Mrs. Stephen Fry - Darling, fesselst du schon mal die Kinder?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.018 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.

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    Inhalt
    Jahrelang hat Stephen Fry uns den Homosexuellen vorgespielt. Aber jetzt ist das Geheimnis gelüftet- er hat uns jahrelang seine Ehefrau Edna vorenthalten, mit der er fünf oder sechs Kinder hat. Genau weiß es die hingebungsvolle Ehefrau, begnadete Köchin und begabte Schriftstellerin auch nicht, denn sie ist sich nicht sicher, ob beide Zwillinge wirklich von ihr sind.


    An der Seite ihres arbeitsscheuen und kulturell uninteressieren Ehemannes führt sie ein trauriges Leben. Nicht nur, dass Stephen oft tagelang verschwindet- nein: er schließt sich auch ständig in seinem Schuppen ein, der besser gesichert ist als Fort Knox. Zum Glück machen ihr die Kinder nur Freude- wenn sie sie irgendwann man aus dem Zimmer läßt. Dann findet Edna eine lang vermisste Tante, die ihr ein lange gehütetes Geheimnis von Stephen erzählen will. doch gerade als die Wahrheit ans Licht kommen soll, verschluckt sich die alte Dame, die übrigens doch nicht Ednas Tante ist, an ihrem Whisky und stirbt. Wird Edna dem Geheimnis auf die Spur kommen?


    Meine Meinung
    Wie wäre Stephen Fry, wenn er ein gewöhnlicher Mann von nebenan wäre. Wer seine ihn kennt, kann sich durchaus vorstellen, dass Ednas Bild von ihm der Wahrheit entspricht. Obwohl- da ist auch ein Mann namens Stephen Fry auf Twitter, der so ganz anders ist als Edna ihn kennt. Erkennt sie vielleicht die Zeichen nicht? Dabei ist sie eine tolle Frau. Wie sie neben ihrem Nichtsnutz von Ehemann ihr Leben lebt, finde ich einfach nur bewunderswert :zwinker: Ihre literarischen Ergüsse sind nobelpreisverdächtig, allein schon ihre Version der Bohemian Rapsody.


    Darling, fesselst du schon mal die Kinder? strotzt vor Anspielungen. Allein die Namen ihrer Kinder haben mich zum Schmunzeln gebracht. Stephen Fry nimmt sich hier gehörig selbst auf den Arm. Auch der Leiter ihres Kurses für kreatives Schreiben, dem jede Woche eine andere literarische Panne passiert, ist eine Marke. Trotzdem glaube ich, dass auch viele Leser mit dem Buch nichts anfangen können. Es ist derb, viel derber als alles, was ich bisher von Stephen Fry gelesen habe. Ich mag diese Art von Humor und ich mag Stephen Fry. Wem es nicht so geht, dem wird das Lesen möglicherweise schwer fallen. Von mir bekommt das Buch die Bestnote.
    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das klingt einfach so dermaßen wunderbar bescheuert, dass ich es lesen muss. (Allerdings wohl lieber im Original.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das klingt einfach so dermaßen wunderbar bescheuert, dass ich es lesen muss. (Allerdings wohl lieber im Original.)


    Auf jeden Fall. Ich kann nicht ausschliessen, dass ich mir das Original auch noch zulegen werde. Dieses Exemplar stammt aus der Onleihe. Ich habe meinen Augen zuerst nicht getraut, als ich es da gefunden habe.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hach, jetzt bin ich ja noch gespannter auf das Buch.
    Ich hab noch nicht so viel von Stephen Fry gelesen, aber das, was ich las, mochte ich schon irgendwie. :breitgrins:
    Ich hätte auch lieber im Original gelesen, aber da die Onleihe es hat, bot sich das einfach an.
    Hmm, vielleicht sollte ich es vorziehen ;)
    Danke für den Eindruck!

  • So, nachdem mich Kirsten mit ihrer Meinung so neugierig auf das Buch gemacht hatte, musste ich es dann doch vorziehen. Und als ich mal reingelesen hatte, wollte ich auch nicht mehr zu einem anderen Buch zurück, da musste ich schon gleich das ganze Tagebuch der Mrs. Fry lesen.


    Eigentlich kann ich mich Kirstens Meinung komplett anschließen.
    Ich hatte viel Spaß bei der Lektüre. Kalauer, Wortspiele, böse Witze, es war alles dabei. Mrs Fry ist so konsequent blind für die Realität unterwegs gewesen, es war herrlich komisch (vor allem der Besuch des Lyrikkurses!). Egal, ob sie nun ihren Gatten mal wieder im Taxi oder in der Kneipe vermutete, ob sie das Baby (Nummer wie viel?) suchte oder die Problemchen ihrer anderen Kinder nicht beachtete, ich fand's toll.


    Wahrscheinlich ist dieses Buch wegen des speziellen Humors wirklich nicht für jeden etwas, aber mir hat es so gut gefallen, dass ich gleich die englische Ausgabe auf meinen Wunschzettel setzen musste. Ich fand die deutsche Fassung so gelungen, da wurde ich richtig neugierig, wie das Original im Vergleich dazu ist.

  • Enid: ich habe Stephen Fry auf deutsch und englisch gelesen. Deutsch ist schon gut, aber englisch ist noch viel besser :winken:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ja, ich hab ihn sonst auch auf Englisch gelesen, deshalb muss ich eigentlich schon wissen, wie viel besser dieses Buch im Original noch ist :zwinker:
    Wobei das bestimmt auch schwer zu übersetzen war. Ich bin ja Übersetzerin, ab und an hab ich schon an die Übersetzerin des Textes gedacht, wie sie auf bestimmte Wortspiele gekommen ist usw.

  • Ich folge Mrs. Stephen Fry schon seit Jahren auf Twitter und liebe sie. Dem Erscheinungstag des Buches hatte ich auch entgegen gefiebert, habe dann 1000 Mal reingelesen, aber es mir dann doch nie gekauft. Das sollte ich mal schleunigst überdenken. :breitgrins:



    Stephen Fry nimmt sich hier gehörig selbst auf den Arm.


    Aber Stephen Fry steckt doch nicht hinter "Mrs. Stephen Fry", oder habe ich das die ganze Zeit falsch verstanden? Das Buch ist ja eigentlich aus der erfolgreichen Twitter-Seite entstanden, und soweit ich weiß, hat der echte Fry damit nichts zu tun. Auch wenn es immer mal wieder vermutet wird. Vermutlich sind daher manche auch enttäuscht von dem Tagebuch, denn mit der Literatur von Stephen Fry hat es recht wenig zu tun.. :breitgrins:

    ~ The world is quiet here ~

  • Aber Stephen Fry steckt doch nicht hinter "Mrs. Stephen Fry", oder habe ich das die ganze Zeit falsch verstanden?


    Ich bin mal davon ausgegangen dass er hinter der ganzen Sache steckt, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren :zwinker:


    Edit: bei Wikipedia ist Darling... als sein Buch gelistet :winken:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

    Einmal editiert, zuletzt von Kirsten ()

  • Mrs. Stephen Fry bietet jedenfalls viel Raum für Spekulationen :breitgrins: Sicher bin ich mir auch nicht, aber ich bin - ehrlich gesagt - bis jetzt gar nicht erst auf den Gedanken gekommen, dass der echte Stephen Fry dahinter stecken könnte. Aber ich kenne "sie" halt auch nur von Twitter. Noch ein Grund mehr, endlich das Buch zu lesen, damit ich richtig mitspekulieren kann. :zwinker:

    ~ The world is quiet here ~


  • Edit: bei Wikipedia ist Darling... als sein Buch gelistet :winken:


    Aber auch nur in der deutschen Wikipedia, wenn ich das richtig sehe. Wobei man es auch deshalb listen könnte, da er ja das Vorwort geschrieben hat.. Es bleibt jedenfalls spannend. :popcorn:

    ~ The world is quiet here ~

  • Hmm, ich bin einfach davon ausgegangen, dass er das ist und habe deshalb gar nicht weiter gesucht...
    Die Twitter-Seite kannte ich auch gar nicht, vielleicht war es für mich daher selbstverständlich, dass das Stephen Fry ist, der mal was anderes ausprobieren wollte.
    Aber egal, wer dahinter steckt, Hauptsache es hat mir gefallen :breitgrins:

  • Aber egal, wer dahinter steckt, Hauptsache es hat mir gefallen :breitgrins:


    So geht es mir auch :winken: Die Idee wie es wäre, wenn Stephen Fry eine Ehefrau hätte, gefällt mir. Da ist mir die Frage nachd em Autor nicht so wichtig.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

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    Ich war ja beim Kauf des Buches der festen Überzeugung, dass es von Stephen Fry selber stammt, aber laut seiner eigenen Aussage ist dem nicht so und das Internet erklärt nur, dass Mrs Stephen Fry’s Diary aus „ihrem“ Twitter-Account heraus entstanden ist.


    Das Diary umfasst ein Jahr im Leben der Frys, aus Sicht seiner Frau, die glaubt, er würde sein Geld als Fensterputzer oder Taxifahrer verdienen. Ich habe das Buch in Blöcken von meist einem, maximal 2 Monaten gelesen und würde auch anderen empfehlen es so zu halten, da der Humor bei einer Überdosis davon nicht mehr so gut wirkt und man die absichtlich eingebauten Effekte in der Erzählweise nur noch als solche bemerkt, statt sich über die Pointe zu amüsieren. So habe ich jedoch immer wieder über Ednas Ignoranz und Blindheit für alles, was nicht durch ihre rosarote Brille sichtbar ist, amüsiert und so manches Mal über eine Anspielung gegrinst, egal, ob es der Grund für die Abwesenheit des Literaturdozenten (verfolgt von einem weißen Wal) ist oder ein zufälliger Besuch von Dr. Laurie Hausmann aus Los Angeles (Hugh Laurie als Dr. House). Neben den eher zurückhaltenden Anspielungen gibt es aber auch immer wieder Abschnitte, bei denen der Humor unterhalb der Gürtellinie angesiedelt ist und einen eher erröten lässt – grinsen musste ich trotzdem immer wieder.


    Egal, wer es letztlich geschrieben hat – das Buch hat mir eine Menge Spaß bereitet.


    4ratten