2 - Kapitel 5

Es gibt 65 Antworten in diesem Thema, welches 14.899 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von suray.

  • So, jetzt habe ich schon einige Kapitel im 5. Kapitel gelesen und nun endlich geht es um die Verliebtheit von Hans! Und dieses Gefühl wird von allen Seiten beleuchtet und betrachtet. Das hat Thomas Mann aber sehr genau beobchtet - wie sich dieses Verliebtsein im Anfangsstadium so anfühlt. Ich konnte vieles gut nachvollziehen. :flirt: Und wie sich Hans zum Affen macht - das hätte ich anfangs gar nicht von ihm erwartet. Jetzt bin ich ja gespannt wie denn nun die Clawdia reagieren wird. Kriegen sie sich?


    Aber wer legt wieder den Finger in die Wunde: Settembrini. Er erhebt sich ja inzwischen zu Hans`Erzieher. Bißchen anstrengend, der Gute. Und seine Monologe sind mir echt zu lang. Aber Hans gibt inzwischen ganz gut contra und denkt auch mal über Settembrinis Worte nach. Das kann ja schon mal nicht schaden. :zwinker:

    Gruß suray

  • Ich habe soeben das Kapitel "Humaniora" gelesen. Sehr köstlich! :breitgrins: Wie Hans es geschickt anstellt sich Hofrat Behrens Bilder anzuschauen. Und wie er dann mit Clawdias Porträt durch die Zimmer tigert. Herrlich! Ich musste immer wieder soo lachen. Und dann sein "Interesse" für den Körper nur um noch länger das Bild betrachten zu können. Der arme Joachim - der sagt gar nix mehr. Ist ihm bestimmt total peinlich mit seinem Vetter. Und dann der letzte Dialog mit Joachim: :breitgrins: Joachim hat echt einen trockenen Humor. :bang:

    Gruß suray

    Einmal editiert, zuletzt von suray ()

  • Ich habe gestern abend noch das Kapitel "Forschungen" gelesen. Sterbenslangweilig. :schnarch: Da habe ich so etliche Seiten überschlagen, da dort quasi nur Fachwissen wiedergegeben wurde. Puh, ne, ich hoffe, so ein langweiliges Kapitel kommt nicht nochmal.

    Gruß suray

  • So, jetzt bin ich mitten im nächsten Kapitel und es weihnachtet sehr! Aber so eine richtige Festtagslaune kommt irgendwie gar nicht auf. Aber ja auch kein Wunder, wenn man da oben ohne seine Lieben Weihnachten verbringen muss. :sauer:


    Und Davos im Schnee wird beschrieben - schöööön! Da könnte ich durchaus auch mal einen Winter verbringen - natürlich gesund mit Skiern! :zwinker:

    Gruß suray

  • Ich habe nun auch Ewigkeitssuppe und plötzliche Klarheit gelesen und immer noch das Gefühl, dass sich Hans gar nicht im Klaren darüber ist, was die Erkrankung für ihn im schlimmsten Fall bedeuten kann. Er ist nun einer von allen und gehört nun richtig dazu, wenn man das so sagen kann. Nach drei Wochen Bettruhe scheint Settimbrini wirklich eine angenehme Abwechslung zu sein, denn Joachim ist nicht wirklich eine Stimmungskanone. Clawdia wurde in diesem Abschnitt gar nicht erwähnt, aber ich denke, dass wird sich wohl bald ändern, wenn er jetzt wieder mobil ist.


  • denn Joachim ist nicht wirklich eine Stimmungskanone.


    :breitgrins: Ja, Joachim ist wirklich sehr zurückhaltend und emotional eher flach. Aber dafür hat er oft einen trockenen Humor! Und durchschaut Hans ja immer sofort.


    Ich lese gerade über die Besuche von Hans und Joachim (der Ärmste, der immer mit muss) bei den Moribunden (interessantes Wort - kannte ich vorher noch gar nicht). Da begehrt Hans ja mal richtig auf. Das finde ich sehr beeindruckend. Aber Hans scheint aufgrund der vielen Toten in seinem Familienkreis ja doch irgendwie mit Tod und Sterben relativ einfach umgehen zu können. Es haut ihn nicht wirklich um. Aber dass diese Besuche aufgrund der Ansteckungsgefahr überhaupt erlaubt sind, wundert mich. Sind das denn alles Erkrankte mit einer geschlossenen Tbc?

    Gruß suray

    Einmal editiert, zuletzt von suray ()


  • und immer noch das Gefühl, dass sich Hans gar nicht im Klaren darüber ist, was die Erkrankung für ihn im schlimmsten Fall bedeuten kann.


    So kommt er mir auch vor. Hätte man nicht entdeckt, wie krank er eigentlich ist, wäre er froh und heiter wieder nach Deutschland zurückgekehrt und hätte sich keine Gedanken um das Blut im Taschentuch gemacht. Ob das ein Teil seines Charakter ist, Verdrängung oder einfach nur Ignoranz?

    //Grösser ist doof//

  • Zu den ersten drei Unterkapiteln:


    Den ersten Satz dieses Leseabschnitts und den Ausdruck "Ewigkeitssuppe" finde ich herrlich. Ebenso "Durchleuchtungslaboratorium".


    Gefreut habe ich mich darüber, dass Settembrini nun wirklich Hans´ "Lehrer" wird. Auch, wenn es Hans später gar nicht gefällt, wie Settembrini auf "Russinnen" anspielt. Ob die beiden sich wohl über das Thema Clawdia streiten werden?


    Fazinierend, wie Settembrini in einem Satz genau das ausdrücken kann, was Hans in vielen Sätzen doch nicht ausdrücken konnte.


    Über die "Rangfolge" der Kranken musste ich lachen; hat mich an ein Babyforum erinnert, in dem ich in meiner Schwangerschaft (kurz) angemeldet war: dort haben sie sich wirklich damit gebrüstet, wer länger in den Wehen lag... :rollen:


    Lustig, wie Hans´ Verliebtheit und seine Eifersucht geschildert werden. Bin schon gespannt, ob er in die Szene im Wartezimmer etwas hineininterpretiert hat oder nicht. (Ich vermute Ersteres, bin mir aber nicht ganz sicher.)


    Im dritten Unterkapitel wird klar, dass sich Hans auf einen längeren Aufenthalt im Sanatorium einstellt. Interessant hierbei:
    Im Berghof empfindet Hans nun "Freiheit". Ausgerechnet da oben, eingesperrt in einer ganz eigenen Welt...


    (Zwischenstand: 312/984 Seiten)

    Einmal editiert, zuletzt von Mrs Brandon ()

  • So kommt er mir auch vor. Hätte man nicht entdeckt, wie krank er eigentlich ist, wäre er froh und heiter wieder nach Deutschland zurückgekehrt und hätte sich keine Gedanken um das Blut im Taschentuch gemacht. Ob das ein Teil seines Charakter ist, Verdrängung oder einfach nur Ignoranz?


    Zumindest, dass er nicht daran denken mag, dass er sterben könnte, kann ich gut nachvollziehen.
    An einer Stelle sagt Hans allerdings, dass er Beerdigungen erbaulich findet. Wenn er den Tod nicht fürchtet, wäre die Verdrängung sinnlos. :gruebel: Aber vielleicht fürchtet er den eigenen Tod ja doch...

  • Zur Ewigkeitssuppe und plötzliche Klarheit:
    Ich finde es irgendwie süß, dass am Anfang Joachim sich schuldig fühlt, dass Hans krank ist was ja quatsch ist.
    Mir gefiel die Unterhaltung zwischen Herr Settembrini und Hans sehr vor allem was Setembrini über den Tod sagte

    Zitat

    ....den Tod zu betrachten, die ist, ihn als die Bestandteil und Zubehör, als heilige Bedingung des Lebens zu begreifen und zu empfinden, ....

    gefiel mir sehr.


    Bei Mein Gott ich sehe dachte ich nur Love is in the air! Ich konnte mir Hans bildlich vorstellen wie er sich gefüllt habe muss als Frau Chauchats ins Wartezimmer kam. Ich habe mich sehr amüsiert :breitgrins:
    Übrigens wie spricht man Chauchats richtig aus ?

  • Ich würde es Schoscha aussprechen.


    @Mrs Brandon


    Ich kann schon nachvollziehen was Hans mit Freiheit meint. Er MUSS nicht zur Arbeit. Er hat keinen anstrengenden Alltag. Er lebt quasi wie ein Privatier. Wird von vorne bis hinten bedient und bekommt ne Menge Aufmerksamkeit. Und alles ist vorhersehbar. Da gibt es keine Unwägbarkeiten, man muss nicht ständig auf neue Menschen eingehen, man muss keine Beziehungen pflegen und er kann in aller Ruhe seine Clawdia anhimmeln. Sein Alltag "unten" wäre doch viel anstrengender. Er ist halt ein bequemer Mann. Außerdem hat er genug Geld. Er braucht sich um seine nahe Zukunft nicht wirklich Sorgen machen.

    Gruß suray

  • Ich komme langsam aber stetig voran. Unterdessen habe ich es bis zum Kapitel geschafft, in welchem Hans nach Hause schreibt.
    Vor allem das Kapitel mit dem Röntgen fand ich unheimlich spannend. Damals ging es noch ein wenig anders zu und her als heute, diesen Einblick war wirklich erhellend. Hans' aufkeimende Gefühle für Frau Chauchats sind auch recht interessant, da es jedoch bereits sehr, sehr viel zu diesem Thema gibt, reisst es mich jetzt nicht sonderlich vom Hocker :zwinker: Mal sehen, wie Herr Mann damit umgeht.

    //Grösser ist doof//


  • Ich würde es Schoscha aussprechen.


    @Mrs Brandon


    Ich kann schon nachvollziehen was Hans mit Freiheit meint. Er MUSS nicht zur Arbeit. Er hat keinen anstrengenden Alltag. Er lebt quasi wie ein Privatier. Wird von vorne bis hinten bedient und bekommt ne Menge Aufmerksamkeit. Und alles ist vorhersehbar. Da gibt es keine Unwägbarkeiten, man muss nicht ständig auf neue Menschen eingehen, man muss keine Beziehungen pflegen und er kann in aller Ruhe seine Clawdia anhimmeln. Sein Alltag "unten" wäre doch viel anstrengender. Er ist halt ein bequemer Mann. Außerdem hat er genug Geld. Er braucht sich um seine nahe Zukunft nicht wirklich Sorgen machen.


    Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt: ich kann auch nachvollziehen, in welchem Sinn Hans von "Freiheit" spricht. Trotzdem finde ich es interessant, dass er sich ausgerechnet in so einer abgeschlossenen Welt frei fühlt.

  • Vor allem das Kapitel mit dem Röntgen fand ich unheimlich spannend. Damals ging es noch ein wenig anders zu und her als heute, diesen Einblick war wirklich erhellend.


    Ja, das Röntgen war echt der Hammer damals. Was die wohl für Schäden davongetragen haben bei den langen Röntgenzeiten.

    Gruß suray

  • Ja, das Röntgen war echt der Hammer damals. Was die wohl für Schäden davongetragen haben bei den langen Röntgenzeiten.


    Damit macht man die Kranken noch kränker, was den Ärzten zugute kommt :zwinker: Nein, damals wusste man es wahrscheinlich einfach noch nicht besser.

    //Grösser ist doof//

  • Damit macht man die Kranken noch kränker, was den Ärzten zugute kommt :zwinker:


    Na ja, das denke ich irgendwie sowieso schon die ganze Zeit. Behrens und Krokowski scheinen irgendwie die Patienten so als Experimentier- und Untersuchungs"ware" zu sehen. Sie sind mir beide sehr suspekt.

    Gruß suray

  • Stimmt. Die sind wirklich nicht ganz sauber. Krokowski ist mir seit seinem seltsamen Vortrag ziemlich suspekt. Was ich von Behrens halten soll, weiss ich noch nicht.

    //Grösser ist doof//

  • Unterkapitel vier und fünf:


    Wie poetisch man doch das Wetter beschreiben kann: "Himmelsherrlichkeit", "blauende Reinheit".


    Krokowskis seltsamer Einschätzung von Liebe zum Trotz ("Produkt löslicher Gfte"???) gibt sich Hans dem Verliebtsein hin; herzallerliebst wird das erzählt und Hans in seinem "Liebesrausch" hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. (Z.B. wie er sich über Settembrinis Dünkel Clawdia gegenüber ärgert - Hans selbst ist Dünkel ja völlig fremd! :zwinker: ) Auch hier wieder herrliche Worte: Hans als "kollosal Beschwipster und Hochilluminierter".


    Dass Hans freudig verkündet: "Merkurius stieg wieder!", passt zwar genau zum Sanatorium, irritierend finde ich es trotzdem.


    Settembrinis Sarkasmus finde ich weiterhin wunderbar: Ein Altar für Pallas Athene - "im Sinne der Abwehr". - "Er ist zwar ein Esel, aber er versteht wenigstens Latein." :breitgrins:


    Auch sein "Carpe diem!" finde ich gut, aber:


    Clawdia stellt er als Personifikation des "Ostens" hin - was hätte er wohl dazu gesagt, hätte sich Hans in eine "Westlerin" verliebt? Und die Idee, dass eine "verdorbene" Frau einen guten Mann vom rechten Weg abbringt, als hätte der Mann keinen eigenen Willen...nun ja...


    Über Settembrinis Unterscheidung in (gute) Lust und (böse) Wollust muss ich noch einmal nachdenken.


    Joachim tut mir fast schon etwas Leid: mittlerweile ist es für (fast) alle PatientInnen offensichtlich, was Hans fühlt, und sein armer Vetter ist dadurch doch recht oft recht peinlich berührt. :zwinker:


    Der Erzähler schafft es in diesem Buch öfters, den Begriff der Langweile mit rhetorischen Tricks in Kurzweile zu verwandeln. Überhaupt finde ich den Aspekt der Zeit im "Zauberberg" sehr interessant.

    Einmal editiert, zuletzt von Mrs Brandon ()

  • Ich habe die Ewigkeitssuppe gelesen und finde es heftig, wie Hans das Zeitgefühl verliert. Jetzt ist es vermutlich Mitte September...


    Was die Routinebehandlungen betrifft - das ist irgendwie so minimal, kommt mir lächerlich wenig vor. Ob man einfach nicht wusste, wie man diesen Kranken helfen kann? Und deshalb pauschal Ruhe und Fiebermessen befahl?

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.