Neal Shusterman - Vollendet

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.756 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • "Vollendet"
    von Neal Shusterman


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    Inhalt: Laut der "Charta des Lebens" ist das Leben schützenswert von der Empfängnis bis zum 13. Lebensjahr. Die Umwandlung (auch "rückwirkende Abtreibung" genannt) zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr ist erlaubt, da das Leben streng genommen nicht endet, denn alle Teile des Jugendlichen werden sozusagen wiederverwertet. Außerdem ist es eine bequeme Art ungewollte und/oder schwierige Jugendliche auf einfache Art loszuwerden. Die Gesellschaft hat sich mittlerweile sehr an die immer zur Verfügung stehenden Körperteile der "Wandler" gewöhnt.


    Drei Jugendliche, die kurz vor der Umwandlung stehen, fliehen (unfreiwillig), treffen aufeinander und versuchen sich durchzukämpfen ...


    Meine Meinung: ... über größere Teile ist das Buch weniger Dystopie als eine Flucht-/Versteckgeschichte mit leicht grausigem Hintergrund. Alleine dieser Hintergrund hätte ein viel größeres Potential als der Autor ausschöpft. Er kratzt die meiste Zeit nur an der Oberfläche der Möglichkeiten und wird erst zum Ende hin konkreter.


    Blickt man hinter das Setting des Buches ist es aufgrund des hohen Erzähltempos spannend, mit einem durchschnittlichen, einfachen Jugendbuchstil der weder besonders positiv noch großartig negativ auffällt. Die Charaktere sind nicht besonders tiefgründig, was sie aber auch nicht sein müssen. Für meinen Geschmack hätte der Autor sich jedoch auf seine drei Hauptcharaktere konzentrieren sollen und nicht immer wieder (teils extrem kurze) Absätze aus der Sicht anderer Figuren einstreuen sollen, an sich finde ich den Aufbau aber noch okay und bewerte ihn eher neutral.


    Was mir nicht so gefiel: Neal Shusterman versucht seine Geschichte auch noch mit kleinen "Intrigen" und Terror anzureichern, packt aber viel zu schnell den Erklärbären aus um den Leser zu informieren oder sehr deutlich anzudeuten was nun eigentlich gerade vor sich geht, wer der Schuldige ist, was passieren wird ... das geht viel zu schnell (was nützt es wenn man erst versucht die Leser in die irre zu führen, es aber viel zu schnell auflöst?), zu einfach und ist ungefähr so subtil wie ein Elefant im Porzellanladen der laut trompetet sobald er wieder etwas zerdeppert hat.


    Das war aber nur der kleinere Kritikpunkt zu diesem Buch. Der weitaus Größere bezieht sich auf den Hintergrund den Neal Shusterman aufbaut. Bei den derzeit moderenen Jugenddystopien wird ja gerne mal herumgemäkelt das es zu wenig Hintergrundinfos gibt wie es nun zu dieser Situation kam. Ich kann damit normalerweise ganz gut leben wenn die Hintergründe etwas mysteriös sind und zu großen Teilen im Dunkeln bleiben (aber wie gesagt, Subtilität ist nicht des Autors Stärke). Wenn der Autor jedoch anfängt Erklärungs-Bröckchen einzustreuen dann sollten die Entwicklungen nachvollziehbar sein und eine innere Logik aufweisen. Doch Neal Shusterman geht zu oberflächlich an die Sache ran.


    Bereits zu Anfang stellt er in einem kurzen Abriss die "Charta des Lebens" vor, deren Einführung den sogenannten "Heartland-Krieg" zwischen Abtreibungsgegnern und -Befürworten beendete. Innerhalb des Buches versucht er die Entwicklungen durch einen Zeitzeugen zwar näher zu erläutern wobei einige Entwicklungen tatsächlich etwas logischer erscheinen, aber für meine zentralen Kritikpunkte kann er zu keinem Zeitpunkt mit einer glaubwürdigen Lösung aufwarten.


    1.) Stellt man uns die Frage vom Klappentext "Wenn jeder Teil von dir am Leben ist nur eben in jemand anderem ... lebst du dann oder bist du tot?" - wer würde dann behaupten das derjenige tatsächlich noch lebt?! Selbst die Figuren im Buch philosophieren darüber und sind nicht der Meinung dass man hinterher noch lebt. Bei ihnen ist es jedoch eine gängige (gelehrte) Meinung dass ein Leben so nicht endet. Der Autor erklärt nicht warum die Menschen plötzlich auf die Idee kommen es würde das Leben nicht beenden wenn man jemanden in Stücke hackt und anderen einpflanzt.
    2.) Gut, die Kriegsseiten haben ihre Anführer ja nach ihrer Position und nicht nach Führungsqualität ausgesucht. Und trotzdem sind beide Parteien mit dem eigentlich als schockierend und nur halbherzig ernst gemeinten Vorschlag einverstanden. Eine sehr seltsame Art einen Krieg zu beenden. "Hey, ich bin gegen Abtreibung, du bist dafür, also einigen wir uns darauf das man es erst ab dem 13. Lebensjahr kann!" ... Hääää???
    3.) Der Autor kann auch nicht erklären warum jemand, der das Leben so befürwortet das er GEGEN die Abtreibung ist plötzlich auf die Idee kommt, dass das Leben nur bis zum 13. Lebensjahr schützenswert ist. Die Ermordung von Abtreibungsärzten, die der Autor hier anführt um zu zeigen dass beide Seiten mitnichten die Moral für sich gepachtet hatten, richtet sich aber gegen Abtreibungsdurchführer nicht gegen das abzutreibende Kind selbst. Logik, wo bist du?!?
    4.) Zusammenfassung: Die Herleitung aus einem Krieg ist ja an sich ganz nett und das die Charta vielleicht nie umgesetzt worden wäre wenn mehr Leute zu Organspenden bereit gewesen wären und es letztendlich die Gier war die über die Moral siegte. Das ist nachvollziehbar. Aber die o.g. Punkte sind das nicht. Und das sind nun einmal die zentralen Stellen der Begründung warum die Welt in diesem Buch nun so ist wie sie eben ist.


    Und das macht es für mich einfach so unglaubwürdig, dass ich mich fast das ganze Buch hindurch geärgert habe.


    Wenigstens endet das Buch nicht mit einem Cliffhanger, für ein Reihenbuch ist es sogar recht abgeschlossen, sodass es nicht schlimm ist wenn man die Reihe hiernach nicht weiterverfolgen möchte.


    Mein Fazit: Ein Jugendbuch mit grausiger Idee, die mehr Potential gehabt hätte, umgesetzt mit einem durchschnittlichen Stil, viel Spannung und wenig subtil. Da der Hintergrund für mich zu unglaubwürdig aufgebaut wurde kann ich dem Buch jedoch nur 2ratten geben. Eine neutrale oder positive Bewertung käme bei den o.g. Kritikpunkten beim besten Willen nicht in Frage. Aufgrund der guten Spannung ist der Bewertung mit kleiner Tendenz nach oben zu sehen, ein Mäuschen gibt es an dieser Stelle aber trotzdem nicht.


    Anmerkung: Ohne die o.g. Kritikpunkte wäre es wohl bei 3-4 Ratten gelandet. ;) Wer sich davon nicht gestört fühlt dürfte also durchaus Spaß mit dem Buch haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Tolpan ()

  • Nach dem sogenannten Heartland-Krieg zwischen Abtreibungsgegnern und Befürwortern wurde die "Charta des Lebens" verabschiedet. Darin ist festgelegt, dass das Leben vom Zeitpunkt der Empfängnis an geschützt ist. Doch ab dem 13. Lebensjahr dürfen Kinder von ihren Eltern zur Umwandlung freigegeben werden. Jedes Körperteil wird als Organspende für jemand anderen verwendet. Nach Auffassung der Gesellschaft wird man somit nicht getötet, sondern lebt in unzähligen Einzelteilen in anderen Personen weiter.


    Connor hat seinen Eltern einigen Ärger bereitet und so unterzeichnen sie letztlich die Verfügung und schicken ihn zur Umwandlung. Risa ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und dort wird Platz gebraucht, daher steht ihr derselbe Weg bevor. Und Lev kommt aus einer strenggläubigen Familie und ist ein Zehntopfer das zehnte Kind, welches freiwillig und aus dem Glauben heraus der Umwandlung und somit dem Wohl anderer Menschen geopfert wird. Während Lev seine Umwandlung als Ehre betrachtet, wollen Connor und Risa ihr entkommen. Auf dem Weg zu einem sogenannten Ernte-Camp gelingt ihnen die Flucht und zufällig gerät Lev mit ihnen zwischen die Fronten.


    Lange Teile des Buches befassen sich dann mit der Flucht der Jugendlichen, ihren unterschiedlichen Einstellungen und den Ansichten und Gegebenheiten in dieser Welt. Ein Buch, über das man auf jeden Fall angeregt diskutieren kann, denn es werden reichlich interessante Fragen aufgeworfen. Für mich nur schwer nachvollziehbar war der Punkt, dass Eltern ihre Kinder, die sie mehr als 13 Jahre lang aufgezogen haben, in die Umwandlung schicken. Denn trotz aller Schönrederei wird der Mensch, der man einmal war, durch das Aufteilen in zig Einzelteile ja zerstört.


    Das Erzähltempo ist recht hoch und die Sprache eher einfach gehalten, dadurch liest sich das Buch recht zügig. Ein bisschen gestört hat mich ein Handlungsstrang, der mir persönlich zu viele Intrigen, Machtspiele und Verschwörungstheorien beinhaltete. Aber insgesamt auf jeden Fall ein spannendes Lesevergnügen mit nachdenklichem Hintergrund.


    4ratten

    LG, Dani


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  • Packend!
    Inhalt:
    Abtreibungsbefürworter und Abtreibungsgegner haben ihren Krieg beendet und sich auf die Charta des Lebens geeinigt:
    1. Das menschliche Leben ist vom Zeitpunkt der Empfängnis bis zum 13. Geburtstag unantastbar.
    2. Zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr können Jugendliche nachträglich abgetrieben werden.
    Dies geschieht, indem jedes ihrer Organe transplantiert wird und somit weiterlebt. Dieser Vorgang wird Umwandlung genannt.
    Connor, Risa und Lev sind aus den unterschiedlichsten Gründen zur Umwandlung vorgesehen. Auf dem Weg in das Umwandlungscamp gelingt ihnen die Flucht, doch können sie es schaffen, sich bis ins Erwachsenenalter versteckt zu halten? Dass das nicht einfach ist, wird schnell klar. Ein spannender Kampf ums Überleben beginnt.


    Meine Meinung:
    Dystopien sprießen ja zur Zeit massig aus dem Büchermarkt und viele ähneln sich stark. Doch Neal Shusterman ist es gelungen, ein neues Szenario zu entwickeln, das erschreckend, aber nicht unglaubwürdig wirkt. Diskussionen über Abtreibung und Organspende bzw. Organhandel sind ja auch bei uns immer aktuell.


    Mit den Protagonisten Connor, Risa und Lev hat Shusterman drei ganz unterschiedliche Charaktere entwickelt. Sie wirken einerseits sympathisch, so dass man sich gerne mit ihnen identifiziert und mit ihnen mitfiebert, andererseits sind sie auch gut aufgebaut und wirken authentisch.


    Die Perspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen Connor, Risa und Lev oder auch mal einer anderen Person, so dass die Handlung von verschiedenen Seiten beleuchtet wird und man die Gefühle und Gedanken der drei Jugendlichen hautnah erleben kann, was eine gewisse Tiefe bewirkt. Aber auch in die "Bösewichte" bekommt man Einblick und kann dadurch ihre Handlungsweisen nachvollziehen.


    Dabei ist die Geschichte von Anfang an spannend und die Spannung steigert sich sogar noch immer weiter. Über die wahren Absichten vieler Personen weiß man nicht gleich Bescheid. Kann man ihnen vertrauen oder lieber nicht? Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch gelesen.


    „Vollendet“ (Originaltitel: „Unwind“) ist der 1. Teil einer Trilogie, kann aber auch für sich allein gelesen werden, da das Ende des Buches erst mal einen gewissen Abschluss bildet. Der 2. Teil erscheint in den USA im August 2012 unter dem Titel „Unwholly“. Außerdem ist dort auch eine Novelle („Unstrung“) erhältlich, die erzählt, wie es Lev in dem Zeitraum, der in „Vollendet“ ausgespart ist, ergangen ist.


    Fazit:
    Faszinierender und spannender Auftakt einer Trilogie, auf deren weitere Teile ich mich schon freue.
    Empfehlen würde ich das Buch allen Leseratten, und zwar Jungs und Mädchen, ab ca. 14 Jahren.


    5ratten

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    Zitat:
    "Nichts anderes ist das Gesetz: wohl begründete Vermutungen darüber, was richtig und was falsch sein könnte."
    (S. 218)


    "Die Chirurgen heben etwas heraus. Er will nicht hinsehen, aber er kann nicht anders. Es ist
    kein Blut da, sondern nur die sauerstoffreiche Lösung in fluoreszierendem Grün, wie
    Frostschutzmittel."
    (S. 375)


    Inhalt:
    Nach dem Heartland-Krieg, in dem sich Abtreibungsgegner und Befürworter von Abtreibungen erbittert bekämpft haben, wurde die "Charter des Lebens" verabschiedet. Wichtiger Inhalt der Charter ist das Recht des Lebens. Dieses Recht ruht allerdings zwischen dem dreizehneten und achtzehnten Lebensjahr. In dieser Zeit können sich Eltern zur nachträglichen Abtreibung, der Umwandlung, entschließen. Bei der Umwandlung werden die Körper der sogenannten Wandler jedoch nicht getötet. Kranken Menschen oder Menschen, die mit mit ihrem Aussehen usw. nicht zufrieden sind, werden notwendige oder ausgesuchte Teile der Wandler transplantiert. Die Charta garantiert, dass nahezu einhundert Prozent des Körpers umgewandelt wird. Die Wandler leben also theoretisch weiter. Nur nicht an einem Stück.


    Connor ist für die Umwandlung vorgesehen. Seine Eltern haben die Verfügung bereits unterzeichnet. Sie ahnen jedoch nicht, dass Connor weiß, dass sie der Umwandlung zugestimmt haben. Connor hatte die Flugtickets der anderen Familienmitglieder gefunden. Ein Ticket war nicht dabei - Connors Ticket. Gemeinsam mit Ariana schmiedet er einen Fluchtplan. Aber Ariana lässt ihn im Stich und er versucht, allein zu fliehen...


    Risa lebt im Waisenhaus. Bei einem Auftritt am Piano spielt sie nicht fehlerfrei. Und diese Fehler wiegen schwer. Immerhin ist sie ein Mündel des Staates und bis zu ihrem achtzehnten Lebensjahr sind es noch drei Jahre.
    Im Büro des Direktors erfährt Risa anschließend von ihrer anstehenden Umwandlung. Die öffentlichen Haushaltsmittel sind erschöpft und reichen für eine weitere Betreuung Risas im Waisenhaus nicht mehr aus.
    Der Bus, der Risa vom Waisenhaus wegbringt, hat einen Unfall. An so eine Situation hat das System natürlich nicht gedacht. Risa kann fliehen...


    Lev feiert seinen dreizehnten Geburtstag mit einer ausgelassenen Party. Aber es ist nicht nur ein Geburtstagsfest. Für Lev ist es das Zehntopferfest. Seine streng gläubigen Eltern haben schon immer den zehnten Teil, so wie es der Glaube vorsieht, ihrer Habe gespendet. Lev ist das zehnte Kind in der Familie. Er wurde seit Jahren darauf vorbereitet, dass ihm deshalb das Opfer der Umwandlung bevorsteht. Und nun ist der Zeitpunkt gekommen!
    Auf der Fahrt zum Ernte-Camp muss das Auto aufgrund eines Polizeieinsatzes halten. Lev wird von einem verrückten Jungen aus dem Auto gezerrt. Offensichtlich soll er als Geisel herhalten. Ihm gelingt es, sich zu befreien und zum Auto zurückzulaufen. Doch dann ändert sich die Situation schlagartig und er beginnt zu laufen...


    Connor, Risa und Lev treffen nach dem Zwischenfall auf der Autobahn aufeinander. Sie fliehen gemeinsam durch den Wald, auch wenn Lev eher unfreiwillig beteiligt ist. Nach einer Weile nähern sie sich wieder bewohntem Gebiet. Eine gefährliche Nähe für die Flüchtigen!
    Die Probleme der Drei werden nicht kleiner. Durch eine Kurzschlussreaktion Connors haben sie nun auch noch die Verantwortung für ein Baby, dass vor dem Haus einer gut gestellten Familie abgelegt wurde. Ihre Situation verschärft sich damit deutlich! Und... auf welcher Seite steht Lev wirklich?


    Meinung:
    Betroffenheit, Mitleid, Beklemmung, Erleichterung, Schock, Hoffnung... Das ist nur ein kleiner Auszug an Gefühlen, die ich beim Lesen des Buches empfunden habe. Der Autor hat es mit seinem flüssigen und in sich schlüssigen Schreibstil verstanden, mich die gesamte Gefühlspalette durchleben zu lassen.


    Die in "Vollendet" beschriebene Gesellschaft gleicht im Wesentlichen den uns bekannten aktuellen Strukturen. Bis auf dieses eine wichtige Detail - der "Charta des Lebens".
    Für mich war der Gedanke einer Umwandlung schockierend. Schon die ersten Seiten des Buches ließen eine gewisse Beklemmung und Betroffenheit in mir zurück. Welche Eltern sind fähig, ihren Kindern, mit denen sie mindestens dreizehn Jahre lang zusammengelebt und sicherlich auch viele schöne Zeiten erlebt haben, eine Umwandlung zuzumuten? Die mit der Seitenzahl steigende Betroffenheit hat allerdings auch dazu geführt, dass ich förmlich in den Bann der Geschichte gezogen wurde und das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich durfte an der Seite der Protagonisten viele gefährliche, hoffnungsvolle und erschütternde Situationen hautnah erleben.


    Die Kapitel werden jeweils aus Sicht der Protagonisten in der dritten Person erzählt. Die Geschichte selbst kommt ohne tiefgründige Charaktere aus. Die Beschreibung der Protagonisten reicht jedoch vollkommen aus, um eine Vorstellung von ihnen im Kopf zu haben. Im weiteren Verlauf der Handlung erfahren wir noch einige Einzelheiten zu den jeweiligen Charakteren, die diese hervorragend abrunden.


    Connor wird als jähzornig und aufbrausend in das Geschehen eingebracht. Seine Eltern stimmen einer Umwandlung zu, weil sie mit ihm einfach nicht mehr klarkommen. Ständig prügelt er sich oder fällt anderweitig auf.


    Risa wächst im Waisenhaus auf und spielt außergewöhnlich gut Piano. Sie ist ein hübsches Mädchen mit gesundem Selbstvertrauen und weiß, was sie will. Im Lauf der Geschichte entwickelt sich Risa vom Mädchen zu einer charakterstarken Frau.


    Am meisten überrascht wurde ich jedoch von Lev. Anfangs erleben wir in ihm einen religiösen Fanatiker, der seit Jahren auf sein Opfer, die Umwandlung, vorbereitet wird. Nichts anderes will er so sehr. Doch dann beginnt er zu zweifeln. Lev ist eindeutig der Charakter, der sich am meisten wandelt und uns im Hinblick auf seine wahren Gedanken immer wieder im Dunklen lässt.


    Ein ganz klein wenig spoilern muss ich allerdings auch noch. Keine Angst, der Lesegenuss wird in keinster Weise eingeschränkt! In einem Kapitel wird die Umwandlung aus Sicht eines Wandlers beschrieben. Schritt für Schritt. Der Wandler ist bei vollem Bewusstsein! Auch, wenn keine detaillierte Darstellung der Prozedur erfolgt, ist mir trotzdem allein bei der Vorstellung des Ganzen eine Gänsehaut gekommen. Gruselig!


    Abschließend muss ich sagen, dass "Vollendet" ein Buch ist, genau wie ich es mir vorstelle mit einer rundum schlüssigen Geschichte. Klasse!


    Urteil:
    "Vollendet" hat sich die 5 Ratten aus meiner Sicht mehr als verdient. Eine geniale Idee mit einer hervorragenden Umsetzung sorgen für einen uneingeschränkten Lesegenuss. Geeignet auf jeden Fall für alle, die gern dystopische Elemente gemischt mit Spannung, Dramatik und natürlich Liebe lesen. Das Buch darf eigentlich in keinem Regal fehlen!


    5ratten

    his-and-her-books.blogspot.de

  • Und wieder ein Buch das ich verschlungen habe. Aber puh, was für eine furchtbare Idee steckt hinter dieser Geschichte!


    USA in der Zukunft: Es wurde festgelegt, dass das Leben eines Kindes von der Empfängnis bis zum 13. Geburtstag geschützt ist. In dieser Zeit muß das Kind oder der Jugendliche sich bewähren. Zwischen dem 13. Und dem 18. Geburtstag jedoch, können Eltern mit der Regierung einen Vertrag zur „Umwandlung“ ihrer Kinder schließen. Das heißt, alle brauchbaren Teile(Organe und Gliedmaßen) werden entnommen und für Transplantationen verwendet. Das Kind lebt also quasi weiter – nur nicht in einem Stück. So können sie Erwachsenen ihr Gewissen beruhigen.


    Frei dieser sogenannten „Wandler“ sind Connor, Risa und Levi. Connor ist ein schwieriger, 16jähriger Teenager, der immer mal wieder in Schwierigkeiten gerät. Risa ist 15 Jahre alt und eine Waise mit einem großen musikalischen Talent. Sie wird dem Staat zu teuer und außerdem braucht er Platz für neue Waisen. Levi ist das 10. Kind einer gläubigen Familie und wurde von klein auf vorbereitet als Zehntopfer am 13. Geburtstag gewandelt zu werden.


    Als Connor flieht, trifft er auf die beiden anderen und alle drei versuchen zu fliehen. Bis zum 18. Geburtstag müssen sie überleben Danach ist eine Umwandlung nicht mehr möglich und die drei sind gerettet. Es gibt viele Jugendliche die auf der Flucht sind und sich zusammenschließen.


    Obwohl die Geschichte eine erschreckende Idee verarbeitet, hat sie sich sagenhaft gut lesen lassen. Ein völlig neuer Gedanke, der hoffentlich Fiktion bleibt. Sehr flüssig geschrieben und es würde mich freuen, wenn es einen nächsten Teil geben würde.

  • Ich habe das Buch vorgestern beendet und habe Magenschmerzen. Ich bin immernoch über die Mischung von Horror, Spannung und Emotionen geschockt. Es war so gut, das ich es nicht weglegen konnte aber genauso beängstigend. Ging das nochjemandem so?

  • zum Inhalt:
    Connor, der immerzu einigen Ärger herauf beschwört, entdeckt, dass seine Eltern ihn umwandeln lassen wollen. Die Verfügung dazu haben sie bereits unterschrieben. Connor beschließt zu fliehen, ehe er in eines der sogenannten Erntecamps abgeführt wird. Auf seiner Flucht, nimmt er den dreizehnjährigen Lev als Geisel, der als Zehntopfer ebenfalls auf dem Weg in ein Erntecamp ist. Auch Risa befindet sich gerade auf einem Transport aus einem stattlichen Waisenhaus ins Erntecamp. Durch Schicksal oder Zufall zusammengeführt, sind die 3 Jugendlichen fortan gemeinsam unterwegs, um ihrer geplanten Umwandlung zu entgehen. ...


    meine Meinung:
    Diese Dystopie war mal etwas ganz anderes, als die Dystopien, die ich bisher gelesen hatte.
    Es gab einen Krieg zwischen Abtreibungsgegnern und Abtreibungsbefürwortern, der mit Erschaffung der Charta des Lebens endete. Demnach können Eltern ihre nicht nach Wunsch geratenen Sprösslinge innerhalb eines Alters zwischen 13 und 18 Jahren quasi nachträglich abtreiben, also umwandeln lassen.
    Krankheiten werden demzufolge in dieser Welt nicht mehr wie gewohnt behandelt, sondern es werden einfach die defekten Teile gegen unversehrte ausgetauscht. Allein die Vorstellung daran jagt mir immer noch Schauer über den Rücken, denn die "Ersatzteile" stammen nicht etwa von freiwilligen Spendern, sondern von den als unbequem angesehenen Jugendlichen. Das ganze wird zudem noch schöngeredet mit der Begründung, dass ja alle Teile eines Wandlers, so nennt man die jugendlichen Ersatzteillager, verwendet werden und so jedes Teil nach der Umwandlung weiterlebt, nur halt anders als zuvor. Nichts gegen Organspenden, aber das ist ja wohl mehr als krank, oder?
    Ein überaus erschreckendes Zukunftsszenario wurde hier eindrucksvoll ausgeschmückt.
    Die Atmosphäre dieses Buches ist insgesamt sehr drückend und beklemmend, sie hatte mich sofort voll und ganz gepackt. Vollendet löste ein Feuerwerk an Gedanken und Empfindungen in mir aus.
    Ich fieberte mit den Jugendlichen im Buch mit, hoffte und bangte mit ihnen, bewunderte sie für ihren Mut sich aufzulehnen, für ihre innere Stärke, die sich im Lauf der Handlung immer mehr herauskristallisiert und verurteilte die Eltern, die eine Umwandlungsverfügung unterschrieben, sowie diejenigen, die diese umsetzten.
    Hauptsächlich geht es in dem Buch um Connor, Risa und Lev, ihre Einstellung zu den Gegebenheiten und ihre Flucht vor dem Gesetz.
    In kurzen, zackigen Kapiteln werden jedoch verschiedene Sichtweisen auf die Handlung aufgezeigt, was das ganze umso beeindruckender macht, denn der Leser bekommt die Welt keinesfalls nur aus der Sicht der Wandler geschildert, sondern darf sie auch von der anderen Seite betrachten, was durchaus seinen Reiz hat. Ebenso eindringlich beschrieben fand ich die Idee mit des Storchens der Babys und die daraus resultierenden Folgen.
    Die hier vom Autor geschaffene Vision einer Zukunft ist insgesamt unheimlich faszinierend und dabei extrem erschreckend, weil obwohl eigentlich unfassbar, doch auch irgendwie vorstellbar.
    Auf jeden Fall berührt dieses Buch ganz bestimmt viele seine Leser.

    Fazit:

    Vollendet ist eine herausragende Dystopie. Atmosphärisch dicht, authentisch wirkend und extrem temporeich erzählt, wirkt sie noch die lange Zeit nach Beenden des Buches nach.
    5/5 Sterne

  • meine Meinung
    Der Krieg der Abtreibungsgegner gegen die Abtreibungsbefürworter ist Geschichte. Tatsächlich ist es den Parteien gelungen, einen "Kompromiss" zu schließen, doch dieser hat weitreichende Folgen. Ein jedes menschliches Leben ist geschützt, vom Zeitpunkt seiner Empfängnis an bis zum 13. Lebensjahr. Abtreibungen gibt es nicht mehr, wer ungewollt ein Kind bekommt, hat die Möglichkeit, es zu "storchen", d. h. er kann es jemand anderem vor die Tür legen und derjenige muss es aufziehen. Ein jedes Kind ist bis zum seinem 13. Geburtstag vom Gesetz her geschützt. Sobald ein Kind diese Grenze allerdings überschritten hat, steht es seinen Eltern frei, ihr Kind zur Umwandlung anzumelden. Erst ab ihrem 18. Geburtstag, dem Tag ihrer Volljährigkeit, sind sie für immer sicher. Eine Umwandlung ist eine Art "Recycling" des jeweiligen Jugendlichen, denn vom Gesetz her ist man verpflichtet, 99,4 % des Körpers wieder zu verwenden.


    Der 16-jährige Connor ist ein Teenager, wie er im Buch steht, mit anderen Worten, er hat gerne mal Ärger am Hals, aber so richtig. Jahrelang haben seine Eltern es sich angesehen, doch nun ist das Maß voll - Connor soll umgewandelt werden. Tatsächlich haben sie ihm nichts gesagt (das tun die wenigsten Eltern, ihre Kinder werden gewöhnlich vor vollendete Tatsachen gestellt, indem sie einfach abgeholt werden), doch Connor weiß es! Er fand Flugtickets, doch nur drei, ausgestellt auf seine Eltern und seinen jüngeren Bruder. Connor weiß demnach, bis wann sie ihn holen werden. Doch kampflos wird Connor nicht aufgeben, niemals!


    Risa hingegen hat ganz andere Probleme. Sie ist ein Waisenkind und lebt in einem staatlichen Waisenhaus. Sie weiß, dass sie besser sein muss als andere, da sie ansonsten zur Umwandlung aussortiert wird. Tatsächlich ist sie eine begnadete Musikerin, doch bei einem Auftritt patzt sie und es geschieht das, was sie immer befürchtet hat - sie wird zur Umwandlung geschickt. Lev hingegen freut sich auf seine Umwandlung, denn er ist ein Zehntopfer und lebt bereits sein ganzes Leben lang mit dem Wissen, dass er umgewandelt wird, sobald er alt genug ist. Wider erwartend gelingt Connor die Flucht, doch provoziert er dabei einen Autounfall, in den auch ein Bus mit Wandlern verwickelt ist. In diesem Bus sitzt Risa, der hierdurch die Flucht gelingt. Sie schließt sich Connor an, der Lev, der sich in einem anderen Fahrzeug befindet, als Geisel nimmt. Zusammen versuchen sie, ihren Häschern zu entkommen und im Untergrund Hilfe zu finden - doch ein Wandler ist nirgends sicher ...


    Der 1. Band der Vollendet-Reihe! Der Plot des Buches wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Ganz begeistert war ich von der Thematik der Umwandlung, denn eine solche Idee ist mir noch nicht begegnet. Die Figuren wurden authentisch und facettenreich erarbeitet. Besonders beeindruckt hat mich die Figur des Connor, der zwar jung und teils so dynamisch ist, dass er über das Ziel hinausschießt, aber der dennoch nicht bereit ist, kampflos sein Leben aufzugeben, so wenig lebenswert es in den Augen seiner Eltern oder der Gesellschaft auch sein mag. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd beschreiben, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir dieser Trilogieauftakt spannende Lesestunden bereitet hat.

  • Das Jugendbuch „Vollendet – Die Flucht“ von Neal Shusterman ist der Auftakt einer dystopischen Reihe, welches mir persönlich echt gut gefallen hat. Ich würde dieses Buch aber nicht für zartbesaitete Leser empfehlen, besonders für manche Jugendliche sollte das zentrale Thema nicht immer leicht zu verarbeiten sein.


    Klappentext:

    Sie sagen, dass du weiterlebst. Sie lügen.

    Connor, 16 Jahre alt und ständiger Unruhestifter, hat es längst geahnt, doch nun steht es fest: Er soll umgewandelt werden. Seine Eltern haben seinen Körper vollständig zur Organspende freigegeben. Und zwar nicht erst nach seinem Tod. Sondern sofort. Risa ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und darf nicht länger auf Kosten des Staates leben. Auch sie soll umgewandelt werden. Als ihre Wege sich unerwartet treffen, müssen Connor und Risa sich blitzschnell entscheiden – Flucht oder Umwandlung? Können sie dem System entkommen, das Jagd auf Menschen wie sie macht?


    Allein der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Das zentrale Thema dieser Dystopie ist schockierend, faszinierend und genial zugleich. Allein der Gedanke, dass solch eine Welt, in der Abtreibung per Gesetz verboten ist und auch, dass man seine Kinder bis zu einem gewissen Alter einfach zur vollständigen Organspende freigeben kann, existiert – finde ich bestürzend. Ein wirklich faszinierender Gedanke, der mich in seinen Bann gezogen hat und ich war schon sehr auf die Umsetzung gespannt. Wie wird der Autor diesen Gedanken weiterspinnen, welche Welt wird er kreieren und wie wird er all dies in Szene setzen, wie ist der Handlungsverlauf. Daher war ich sehr neugierig auf dieses Werk und ich wurde nicht enttäuscht.

    Zu Beginn des Buches brauchte ich ein paar Seiten länger als gewöhnlich, um einen Zugang zu diesem Werk zu erhalten. Ich musste mich erst einmal in dieser fremdartigen Welt zurechtfinden, musste mich darauf einlassen und die Informationen verarbeiten. Eltern können ihr Kind, wenn dieses die Erwartungen nicht erfüllt oder Probleme macht, bis zu einem gewissen Alter, welches auf siebzehn Jahre fest gesetzt wurde, als Organspender freigegeben, ohne eine Zustimmung von Seiten des Kindes natürlich. Quasi eine rückwirkende Abtreibung. Dabei werden alle Körperteile verwertet. Darauf musste ich mich erst einmal gedanklich einlassen. Auch an die Protagonisten musste ich mich auch erst gewöhnen. Diese sind recht unterschiedlich, haben alle ihre eigene ganz persönliche Geschichte. Connor ist ein rebellischer Jugendlicher, der manchmal erst handelt und dann darüber nachdenkt. Er hat quasi eine kurze Zündschnur. Daher lassen ihn seine Eltern umwandeln. Risa kommt aus einem Waisenhaus. Da sie keine besonderen Qualifikationen vorweisen kann und Platz und Geld in solch einer Einrichtung knapp sind, soll auch sie umgewandelt werden. Und dann ist da noch Lev, welcher aus einer religiösen Familie kommt. Aus Gründen der Religion, dass man den zehnten Teil seines Eigentums abgeben soll, soll auch er umgewandelt werden. Drei Jugendliche, die aus den unterschiedlichsten Gründen umgewandelt werden sollen, also komplett als Organspender freigegeben wurden sind. Dies bringt ein gewisses Konfliktpotential mit sich, haben sie doch unterschiedliches erlebt und sehen gewisse Dinge einfach anders. Insgesamt wirken die Protagonisten auf mich sehr plastisch, sie haben ihre eigene Hintergrundgeschichte, die mich überzeugen konnte. Sie entwickeln sich im Verlauf der Handlung. Wachsen mit ihren Aufgaben und der gegenwärtigen Situation mit. Man fiebert mit ihnen mit und bangt um sie, wünscht ihnen nur das Beste und hofft. Aber auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Manche haben mehr Raum erhalten, als ich zuerst vermutet hätte und konnten mich von ihrer Art und auch von dem Talent des Autors überzeugen.

    Shusterman konnte mich mit seinem interessanten Setting überzeugen, aber auch mit seiner Art, diese Geschichte zu erzählen. Ein spannendes und schockierendes Thema, welches erschreckend glaubhaft dargestellt wurde und welches fesselnd umgesetzt wurde. Viele überraschende Wendungen sind eingebaut wurden und nicht alles verlauft so, wie gewünscht oder auch geradlinig. Der Autor konnte mich begeistern und ich hing an quasi an seinen Lippen. Viele Ideen zum Thema Abtreibung oder auch Organspende wurden in die Handlung mit eingebaut, welche mich gebannt und zeitgleich erschüttert haben.


    Insgesamt hat mir der Reihenauftakt „Vollendet – Die Flucht“ zu der Dystopie aus der Feder von Neal Shusterman überzeugen können. Er war spannend, mit einem tollen Setting und überzeugenden Charakteren. Da mir der Einstieg in die Geschichte leider ein bisschen schwer gefallen ist, möchte ich 4 Sterne vergeben. Ich bin schon sehr auf die Weiterführung gespannt und werde diese Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen.


    4ratten

  • Ich stecke grade in der neuen Ausgabe des ersten Bandes. Es ist nicht so, das es mir nicht gefällt. Wenn man aber Scythe kennt, fallen einem doch irgenwie gewisse Paralellen auf. Vor allem die Ausgangsfrage die Shusterman beantwortet ist halt die gleiche. Wie geht eine Gesellschaft mit der Überbevölkerung um? Und wer hinterfragt diese Methoden dann? Das ist schon alles interessant, aber irgendwie habe ich ständig das Gefühl, der Autor hat sein Lieblingsthema und das bearbeitet er in verschiedenen Varianten - nur das mir Scythe (was später erschienen ist) besser gefällt momentan.

    Das macht Vollendet zu keinem schlechten Buch, es sorgt bei mir nur grad dafür, das ich eben feststecke. Vermutlich muss ich einfach mal einen Nachmittag weiterlesen. Bei Scythe hatte ich auch einen zweiten Anlauf gebraucht. Außerdem liegt Band 2 auch schon parat...

  • Zum Schluss:

    Tatsächlich hab ich den Roman jetzt in einem Rutsch fertig gelesen. Das lag aber auch daran, das ich mir vorgenommen hatte, das neue Jahr nicht mit zu vielen angefangenen Büchern zu beginnen. "Vollendet" hat mir insgesamt gut gefallen, wenn ich auch nach wie vor finde, das Scythe die angesprochenen Fragen des Romans interessanter und spannender beantwortet.

    Trotzdem, ich freue mich schon auf Band 2. Der erste Band ist eben vor allem zur Einführung gedacht und das Ende deutet auch schon an, das die eigentliche Handlung erst jetzt so richtig losgeht.

    Spannend fand ich hier die religiöse Komponente in dem Kinder einer bestimmten religiösen Gruppe für die Wandlung von Geburt an vorgesehen sind. Deshalb fand ich wohl auch Levs Geschichte interessante als Connor und Risas Werdegang. Lev hat sich innerhalb der Handlung spürbar entwickelt und ist im Gegensatz zu den beiden anderen, am Ende dieses Bandes tatsächlich nicht mehr die Person die er zu Beginn einmal war.

    Insgesamt betrachtet gabdes ein paar Längen in der Handlung und ich fand das an andere Stellen ein paar Entwicklungen sehr schnell abgehandelt wurden. Deshalb ist meine Bewertung auch eher im Mittelmaß zu finden, ich denke da ist für die weiteren Bände noch Spielraum da.^^


    Von mir gibt es:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Noch eine Bemerkung:

    Einmal mehr gibt es genau eine weibliche Hauptfigur. Und zwei Jungs. sowie ein paar Nebenfiguren derren Gedanken man beim lesen auch kennen lernt. Inzwischen wirkt das auch mich immer ein bisschen, als sei die weibliche Figur die "Quotenfrau".

    Andererseits sehe ich das sich seit dem Erscheinen des Romans - im Original ist das schon über zehn Jahre her! - gerade im Jugendbuchbereich einiges getan hat und das auch Shusterman selbst dazu gelernt hat. Seine Hauptfigur in Scythe ist ganz anders aufgebaut als Risa das ist - auch wenn Risa trotzdem eine starke Persönlichkeit ist. Ihre Geschichte ist dennoch viel mehr mit den üblichen Klischees behaftet, die Mädchenfiguren oftmals betreffen.