Auch ich habe gestern meinen ersten Abschnitt gelesen.
So hübsch ich dieses Klappbroschurformat optisch finde, es ist eher kontraproduktiv, wenn man normalerweise seine Bücher so zu lesen versucht, dass sie keine Rückenknicke bekommen.
Monroe ist zumindest mal eine interessante Figur - der Vergleich mit Lisbeth Salander ist mir nicht gekommen, passt meiner Meinung nach aber sehr gut. Ich bin gespannt was es mit ihrer geschlechtlichen Identität auf sich hat. Bei androgynem Äußeren kann ich mir shcon vorstellen, dass sie je nach Outfit zumindest oberflächlich als Mann oder Frau durchgehen kann, aber ich habe auch Probleme damit, sie mir als (im klassischen Sinne) attraktive Frau vorzustellen. Im Gegensatz zu Salander benutzt sie aber wohl nicht so sehr den PC, besondere Kenntnisse scheint sie da nicht zu haben, sondern arbeitet eher mit Social Engineering.
Angesichts der Bibelzitate und der Vergangenheit der Autorin liegt ein Aufwachsen bei einer (christlichen, Weltuntergangs?-) Sekte nahe. Anpassung, die Erwartungen anderer voraussehen, wird da zum Überlebenskonzept.
Ja, das habe ich auch überlegt. Eigentlich war der Telefonanruf Monate davor das letzte eindeutige Lebenszeichen von Emily. Wenn das tatsächlich so war, sind die bisherigen Ermittlungen immer von einem völlig falschen Punkt ausgegangen. Bei dem Anruf war sie in Tansania...
Ähnliches hatte ich auch überlegt, allerdings müsste es dazu jemand explizit auf Emiliy abgesehen haben bzw. sie schon vorher ausspioniert haben, um ihren Mailaccount entsprechend zu knacken bzw. ihn überhaupt zu kennen. Der Prolog machte auf mich eher den Eindruck als wären sie versehentlich zwischen irgendwelche Bürgerkriegs- oder Verbrecherorganisationsfronten geraten.
Gegen Ende des 2. Kapitels fährt Munroe mit Noah auf ihrer Ducati in der Gegend herum. Wie verstaut man bitte einen "über einen Meter achtzig großen" Mann (Seite 18) als Sozius auf einer Ducati? Es sei denn, Munroe hätte ihm das Fahren überlassen, was ich mir nicht vorstellen kann.
Als sie später selbst fährt, bewältigt sie in drei Stunden 500 Kilometer. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 160 km/h. Und das in Texas auf dem Highway? Schlecht vorstellbar.
Nein, Monroe fährt mit Sicherheit selbst... Den Typen auf dem Sozius kann ich mir auch schlecht vorstellen, die Knie hat er neben den Ohren und spätestens nach 5 Minuten dürfte er keinerlei Gefühl mehr in den Beinen haben.
Ich kenne texanische Highways nichts, aber Motorradfahrer, die behaupten die gleichlange Strecke Berlin-Ruhrgebiet in ähnlicher Zeit gefahren zu sein... Wenn nachts die Strecke frei ist und ziemlich gerade (das glaube ich von der Gegend schon) und man sich nicht um Sicherheit oder Verkehrsregeln schert, klappt das vermutlich schon - allerdings wohl kaum ohne zwischendurch zu tanken