Jussi Adler Olsen - Verachtung

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    Im November 1985 triff eine junge Frau, Nete Rosen, auf den Gynäkologen Curt Wad. Vor den Augen ihrer Gäste und ihres Ehemanns demütigt
    Wad die Frau. Über ihre Vergangenheit scheint niemand etwas zu wissen. Es ist eine entsetzliche Vergangenheit, die ihren Ehemann dazu
    veranlasst sich von ihr zu trennen.Voller Verachtung für sie stirbt er in derselben Nacht an den Folgen eines Autounfalls.


    Im Jahr 2012 stösst das Sonderdezernat Q auf die Akte einer im Jahr 1987 als vermisst gemeldeten Frau: Rita Nielsen
    Recherchen zeigen, das fünf weitere Personen seit September 1987 verschwunden sind. Carl Morck und sein Assistent Assad ermitteln in
    einem ihrer bizarrsten Fälle. Was hatten die vermissten Personen gemeinsam? Welche Rolle spielt der Arzt Curt Was und welche Beziehung hatte
    Nete Rosen zu den Personen? Der Fall führt zu einer kriminellen Vereinigung, zu Ärzten die sich zum Gericht für ethische Fragen erklärt haben.
    Morck gelangt in seinen Ermittlungen zu einer Insel, auf der junge Frauen gefangen gehalten und zwangsmässig medizinisch behandelt wurde.
    Welche Rolle spielte Nete Rosen? Zum Schluss kommt es zu überraschenden Wendungen und neuen Einblicken in den Fall....vielleicht zu spät für Assad und Carl Morck, denen
    sich jemand auf die Fersen heftet......



    Fazit: ein Buch in alter "Adler Olsen" Manier. Es ist das Folgebuch zu den 3 vorangegangen Büchern aus der "Mock - Reihe" Recht gut umschrieben....aber:


    teilweise habe ich den Eindruck, das Buch wird von 2 Autoren geschrieben. Es fängt wie gewöhnlich inhaltlich und rhetorisch gut an. Der zweite Teil ist (wie übrigens beim Buch "Das Alphabethaus" )
    eher sehr unrealistisch umschrieben: u.a. kann ein Hauptakteur anhand eines übermittelten Handy-Fotos am "Sonnenstand" erkennen, in welchem Land/Erdteil (Madagaskar) sich die gesuchte andere Person aufhält, um letztendlich dorthin seine Handlanger schicken zu können. Des weiteren wird bei einer Hausdurchsuchung von der Sekretärin Morck s, mal eben nach vier Versuchen der neunstellige Buchstabencode einer Verriegelung dechiffriert ....Respekt...das kann wahrscheinlich nichtmal der BND bzw. das Bundeskriminalamt.
    Auch das Ende ist etwas weit hergeholt...ich sage nur die Zusammenführung der Akteure im Zimmer. Ich glaube da hat Olson/oder seine Schreibhilfe zuviel Science Fiction geguckt.
    Leider wird das Geheimnis um Assad s Herkunft, als auch der Tathergang mit den "Nagelmördern" (siehe vorangegangen Bücher) nicht geklärt, jedoch phasenweise erneut thematisiert. Es gibt
    daher wohl zukünftig weitere Folgen...


    Insgesamt gesehen ist das Buch gut umschrieben. Wer Olsen mag, sollte es lesen. Ich hatte zuvor "Hakan Nesser" gelesen und muss sagen, dass Olsen inhaltlich doch ne ganze Klasse tiefer spielt.
    Da es insgesamt aber solide ist, die Einfälle gut sind vergebe ich mal


    4ratten


    Vornamen im Titel ergänzt. LG, Valentine

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Anfangs war ich ja von Carl Mørck und seinem Ermittlerteam ziemlich begeistert, aber das Neue an der Serie hat sich naturgemäß mit der Zeit abgenutzt, während die Figuren mir leider nicht in gleichem Maße ans Herz gewachsen sind. Also war ich ziemlich fest entschlossen, mir den aktuellen Band nicht zu kaufen. Als mir das Buch dann aber in der Onleihe begegnete, konnte ich nicht widerstehen und habe es ausgeliehen und ziemlich schnell gelesen.


    Es gibt ein paar neue Details zu dem Fall, durch den Mørck überhaupt in diese Sondereinheit verbannt wurde, allerdings ohne das man das Gefühl hat, sich einer Aufklärung zu nähern. Genauso ist es mit Assad und der ebenfalls etwas wunderlichen Sekretärin Rose. Man bekommt immer nur ein paar Krumen zugeworfen, die einem nicht wirklich helfen, sich ein Gesamtbild zu erstellen. Ich frage mich, ob der Autor einen festen Plan hat, wie viele Informationen er pro Band preisgibt und wann seine Leser endlich völlig aufgeklärt werden sollen, oder ob er weiter Informationskrümel verteilt, solange die Serie läuft und man womöglich nie alles erfahren wird. Diesen Gedanken finde ich ziemlich frustrierend. Ich habe dadurch auch das Gefühl, dass der Autor befürchtet, seine Leser nicht durch immer neue, interessante Fälle bei der Stange halten zu können, sondern durch diese unendliche Hintergrundgeschichte künstlich an die Serie fesseln will. Fehlendes Vertrauen des Autors in seine Schreibfähigkeiten motiviert mich natürlich auch nicht sonderlich, sein Werk zu schätzen.


    Ein Bestandteil von „Verachtung“ ist eine Gruppierung, die unwertes Leben aus der Gesellschaft ausmerzen will. Unwert ist, wer die Gesellschaft nur kostet, ihr aber nichts einbringt, und so geht es unter anderem um Zwangssterilisation von "Asozialen". Das ist ein ziemlich emotionales Thema und ich fand nicht, dass die dem entgegen gebrachten Gefühle der Figuren angemessen dargestellt wurden. Während Rose schon fast hysterisch auch auf längst vergangene Handlungen reagiert, wirkt Mørck selber extrem stoisch, auch wenn er Entsetzen äußert, hat man nicht den Eindruck, dass ihn das Thema wirklich bewegt.


    Leider konnte der Autor einem High-Noon-Finale nicht widerstehen, das passte nicht so recht zur Geschichte und schon gar nicht zum gesetzten Alter der Beteiligten. Ich fand es schlicht überflüssig und vermute, der Autor wollte sich dadurch dem Zwiespalt zwischen moralischer und gesetzeskonformer Gerechtigkeit entziehen.


    Der Spaß an der Serie vergeht mir immer mehr und ich hoffe, dass ich mich bei Erscheinen der Fortsetzung noch dran erinnere, dass ich diese Reihe eigentlich nicht weiter verfolgen wollte…


    3ratten

  • Voller Ungeduld habe ich darauf gewartet, dass ich das Buch endlich aus der Bibliothek ausleihen kann. Und jetzt möchte ich schon mal was dazu schreiben.


    Inzwischen bin ich bis auf SEite 210 gekommen und finde es total spannend! So nach und nach bekommt man heraus, was passiert ist - obwohl das Team des Dezernat Q selbst noch gar nicht wirklich in den Fall eingestiegen ist. Irritierend ist für mich nur, der ständige Zeitenwechsel - manchmal weiß ich nicht, in welchem Jahr ich gerade bin (obwohl das ja nichts Neues ist in der Serie).


    Statt mit dem Fall beschäftigt zu sein, dreht sich bei Carl sehr vieles um sein etwas seltsames (und für mich eher nerviges) Privatleben. Auch über Assad und Rose erfährt man EIN WENIG mehr - ich bin gespannt.

    Liebe Grüße<br />Junifee

  • Ich frage mich manchmal wieviel Bücher lang der Autor gedenkt das Assad-Rätsel noch aufrechtzuerhalten. :breitgrins:

    Was tun die Personen in einem Buch, wenn es gerade niemand liest? (Michael Ende)

  • So lange der Käufer noch bereit ist, dieses Rätsel "erlesen" zu wollen und ein paar Talerchen auf die Theke legt... :)

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver


  • Ich frage mich manchmal wieviel Bücher lang der Autor gedenkt das Assad-Rätsel noch aufrechtzuerhalten. :breitgrins:


    Diesen Thread habe ich nur geöffnet, um einmal die Bewertungen zu überfliegen... Gelesen habe ich dann nur diesen halben Spoiler und ich danke dir dafür Lovis. Nachdem ich das erste Buch der Reihe gelesen hatte, war ich maßlos enttäuscht, meinen Erwartungen ist es überhaupt nicht gerecht geworden und ein weiteres Buch des Autors hätte ich nur gelesen, um mehr über Assad zu erfahren. Da Olson daraus aber scheinbar weiterhin ein Geheimnis machen will (weil ihm da vielleicht sogar selber garnichts zu einfällt :zwinker:), lohnt es sich für mich nicht, ein weiteres Buch von ihm zu lesen. Danke dir Lovis, für die gesparte Lesezeit :o).


    Lg,


    Zam

  • Mir gefallen die Fälle nach wie vor gut und von daher stört es mich nicht, dass das Rätsel um Assad noch nicht gelöst ist (Roses' ist ja inzwischen eigentlich raus) - ich arbeite schon lange mit meinen Kollegen zusammen und kenne bestimmt auch nicht all ihre Geheimnisse.. :zwinker:
    Und um nicht zu viele "Talerchen" hinlegen zu müssen (zumal es ja jetzt auch mehr geworden sind, wegen HC), leihe ich mir manche Bücher aus der Bibliothek aus (ich muss nicht jedes Buch besitzen, dass mich interessiert).

    Liebe Grüße<br />Junifee