Hallihallo,
ein sehr schöner Roman, der vor allem die Schwarzwälder interessieren dürfte!
Klappentext
Der Traum von der "reichen Erbtante aus Amerika" - für die junge Julie Rilling scheint er wahr zu werden. Antonia Fahrner, eine entfernte Verwandte, die viele Jahre in Japan verbracht hat, will ihr einen wunderschönen alten Berghof im südlichen Schwarzwald schenken. Mehr als ein Dreivierteljahrhundert liegt er nun schon im Dornröschenschlaf und war doch einst, im Jahr 1903, das erste Hotel weit und breit, eröffnet von einer außergewöhnlichen Frau namens Rosanna Moritz.
Für Julie ist es Liebe auf den ersten Blick, sie träumt davon, das ehemalige "Hotel Kuckucksnest" als Kreativhotel zu neuem Leben zu erwecken. Doch Antonia knüpft an ihr Geschenk eine Bedingung: Julie soll anhand von Rosannas Tagebüchern herausfinden, warum der einstige Zauber des Hauses verloren ging. Was als Mittel zum Zweck beginnt, gewinnt mehr und mehr an Eigendynamik. Immer tiefer taucht Julie ein in eine Welt aus Leidenschaft, Eifersucht und tödlicher Liebe...
Meine Meinung
Als Julie das "Kuckucksnest", den ehemaligen Moritzhof, zum ersten Mal sieht, ist sie restlos begeistert. Wie schön wäre es, hier zu leben und dem Hotel wieder Leben einzuhauchen. Die Besitzerin Antonia gibt ihr diese Chance, wenn Julie dafür im Gegenzug die Geschichte des Hotels und seiner Menschen recherchiert. Allen voran die Geschichte von Rosanna und Antonias Mutter Simone. Anfangs skeptisch stürzt sich Julie doch bald eifrig auf Rosannas Tagebücher und versinkt in der Welt des Schwarzwald von 1900. So findet sie bald heraus, dass Rosanna und Simone eine besondere Freundschaft und Liebe verband - Freundschaft auf der einen Seite, fanatische Liebe auf der anderen. Rosanna musste von ihrem zu Hause fliehen und findet nun Arbeit im Wirtshaus "Fuchsen". Dort lernt sie auch Simone kennen, deren Eltern die Wirtsleute sind. Simone, die selbst von ihren Eltern und Geschwistern wegen ihrer Häßlichkeit immer schlecht behandelt wird, sieht in Rosanna ihren "Engel", der sie in Schutz nimmt und für sie da ist. Immer mehr fixiert sich Simone auf Rosanna und als diese den Hof verlässt, bricht eine Welt für sie zusammen.
Die Hauptpersonen von "Antonias Wille" sind nicht Julie oder Antonia, sondern vielmehr Rosanna und Simone. Anfangs mit Julie noch in der Gegenwart, findet sich der Leser bald im Schwarzwald vor 100 Jahren wieder und erlebt ein Heimatdrama, das Ludwig Ganghofer Ehre machen würde. Obwohl - oder gerade weil - ich selbst aus dem Schwarzwald komme, faszinierten mich die traumhaften Beschreibungen meiner Heimat der damaligen Zeit. Mit den beiden weiblichen Hauptpersonen - Rosanna und Simone - hat die Autorin Petra Durst-Benning zwei gleichermaßen faszinierende Protagonisten geschaffen. Auf der einen Seite der "Engel", der allen Menschen ein zu Hause geben möchte, auf der anderen Seite eine mürrische junge Frau, die den Kontakt mit anderen meidet.
"Antonias Wille" ist mein erstes Buch der Autorin und sicherlich nicht mein letztes. Schon fast von der ersten Seite an nahm es mich gefangen und ich konnte es nicht erwarten, bis ich die ganze Geschichte von Rosanna und Simone erfahren hatte. Ein Buch, das manchmal dahinplätschert, das aber dann wieder mitreisst und das einen die ganze Zeit mitleben lässt.
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