Abschnitt 4 - Kapitel 24 bis 29

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 6.006 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tigi86.

  • Hallo liebe Mitleser,


    hier könnt ihr euch über die Kapitel 24 bis 29 auslassen.


    Auf Spoilermarkierungen muss aufgrund der Abschnittseinteilung nicht geachtet werden.


    Viele Grüße


    tigi86

    Einmal editiert, zuletzt von tigi86 ()

  • Vielleicht liegt es nur daran, dass ich nach 12 Stunden Arbeit einfach zu müde für dieses Buch bin, aber heute ging mir Tellkamp ziemlich auf die Nerven. Wieso muss ein Autor ein Buch auf 1000 Seiten ausdehnen, wenn 500 ausreichen würden?
    Was mir von diesem Teil blieb, waren Christians Beschreibungen der Lehrer und wie sie auf die Schüler wirken. Die Fee, die gutmütig ist, aber dennoch Autorität ausübt, Unterdrücker und jene Lehrer, die nicht ernst genommen werden. Kennen wir doch alle.
    Ausserdem scheint mir Schevola eine sehr interessante Figur zu sein. Hoffentlich taucht sie noch mehr. Ihr und Menos gemeinsames Abenteuer scheint ja sowas Ähnliches zu verheissen. Was da wohl dahinter steckt mit dieser Asche... Ausserdem - ob Schevola wirklich per Zufall bei Meno in der Nähe war? :zwinker:
    Dann ist da noch diese Sache mit der Anmeldung für ein Auto :entsetzt: Eine Anmeldung, damit man zehn, zwanzig Jahre später eventuell ein Auto erhält? Schon wieder etwas, das ich mir überhaupt nicht vorstellen kann...

    //Grösser ist doof//


  • Vielleicht liegt es nur daran, dass ich nach 12 Stunden Arbeit einfach zu müde für dieses Buch bin, aber heute ging mir Tellkamp ziemlich auf die Nerven. Wieso muss ein Autor ein Buch auf 1000 Seiten ausdehnen, wenn 500 ausreichen würden?


    :five: Genau diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich arbeite mich weiterhin mühsam Kapitel für Kapitel vor, aber teilweise frage ich mich echt, warum dieser furchtbare Schreibstil auch noch belohnt wurde? Einfach unmöglich! Und ich finde es vor allem so schlimm, da der Inhalt schon spannend und interessant ist, aber so, wie Hr. Tellkamp das umgesetzt hat, ist es vor allem anstrengend zu lesen! :rollen:


    Aber weiter im Text :breitgrins:: Habe heute Kapitel 24 - 27 gelesen und schreibe jetzt hier weiterhin zu jedem Kapitel etwas, sonst vergesse ich bereits nach einem Tag was ich überhaupt gelesen habe! :rollen: :redface:


    In Kapitel 24 war wohl das einzig Spannende, dass Richard tatsächlich das Gespräch mit seinem Kollegen Weniger sucht. Ich weiß ja nicht, ob das so eine gute Idee war. Obwohl er sich mit ihm sehr gut versteht, kann er nicht wissen, ob der nicht auch ein Spitzel ist. Schlimm, diese Ungewissheit und die Reaktion von Weniger kann ich auch gar nicht einordnen! :gruebel:


    Kapitel 25 fand ich eigentlich total lustig mit der Beschreibung dieser "Mäntel", die eine Sonderanfertigung für die Leipziger Buchmesse sind. Erschreckend mal wieder, wenn man sich überlegt, dass da richtige Planungen notwendig waren, damit man auch mal Bücher aus dem Westen bekommt und überhaupt Bücher, die ja in der DDR verboten waren. Wenn ich mir das vorstelle, dass ich nicht das lesen darf, was ich möchte... Echt schlimm! :entsetzt: Von daher fand ich es total spannend über die Vorbereitungen und Durchführungen zu lesen. Aber der Schreibstil dieses Autors hat mich wieder beinahe an den Rand der Verzweiflung gebracht. Ganz schlimm fand ich dann dieses Gespräch oder waren es mehrere, zwischen dem Frankfurter Verleger und zig anderen Leute in der Gaststätte, wo ich wirklich meine Probleme hatte zu folgen und mich immer noch frage, was genau da eigentlich besprochen wurde. Davon abgesehen, dass ich irgendwann den Überblick bei diesen ganzen Personen verloren habe, konnte ich auch irgendwann die Aussagen nicht mehr den Leuten zuordnen. Und endgültig verwirrt, war ich dann, als dieser Dichter Eschschloraque auftauscht und auch noch beim Ex-Schwiegervater von Menno übernachtet. Was hat der denn mit dem Ex-Schwiegervater zu tun? Und was macht Eschschloraque eigentlich? Irgendwie blicke ich da nicht so ganz durch.
    Auch das Verhältnis zwischen Menno und seinem Ex-Schwiegervater ist mir ein Rätsel. Bei dem Abend bei Arbogast hatte ich das Gefühl, dass die beiden sich nicht mehr so gut verstehen, aber das ist wohl doch nicht so?


    Kapitel 26 und 27 handeln dann mal wieder von meiner Lieblings-Unsympathen-Figur Christian :breitgrins: und seinem Schulalltag. Dass die gleich für 3 Jahre Wehrdienst leisten müssen, finde ich auch richtig heftig. Neugierig wäre ich ja, was Falk genau gesagt hat und was dann passiert ist, aber Christian in seiner überheblichen Art und Weise verachtet ihn jetzt natürlich! :rollen: Obwohl ich da Christian's Beweggründe auch nicht so ganz verstanden habe. Ich verstehe ja, dass Christian ein Problem mit seinen Pickeln hat, aber ansonsten bleibt der Junge für mich ein absolutes Rätsel, das mir auch noch höchst unsympathisch ist! :rollen:
    Die Charakterisierung der Lehrer war dann wieder ganz amüsant, aber was will der Autor uns damit sagen? Ist die Deutschlehrerin heimlich auch eher eine Revolutionärin, da sie diesen komischen Aufsatz von Heike gut findet, obwohl der ja wirklich ketzerisch gelesen werden könnte? Oder einfach nur in Kunst verliebt? Keine Ahnung!


    500 Seiten wären echt besser, denn dann hätte ich jetzt schon mehr als die Hälfte des Buches geschafft! :rollen: :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • :five: Genau diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich arbeite mich weiterhin mühsam Kapitel für Kapitel vor, aber teilweise frage ich mich echt, warum dieser furchtbare Schreibstil auch noch belohnt wurde? Einfach unmöglich! Und ich finde es vor allem so schlimm, da der Inhalt schon spannend und interessant ist, aber so, wie Hr. Tellkamp das umgesetzt hat, ist es vor allem anstrengend zu lesen! :rollen:


    Genau darauf steht der Följetong doch. Ich weiss nicht genau, ob die Leute dort alle irgendwie masochistisch veranlagt sind oder ob sie sich einfach vom gemeinem Volk abheben wollen. "Schaut mal, was für komplizierte Werke wir produzieren und konsumieren. Mit unseren messerscharfen Verständen haltet ihr alle eh nicht mit. Ätschi, bätschi."
    Deshalb lese ich sehr, sehr selten Bücher, die Preise gewinnen. Ich weiss eigentlich im Voraus, dass sie mir nicht unbedingt zusagen werden. Telli ist zwar wirklich nicht schlecht, vor allem dann, wenn er von seinem hohen Ross runter kommt, aber das ganze Tratra, das er da veranstaltet. Ach herrje :rollen:



    sonst vergesse ich bereits nach einem Tag was ich überhaupt gelesen habe! :rollen: :redface:


    Dito... Ich habe jetzt wohl auch schon Einiges wieder vergessen, wovon du berichten wirst. Oft frage ich mich, woran ich mich erinnern werde, wenn ich das Buch beendet habe. Wahrscheinlich werden es ein paar einprägsame Szenen sein, aber nicht viel mehr :redface:



    Kapitel 25 fand ich eigentlich total lustig mit der Beschreibung dieser "Mäntel", die eine Sonderanfertigung für die Leipziger Buchmesse sind.


    Die Szene war klasse. Und die Vorstellung, wie die dann mit vollen Taschen wieder zur Messe rausmarschieren :breitgrins: Ich möchte auch so einen Mantel :zwinker:



    Ganz schlimm fand ich dann dieses Gespräch oder waren es mehrere, zwischen dem Frankfurter Verleger und zig anderen Leute in der Gaststätte, wo ich wirklich meine Probleme hatte zu folgen und mich immer noch frage, was genau da eigentlich besprochen wurde. Davon abgesehen, dass ich irgendwann den Überblick bei diesen ganzen Personen verloren habe, konnte ich auch irgendwann die Aussagen nicht mehr den Leuten zuordnen. Und endgültig verwirrt, war ich dann, als dieser Dichter Eschschloraque auftauscht und auch noch beim Ex-Schwiegervater von Menno übernachtet.


    Zum Glück bin ich nicht die Einzige, die da nicht ganz durchblickte. Ich dachte auch einfach nur "Hö?" und kam mir dabei reichlich blöd vor... Ich eigne mich definitiv nicht für den Följetong. Durch die Prüfung gerasselt...

    //Grösser ist doof//

  • Zum Glück bin ich nicht die Einzige, die da nicht ganz durchblickte. Ich dachte auch einfach nur "Hö?" und kam mir dabei reichlich blöd vor... Ich eigne mich definitiv nicht für den Följetong. Durch die Prüfung gerasselt...


    Das beruhigt mich jetzt auch ungemein. Habe echt schon gezweifelt, ob ich einfach nur zu dämlich bin, diesen Dialogen oder Satzfetzen oder was auch immer das war - zu folgen! Nein, beim Följetong hätte ich eindeutig auch keine Chance... :breitgrins: :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Was mir noch eingefallen ist: Heftig fand ich ja die Erinnerung von Christian an diesen Typen, der ihm und seinem Bruder und auch seinem Cousin beigebracht hat, wie sie richtig gut schauspielern können. Das ist doch irgendwie schon schizophren und ein bisschen kann ich da auch verstehen, dass Christian irgendwie nicht ganz normal wirkt. Einerseits diese großen Reden und andererseits muss er dann doch lernen, sich anzupassen. Da kennt man sich doch irgendwann auch nicht mehr aus... :spinnen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Das beruhigt mich jetzt auch ungemein. Habe echt schon gezweifelt, ob ich einfach nur zu dämlich bin, diesen Dialogen oder Satzfetzen oder was auch immer das war - zu folgen! Nein, beim Följetong hätte ich eindeutig auch keine Chance... :breitgrins: :zwinker:


    Gründen wir doch unseren eigenen Följetong :breitgrins: :zwinker:



    Was mir noch eingefallen ist: Heftig fand ich ja die Erinnerung von Christian an diesen Typen, der ihm und seinem Bruder und auch seinem Cousin beigebracht hat, wie sie richtig gut schauspielern können. Das ist doch irgendwie schon schizophren und ein bisschen kann ich da auch verstehen, dass Christian irgendwie nicht ganz normal wirkt. Einerseits diese großen Reden und andererseits muss er dann doch lernen, sich anzupassen. Da kennt man sich doch irgendwann auch nicht mehr aus... :spinnen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:


    Stimmt, die Szene ist auch deftig. Wie kann ein Kind unter solchen Umständen schon normal aufwachsen? Aber ich kann Richard auch verstehen, dass er seinen Kindern ein solches Training verordnet. Vielleicht wird es ihnen einmal das Leben retten?

    //Grösser ist doof//

  • Huhu,


    ich habe mir heute noch Kapitel 28 und 29 "gegeben" und bin mal wieder total genervt. Was bitte schön, sollten den diese beiden Kapitel schon wieder? Da habe ich leise mal gehofft, dass sich das Buch im Laufe der Zeit besser liest und dann kommen diese ewig-langen Tagebuch-Einträge (oder das sind sie doch, oder?) von Meno und ich bin nur noch genervt. Ich habe heraus gelesen, dass Hr. Tellkamp uns in einem literarischen "Erguss" wohl mitteilen wollte, dass die "Türmer" einfach die Gegenwart ausblenden und sich lieber mit der Vergangenheit beschäftigen - daher das schwelgen in alten Büchern und klassischer Musik. Aber WARUM, konnte er das nicht einfach auf zwei Seiten kurz erklären und muss über 11 Seiten mit allerlei Satzkonstruktionen und ganz tollen Metaphern und Stilmitteln um sich werfen? Ganz ehrlich, dafür hat in meinen Augen einfach niemand einen Preis verdient, es tut mir echt leid! :grmpf:


    Jari: Ich habe schon gesehen, dass du auch bereits tapfer zu Abschnitt 5 gepostet hast! Respekt! Ich bin echt am überlegen, ob ich das Buch nicht abbrechen soll! Mal sehen... Einerseits bin ich schon sehr neugierig auf die weitere Geschichte, aber mittlerweile möchte ich lieber eine einfache Zusammenfassung lesen, als mir weiterhin dieses Gesülze anzutun! :grmpf: :rollen:



    Dann ist da noch diese Sache mit der Anmeldung für ein Auto :entsetzt: Eine Anmeldung, damit man zehn, zwanzig Jahre später eventuell ein Auto erhält? Schon wieder etwas, das ich mir überhaupt nicht vorstellen kann...


    Das fand ich auch wieder ein sehr erschreckendes, aber spannendes Detail: Man muss sich Jahre im Voraus für ein Auto anmelden und kann dann nur hoffen, dass man überhaupt jemals ein bekommt! Wie irre ist das denn? :entsetzt: :vogelzeigen:


    Gründen wir doch unseren eigenen Följetong :breitgrins: :zwinker:


    :geil: Bin dafür! :elch:



    Stimmt, die Szene ist auch deftig. Wie kann ein Kind unter solchen Umständen schon normal aufwachsen? Aber ich kann Richard auch verstehen, dass er seinen Kindern ein solches Training verordnet. Vielleicht wird es ihnen einmal das Leben retten?


    Ja, verstehen kann ich Richard auch voll und ganz. Ich weiß nur nicht, ob das bei Christian alles so richtig ankommt. Ich denke da echt schon viel darüber nach und weiß echt nicht, wie ich in so einem Staat leben könnte. Irgendwie geht das Leben ja weiter und wahrscheinlich, wenn man nicht gerade sehr mutig veranlagt ist, versucht man sich irgendwie einzurichten und das Beste daraus zu machen. Gleichzeitig möchte man aber natürlich nicht, dass die Kinder diesen Schwachsinn leben und glauben... Echt schwierig!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Ich bin echt am überlegen, ob ich das Buch nicht abbrechen soll! Mal sehen... Einerseits bin ich schon sehr neugierig auf die weitere Geschichte, aber mittlerweile möchte ich lieber eine einfache Zusammenfassung lesen, als mir weiterhin dieses Gesülze anzutun! :grmpf: :rollen:


    Das hab ich mir auch schon überlegt, komme aber immer wieder zum Schluss, dass ich es bis hierhin geschafft habe, also schaffe ich es auch noch weiter. Aber, Tammy, lass mich bitte nicht allein damit :sauer: Sich alleine aufzuregen ist weniger lustig als in der Runde :zwinker: Ich gehe davon aus, dass, hätte ich das Buch alleine gelesen, ich schon längst abgebrochen hätte. Naja, eigentlich hätte ich es gar nicht erst angefangen :breitgrins: Aber wir stehen das gemeinsam durch. Hoffentlich...


    Das fand ich auch wieder ein sehr erschreckendes, aber spannendes Detail: Man muss sich Jahre im Voraus für ein Auto anmelden und kann dann nur hoffen, dass man überhaupt jemals ein bekommt! Wie irre ist das denn? :entsetzt: :vogelzeigen:


    Aber es passt perfekt zu diesem seltsam irren System :rollen:


    Ja, verstehen kann ich Richard auch voll und ganz. Ich weiß nur nicht, ob das bei Christian alles so richtig ankommt. Ich denke da echt schon viel darüber nach und weiß echt nicht, wie ich in so einem Staat leben könnte. Irgendwie geht das Leben ja weiter und wahrscheinlich, wenn man nicht gerade sehr mutig veranlagt ist, versucht man sich irgendwie einzurichten und das Beste daraus zu machen. Gleichzeitig möchte man aber natürlich nicht, dass die Kinder diesen Schwachsinn leben und glauben... Echt schwierig!


    Christian ist sowieso irgendwie verdreht :vogelzeigen:
    Die Anpassungsfähigkeit des Menschen ist unglaublich. Menschen können sich unter den seltsamsten Bedingungen einrichten. Diktaturen oder Leben in der Antarktis... Ja, man richtet sich ein und macht das beste draus. So hätte ich es wohl gehandhabt. Wahrscheinlich war das Leben damals wohl eine ständige Gratwanderung zwischen sich anpassen und sich wehren.

    //Grösser ist doof//

  • Das hab ich mir auch schon überlegt, komme aber immer wieder zum Schluss, dass ich es bis hierhin geschafft habe, also schaffe ich es auch noch weiter. Aber, Tammy, lass mich bitte nicht allein damit :sauer: Sich alleine aufzuregen ist weniger lustig als in der Runde :zwinker: Ich gehe davon aus, dass, hätte ich das Buch alleine gelesen, ich schon längst abgebrochen hätte. Naja, eigentlich hätte ich es gar nicht erst angefangen :breitgrins: Aber wir stehen das gemeinsam durch. Hoffentlich...


    Keine Sorge, ich lasse dich nicht alleine! Habe mich weiter gekämpft und werde gleich noch meinen Senf zum nächsten Abschnitt schreiben! Das Buch regt mich zwar tierisch auf, aber ich muss trotzdem wissen, wohin das alles führt! :grmpf: :zwinker:



    Christian ist sowieso irgendwie verdreht :vogelzeigen:
    Die Anpassungsfähigkeit des Menschen ist unglaublich. Menschen können sich unter den seltsamsten Bedingungen einrichten. Diktaturen oder Leben in der Antarktis... Ja, man richtet sich ein und macht das beste draus. So hätte ich es wohl gehandhabt. Wahrscheinlich war das Leben damals wohl eine ständige Gratwanderung zwischen sich anpassen und sich wehren.


    Bei Christian habe ich mir ja mittlerweile so überlegt, dass der wohl mitten in der Pubertät steckt und sich deswegen so dämlich aufführt? Ansonsten habe ich echt keine Erklärung mehr! :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:


    PS: Unser neuer Slogan "Wir schaffen das!" :elch:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Keine Sorge, ich lasse dich nicht alleine! Habe mich weiter gekämpft und werde gleich noch meinen Senf zum nächsten Abschnitt schreiben! Das Buch regt mich zwar tierisch auf, aber ich muss trotzdem wissen, wohin das alles führt! :grmpf: :zwinker:


    Ich will einfach sagen können, dass ich es gelesen habe :breitgrins:


    Bei Christian habe ich mir ja mittlerweile so überlegt, dass der wohl mitten in der Pubertät steckt und sich deswegen so dämlich aufführt? Ansonsten habe ich echt keine Erklärung mehr! :rollen:


    Muss wohl sein. Pubertät in dem System kann ja nicht gut ausgehen :breitgrins:



    PS: Unser neuer Slogan "Wir schaffen das!" :elch:


    Jawoll! :stillgestanden:

    //Grösser ist doof//

  • So, zwei Kapitel habe ich mich auch weiter bewegt. :smile:


    Kapitel 24:
    Das Gespräch zwischen Richard und Weniger fand ich interessant zu lesen. Die beiden sind anscheinend befreundet, vertrauen sich aber trotzdem nicht vollkommen. Was in diesem System ja mehr als verständlich ist. Zum Glück äußert sich Weniger nur sehr vorsichtig zum Thema Ausreise und bringt so Richard nicht in die Verlegenheit, etwas an die Stasi melden zu müssen. Mich würde mal interessieren, was das Regime gegen Dr. Weniger hat. Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass sie auf einmal wieder hinter ihm her sind. Obwohl es natürlich auch sein kann, dass Richard ganz allgemein im Krankenhaus spionieren soll.
    Außerdem hat mir die Pflegeheim-Bewohnerin sehr leid getan, die Richard während seines Rundgangs besucht hat. Sie bekommt im Heim zu wenig zu essen und vor allem zu trinken und wird dann auch noch als geistig verwirrt abgestempelt. Was für ein Leben... :sauer:


    Kapitel 25:
    Das mit den Buchmesse-Mänteln mit den eingenähten Taschen fand ich auch sehr amüsant. Wie generalstabsmäßig die ganze Aktion geplant wird. Und dann machen sie auch noch Pläne, wer ein Buch wann lesen darf. Einerseits ist es traurig, wie die DDR-Bewohner um ihren Lesestoff kämpfen müssen, andererseits hat das Ganze auch komische Elemente, so wie es hier geschildert wird. Tragikomik vom Feinsten...
    Menos Verhältnis zur Familie Londoner verwundert mich auch noch immer. Philipp scheint ja Menos Ex-Schwager zu sein, denn der Schwiegervater hieß ja Jochen, wenn ich mich recht erinnere.
    Beim Gespräch mit den Frankfurter Verlagsvertretern hatte ich dann erhebliche Verständnisprobleme. Eschschloraque ist mir ein totales Rätsel und ich habe auch nicht verstanden, was er mit der Metapher der "Nachtwächter" meinte. Ich traue diesem Mann nicht so ganz.
    Die DDR-Autoren werfen der westdeutschen Literatur anscheinend vor, oberflächlich und nur auf den Kommerz ausgerichtet zu sein.
    Judith Schevola ist mir zwar noch immer nicht vollkommen sympathisch, aber sie ist eine interessante Figur und ich bin gespannt, ob sie noch in Konflikt mit dem Regime kommen wird. So wie ich es verstanden habe, hat der Frankfurter Lektor ja Interesse an ihren Werken.
    Habe ich das richtig verstanden, dass die Familie Londoner jüdisch ist und während des Zweiten Weltkriegs nach England emigriert war und jetzt in der DDR mit unterschwelligem Antisemitismus der Parteielite zu kämpfen hat? So wie ich das mit Philipps Institut verstanden habe, wird dieses ja aus genau dem Grund kurz gehalten.
    Oh mann, kann man das nicht einfach klar ausdrücken, Herr Tellkamp?? Das dauernde Lesen zwischen den Zeilen ist anstrengend! :grmpf:

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen


  • Und endgültig verwirrt, war ich dann, als dieser Dichter Eschschloraque auftauscht und auch noch beim Ex-Schwiegervater von Menno übernachtet. Was hat der denn mit dem Ex-Schwiegervater zu tun? Und was macht Eschschloraque eigentlich? Irgendwie blicke ich da nicht so ganz durch.


    Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit. Zunächst, nach der Behörden-Szene, dachte ich eigentlich, Eschschloraque sei ein Dramatiker und gehöre zu den Zensoren. Aber andererseits scheint er ja auch nicht so einverstanden zu sein mit dem System. Wobei das natürlich auch nur das strategische Verhalten eines Stasi-Spitzels sein kann.
    Philipp hätte ich jetzt eher für Menos Ex-Schwager gehalten, der Schwiegervater hieß ja - glaube ich - Jochen. Aber warum Eschschloraque anscheinend ein freundschaftliches und vertrautes Verhältnis zu Philipp hat, ist mir auch ein Rätsel.

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen


  • Habe ich das richtig verstanden, dass die Familie Londoner jüdisch ist und während des Zweiten Weltkriegs nach England emigriert war und jetzt in der DDR mit unterschwelligem Antisemitismus der Parteielite zu kämpfen hat? So wie ich das mit Philipps Institut verstanden habe, wird dieses ja aus genau dem Grund kurz gehalten.
    Oh mann, kann man das nicht einfach klar ausdrücken, Herr Tellkamp?? Das dauernde Lesen zwischen den Zeilen ist anstrengend! :grmpf:


    Ui, dieses Detail habe ich auch wieder gar nicht mitbekommen! :redface: Klasse, dass du so aufmerksam liest! Ich merke echt, wie mir aufgrund dieses komischen Schreibstils doch sehr viele Sachen gar nicht richtig auffallen! Das ist echt ärgerlich! :grmpf:


    Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit. Zunächst, nach der Behörden-Szene, dachte ich eigentlich, Eschschloraque sei ein Dramatiker und gehöre zu den Zensoren. Aber andererseits scheint er ja auch nicht so einverstanden zu sein mit dem System. Wobei das natürlich auch nur das strategische Verhalten eines Stasi-Spitzels sein kann.
    Philipp hätte ich jetzt eher für Menos Ex-Schwager gehalten, der Schwiegervater hieß ja - glaube ich - Jochen. Aber warum Eschschloraque anscheinend ein freundschaftliches und vertrautes Verhältnis zu Philipp hat, ist mir auch ein Rätsel.


    Ja, bei Eschschloraque vermute ich ja mittlerweile auch fast eher, dass er eigentlich ein Stasi-Angehöriger ist und nur immer einen auf große Klappe macht. Aber so ganz sicher bin ich mir bei ihm nicht! :gruebel:


    Ja, du hast Recht: Philipp ist der Schwager und Jochen der Schwiegervater. Habe ich aber zuerst auch überlesen und einige Kapitel später tauchen dann irgendwie beide Londoner auf und ich war erstmal komplett verwirrt! :spinnen: :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Oh mann, kann man das nicht einfach klar ausdrücken, Herr Tellkamp?? Das dauernde Lesen zwischen den Zeilen ist anstrengend! :grmpf:


    Nein, kann er nicht :breitgrins: Irgendwie scheint mir auch, dass Tellkamp vieles überall anschneidet, dann aber nicht zu Ende führt. Dann beginnt hier wieder eine Geschichte, jemand wirft dort etwas ein, aber ganz klug wird der Leser nie...

    //Grösser ist doof//


  • Nein, kann er nicht :breitgrins: Irgendwie scheint mir auch, dass Tellkamp vieles überall anschneidet, dann aber nicht zu Ende führt. Dann beginnt hier wieder eine Geschichte, jemand wirft dort etwas ein, aber ganz klug wird der Leser nie...


    O ja, das ist eine Eigenheit von Tellkamps Schreibstil, die mir auch zunehmend auf die Nerven geht. Erst macht er die Leser mit Andeutungen neugierig und dann erzählt er die zugehörige Geschichte nicht.


    Ach ja, ich bin auch wieder zwei Kapitel weiter gekommen (dem Gipfel wieder ein Stückchen näher gekommen :zwinker:).


    Kapitel 26:
    Das NVA-Thema fand ich recht interessant. Drei Jahre Wehrdienst ist ja schon enorm lang. Und wenn sie sich geweigert haben, war das natürlich ein gefundenes Fressen fürs Regime. Schwierige Situation für die Männer damals. Christian hat mir ein wenig leid getan, als Reina über seine Pickel herzieht. Da hat sie treffsicher einen wunden Punkt erwischt. Aber ansonsten wird mir Christian immer unsympathischer, mit seiner Lobhudelei auf die DDR, und er ist in seinem Inneren auch noch überzeugt davon, obwohl er sich das nicht eingesteht. Oder ist es umgekehrt, er ist nicht überzeugt und gesteht sich das nicht ein? Nun ja. Seine Verachtung gegenüber Falk interpretiere ich als heimlichen Neid darauf, dass Falk es wagt, offen für seine Meinung einzustehen, auch wenn es ihm wohl große Nachteile für seine Karriere bringt. Vielleicht wäre Christian auch ganz gerne so mutig, ist es aber längst nicht.
    Den Schauspiel-Unterricht - oder besser gesagt: Lügen-Unterricht - fand ich auch heftig. Aber natürlich mehr als verständlich, denn Lügen und Schleimen waren anscheinend in diesem System sehr wichtige Fähigkeiten.


    Kapitel 27:
    In diesem Kapitel hat mir Christian nochmal ein wenig leid getan, weil seine Angebetete Verena doch glatt mit Siegbert ausgeht. Verenas Schwester Sabine erscheint mir auch nicht gerade ein angepasstes Leben zu führen. So ein Punk-Outfit war damals doch sicher nicht besonders gern gesehen...
    Die Beschreibung von Musiklehrer Uhl finde ich interessant, der scheint ja voller Widersprüche zu sein. Und besessen von seiner Musik. Von ihm würde ich gerne mehr lesen. Die "Fee" Hedwig Kolb fand ich auch sehr schön beschrieben, sie erscheint mir jedenfalls recht sympathisch. Und auch nicht so ganz einverstanden mit dem System, ihrer Zustimmung zu Heikes Aufsatz nach zu urteilen. Es sei denn natürlich, sie findet ihn rein aus literarischer Sicht interessant. Aber ich bin geneigt, mehr hineinzuinterpretieren...

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen

    Einmal editiert, zuletzt von Erendis ()


  • Seine Verachtung gegenüber Falk interpretiere ich als heimlichen Neid darauf, dass Falk es wagt, offen für seine Meinung einzustehen, auch wenn es ihm wohl große Nachteile für seine Karriere bringt. Vielleicht wäre Christian auch ganz gerne so mutig, ist es aber längst nicht.


    Das ist ein sehr interessanter Punkt und ich denke, es kann sehr gut sein, dass Christian neidisch ist. Dumm scheint der Junge ja nicht zu sein und angenehm ist das System für ihn ja auch nicht - aber so offen wie Falk ist er nicht. Wahrscheinlich, weil er weiss, dass es unklug ist, den Sozialismus offen zu kritisieren. Aber Falk finde ich cool! :smile:

    //Grösser ist doof//

  • Das ist ein sehr interessanter Punkt und ich denke, es kann sehr gut sein, dass Christian neidisch ist. Dumm scheint der Junge ja nicht zu sein und angenehm ist das System für ihn ja auch nicht - aber so offen wie Falk ist er nicht. Wahrscheinlich, weil er weiss, dass es unklug ist, den Sozialismus offen zu kritisieren. Aber Falk finde ich cool! :smile:


    Oh ja, jetzt wo ihr das schreibt: Ich denke fast auch, dass Christian eigentlich neidisch auf Falk ist, dass der das so tapfer durchzieht. Ich denke, dass Christian gerne auch so stark gewesen wäre, dann aber doch eingebrochen ist. Meiner Meinung nach, meint er nichts von dem, was er da erzählt, wirklich so, sondern steigert sich da nur so in sein Schauspiel rein, dass er sich das fast selber glaubt! :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Oh ja, jetzt wo ihr das schreibt: Ich denke fast auch, dass Christian eigentlich neidisch auf Falk ist, dass der das so tapfer durchzieht. Ich denke, dass Christian gerne auch so stark gewesen wäre, dann aber doch eingebrochen ist. Meiner Meinung nach, meint er nichts von dem, was er da erzählt, wirklich so, sondern steigert sich da nur so in sein Schauspiel rein, dass er sich das fast selber glaubt! :rollen:


    Ich denke auch, dass er sich seine Lügen selbst glaubt. Aus irgendeinem Grund war seine Mutter schliesslich besorgt, dass er den Mund nicht halten kann, also ist er dem System doch nicht so positiv gegenüber eingestellt. Doch hier greift wohl Richards Training, gute Lügen und gute Lügner.

    //Grösser ist doof//

  • So, ich bin mit dem Abschnitt nun auch durch.


    Kapitel 28 und 29 fand ich sehr anstrengend zu lesen. Dieser ständige Wechsel von Menos Tagebucheinträgen und den normalen Erzählpassagen hat mir irgendwie nicht so sehr zugesagt.
    Niklas ist als Arzt total gegensätzlich zu Richard: Niklas lebt im Grunde für die Musik und der Arztberuf ist für ihn nur Broterwerb, während Richard für seinen Beruf lebt.
    In diesen Kapiteln wird außerdem deutlich, wie sehr manche Dresdner die Vorkriegszeit zurücksehnen und dabei verdrängen, dass damals auch nicht alles eitel Sonnenschein war. Viele flüchten vor der Realität des DDR-Systems, mit Hilfe von Kunst, Musik, Filmen und Kulturveranstaltungen. Ein interessanter Einblick in den damaligen Zeitgeist und die Gedankenwelt der Dresdner, besonders der Türmer, also des Bürgertums.


    Überrascht hat mich, dass Meno sich von Judith tatsächlich überreden lässt, auf das Arbogast-Gelände zu schleichen. Was wohl passiert wäre, wenn sie da erwischt worden wären? Aus ökologischen Gesichtspunkten scheint Arbogasts Fabrik jedenfalls nicht gerade mustergültig zu sein.
    Die Passagen in Dresdner Dialekt fand ich dann wieder ganz unterhaltsam.


    Dann hoffe ich mal, dass die nächsten Kapitel wieder etwas angenehmer zu lesen sind.



    Ich denke auch, dass er sich seine Lügen selbst glaubt. Aus irgendeinem Grund war seine Mutter schliesslich besorgt, dass er den Mund nicht halten kann, also ist er dem System doch nicht so positiv gegenüber eingestellt. Doch hier greift wohl Richards Training, gute Lügen und gute Lügner.


    Das kann gut sein, dass bei Christian einfach nur das Schauspieltraining sehr gut funktioniert hat. Er hat ja diese musische Begabung. Möglicherweise hat er die Fähigkeit erworben, sich so gut in seine Rolle hineinzuversetzen, dass er sie letztendlich selber glaubt.

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen