1 - Kapitel 1 bis 4

Es gibt 98 Antworten in diesem Thema, welches 19.322 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von suray.

  • Ich finde Hans ja so was von schnöselig. :breitgrins: Und so in Schichten denkend. Aber ich glaube, dass das ganz normal war für damalige Verhältnisse. Meine Großeltern waren auch so drauf. Und ich mag dieses Dünkeldenken ganz gern lesen. Es wird von Thomas Mann ja auch eher ironisch und dümmlich dargestellt. Und demgegenüber tritt ja dann Settembrini auf - als Gegenpart. Sehr politisch, sehr sarkastisch mit spitzer Zunge. Da wird Hans ja des öfteren mit seinem einfältigen Denken vorgeführt.

    Gruß suray

  • So, nun habe ich auch den Beitrag, welchen ich irrtümlich falsch gepostet hatte, an die richtige Stelle transferiert. :redface:


    Mir gefällt der Roman ausgesprochen gut und ich finde ihn nicht langatmig. Im Gegenteil. Gerade die Stellen, die manche bestimmt als langweilig bezeichnen würden, mag ich, denn sie gehen meist in die Tiefe von Hans' Seele und seiner Vergangenheit. Allerdings merke ich, dass ich an diesen Stellen oft den ein oder anderen Satz noch einmal lesen muss, um auch alles zu erfassen.


    Ich habe da noch eine Frage zum dritten Kapitel:


    Was haltet ihr eigentlich von diesem Settembrini? Ich kann ihn nicht einschätzen. Er macht auf mich den Eindruck eines Schwätzers. Jemand, der sich am liebsten selbst reden hört, aber selten auf das achtet, was andere sagen. Vielleicht irre ich mich aber auch und tue ihm Unrecht.
    Diese Madam Chauchat hat, denke ich, dem guten Hans ein wenig den Kopf verdreht, obwohl ich mir vorstellen kann, dass sie das noch nicht einmal weiß. Ich bin ja gespannt, ob der gute Junge mal etwas lockerer wird und vielleicht ein wenig seine Zeit genießt. Er ist mir ein wenig zu leidend, dafür dass er gesund ist. Ich bin noch geschädigt von Goethes Werther und wenn Hans sich auch so entwickelt, dann fände ich das ganz schlimm. Ein Jammerlappen pro Monat reicht mir. :breitgrins:

  • Ich bin erst bis zur Mitte des zweiten Kapitels gekommen und merke jetzt schon, dass dieses Buch eine große Übung in Durchhaltevermögen für mich wird.


    Mit Manns Stil kann ich überhaupt nichts anfangen, dieser Schwulst, das Überladene, einfach ein "Zuviel" für mich. Bin gespannt, ob ich mich daran noch gewöhnen werde oder ob es mich das gaze Buch über stören wird.


    Neugierig bin ich, wie es dazu kommen wird, dass Hans vom Gast zum Patienten wird. Finde es auch seltsam, dass man einen Patienten in so einem Sanatorium drei Wochen besuchen kann.


    Schmunzeln musste ich bei dem Gespräch mit Dr. Krokowski und noch mehr bei folgender Stelle:


    Zitat

    [Hans:]"Was für ein nettes Zimmer! Hier läßt sich gut und gern ein paar Wochen hausen."
    "Vorgestern ist hier eine Amerikanerin gestorben", sagte Joachim.


    Muss aber ehrlich zugeben, dass ich das Buch nicht mehr weiterlesen würde, würde ich nicht an dieser Leserunde teilnehmen.


    Kiba: in meiner Ausgabe ist das Vorwort leider nicht enthalten, nur der schon von Jari erwähnte kurze "Vorsatz".

  • Mit Manns Stil kann ich überhaupt nichts anfangen, dieser Schwulst, das Überladene, einfach ein "Zuviel" für mich. Bin gespannt, ob ich mich daran noch gewöhnen werde oder ob es mich das ganze Buch über stören wird.


    Genauso ging es mir letzte Woche mit Goethes Werther. Da habe ich es an die Nerven bekommen und habe mich immer damit getröstet, dass das Buch nur so dünn ist. Im Vergleich dazu, ist Hans direkt emotionslos. :zwinker:


  • Genauso ging es mir letzte Woche mit Goethes Werther. Da habe ich es an die Nerven bekommen und habe mich immer damit getröstet, dass das Buch nur so dünn ist. Im Vergleich dazu, ist Hans direkt emotionslos. ;)


    Mein Problem ist nicht Hans (der ist für mich bisher eher blass geblieben), sondern Manns Stil. Goethes Werther finde ich im Gegensatz zum "Zauberberg" klasse. Bin ich jetzt seltsam?*grübel* ;)

  • @Mrs Brandon: Ich habe mich auch schon oft gefragt, ob ich seltsam bin, weil ich Bücher nicht mochte, die alle toll fanden und umgekehrt. Aber Geschmäcker sind verschieden und das ist doch gut so, oder? :smile:

    //Grösser ist doof//

  • Ich stecke im dritten Kapitel.


    Sehr amüsant fand ich den Respekt, die Hochachtung, die Hans der Arbeit entgegenbringt, nur ihm persönlich bekommt sie so schlecht. Sie ermüdet ihn so und hindert am Rauchen. Grins.


    Hans ist schon ein etwas verwöhntes Jüngelchen, aber das gibt sich ja sicherlich bald.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Tina


    Nee, Settembrini erlebe ich gar nicht als Schwätzer. Er ist doch relativ klar in seiner Position. Vielleicht etwas ausholend und langatmig, aber nicht schwatzhaft. Für mich ist eher Hans ein Schwätzer. Der plappert ja gerne mal so drauf los...


    Und das mit Hans' Gesundheitszustand wird noch erklärt. Er hustet tatsächlich Blut. Das ist kein Traum.


    Kiba
    Wieso glaubst du, dass Hans nicht mehr lange ein verwöhntes Jüngelchen bleibt?

    Gruß suray

  • Bin nun bis zum Ende des dritten Kapitels gekommen.


    "Der Zauberberg" wird zwar nie zu meinen Lieblingsbüchern gehören, aber immerhin habe ich mich mittlerweile etwas an Manns Stil gewöhnt.


    Hans erscheint mir nach Kapitel 2.2 (sein "sittliches Befinden) schon viel weniger blass und gerade dieses Unterkapitel zeigt wieder eine herrliche Ironie.


    Lachen musste ich auch über den Sex im Nebenzimmer: Bei Tageslicht. Und nicht zum erstenmal während Hans´ Aufenthalt. Das geht nun wirklich nicht, "Herrgott, Donnerwetter!" :zwinker: Obwohl Hans dann später selbt anzüglich wird: "Gerade für brustkrank sollte man [Marusja] nicht halten."


    Gelernt habe ich auch schon einiges: manche Leute haben Pneumothoraxpfeifen als Hobby und das Wort Stilett bezeichnet nicht nur eine Waffe, sondern auch ein Unterbrustkorsett.


    Zu den Personen:


    Bis auf den Spruch mit dem "süßen Käferchen" mag ich Settembrini sehr.
    Hans hat eine dermaßen seltsame Art, dass er oft schon wieder lustig ist.
    Woran erinnert ihn Madame Chauchat und wird er ihr Kurschatten? Werden Joachim und Marusja zusammenkommen?


    Was ich nicht verstanden habe: warum regt sich Hans so über Frau Stöhr auf, als sie den "blauen Heinrich" erwähnt? Hat das jemand von Euch verstanden? (Denkt er, dass man bei Tisch nicht über "sowas" spricht? Aber er befindet sich doch unter lauter Lungenkranken.)


    Viele der Personennamen sind wunderbar: Frau Generalkonsul Wurmbrandt, Staatsanwalt Paravant und (mein Favorit bisher) Dr. Blumenkohl.


    Wo sich Hans wohl mit Tbc angesteckt hat?


    Und nun gönne ich mir eine "Zauberberg"-Pause bis morgen.



    Jari: danke, das hast Du schön gesagt! :smile:

  • Sodele, habe auch Kapitel 1 geschafft!


    Mir gefällt diese kühle, abstandwahrende und doch humorvolle Art zwischen den Vettern. Es ist ungewollt, doch für mich als Leser sehr komisch. :)


    Sehr schön hat mir diese Art der Beschreibung gefallen, als es darum ging, wie Hans diesen Besuch / Urlaub eigentlich als müßig betrachtete und schnell hinter sich bringen wollte. Kaum am Bahnhof angekommen, sprach er schon von der Rückfahrt.


    Ich hab ja laut losgelacht, als Joachim Hans von der Amerikanerin erzählte, die kurz davor noch in diesem Zimmer gestorben ist, vorallem aber WIE sie gestorben ist. Dieser Galgenhumor ist einfach klasse!


    Interessant, wie Hans sich versucht von der Klinik und den Kranken "da oben" auf dem Berg als anders, quasi gesund, darzustellen. Das Gespräch mit dem Dr. Krokowski erschüttert ihn, wie er denn auf die Idee kommen kann, dass er, Hans, als Patient dort wäre.


    Schön auch von Mann beschrieben, wie Joachim sich "dort oben" als abgeschnitten fühlt. Abgeschnitten vom dem normalen Leben dort unten. Zeit hat oben keine Bedeutung, es ist, als würde man nicht wirklich existieren; er fühlt sich vergessen, so habe ich das Gefühl. Deshalb freut er sich so, als sein Vetter ihn aus dem pulsierenden echten Leben besucht und ihn etwas aufheitert und ablenkt.


    Ich werde das Gefühl nicht los, dass man damals mit über 30 schon als ziemlich alt galt. "Eine Dame über dreißig..." und die Beschreibung von Dr. Krokowksi hinterlassen bei mir das Gefühl, als wären sie sehr alt (und ich auch... ahhhhh)


    Der arme Hans. ;) Dieser Besuch geht ihm dann wohl doch an die Nieren, wie der Traum zeigt. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.


    Bisher habe ich mich gut amüsiert. Mal sehn, ob das die nächsten Seiten auch so bleibt...

    Ein Tag ohne Buch ist kein guter Tag!<br />______________________________<br /> :lesen: &quot;Der Tod und die Diebin&quot; - Swantje Berndt<br /> :lesen: &quot;Elyson&quot; - Thomas Elbel<br /> :lesen: &quot;Der Märchenerzähler&quot; - Antonia Michaelis<br /><br />TAMKA 2/4&nbsp; März 2/3&nbsp; Mai 1/2


  • Ich habe das erste Kapitel gelesen und es ist ja nicht so lange.
    Hans scheint der Meinung zu sein, dass er nur zu Besuch da ist und nicht erkrankt. Ist das nun wirklich so, oder verdrängt er, dass er eine tödliche Krankheit hat. Joachim hat seinen Weg nascheinend gefunden, im Moment mit dieser Erkrankung umzugehen. Sollte Hans nicht krank sein, dann wäre es wahnsinnig, in in ein Sanatorium mit TBC-Kranken zu lassen, von den einige ja wohl schon im offenen Stadium angekommen sind.


    Aufgrund deines Eintrages habe ich nocheinmal ganz von vorne begonnen und komme zu der gleichen Frage: Woher weißt du, dass Hans eine tödliche Krankheit hat und in das Sanatiorium eigentlich als Patient kommt und nicht als Gast?
    Ich lese heraus, dass Joachim sich freut, ihn als Besucher für drei Wochen zu empfangen. Habe ich was überlesen?

    Ein Tag ohne Buch ist kein guter Tag!<br />______________________________<br /> :lesen: &quot;Der Tod und die Diebin&quot; - Swantje Berndt<br /> :lesen: &quot;Elyson&quot; - Thomas Elbel<br /> :lesen: &quot;Der Märchenerzähler&quot; - Antonia Michaelis<br /><br />TAMKA 2/4&nbsp; März 2/3&nbsp; Mai 1/2


  • Schmunzeln musste ich bei dem Gespräch mit Dr. Krokowski und noch mehr bei folgender Stelle:


    Das war der Brüller! Ich hab in der Mittagspause gelesen und musste richtig laut lachen. :breitgrins: Die Stelle finde ich nur allzu gut!

    Ein Tag ohne Buch ist kein guter Tag!<br />______________________________<br /> :lesen: &quot;Der Tod und die Diebin&quot; - Swantje Berndt<br /> :lesen: &quot;Elyson&quot; - Thomas Elbel<br /> :lesen: &quot;Der Märchenerzähler&quot; - Antonia Michaelis<br /><br />TAMKA 2/4&nbsp; März 2/3&nbsp; Mai 1/2

  • Wo sich Hans wohl mit Tbc angesteckt hat?


    Na ja, Tbc ist ja eine Tröpfcheninfektion und somit ist es nicht so schwer sich anzustecken. Damals galt die Erkrankung als eine Seuche, da so viele Menschen daran erkrankten. Von daher gibt es ja unendliche Möglickeiten, bei denen Hans sich angesteckt haben kann.

    Gruß suray

  • Ich durfte unterdessen auch die Bekanntschaft des ominösen Herr Settembrini schliessen, aber bisher ist er mir etwas suspekt. Ausserdem mag ich die ellenlangen Vorträge nicht, die Manns Charaktere oft halten :rollen:

    //Grösser ist doof//

  • Kiba
    Wieso glaubst du, dass Hans nicht mehr lange ein verwöhntes Jüngelchen bleibt?


    Weil er von lauter sehr kranken, teilweise sicher verzweifelten Menschen umgeben ist. Das kann er auf Dauer nicht ignorieren. Und da er ja länger bleibt, wird er auch Bekannte/Freunde sterben sehen.


    Die Ironie, der Sarkasmus, den die Kranken an den Tag legen, hilft ihnen im Alltag. Aber vermutlich kommen immer wieder Phasen, wo nicht mehr gewitzelt wird.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich habe heute erst begonnen zu lesen. Meine Ausgabe hat auch das Vorwort. Und damit bin ich auch gestartet.



    Jedenfalls war das Vorwort (aus dem Jahr 1939) schon interessant, aber auch anstrengend durch reichliche Fremdwörter und lateinische und französische Bemerkungen, für mich unverständlich.


    Das kann ich nur unterschreiben. Dazu noch endlos lange Sätze und Kommas en masse. Nach so einem Satzungetüm hab ich mich dann schon mal gefragt, was er jetzt eigentlich gesagt hat. Das kommt mir dunkel bekannt vor. Na ja, mal sehen. Weiter im Text...

  • Ich habe gestern noch mit der 4. Kapitel angefangen und noch nicht zu Ende gelesen... Bis jetzt finde ich das Buch interessant. Die Sprache finde ich überhaupt nicht gewöhnungsbedürftig (nach Goethe sogar sehr angenehm!).
    Dass er in so kurzer Zeit so viele Todesfälle hatte und vor allem so jung das tat mir sehr Leid.Aber er scheint dennoch ein gutes Leben gehabt zu haben.Was ich bis jetzt nicht verstanden habe ist, ist Hans krank und ignoriert es oder sehe ich die Symptome falsch ?


    Von den anderen Charakteren die ich bis jetzt kennen lernen konnte weiß ich nicht wie ich den Herrn Settembrini einschätzen soll. Er scheint mir leicht eingebildet zu sein....


    Bei Buch beginnt mit ein Vorsatz und die Textgrundlage des Bandes ist die Erstausgabe von 1924.

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

  • Weil er von lauter sehr kranken, teilweise sicher verzweifelten Menschen umgeben ist. Das kann er auf Dauer nicht ignorieren. Und da er ja länger bleibt, wird er auch Bekannte/Freunde sterben sehen.


    Die Ironie, der Sarkasmus, den die Kranken an den Tag legen, hilft ihnen im Alltag. Aber vermutlich kommen immer wieder Phasen, wo nicht mehr gewitzelt wird.


    Ich kann mir auch vorstellen, dass Settimbrini einiges an Hans Ansichten ändern wird. Ich denke nach wie vor, dass dieser (Settimbrini) sich gerne selbst reden hört, aber dennoch gibt es da einiges was er zu sagen hat, das Hans zum nachdenken bringt und noch bringen wird. Ich finde es interessant etwas mehr auch gerade über die Politik und die Lebensgewohnheiten der Menschen in dieser Zeit zu erfahren, wobei wir im Sanatorium allerdings nur einen kleinen Auszug zu sehen bekommen, denn dort gehören sie allesamt eher der gehobenen Gesellschaftsschicht an. Settimbrini aber wird uns wohl mehr vom "einfachen" Mann erzählen.