzige, was sich nach Fairbrothers Tod in Pagford bewegt. Anonyme Verleumdungen im Internetforum des Gemeinderates sorgen für zusätzliche Aufregung, und natürlich müssen Barrys Familie, Freunde und Bekannte mit ihrer Trauer zurechtkommen.


    Fairbrothers tödliche Hirnblutung ist der Ausgangspunkt für diese Studie der modernen britischen Gesellschaft, die Rowling mit scharfem Blick und sehr viel Einfühlungsvermögen in ihre Charaktere gezeichnet hat. Eine Fülle verschiedenster Personen kommen ins Spiel, deren Leben eng mit Pagford und miteinander verflochten sind. Mir hat es großen Spaß gemacht, zu sehen, wie sich nach und nach die Querverbindungen zwischen den einzelnen Protagonisten enthüllen und welche heftigen Gefühle oft gerade in den nach außen hin abgeklärten, coolen Menschen stecken.


    Die Darstellung der Figuren fand ich sehr glaubhaft und realistisch, quer durch die Gesellschaftsschichten und Altersklassen - die Nöte und Sorgen von Teenagern sind genauso großartig eingefangen wie die Sorgen ihrer Eltern, die sich ganz allmählich einschleichende Desillusionierung eines Paares in mittleren Jahren, häusliche Gewalt, Drogenprobleme, dysfunktionale Familien und Liebesbeziehungen oder auch das krampfhafte Aufrechterhalten einer perfekten Fassade.


    Es ist relativ schwer, das Buch irgendwie zusammenzufassen oder in einer Rezension auf einzelne Aspekte einzugehen, weil die Autorin sehr viel hineingepackt hat, aber sie hat es geschafft, den Roman damit nicht zu überfrachten, sondern stets alle Fäden in der Hand zu behalten und sie zu einem regelrecht dramatischen und überraschenden Finale zusammenzuführen. Am Ende habe ich sogar einige Tränen vergossen.



    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()


  • Fairbrothers tödlicher Herzinfarkt


    Ich dachte, es wäre eine Hirnblutung? :zwinker:
    Schöne Rezi. Mich freut es, dass Rowling hier im Forum bisher gut wegkommt.

  • Schiet, ja, war es natürlich. Ich gehe gleich mal editieren :rollen:


    Übrigens, Deine Rezi hat mir sehr gut gefallen (ich habe sie eben erst gelesen, weil ich ganz unvoreingenommen an das Buch herangehen wollte).


    Das Ende ...


    Das Buch hat mich recht nachdenklich zurückgelassen. Bei aller Toleranz und Offenheit ertappe ich mich doch immer wieder beim einen oder anderen Vorurteil. Eine Krystal Weedon hätte ich sicher auch schnell in eine Schublade gesteckt :redface:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Übrigens, Deine Rezi hat mir sehr gut gefallen (ich habe sie eben erst gelesen, weil ich ganz unvoreingenommen an das Buch herangehen wollte).


    Danke. :redface:



    Das Ende ...




    Das Buch hat mich recht nachdenklich zurückgelassen. Bei aller Toleranz und Offenheit ertappe ich mich doch immer wieder beim einen oder anderen Vorurteil. Eine Krystal Weedon hätte ich sicher auch schnell in eine Schublade gesteckt :redface:


    Ich mochte Krystal von Anfang an - sie ist im Kern ein guter Mensch, das zeigt sich ja darin, wie sie sich für ihren Bruder und auch für ihre Mutter aufopfert. Sie wurde eben nicht geliebt, und daher war sie so verzweifelt auf der Suche nach Zuneigung.

  • Ich habe Krystal im Buch auch gemocht. Sie konnte ja nichts dafür, dass sie so ungeschliffen ist und aus einem solchen Umfeld kommt.


    Was ich meinte: wenn sie mir im wahren Leben begegnet wäre und ich sie nur so erlebt hätte, wie sie sich oft in der Schule gegeben hat, bin ich nicht sicher, ob ich wirklich versucht hätte, hinter ihre Fassade zu schauen :sauer: Allein schon für diesen Denkanstoß bin ich Frau Rowling dankbar. Überhaupt hat sie in diesem Buch in vielerlei Hinsicht gezeigt, dass alles zwei (oder mehr) Seiten hat.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich verstehe schon, was du meintest, Valentine. :smile: Hier beim Lesen bleibt einem ja nichts anderes übrig, als sich die Seiten eines Menschen anzuschauen, die einem gezeigt werden. Man neigt im Alltag gerne dazu (zumindest kann ich das für mich sagen), Menschen ad hoc einschätzen zu wollen. Manches mal lohnt es sich aber, sich da Zeit zu lassen.

  • Ich bin eher jemand, der hinter jeglichem schrägen Verhalten eher eine merkwürdige Kindheit vermutet und diese Menschen eher als "Opfer" sieht und es mich interessiert, was sie hat so werden lassen. Von daher fand ich das Buch auch sehr spannend! Rowling hat genau darauf ihren Fokus gesetzt sowie auf die Spießbürgerlichkeit, die sich bei näherer Betrachtung eben auch als sehr schräg hinter den Kulissen entpuppt. Ich denke auch, dass sie das Leben in einer Kleinstadt sehr real eingefangen hat.

    Gruß suray

  • Ja, auch das war etwas, das sehr schön herausgearbeitet wurde. Bei Krystal war es doch auch für Außenstehende recht klar, dass sie wohl aus unguten Familienverhältnissen kommt - aber ich würde sagen, einige der anderen Teenager haben mindestens genauso gelitten.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo zusammen,


    ich habe erst 2/3 des Buches gelesen, will aber schon mal mitsenfen. :zwinker:


    Was mich am meisten fasziniert ist die Art, wie Rowling die verschiedenen Seiten der Personen aufzeigt. Also die bürgerliche Fassade, dahinter das "wahre" Gesicht und dann gibt es manchmal noch eine dritte, ganz unerwartete Seite.
    Und wie Valentine habe ich auch schon manchmal mein eigenes Gesicht im Spiegel entdeckt. :rollen:



    Ich denke auch, dass sie das Leben in einer Kleinstadt sehr real eingefangen hat.


    Ich glaube, dass das gar nicht unbedingt nur auf eine Kleinstadt bezogen ist. Hier in der Großstadt sind es eben die Stadtviertel, die die Müllverbrennungsanlage oder das Asylantenheim lieber woanders sehen würden und die eifersüchtig werden, wenn der benachbarte Stadtteil größere Zuschüsse bekommt ... Provinz ist nur im Kopf (hat mal ein schlauer Mensch gesagt).


    Am meisten rege ich mich gerade über Ruth auf, der würde ich am liebsten mal eine runterhauen. :grmpf:


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ich meine damit auch eher das ausgeprägte Spießbürgertum und die verstrickten Beziehungsgeflechte. Das erlebe ich in größeren Städten nicht ganz so ausgeprägt. Ansonsten gebe ich dir Recht, Annabas, diese politischen Städtethemen gibt es überall - ob Klein- oder Großstadt und sogar in jedem Ort oder Dorf. Deswegen meide ich auch gerne diesen politischen Klüngel.

    Gruß suray

  • J. K. Rowling – Ein plötzlicher Todesfall
    Übersetzerinnen: Susanne Aeckerle und Marion Balkenhol


    Inhaltsangabe:


    Pagford ist eine hübsche, kleine Gemeinde in England. Alles könnte sein wie im Bilderbuch – wenn da nicht die Sozialbausiedlung „Fields“ und die Drogenklinik wäre. In den Augen mancher alt-eingesessener Pagforder sind beides Krebsgeschwüre, die entweder der nächstgelegenen Stadt Yarvil zugeordnet bzw. geschlossen werden sollten. Als Barry Fairbrother, Gemeinderatsmitglied und Befürworter der Integration von Fields und der Weiterbetreibung der Drogenklinik, plötzlich an einer Gehirnblutung stirbt, wittern einige Pagforder ihre Chance, denn es gilt, den plötzlich frei gewordenen Gemeinderatssitz mit dem „passenden“ Kandidaten zu besetzen. Hinter den Kulissen entbrennt ein Streit, in dem auch „unfeine“ Methoden zum Einsatz kommen und in dem Ehepartner und Kinder ebenfalls eine Rolle spielen ...


    Der erste Satz:


    „Barry Fairbrother wäre lieber zu Hause geblieben.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Mit diesem Buch hat J. K. Rowling eine völlig andere Geschichte geschrieben als ihre Harry-Potter-Bücher. Für mich hat sie gezeigt, dass sie sehr wohl auch für Erwachsene schreiben kann und ich bewundere sie für den Mut, sich der Kritik zu stellen.


    Rowling entwirft hier eine Gemeinde, in der nur noch die Fassade hübsch ist. Dahinter lauern Betrug, häusliche Gewalt, Mobbing, Entfremdung, Klatschsucht, Menschenverachtung, Rassismus, Drogenabhängigkeit, Ehrgeiz, Verleumdung und Egoismus. Obwohl sich die Problemgebiete in dem Buch extrem häufen, kam es mir nicht übertrieben vor. Die Autorin malt die Figuren nicht nur schwarz-weiß, sondern in vielen Graustufen und hält auch dem Leser einen Spiegel vor, in dem man sich immer mal wieder findet.


    Die Personen waren hervorragend gezeichnet. Etwa 20 Hauptpersonen tummeln sich in der Geschichte, und allen widmet die Autorin genügend Zeit, um genauestens Vergangenheit, Träume, Zukunftspläne und Alltagssorgen zu beleuchten. Ich fand das hoch interessant, denn als Leserin glaubte ich, die Personen wirklich kennenzulernen. Zusätzlich konnte ich auch die gegensätzlichsten Positionen und Handlungen nachvollziehen und verstehen.


    Wirklich gut kommt keine der Hauptpersonen weg, weder Erwachsene noch Jugendliche. Am ehesten vielleicht noch die Sozialarbeiterin Kay Bawden mit ihrer Tochter Gaia, die allerdings sehr blauäugig für einen Mann ihr altes Leben hinter sich ließ, um sich in Pagford niederzulassen. Wenn auch die Katastrophe, auf welche die Geschichte zusteuert, einige Köpfe wieder zurecht rückt, so konnte sich bei mir kein wirklicher Optimismus für Pagford entwickeln. Es menschelt einfach zu sehr.


    Einen Vergleich zu den Harry-Potter-Büchern muss ich aber doch anführen: Wie schon dort kann man auch hier erkennen, dass die Autorin sehr komplexe Ereignisse mühelos auflösen kann. Außerdem fiel mir wieder auf, wie liebevoll kleine Details eingearbeitet sind, welche die Autorin immer wieder ganz nebensächlich in die Geschichte einflicht. Ich denke da an Tessas gestohlene Armbanduhr: ganz am Anfang wird sie geklaut, sie spielt immer mal wieder eine winzige Rolle und am Ende taucht sie noch einmal an irgendeinem fremden Handgelenk auf. So etwas mag ich.


    Ich mochte auch die ständig neuen Perspektiven, die manchmal sogar ganz kurz von Abschnitt zu Abschnitt wechseln. Ich hatte damit das Gefühl, an fünf Orten gleichzeitig zu sein und das Geschehen dort zu beobachten. Es kommt oft vor, dass mich so etwas beim Lesen verwirrt – hier war das nicht der Fall, denn die Autorin schreibt immer sehr genau mit Namen, bei wem man gerade ist. Auch die erklärenden Einschübe in Klammern fand ich toll.


    Interessant fand ich, dass die Autorin auch die Sprache jeweils auf ihre Hauptpersonen abstimmt. Während sich die Pagforder Upper Class gepflegt unterhält, reden die Jugendlichen der Gesamtschule Winterdown Tacheles und sparen nicht mit gepfefferten Sprüchen.


    Insgesamt habe ich überhaupt nichts zu meckern und ich hoffe, dass Frau Rowling weitere Bücher schreibt.


    Meine Bewertung: 5ratten:tipp:


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Schöne Rezi! :klatschen:


    Dass Frau Rowling auch hier wieder meisterhaft Kleinigkeiten einflicht, um sie viel später wieder aufzunehmen, ist mir auch positiv aufgefallen :daumen: Und ja, auch die Figurenzeichnung so vieler verschiedener Personen hat sie wie schon bei HP klasse hingekriegt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke! :winken:


    Zu der Figurenzeichnung: so viele Protagonisten sind für mich oft ein Problem, ich verheddere mich dann und verwechsle den einen mit dem anderen. Das ging hier aber überraschend gut, ich konnte die Leute sehr gut auseinanderhalten, obwohl ich dazu neige, manchmal etwas schlampig zu lesen. Fand ich toll gemacht. :daumen:


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ja, die wurden alle so richtig schön lebendig, wie auch die Figuren aus dem Potter-Universum.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Time Magazine lobt das Buch in den höchsten Tönen und sagt, Rowling gehöre zu den ganz wenigen Autoren, die den Sprung von Kinder/Jugendbüchern zur "Erwachsenenliteratur" problemlos geschafft haben. Leider ist der Artikel online nur für Abonnenten verfügbar, aber ich möchte einen Satz aus der Printausgabe zitieren, der mir gut gefallen hat:


    It's as if Rowling (like Hogwarts professor Remus Lupin) were a werewolf, except that instead of turning lupine when the moon was full, she turned into Ian McEwan. :smile:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe schon ewig nicht mehr so lange an einem Buch gelesen. Seit Erscheinungsdatum dümpele ich damit herum, denn bedingt durch Krankheit, Stress und sonstige widrige Umstände komme ich nicht wirklich zum Lesen, was mich ärgert, weil es dem Buch einfach nicht gerecht wird.
    Während meiner kurzen Lesezeiten genieße ich es nämlich sehr mich von Rowling in die Köpfe der Menschen aus Pagford ziehen zu lassen.
    Irgendwie hatte ich überhaupt keine Erwartungen an das Buch, deshalb kann ich schlecht behaupten dass alle meine Erwartungen übertroffen wurden, aber so ist irgendwie :breitgrins:


    Ich lese mal schnell weiter ...

    LG, resca

  • Ich möchte eigentlich dasselbe sagen wie resca. Gleich am Erscheinungstag habe ich damit begonnen, es zu lesen und kam auch ziemlich weit. Denn: Es ist, wie gesagt, ein gutes Buch!
    Aber da es so gross und schwer ist, konnte ich es schlecht mit zur Arbeit nehmen und so lag das arme Buch lange angebrochen herum. Abends war ich zu müde, um mich damit abzugeben, da ich es auf englisch lese. Zum Glück habe ich nun etwas freie Zeit und lese endlich weiter :klatschen:
    Und ich muss sagen, dafür, dass ich fast einen Monat nicht mehr darin gelesen habe, bin ich erstaunlich schnell wieder drin. Es ist fast so, als hätte ich den Unterbruch gar nicht gehabt. Einige Dinge und Personen musste ich erst wieder rekapitulieren, doch es ist schon so viel passiert und es kommen so viele Figuren darin vor, dass ich erstaunt bin, dass mir nicht mehr fehlt.
    Aber eben: Rowling ist eine talentierte Erzählerin. Man merkt es sofort.

    //Grösser ist doof//

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    J.K. Rowling - Ein plötzlicher Todesfall


    Inhaltsangabe lt. amazon :
    Als Barry Fairbrother mit Anfang vierzig plötzlich stirbt, sind die Einwohner von Pagford geschockt. Denn auf den ersten Blick ist die englische Kleinstadt mit ihrem hübschen Marktplatz und der alten Kirche ein verträumtes und friedliches Idyll, dem Aufregung fremd ist. Doch der Schein trügt. Hinter der malerischen Fassade liegt die Stadt im Krieg. Krieg zwischen arm und reich, zwischen Kindern und ihren Eltern, zwischen Frauen und ihren Ehemännern, zwischen Lehrern und Schülern. Und dass Barrys Sitz im Gemeinderat nun frei wird, schafft den Nährboden für den größten Krieg, den die Stadt je erlebt hat. Wer wird als Sieger aus der Wahl hervorgehen – einer Wahl, die voller Leidenschaft, Doppelzüngigkeit und unerwarteter Offenbarungen steckt? J.K. Rowlings erster Roman für Erwachsene ist aufwühlend, berührend und spannend. Ein großer Roman über eine kleine Stadt von einer der besten Erzählerinnen der Welt.


    Meine Meinung :
    Als ich mir das Buch kaufte, tat ich das sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite war ich ziemlich neugierig auf das, was da folgen sollte und auf der anderen Seite, hatte ich Bedenken, das ich mich zu sehr von der Rowling- Harry Potter - Vorstellung beeinflussen lassen würde.
    Gott sei Dank, war es nicht so und so stand dem Lesevergnügen nichts im Weg !


    Die Geschichte wird von der Autorin recht schonungslos erzählt und sie zeigt dem Leser, das in diesem Ort zwar nach außen hin alles in Ordnung zu sein scheint, es hinter den Kulissen aber ganz schön brodelt ! Die Jugendlichen scheinen einen besonders schweren Stand zu haben und die durch und durch konservative Einstellung des Ortes, lässt keinen Raum für Andersartigkeiten. Bösartigkeit, Neid, Missgunst und Ignoranz sind an der Tagesordnung und manchmal war mir sehr beklommen zu Mute, wenn ich mir vorstellte, mit was für einer Hoffnungslosigkeit und verzweifelter Wut mancher Bewohner zurecht kommen musste.... :sauer:
    Das Erschreckende daran ist, das es ja genauso ( und noch viel schlimmer !!! ) überall zugeht....


    Das Buch lässt sich gut lesen und der Schreibstil der Autorin, den ich sehr mag, trägt zur Kurzweiligkeit bei. Ich finde es sehr beruhigend, das Frau Rowling auch anders kann und nicht nur Harry Potter. So bleibt sie der Leserschaft auch weiterhin erhalten :smile:


    Ich gebe : 4ratten

    Mein Patronus ist eine Büchereule