Terry Pratchett und Stephen Baxter - The Long Earth

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.329 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wendy.

  • Hallo ihr Lieben!


    Pratchett ist mir erst kürzlich ans Herz gewachsen, mit zwei seiner Scheibenwelt-Romane hat er mein Leserherz also doch noch erobert. Sein neuestes Werk ist eine Kollaboration mit Stephen Baxter und liest sich bisher ganz ausgezeichnet.


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    Inhalt:
    Unsere Erde ist nur eine von vielen Parallelwelten, die sich dreidimensional übereinander stapeln. Jede Welt ist ein bisschen anders als die nächste und je weiter weg von unserer Erde man reist, umso seltsamer und faszinierender die Unterschiede und Möglichkeiten. Sonne und Mond scheinen überall, die Regeln der Physik sind dieselben, aber gewisse Geschehnisse (wie etwa der Asteroid, der den Dinosauriern den Garaus gemacht hat), hat es eventuell nie gegeben.
    Doch eines ist sicher: Nur auf unserer Erde gibt es Menschen...


    Erste Eindrücke:
    Ich bin begeistert. Obwohl weit nicht so humoristisch wie die Scheibenwelt-Romane, hat mich das Buch doch sofort gepackt. Joshua Valienté, ein Mann, den wir zuerst kurz als Neugeborenen getroffen haben (wo genau, wissen wir noch nicht, aber ich schätze auf der Erde war es nicht), ist sympathisch und das obwohl er offenbar ein ziemlicher Einzelgänger ist.
    Überzeugt hat mich aber der sprechende und denkende Getränkeautomat, der nun mit Joshua gemeinsam die weiter entfernten Parallelwelten erkunden soll. Die Welten, in die sich bisher niemande getraut hat.
    Weit bin ich noch nicht, aber es ist bereits jetzt schon sehr spannend.


    Der Stil gefällt mir gut, es gibt zwischendurch Momente zum Schmunzeln und großartige Science Fiction Ideen. Und ich bin erst in Kapitel 4. Ich bin gespannt, was Pratchett und Baxter da noch für uns bereit halten.


    Hat sonst noch jemand sofort zugeschlagen und das Buch gekauft? Es ist ja gerade erst vor einigen Tagen erschienen (obwohl ich meine, es schon vorletzte Woche bei Thalia gesehen zu haben :hm:)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich bin ja noch nicht ganz überzeugt von Pratchett, habe aber erst ein Buch von ihm gelesen (Gevatter Tod).
    Welche hast Du denn von ihm gelesen?


    Dein erster Eindruck von diesem Buch klingt ja wirlich interessant. Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ich Pratchett auf englisch lesen möchte. :redface:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Ich habe auch zuerst Gevatter Tod gelesen, fand es mittelmäßig. Dasselbe galt für "Equal Rites", den ersten Hexenroman in der Scheibenwelt. Aber mit "Going Postal" und "Maurice der Kater" hat Pratchett mich dann für sich gewonnen. Und die Wachen mag ich auch.


    Bisher hat das Buch wenig mit der Scheibenwelt gemeinsam. Ich berichte aber natürlich bald mehr (vermutlich noch heute Abend im Laufe der Sci-Fi Lesenacht :zwinker:)

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  • Hier ein kleiner Zwischenstand (aus der Monatsrunde kopiert):


    Das Buch liest sich weiterhin sehr flüssig und schnell. Bisher hat mich das rasche Wechseln zwischen Charakteren gestört, vor allem, weil die meisten Charaktere dann nie wieder aufgetaucht sind. Das hat sich inzwischen gelegt.
    Nur das Stocken der Handlung geht immer noch weiter. Inzwischen bleiben wir zumindest bei Joshua, unserem Protagonisten, der ohne Box zwischen den Welten hin- und herspringen kann und der momentan mit Lobsang, der künstlichen, aber irgendwie doch nicht künstlichen Intelligenz, die Welten ganz weit weg von unserer Erde erkundet. Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass sich hier der Verlag einfach nicht getraut hat, ein Buch von Terry Pratchett (und Stephen Baxter, der soll ja nicht vernachlässigt werden) ordentlich zu editieren.
    Diese "Krankheit" ist mir schon bei mehreren großen Autorennamen aufgefallen. Robin Hobbs spätere Bücher werden auch immer langatmiger und hätten durch ein bisschen Kürzen und Ändern perfekt sein können. Aber wenn ein Name auf dem Cover eine bestimmte Verkaufszahl verspricht, trauen sich die Lektoren und Editoren wohl nicht mehr, etwas zu kritisieren...


    Ich bin bereits über der Hälfte angelangt und wenn ich anfange zu lesen, flutscht es auch wirklich schön. aber wenn ich das Buch zur Seite lege, fehlt mir der Reiz es wieder zur Hand zu nehmen schon gewaltig. Schade, aber sehen wir mal, ob das Ende vielleicht noch der Knüller ist...

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  • Soooo, fertig. Viel besser ist es nicht geworden, aber ein paar tolle Ideen hatten Pratchett und Baxter noch für mich parat. Leider nur ganz kurz...


    Abschließend kann ich sagen, dass diesem Buch ein bisschen Kürzen und Editieren nicht geschadet hätte. Während der Stil wirklich schön flüssig ist und ich das Buch innerhalb weniger Tage (parallel zu anderen) gelesen habe, fehlte es mir an allen Ecken und Kanten.
    Zu Beginn beleuchten die Autoren nur, wie toll und andersartig die Long Earth ist, indem sie uns dasselbe aus verschiedenen Persepektiven erzählen. Menschen, die auswandern, eine Polizistin, die sich das Ganze von der Datum Earth (also zuhause) ansieht, Joshua und Lobsang, die auf Erkundungstour gehen und eine Handvoll anderer Charaktere, die so unwichtig waren, dass ich ihren Namen vergessen habe. Diese erklären und erkunden mit ersten Schritten jeweils die nächsten paar Parallelwelten und erzählen uns haargenau dasselbe. Liebe Autoren, ich hatte es auch nach der ersten Erklärung verstanden. :grmpf:


    Im zweiten Drittel wird es etwas stetiger, was die Handlung betrifft. Wir folgen Joshua und Lobsang, wie sie in Höchstgeschwindigkeit immer weiter in den "Westen" springen und die verschiedensten Parallel-Erden sich unter ihnen erstrecken. Auch hier passiert leider nur sehr wenig und wenn, dann leider nicht genug. Sie treffen zwar auf interessante Kreaturen und teilweise auch Menschen, aber größtenteils wird die Landschaft beschrieben. Diesen Teil des Romans hätten die Autoren für Charakterentwicklung nutzen können. Denn sowohl Joshua als auch Lobsang (mein Liebling) fand ich super interessant und ihre Dialoge teilweise zum Schreien komisch. Nur leider hätte ich von allem etwas mehr gewollt.


    Erst ganz kurz vor dem Ende passiert etwas wirklich Spannendes, so wie ich es mir von einem Science-Fiction Roman wünschen würde. Etwas, das - abgesehen von den unendlichen Parallel-Welten - die Welt noch einmal komplett verändern könnte. Aber hier bricht die Handlung mehr oder weniger ab, ohne uns Lesern irgendetwas zu verraten. Ganz zum Schluss werden wir mit einem unangenehmen Cliffhanger zurückgelassen, der mich mehr genervt hat als dass er Lust auf mehr machen würde.


    Insgesamt bin ich also ziemlich enttäuscht. Guter Stil, tolle Charaktere, vieeeel zu wenig Handlung. Und ein oder zwei gute Ideen über 300 Seiten zu verstreichen macht leider auch keinen guten Roman. Sollte ein zweiter Teil erscheinen, werde ich diesen wohl lesen, weil mir Lobsang und Joshua tatsächlich sehr ans Herz gewachsen sind und einfach noch so viele Möglichkeiten vorhanden sind, die Long Earth interessant zu machen. Aber für diesen ersten Band muss ich sagen, dass er ziemlich verpatzt wurde.


    3ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

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    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Das klingt ja nicht so berauschend :sauer: . Gut, dass ich dem Kaufimpuls widerstehen konnte und das Buch erst mal in der Stadtbücherei vorbestellt habe. Demnächst dürfte es ankommen, dann werde ich mir selbst einen Eindruck verschaffen können.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Schlecht war es keinesfalls. Nur eben zu wenige Ideen, die mir nicht genug ausgenutzt wurden. Besonders das Ende hat mich geärgert. Ich hab das Gefühl, da haben sich die Autoren absichtlich sämtlichen Spielraum für den nächsten Band freigelassen. Nur dass ich mich dann fragen muss, warum ich dieses Buch gelesen habe...


    Ich bin jedenfalls gespannt wie es dir gefällt. :zwinker:

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  • Kann es sein, dass hier schon Pratchetts Krankheit durchkommt? Hmm... obwohl er natürlich auch schon früher Bücher geschrieben hat, die meiner Meinung nach überhaupt nichts taugten.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Darüber habe ich auch nachgedacht, aber das denke ich nicht. Mir stellt sich ja auch die Frage, wie genau die beiden Autoren zusammen gearbeitet haben. In "Good Omens" konnte ich wirklich rauspicken, was aus wessen Feder stammt - hier liest sich das Buch flüssig und ohne, dass ich sagen könnte, was nun welchem Autor eingefallen ist (Stephen Baxter kannte ich bisher aber auch noch nicht).


    Andererseits wüsste ich auch nicht, wie genau sich Pratchetts Krankheit in seinen Büchern widerspiegeln sollte... Ich warte mal das nächste Buch ab, dann sehen wir ja, wohin sich das entwickelt.

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