Ewald Arenz - Ehrlich & Söhne, Bestattungen aller Art

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 6.911 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von yanni.

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    Kurzbeschreibung (amazon)
    Das Unternehmen ›Ehrlich & Söhne – Bestattungen aller Art‹ begegnet seiner größten Herausforderung: Die eigene Mutter bzw. Großmutter soll würdig begraben werden und zugleich auch die RAF-Vergangenheit von Vater Ehrlich, die ihn in Form einer Wachsleiche heimsucht. Derweil steckt sein Sohn Samuel, der mit seinem Bruder gern Rennen auf der Autobahn fährt (mit dem Leichenwagen, versteht sich), in einer Ehekrise. Das Auftauchen seiner schönen Halb-Tante Katja anlässlich der Beerdigung entspannt die Situation keineswegs.


    Meine Meinung
    Hm, ich muss ehrlich gestehen, dass ich mehr von dem Buch erwartet hätte. Der Leser lernt eine sehr interessante und auch besondere Familie kennen, die Dialoge sind sehr witzig und vor allem die Erinnerungen von Mutter Gesine an die Flucht am Ende des 2. Weltkrieges haben mich sehr berührt.
    Leider hat mich aber der "Was sind wir doch für eine tolle, einzigartige Familie und wie langweilig und spießig sind doch alle anderen Menschen"-Tenor schon ziemlich bald ziemlich sehr genervt. Kein Wunder dass zwei der vier Ehrlich-Kinder gar keine Beziehungen haben und der Erzähler Sam sich in seine Halb-Tante, also ein Familienmitglied, verliebt...
    Auch die Geschichte mit der Leiche, die nach 30 Jahren aus der Versenkung auftaucht und nur mit vereinten Familienkräften wieder beseitigt werden kann, war mir am Ende zu abstrus.


    Deshalb gibt es von mir hier nur
    2ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • knödelchen
    Ich kann Deine Meinung voll und Ganz unterschreiben!


    Zu Beginn fand ich den Roman ja noch ganz amüsant aber dann wurde es immer abstruser... Schade, daraus hätte man echt was machen können, aber der Humor ging mir dann irgendwann nur noch auf die Nerven. Ich hab es dann nach einer längeren Lesepause abgebrochen.

  • meine Eindrücke:
    Ohne den Klappentext zu kennen, hatte ich mir anfangs etwas anderes von dem Buch erwartet. Aufgrund des Titels und des Buchcovers dachte ich, dass der Fokus des Buches auf die Arbeit und die "Kunden" eines Bestatters gelegt werden würde.


    Tatsächlich bekommt man eine ungewöhnliche Familiengeschichte erzählt. Da gibt es beispielsweise Papa Ehrlich, der regelmäßig Kaffeeüberschwemmungen herbei führt, oder den Erzähler Samuel, der einem Polizisten immer neue Geschichten auftischt, oder Mama Gesine, die im Krieg einige schreckliche Erfahrungen machen musste.
    Auf ihre schrullige und verschrobene Art habe ich diese Familie aber sehr schnell lieb gewonnen. Es ist wunderbar die Ehrlichs durch die Geschehnisse zu begleiten und sie mit jeder Seite besser kennen zu lernen und mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Dabei steht vorallem eins immer im Mittelpunkt, sich gegenseitig zu helfen und sich zu unterstützen. Das ist es auch, was mir an dem Buch so gefallen hat.


    Etwas weniger gefesselt hat mich hingegen der kriminalistische Teil der Geschichte. Papa Friedrich`s Vergangenheit holt ihn wieder ein und so hat die Familie Ehrlich buchstäblich eine Leiche zu viel im Keller. Die Verwicklungen hier scheinen manchmal etwas zu konstruiert. Eigentlich hatte Friedrich ja gar nichts damit zu tun, aber nun wird er doch in diesen Strudel aus unglücklichen Zufällen mit hinein gezogen.


    Dennoch hatte ich eine vergnügliche Zeit bei der Familie Ehrlich, mit einigen Schmunzlern und hin und wieder einem Lachen auf dem Gesicht.


    Fazit:
    Man sollte sich keine Geschichte erwarten, die sich ausschließlich auf das Bestattungswesen konzentriert. Vielmehr ist dies eine einzigartige Familiengeschichte.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Horusina: bei mir subt das Buch immer noch und vielleicht sollte ich es wie du machen und es für den SLW anmelden. :smile:


    Danke für deine Rezi. Nachdem ich sie gelesen habe, werde ich mit anderen Erwartungen an das Buch herangehen, denn ich bin auch davon ausgegangen, dass es hauptsächlich um Bestattungen geht.


    LG, Aurian

  • Meine Meinung
    Ich bin an das Buch mit gemischten Gefühlen heran gegangen. Es wurde hier so gelobt, dass meine Erwartungen sehr hoch waren. Oft werden so hohe Erwartungen enttäuscht, obwohl das Buch durchaus gut ist. Hier war das Gegenteil der Fall.


    Ehrlich und Söhne ist ein sehr humorvolles Buch, aber der Humor ist nie platt. Trotzdem hat es auch vieles gegeben, das mich zum Nachdenken gebracht hat. Die Story hatte mehr als eine Überraschung und war sehr spannend. Mehr als einmal wurde ein scheinbar braver Bürger als heimlicher, aber sehr charmanter "Schurke" entlarvt, das hat mir sehr gut gefallen.
    5ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich stolperte zufällig über das Buch und der Klappentext sprach mich schon an. Die vielen guten Meinungen hier trugen dann dazu bei, dass das Buch bei mir einzog.

    Und ich kann mich nach der Lektüre den positiven Meinungen anschließen.


    Die Handlung ist manchmal schon etwas wirr und sonderbar, der "Showdown" am Ende ist abenteuerlich. Aber nach allem, was bis zu diesem Zeitpunkt schon passierte, konnte es auch kein ruhigeres Ende geben.


    "Ehrlich & Söhne" ist sehr unterhaltsam und kurzweilig, es ist witzig, ohne albern zu sein und Familie Ehrlich ist wirklich etwas anders, wobei anders ja nicht unbedingt nur positiv zu verstehen ist. Aber vor allem mochte ich die Art, wie man in der Familie miteinander umging.

    Bei den Familienmitgliedern kamen mir die beiden adoptierten Schwestern leider etwas zu kurz, über sie hätte ich gerne noch mehr erfahren.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Das ist ein Buch, für das ich in der richtigen Stimmung sein muss. Anfangs war ich begeistert vom Schreibstil, dem Humor und der Geschichte. Dann ist mir zwischendurch die Luft ausgegangen, die Handlung zog sich und ich habe das Buch zur Seite gelegt. Zum Glück habe ich es wieder in die Hand genommen und mit viel Vergnügen beendet.


    Es geht um so viel mehr, als um Bestattungen, die eigentlich nur eine Nebenrolle spielen, auch wenn immer wieder jemand stirbt oder ein Toter/eine Tote eine Rolle spielt. Es geht um Friedrich Ehrlich, für den der Beruf des Bestatters eine Berufung ist, und um seine Familie. Abwechselnd berichten die Familienmitgliedern von ihren Erlebnissen und springen dabei zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Dabei wird ein Bild von einer unbeschwerten Kindheit und einer mehr als individuellen Familie gezeichnet, die wie Pech und Schwefel zusammenhält.


    Diese warmherzige Geschichte voller Humor und Melancholie habe ich sehr gerne gelesen. Die ein oder andere Szene ist zwar völlig überzeichnet, aber vielleicht auch gerade deswegen besonders unterhaltsam.


    4ratten

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Ewald Arenz - Ehrlich & Söhne - Bestattungen aller Art“ zu „Ewald Arenz - Ehrlich & Söhne, Bestattungen aller Art“ geändert.
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    Das Unternehmen ›Ehrlich & Söhne – Bestattungen aller Art‹ begegnet seiner größten Herausforderung: Die eigene Mutter bzw. Großmutter soll würdig begraben werden und zugleich auch die RAF-Vergangenheit von Vater Ehrlich, die ihn in Form einer Wachsleiche heimsucht. Derweil steckt sein Sohn Samuel, der mit seinem Bruder gern Rennen auf der Autobahn fährt (mit dem Leichenwagen, versteht sich), in einer Ehekrise. Das Auftauchen seiner schönen Halb-Tante Katja anlässlich der Beerdigung entspannt die Situation keineswegs.


    Das Buch beginnt direkt mit einer Beerdigung, auf der die beiden Söhne des Bestatters Friedrich Ehrlich, Samuel und Johannes, ihren Vater vertreten. Schon hier blitzt eine gute Portion schwarzen Humors auf und brachte auch mich zum Schmunzeln.


    In kurzen Kapiteln springt die Geschichte zwischen Gegenwart und unterschiedlichen Vergangenheit hin und her. Mal erleben wir Vater Friedrich kurz nach seiner Hochzeit, mal die Kindheit der Söhne. Zwischen den Familiengeschichten lernen wir Udo Kniest kennen. Wie er in diese Familiengeschichte hinein passt, ist noch nicht ersichtlich.


    Sam und Hannes haben die Aufgabe ihrerer Großmutter in Berlin beim Umzug in ein Seniorenheim zu helfen. Leider ist diese bei ihrem Eintreffen bereits verstorben und wird nun von beiden, samt Mobiliar, mit nach Bayern zum elterlichen Bestattungsunternehmen gebracht. Da die beiden Brüder gerne rasant fahren, gab es vergnüglichen Unterbrechungen.


    Sams Ehe scheint derzeit etwas angespannt zu sein. Da bringt seine "Überraschung" bei der Heimkehr noch mehr Aufruhr in die Beziehung.

    Johannes, musizierender Pathologe, ist wie sein Bruder ein kleiner Witzbold, aber wenn es um Familie geht, halten sie zusammen.

    Dann gibt es noch die beiden Schwestern Maria und Dorothee, von der man inzwischen weiß, dass sie Krankenschwester ist. Ihr Vater bezeichnet sie scherzhaft als Nachschublieferantin des Unternehmens.


    Von der Mutter hat man noch nicht viel gelesen, aber der Vater schlägt sich lesend die Nächte um die Ohren, schläft bis in den späten Vormittag und hat eigentlich, wie sein Schwager Klaus, Philosophie studiert.


    Alles in allem scheint die gesamt Familie etwas anders zu sein. Mal sehen, wie es sich weiter entwickelt.

  • Das Buch habe ich geliebt und fast alle weiteren Bücher des Autors auch. Viel Spaß damit!

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

  • Danke, Dottie.


    Inzwischen ist klar, wie dieser Udo mit der Familie Ehrlich in Zusammenhang steht. Und auch, welche Konsequenzen das eventuell noch haben könnte.


    Teilweise tritt Samuel als Ich-Erzähler auf. Dadurch ist man ihm am nächsten. Die blassesten Figuren sind für mich momentan noch die beiden Schwestern.

    Samuel hat auf jeden Fall einen sehr makaberen Humor. :breitgrins:

  • So, die Großmutter ist beerdigt und das nächste Problem ist aufgetaucht.

    Wie sie das erledigen wollen, kann ich mir gerade nicht vorstellen. Auch ich dachte, dass es sicher einfach wäre, aber die Gegenargumente waren sehr überzeugend. Ein arges Dilemma, in dem Vater Ehrlich da steckt.


    Mir gefällt recht gut wie der Autor humorvolle Szenen mit ernsten Einlagen miteinander verbunden hat. Sicher ist einiges etas überzogen, was mich aber noch nicht zu sehr gestört hat.

  • Inzwischen habe ich das Buch beendet.


    Das große Problem hat sich auf überraschende Weise noch aus der Welt schaffen lassen. Das hat der Autor gut gelöst.


    So gut wie ich anfangs geglaubt habe, gefiel mir die Geschichte dann doch nicht. Ich konnte zu keiner der Personen richtigen Zugang finden. Witzige Dialoge und skurrile Situationen reichten mir nicht aus, um die Nähe zu den Personen auszugleichen. Gefallen hat es mir, nur eben nicht so heraus ragend, wie erwartet.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: