Martina André - Die Rückkehr der Templer

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    Das Rätsel der Templer von Martina André war ein wirklich gelungener Zeitreiseroman und so habe ich der Fortsetzung trotz des reichlich einfallslosen Titels ziemlich positiv entgegen geschaut.


    Das erste Kapitel führt zurück zu Gero aus dem ersten Teil, den wir bei einer geheimen Operation zur Bergung von Templerschätzen in unserer Gegenwart erleben und war ein ganz angenehmer Beginn. Das nächste Kapitel führt den Leser in eine reichlich dystopische Zukunft. Richtige Science Fiction hatte ich zwar weder erwartet noch gewünscht, aber ich war bereit mich darauf einzulassen, zumal schnell klar war, dass es nur zur Vorstellung weiterer Hauptfiguren dienen sollte. Diese reisen dann durch die Zeit ins Heilige Land in die Zeit der Templer und Kreuzzüge und da wurde das Buch dann fürchterlich. Laserwaffen, Nanokapseln, die jede Wunde heilen und Allzweckantitoxine, implantierte Chips für und gegen alles Mögliche: das klingt nach Science Fiction auf Perry Rhodan Niveau. Wenn das dann auch noch ins Mittelalter importiert wird, dazu mit hübscher jungfräulicher Heldin, die betört an dem nach Amber und Moschus duftenden Araber schnuppert, vergeht mir einfach nur die Lust weiterzulesen. Ich fühlte mich an ein typisches Nackenbeißerszenario erinnert und würde die erste Bettszene in spätestens 30 Seiten erwarten. Sollten mir jetzt alle widersprechen und glaubhaft versichern, dass sich das Buch im weiteren Verlauf bessert, gebe ich ihm vielleicht irgendwann einmal eine zweite Chance, aber im Moment fehlt mir die Lust dazu.


    abgebrochen - ohne Ratten


  • Sollten mir jetzt alle widersprechen und glaubhaft versichern, dass sich das Buch im weiteren Verlauf bessert, gebe ich ihm vielleicht irgendwann einmal eine zweite Chance, aber im Moment fehlt mir die Lust dazu.


    Nicht wirklich. Ich fand das Buch an sich nicht schlecht, aber die zwanghafte Verpaarung, dass jeder Mann sich auf der Stelle unsterblich in das erste verfügbare weibliche Wesen verliebt, das ihm über den Weg läuft, fand ich in Band 1 noch irgendwie charmant, hier nicht mehr so, vor allem, weil Gero & Co ein bisschen zu sehr in den Hintergrund gerückt sind. Außerdem war es mir alles zu einfach, es ging alles viel zu glatt. Und das Ende, nun ja, mir war es zu abgehoben. Band 1 fand ich noch großartig, den hier OK. Er hat sich relativ flott gelesen, aber es wollte sich nicht mehr die gleiche Begeisterung einstellen, was ich schade fand.

  • Och nööö. Ich hatte ja sowas befürchtet, zumal ich von der "Gegenpäpstin" nur mäßig angetan war. Das muss ich mir dann wohl wirklich nicht geben.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hm, komisch. Also ich fand das Buch ziemlich klasse! :)


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    Inhalt:
    Gero von Breydenbach hat es, zusammen mit einigen anderen Templern, und deren Frauen, mittels eines Timeservers aus dem 14. Jahrhundert mitten in die Welt des 21. Jahrhunderts verschlagen. Dort hat er Hannah Schreyber, die Frau, die er liebt, geheiratet. Doch ihr Glück wird von amerikanischen Forschern getrübt, die die Templer gefangen halten um sie wie Laborratten allerhand Tests zu unterziehen.
    Als diese Wissenschaftler erfahren, dass die ehemaligen Besitzer des Timeservers im 12. Jahrhundert in Jerusalem festsitzen und, dass die Vereinigten Staaten vor dem Untergang stehen, werden Gero und die anderen Templer dazu genötigt, eine weitere Zeitreise an zu treten. Sie sollen Lyn und Rona, die beiden Frauen, die in Besitz des Timeservers sind, aus der Vergangenheit retten und ins 21. Jahrhundert bringen, damit die bevorstehende Apokalypse verhindert werden kann. Doch diese Mission entpuppt sich als gefährlicher als gedacht.


    Meine Meinung:
    Bei dem Roman handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe rund um Gero und die anderen Tempelritter. Den ersten Teil "Das Rätsel der Templer" habe ich allerdings NOCH nicht gelesen :)!


    Zunächst möchte ich Euch darauf hinweisen, dass dieser Roman mit Sicherheit keine leichte Kost ist. Mit seinen knapp 800 Seiten, ist es kein Buch, dass man mal eben so abends entspannt herunterlesen kann. Man sollte sich definitiv die Zeit nehmen, um sich ganz auf dieses Buch einzulassen und sich in den verschiedenen Parallelwelten zurecht zufinden. Allerdings muss ich sagen: Es lohnt sich!
    Wer anfangs von solchen "dicken Schinken" abgeschreckt ist, dem soll gesagt sein, dass die "Rückkehr der Templer" sich trotzdem sehr schnell lesen lässt, da das Thema zu interessant, der Schreibstil zu rasant und die einzelnen Charaktere zu spannend sind, als dass man den Roman lange aus den Fingern legen könnte.
    Ich kann interessierten Lesern daher nur raten: Nehmt euch die Zeit und lasst euch auf dieses Abenteuer ein!


    Der Roman entpuppt sich gleich zu Beginn als ungeheuer anspruchsvoll (im positiven Sinne). Drei Parallelwelten werden hier aufgeführt. Die Welt Jerusalem im 12. Jahrhundert, die heutige Gegenwart um 2005 und die Zukunft, so wie die Autorin sie sieht, um 2151. Diese drei Welten werden zunächst ausführlich beschrieben, sodass sich der Leser ein klares Bild von der Zeit, in der sich die Protagonisten jeweils befinden, machen kann.
    Besonders spannend ist hier natürlich die Zukunftsvision von Frau André. Auch wenn sie mir teilweise ein wenig konstruiert und einige Dinge recht weit hergeholt vorkam (technische Geräte alleine Kraft der Gedanken steuern...), muss ich doch sagen, dass ich sie sehr erschreckend finde und mir einige Dinge doch recht realistisch erscheinen. So haben alle Menschen im 22 Jahrhundert Chips implantiert, die sie emotionslos werden lassen, Kinder werden nur noch in Reagenzgläsern gezeugt, damit man ihnen bestimmte Gene untermischen kann (Katzengen - um im Dunklen sehen zu können) und Essen gibt es nur noch in Form von Tabletten, angereichert mit allerhand lebensnotwendigen Nährstoffen.
    Wollen wir mal hoffen, dass unsere Gesellschaft nicht auf so eine Zukunft zusteuert!


    Die Zusammenführung der einzelnen Welten gelingt sehr gut, in dem immer mehr Beteiligte sich in die Vergangenheit, ins Jerusalem des 12. Jahrhunderts, begeben. Das Zusammentreffen der verschiedenen Welten gestaltet sich hierbei natürlich als recht schwierig, da Dinge wie ein blau leuchtender Timeserver erst einmal als "Hexenwerk" bezeichnet werden. Dennoch schließen Rona und Lyn, die beiden Schwestern aus der Zukunft, in der Vergangenheit recht schnell Freundschaft mit einem muslimischen Assasine, Khaled. Natürlich kommt auch in diesem Roman die Liebe nicht zu kurz, so viel darf verraten werden ;)!


    Die Charaktere lassen mich mit geteilter Meinung zurück. Einige, so wie beispielsweise Khaled und Gero, habe ich richtig gerne gewonnen, da sie verschiedene charakterliche Facetten aufweisen und nicht immer komplett stereotyp handeln. Für andere, sowie Hannah, habe ich eine regelrechte Antipathie entwickelt, da sie mir oft wie ein trotziges Kleinkind vorkam. Außerdem waren ihre Taten für mich schlecht nachvollziehbar.
    Andere Charaktere blieben für mich zu klischeehaft, bzw. zu extrem und stereotyp. Sie handelten zu einseitig und zeigten überhaupt keine Tiefe in ihren Taten und Worten.
    Alles in allem konnte man aufgrund der Bandbreite der Charaktere trotzdem mit dem einen oder anderen sympathisieren und sich mit ihm identifizieren!


    Der Schreibstil der Autorin macht alle kleinen Kritikpunkte die ich gerade genannt habe allerdings wieder wett. Er ist so unglaublich bildgewaltig, dass ich mir als Leser jede noch so kleine Einzelheit sehr gut vorstellen konnte. Das half natürlich ungemein, um sich so richtig in die Romanwelt fallen zu lassen. Teilweise habe ich dank des spannenden Erzählstils alles um mich herum und vorallem die Zeit komplett vergessen, da ich so in diese ferne Welt eingetaucht bin.
    Der Roman beginnt schon unglaublich spannend und actionreich, nimmt aber mit jeder Seite an Fahrt auf. Die Spannungskurve wächst immer weiter an und entlädt sich zwischenzeitlich in blutigen Schlachten oder Folterszenen, die wahrlich nichts für Zartbesaitete sind.


    Das Ende lässt mich nun leider etwas unbefriedigt zurück! Nicht nur, da einige Fragen ungeklärt bleiben, das erweist sich als nicht so schlimm, da es ziemlich sicher noch einen Folgeband geben wird, sonder eher, da alles in einem regelrecht hollywoodmäßigem Happy End endet. Jede einzelne Hauptperson und sogar eher unwichtige Nebenrollen sehen sich am Ziel ihrer Träume angelangt. Eigentlich finde ich Happy Ends wirklich sehr schön, nur bei diesem Roman kommt es mir so vor, als wolle die Autorin nach 700 Seiten endlich zum Ende kommen und alles in einem Friede-Freude-Eierkuchen-Szenario enden lassen.


    Trotzdem war der Roman ein wahres Erlebnis, dass ich wirklich jedem nur weiterempfehlen kann. Ich glaube nicht, dass ich mich schon jemals bei einem Buch so in die Handlung habe fallen lassen können. Noch nie zuvor habe ich mich so sehr auf das Abenteuer, das unsere Protagonisten bestreiten müssen, eingelassen und mich selbst so nahe, so mitten im Geschehen gefühlt. Hier möchte ich nochmals betonen, dass dies höchstwahrscheinlich auf den genialen Schreibstil von Frau André zurückzuführen ist. Daher vergebe ich an "Die Rückkehr der Templer" 5 Sterne.


    Ich verneige mein Haupt vor Martina André, da der Roman sicherlich mit einer Menge Arbeit verbunden war. Die Recherchen wirkt so detailliert (nicht zuletzt durch die Tempelkunde am Schluss des Romans) und ihr Wissen scheint so breit gefächert zu sein, dass diese Frau ein wahrlich kluger Kopf sein muss. Wissen um Physik, Glauben und Geschichte zu gekonnt zu vereinen bzw. sich ersteinmal an zueignen, können sicherlich nur die Wenigsten! "Die Rückkehr der Templer" ist ein Roman auf höchstem Niveau.
    Wer also Lust auf einen bildgewaltigen Roman, irgendwo zwischen Endzeit- und historische Roman hat, der sollte sich dieses Meisterwerk nicht entgehen lassen.


    5ratten

  • Meine Meinung:
    „Die Rückkehr der Templer“ ist zwar der zweite Teil des Vorgängers „das Rätsel des Templer“, man kann ihn aber auch wunderbar eigenständig lesen. Es beginnt im Jahre 2151 um dann 1000 Jahre zurückzugehen. Mit Hilfe des Timservers gelangten zwei junge Frauen aus der Zukunft bereits aus dem ersten Band im Jerusalem des Jahres 1148. Zur gleichen Zeit machen sich die Templerritter Gero von Breydenbach und seine Freunde ebenfalls mittels Timeservers auf den Weg nach Jerusalem, sie starten aus dem Jahre 2005. Dort waren sie gestrandet und wurden von den amerikanischen Behörden wie Gefangene behandelt. Gemeinsam mit ihren Frauen haben sie versucht ein neues Leben zu beginnen als sie den Auftrag erhielten in das Jahr 1153 zu reisen und die Frauen aus der Zukunft zu retten und damit auch in das geschichtliche Geschehen einzugreifen. Als Belohnung wurde ihnen versprochen sie könnten in ihr altes Leben zurückkehren. Hier beginnt dann die Geschichte aus dem zweiten Band.


    In mehren parallel zueinander laufenden Erzählsträngen erzählt Martina André nun von den Abenteuern der einzelnen Protagonisten. Zum einen erfährt der Leser was es mit den Frauen aus der Zukunft auf sich hat. Der Leser lernt sie besser kennen und gewinnt einen Einblick in das Leben im Jahre 2151. Es ist ein ziemlich bizarrer Einblick.
    Dann geht es zu Gero und seinen Templerritter, die ganz wie Templer versuchen ihr Ziel zu erreichen. Dieser Erzählstrang beinhaltet eine ganze Menge Action.
    Als dritten Erzählstrang gibt es dann noch die Geschichte der Frauen um Hanna Schreyber die selbstverständlich ihren Männern, unter anderem Gero von Breydenbach, in die Vergangenheit folgen und dort ihre eigenen Abenteuer zu bestehen haben.


    Die Autorin hat es geschafft diese Erzählstränge gekonnt miteinander zu verbinden und immer im richtigen Moment oder wohl eher im unpassenden Moment den Handlungsschauplatz zu wechseln. So war Spannung garantiert und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe mitgefiebert um Gero, der irgendwie immer in der Klemme steckte. Ich habe mit gelitten mit Hanna die einiges erleben musste. Und ich habe mit nach einer Lösung für die beiden Frauen aus der Zukunft gesucht. Kurz um ich bin in dieser Geschichte regelrecht versunken und am Ende viel es mir sehr schwer diese mir Lieb gewonnen Menschen zu verlassen. Aber hier wird nicht nur versucht das Leben einzelner zu retten und somit auch den Lauf der Geschichte zu verändern, vielmehr erzählt die Autorin auch von der Liebe, dem Glauben an das Gute und an sich selbst und vor allem an die Hoffnung die man nie aufgeben sollte.
    Ihre Charaktere haben alle ihre Eigenarten, sie haben Ecken und Kanten und sind sehr lebhaft beschrieben. Auch die Nebenfiguren sind liebvoll gestaltet worden und facettenreich beschrieben. Sie haben mir ausnahmslos gut gefallen.


    Auch möchte ich noch erwähnen, dass es in diesem Buch von Fr. André wieder einiges an Zusatzmaterial gibt, wie ein Personenregister. Dieses ist bei der hohen Anzahl der Protagonisten auch dringend erforderlich um irgendwie den Überblick zu behalten. Dann gibt es eine kleine Karte des heiligen Landes und ein ausführliches Nachwort. Der Teil der die Templer und das historische betrifft ist gut recherchiert und basiert auf Tatsachen. Ich liebe solche Details einfach sehr.


    Mein Fazit: Mit „Die Rückkehr der Templer“ ist der Autorin Martina André wieder ein großartiges Buch gelungen, welches historisch belegte Begebenheit wunderbar mit Fiktion und Fantasy verbindet. Ich hatte wundervolle, aufregende Lesestunden und kann es nur jedem empfehlen der gern in vergangene Zeiten abtaucht und dabei vielleicht auch gern mal einen Blick in die Zukunft der Menschen riskieren möchte. Außerdem gibt es hier jede menge Abenteuer zu bestehen und eine kleine Schatzsuche gibt es am Ende dann auch noch.


    5ratten