Aileen P. Roberts: Das Land jenseits der Zeit - Elvancor 01

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    Goldmann
    ISBN-13: 978-3442478767
    ISBN-10: 3442478766
    Fantasy
    Ausgabe 03/2013
    Serie: Elvancor (Band 01)
    Taschenbuch, 448 Seiten


    Verlagsseite
    Autorenseite


    Hinter dem Pseudonym Aileen P. Roberts steckt die in Süddeutschland lebende Claudia Lössl. Die kam durch ihren Mann zum Schreiben. Teilweise erscheinen ihre Bücher im Selbstverlag. Goldmann veröffentlichte 2009 ihren Fantasy-Zyklus Thondras Kinder. Mit der Weltennebel-Trilogie legte die Autorin nach. Gerade liegt ihr Roman Elvancor vor mir, der ebenfalls von Goldmann auf den Buchmarkt gebracht wurde.


    In Elvancor - Das Land jenseits der Zeit geht es um die 18jährige Lena, deren Start ins Erwachsenenleben etwas anders verläuft als geplant. Eigentlich wollte sie ja reisen und raus aus der öden Provinz. Dank ihrer eigenen Dummheit und der ihres Exfreundes muss sie jedoch Sozialstunden in einem Altenheim ableisten und hat mehr oder weniger Hausarrest. Bei ihren Sozialstunden lernt sie eine alte Frau kennen. Eigentlich denkt Lena, dass die alte Frau etwas wirr im Kopf sein muss und die fantastischen, zu magisch anmuteten Bildern passenden mystischen Geschichten frei erfunden sind. Doch nach deren Tod ergeben sich Umstände, die Lenas Welt ins Wanken bringen. Zusammen mit Ragnar, dem Enkel der alten Frau Winter, macht sie sich auf eine Schatzsuche mit unbekanntem Ausgang.


    Abgeschlossen ist die Geschichte nach 448 Seiten nicht. Es gibt einen zweiten Teil, mit dem Titel Das Reich der Schatten. Dieser soll im August 2013 erscheinen. Wer frühere Bücher der Autorin kennt, weiß, dass mit Sicherheit einige Fragen aufgeworfen und im ersten Teil nicht erschöpfend beantwortet werden. Die Bücher sollten also in der Reihenfolge ihrer Erscheinung gelesen werden.


    Die Inhaltsangabe las sich sehr interessant für mich. Und da ich Geschichten mag, in denen Drachen, magische Portale oder die Suche nach mystischen Gegenständen vorkommen, stürzte ich mich so schnell als möglich nach Erhalt auf das Buch. Es geht (wie in vielen anderen Fantasyromanen auch) darum, dass die reale und eine mystische Welt aufeinandertreffen. Dass Wesen von der einen zur anderen Welt wechseln können, was nicht immer gut ist. Und grundsätzlich um das Thema Hoffnung.


    Gleich vorab: Obwohl sehr gut erklärt wird, was es mit Elvancor - Das Land jenseits der Zeit sich hat, führte mich dieser Titel völlig in die Irre. Ich ging davon aus, dass ich als LeserIn an der Seite von Ragnar und Lena einen Großteil des Buches in Elvancor verbringe. Doch dem war nicht so. Auch die Suche nach dem mystischen Schatz, auf die die verstorbene Frau Winter Lena und Ragnar gemeinsam ansetzt, gestaltet sich eher nebenbei und etwas langwierig. Erst gegen Ende des Buches nimmt der Roman deutlich an Fahrt auf, in dem, nebenbei erwähnt, die Pferdeliebe der Autorin deutlich zu spüren ist.


    Überhaupt kamen mir die fantastischen Elemente und damit im Grunde die Spannung etwas zu kurz. Ein paar Schattenwesen, die erst relativ spät klar auszumachen sind, ein paar Geister, ein magisches Amulett. Hinzu kommt, dass ich mich mit Lena nicht anfreunden konnte. Die kam mir das ganze Buch hindurch zickig und mürrisch vor, konnte wenig Sympathiepunkte sammeln. Ihr beständiges Wanken zwischen einem Arbeitskollegen und Ragnar, und überhaupt ihr ganzes Verhalten, erscheint sehr unreif und oberflächlich. Magische Momente, die sie ja durchaus erlebt, akzeptiert sie ohne Fragen. Dann jedoch stellt sie Dinge infrage, die bei mir für hochgezogene Augenbrauen sorgten. Wenn ich wie sie bewusst erleben würde, dass sich vor meinen Augen, in meinen Händen, Teile eines Amuletts fest zusammenfügen, würde ich zumindest nicht mehr infrage stellen, dass es grundsätzlich Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die eigentlich nicht sein können.


    Doch es gab auch sympathische Figuren. Allen voran Frau Winter. Auch deren geheimnisvollen Geliebten aus Elvancor oder Lenas Oma fand ich ganz nett. Und obwohl Ragnar mir in großen Teilen zu distanziert vorkam, gehört er doch eher zu denen, die mir positiv auffielen. Alle zusammen stehen jedoch eher im Hintergrund, obwohl sie im Grunde genommen Schlüsselfiguren zu sein scheinen. Und grundsätzlich ist es ja auch so, dass man nicht Romancharaktere nicht zwingend mögen muss. Tatsächlich sind Roberts Figuren sehr realitätsnah beschrieben. Teils zu oberflächlich skizziert wirken sie dennoch echt. Genau wie die Handlungsorte, die man sich gut vorstellen kann.


    Das Geschehen insgesamt spielt auf mehreren Handlungs- und Zeitebenen. Mal geht es in die Vergangenheit von Frau Winter oder die ihres Geliebten. Dann wieder erfährt man etwas über aktuell in der realen Welt agierende Schattenwesen. Dann wieder etwas über Lenas Vergangenheit und jetziges Erleben. Dabei verwebt Roberts in gewohnter Manier die Handlungsfäden zu einer dichten Atmosphäre, die mich wieder einmal dazu gebracht hat, das Buch nicht wegzulegen und später weiterzulesen.


    Fazit: 3ratten
    Obwohl sich die Geschichte rein vom Tempo her bis fast zum Schluss gänzlich unaufgeregt entwickelt und die eine oder andere Länge beinhaltet, wollte ich wissen, wie es weitergeht. Trotzdem ich nicht wirklich mit den Figuren mitlitt oder -fieberte, waren sie mir nicht völlig egal. Und obschon ich nicht wirklich tief in das Geschehen eintauchen konnte, steckte ich doch definitiv darin fest. Der Auftaktroman lässt mich offen gestanden mit einem sehr zwiespältigen Gefühl zurück. Doch da ich andere Romane der Autorin kenne und die Geschichte eindeutig Entwicklungspotenzial hat, werde ich mir auf alle Fälle auch den zweiten Band des Fantasyzweiteilers holen. Für Elvancor - Das Land jenseits der Zeit möchte ich drei von fünf Punkten vergeben.


    Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

    Man sagt, dass die Welt ohne Fantasie ein trostloser Ort wäre.<br />Doch was wäre die Fantasie ohne Worte? Sie sind die Flügel, auf denen Fantasien in die ganze Welt gelangen können.

  • Und wer jetzt Lust auf das Buch bekommen hat: ab dem 17. Mai lesen wir es gemeinsam mit Aileen auf leserunden.de:winken:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Meine Meinung:


    Durch einen schwerwiegenden Fehler wird die junge, gerade volljährige Lena dazu verdonnert, Sozialstunden in einem Seniorenheim zu machen. Doch dies wird ihr Leben vollständig verändern, denn es gibt noch mehr als das Hier und Jetzt.


    Ich schließe mich denjenigen an, die ursprünglich gedacht haben, dass die Geschichte in Elvancor, dem "magischen Land jenseits der Zeit", spielen würde. Dass man aber erst zum Schluss einen Blick nach Elvancor werfen kann, war für mich persönlich nicht schlimm. Dieser erste Band macht den Leser mit den Charakteren bekannt. Die Hauptprotagonisten Lena und Ragnar sind sympathisch, auf wenn nicht gleich von Anfang an.


    Lena entwickelt sich von einem "Mädchen" in eine junge Erwachsene. Sie reift an ihren Aufgaben und Begegnungen. Das zu verfolgen war sehr angenehm. Ihr ursprünglich einfacher Charakter hat dadurch Tiefe erfahren.


    Ragnar ist der Typ "geheimnisvoll". Ruppig, unhöflich und Abstand wahrend ist er nicht gleich jedermanns Liebling. Aber auch er hat eine zweite Seite, ein weiche, romanitsche und ausgesprochen fürsorgliche, mit der er mich als Leser für sich einnehmen konnte.


    Mit Lena und Ragnar auf abenteuerlicher Schatzsuche durch die Fränkische Schweiz, auf den Spuren keltischer Kultstätten zu gehen, haben Lust gemacht, diese bald mal zu besuchen und die "Route" nachzulaufen. Aileen P. Roberts hat die fantastischen Elemente sehr schön in die Gegenwart eingefügt, sodass ich mich nun angenehm auf Elvancor vorbereitet fühle. Auch viele der Nebenfiguren kann jederman in seiner Umgebung wiederfinden. Diese Charaktervielfalt, und durchaus realistisch dargestellt, hat mir in der Geschichte sehr gut gefallen.


    Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil, der im August 2013 erscheinen wird. Elvancor, ich komme! Und vielleicht mache ich in der Zwischenzeit noch einen kleinen Reitkurs...


    Fazit: Ein interessantes und spannendes Buch für junge Erwachsene und solche, die jung geblieben sind und noch träumen können.



    4ratten+ :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ein Tag ohne Buch ist kein guter Tag!<br />______________________________<br /> :lesen: &quot;Der Tod und die Diebin&quot; - Swantje Berndt<br /> :lesen: &quot;Elyson&quot; - Thomas Elbel<br /> :lesen: &quot;Der Märchenerzähler&quot; - Antonia Michaelis<br /><br />TAMKA 2/4&nbsp; März 2/3&nbsp; Mai 1/2

  • Lena ist 18 Jahre alt und hat gerade ihr Abitur gemacht. Eigentlich wollte sie die Ferien nutzen, um ein bisschen zu reisen, doch das kam ganz anders. Weil sie und ihr Freund Kevin das Auto von Lenas Eltern zu Schrott gefahren haben, wird sie zu Sozialstunden im Seniorenheim verpflichtet. Und aus ist der Traum vom Reisen. Zunächst versieht sie ihren Dienst eher mürrisch, nur die beiden alten Damen Frau Winter und Frau Meister, und natürlich der Pfleger Timo, lassen sie die Zeit im Seniorenheim überstehen. Frau Winter erzählt ihr fantastische Geschichten über einen Liebhaber der in einem anderen und ziemlich fantastischen Land lebt, die Lena natürlich als Spinnerei abtut, die aber trotzdem ganz witzig anzuhören sind. Im Seniorenheim lernt sie auch Ragnar kennen, den Enkel von Frau Winter. Ragnar ist ein seltsamer Typ, doch ein Brief an Lena nach dem Tod von Frau Winter, führt die beiden mehr und mehr zusammen.


    Lena las Hauptcharaktere der Geschichte, hat mir gut gefallen. Zunächst noch der mürrische Teenager, macht sie im Laufe der Geschichte eine ziemliche Veränderung durch. Ihr Dienst im Seniorenheim und auch ihr Kontakt zum Naturverbundenen Ragnar, verhelfen ihr schnell dazu, erwachsener zu werden. Plötzlich kommen ihr ihre alten Freunde nur noch albern und kindisch vor. Klar, manchmal hätte ich Lena ein bisschen schütteln können, aber das hat zur Geschichte gepasst.


    Und auch bei Ragnar weiß man zu Anfang nicht, was man von ihm halten soll. Manchmal kommt er ziemlich unsympathisch rüber und dann wieder, im Umgang mit den Pferden z.B., spürt man, das er ein besonderer Mensch ist. Seine Großmutter bittet ihn zusammen mit Lena nach einem geheimnisvollen Schatz zu suchen. Und so verbringen Ragnar und Lena viel Zeit miteinander.


    Aber nicht nur diese beiden Hauptcharakteren der Geschichte haben mir gefallen. Auch die anderen beteiligten Personen waren liebevoll und sehr unterschiedlich dargestellt. Lenas Eltern, zwei mürrische Personen, die nur darauf bedacht sind was die anderen denken. Lenas Oma, eine zur Hippiezeit groß gewordene und total witzige Person. Immer wieder steht sie Lena zur Seite und unterstützt sie, oft auch gegen den Willen ihrer Eltern. Frau Käppler, der Hausdrachen im Seniorenheim. Ab und an kriegt sie aber ihr Fett weg, denn nicht alle Bewohner des Seniorenheims sind senil. Timo, der Pfleger im Heim, in den nicht nur Lena verliebt ist.


    Obwohl es sich um eine fantastische Geschichte handelt, spielt sie in diesem ersten Teil doch fast nur in unserer Zeit. Sie bereitet uns auf die Welt und die Bewohner von Elvancor vor. Ich bin nun sehr gespannt, wie es in Elvancor weiter gehen wird. Denn dahin führt die Geschichte uns. Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich kann sagen, der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut. Die Geschichte hat sich leicht und flüssig lesen lassen und fesselt dennoch. Die Spannungskurve steigt nach und nach an. Die Personen waren mit Sorgfalt und sehr verschieden dargestellt. Also nicht nur die Fortsetzung ist für mich interessant, auch die anderen Geschichten der Autorin werde ich mir ansehen.

  • Nach einem Autounfall muss die 18jährige Lena Sozialstunden im Altersheim ableisten. Auch wenn sie zuerst nicht begeistert von diesem ungewollten Ferienjob ist, freundet sie sich doch nach und nach mit einigen der Insassen an, so zum Beispiel mit Frau Winter, die ihr Geschichten aus einem phantastischen Land namens Elvancor erzählt, in das sie als junge Frau gereist sein und wo sie ihre große Liebe, den Krieger Maredd, getroffen haben will. Natürlich tut Lena diese Geschichten zuerst als Phantastereien einer alten Frau ab, dennoch hört sie ihr gerne zu. Nach ihrem Tod bekommt Lena einen Brief von Frau Winter, in dem diese sie gemeinsam mit ihrem Enkelsohn Ragnar auf eine Schatzsuche schickt. Obwohl Lena eigentlich nicht an die Geschichten glaubt, keine große Naturfreundin ist und Ragnar anfangs nicht sonderlich sympathisch findet, reizt sie die Aussicht auf einen wertvollen Schatz dann doch und die beiden fangen an, die Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen. Insbesondere, wer die Fränkische Schweiz etwas näher kennt, wird hier sicherlich einige Orte wiedererkennen, man kann sich die Handlungsorte aber anhand der Beschreibungen auch gut vorstellen.


    Wer in diesem Buch eine Geschichte aus einer anderen Welt erwartet, muss sich bis zum zweiten Band gedulden. Hier weckt der Klappentext vielleicht falsche Erwartungen. In diesem ersten Teil von Elvancor wird der Handlung und den Protagonisten erst einmal sehr viel Raum gegeben, sich zu entwickeln. Phantastische Elemente spielen immer wieder mal ein bisschen in die Handlung hinein, das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Hauptfigur Lena. Und die fand ich wirklich sehr gelungen dargestellt, auch wenn ich manche ihrer Handlungen, gerade am Anfang, nicht so recht nachvollziehen konnte, z.B. die Sache mit ihrem Exfreund. Durch Ragnar entdeckt sie ihre Liebe zur Natur, hinterfragt vieles, was für sie und ihre Freunde bisher selbstverständlich und lebensnotwendig war und ändert sich nach und nach von einem netten, aber eher oberflächlichen Mädchen zu einer sehr sympathischen jungen Frau. Sehr gut gefallen haben mir auch die Nebenfiguren, wie Lenas ziemlich coole Oma Gisela, deren Auftritte immer wieder für ein Schmunzeln sorgten.


    Ich persönlich hatte mehr "Elvancor" erwartet, hatte aber dennoch viel Spaß an der Lektüre und bin nun ziemlich neugierig auf den zweiten Teil, der im August erscheinen soll.


    4ratten

    LG, Dani


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  • Die 18-jährige Lena muß zur Strafe, daß sie das Auto ihres Vaters nach einer Party zu Schrott gefahren hat, Sozialstunden im Seniorenheim ableisten. Dort lernt sie die alte Frau Winter kennen, die ihr Geschichten über das fantastische Land Elvancor und von einem geheimen Schatz erzählt. Lena ist fasziniert von den Erzählungen, glaubt aber verständlicherweise nicht daran.
    Als Frau Winter stirbt und ihr einen Brief hinterläßt, kommen ihr doch Zweifel und zusammen mit Ragnar, Frau Winters Enkel macht sie sich auf die Suche nach dem Schatz. Allerdings scheint Ragnar von dunklen Geheimnissen umgeben zu sein.


    Dieses Buch ist der erste Teil einer Dilogie um das fantastische Land Elvancor. Man muß dazu sagen, daß Elvancor im ersten Teil keine große Rolle spielt, was meinen Lesespaß aber nicht geschmälert hat. Im Gegenteil: das Buch hat mich wunderbar unterhalten und die Handlung bereitet perfekt auf Elvancor und den zweiten Band vor, der im August erscheinen wird.


    Wie ich es von den Aileens Büchern gewohnt bin, ist auch „Das Land jenseits der Zeit“ flüssig geschrieben, daß man es am liebsten nicht mehr auf die Seite legen möchte. Nicht nur steigt die Spannung im Laufe des Buches an, es wird auch immer unheimlicher. Das Ende des Buches ist sehr gut gelungen und vergrößert die Vorfreude auf Band 2 – zumal noch ein paar Fragen offen sind, auf deren Antworten ich sehr gespannt bin.


    Die Handlung spielt in der Fränkischen Schweiz, ein Landstrich, den ich bisher persönlich nicht kenne, mir aber nun durch das Buch näher gebracht wurde. Leider fehlt eine Karte mit den wichtigsten Handlungsorte, die eine Orientierung leichter gemacht hätte.


    Die Personen sind sehr schön dargestellt, die ein oder andere Peson entspricht zwar durchaus gängigen Klischees, was mir aber öfters ein Schmunzeln entlockt hat. Besonders gut gefällt mir Lena, die anfangs etwas kindlich-naiv erscheint und die ohne ihr Smartphone nicht leben kann.
    Daher fand ich ihre weitere Entwicklung in dem Buch umso gelungener; diese war für mich überzeugend und nachvollziebar.


    Meine zweite Lieblingsfigur ist Ragnar, der mir als Leser über lange Strecken einige Rätsel aufgegeben hat. Bei ein paar Spekulationen, die seine Person angehen, lag ich nicht so ganz falsch, aber bei einem Punkt hat die Autorin mich total überrascht.


    Sehr gut gefallen haben mir die Reitszenen, die ich, obwohl ich Nichtreiter bin, sehr gut nachempfinden und geniessen konnte.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße

    Karin

  • INHALT
    Große Pläne hatte die 18-jährige Lena für die Zeit nach dem Abitur und wollte eigentlich etwas von der Welt sehen fern ab ihres fränkischen Provinznests. Nach einem Unfall mit dem Wagen ihres Vaters nach einer Party muss sie stattdessen Sozialstunden im Altenheim ableisten, um für den entstandenen Schaden aufzukommen. Dort lernt sie die ältere Malerin Frau Winter kennen, die ihr von einem mystischen Land jenseits der Zeit, einem geheimnisvollen Schatz und ihrer großen Liebe Maredd erzählt. Aufmerksam lauscht Lena den fesselnden Erzählungen der alten Dame, auch wenn sie diese als fantasievolle Hirngespinste abtut und nicht ernst nimmt. Nach dem Tod der Seniorin erhält Lena einen merkwürdigen Brief, in dem sie Lena bittet, sich gemeinsam mit ihrem etwas sonderbaren Enkel Ragnar, den sie bislang nur flüchtig aus dem Altenheim kennt, auf die Suche nach einem wertvollen Schatz zu begeben. Hinweise auf die Fundorte hat Frau Winter angeblich auf ihren Gemälden aus der näheren Umgebung hinterlassen. So begeben sich die beiden auf eine abenteuerliche Suche und kommen sich dabei langsam immer näher. . .


    MEINE MEINUNG
    "Elvancor – Das Land jenseits der Zeit" ist der spannende Auftakt eines Fantasy-Zweiteilers von Aileen P. Roberts.
    Die sehr schön ausgearbeitete Protagonistin Lena war mir mit ihrer liebenswürdigen, offenen und lebendigen Art schnell sympathisch. Sehr gut kann man sich in ihr selbstverschuldetes Dilemma hineinversetzen und hat Mitleid mit ihr. Sehr einfühlsam wird beschrieben, wie die etwas oberflächlich und naiv wirkende Lena im Laufe der Ereignisse deutlich reifer und verantwortungsbewusster wird und sich traut, auch eigene Entscheidungen zu treffen. Manchmal habe ich allerdings gehofft, dass sie etwas mehr gegen ihre konservativen Eltern opponieren würde.
    Auch der sehr naturverbundene Ragnar ist ein interessanter, vielschichtiger Charakter, der zunächst als sehr reserviert und geheimnisvoll geschildert wird. Lena findet ihn anfangs nicht sehr sympathisch und ärgert sich oft über sein abweisendes, launisches Verhalten. Später lernen wir neben seinem äußerst einfühlsamen Wesen immer neue faszinierende Facetten seines Charakters kennen.
    Während mir Lenas Eltern doch etwas zu eindimensional und spießig geraten sind, ist Lenas absolut unkonventionelle Hippi-Oma Gisela ein wahrer Lichtblick und neben den beiden Protagonisten eine meiner Lieblingsfiguren, die mit viel Liebe zum Detail gezeichnet ist.
    Sehr behutsam und unaufgeregt entwickelt sich die Geschichte mit der gemeinsamen Schatzsuche an mystischen, keltischen Kultstätten, Episoden aus Lenas Arbeitsalltag im Altenheim und vielen stimmungsvollen Schilderungen von gemeinsamen Austritten durch die Gegend. Sehr gefühlvoll und glaubwürdig schildert die Autorin die schrittweise Annäherung der beiden Protagonisten während ihrer ereignisreichen Unternehmungen, aus der sich schließlich eine enge freundschaftliche Beziehung zwischen dem attraktiven Ragnar und Lena entwickelt. Man ahnt bereits, dass sich hier eine zarte Liebesgeschichte anbahnt.
    Der größte Teil der Handlung ist in diesem Band noch in der realen Welt angesiedelt, genauer gesagt in der von Kelten-Sagen umwobenen Fränkischen Schweiz. Die Beschreibung der Landschaft und der verschiedenen Schauplätz finde ich sehr gelungen.
    Erst allmählich merkt man, dass mysteriöse Wesen aus einer fantastischen Welt fast unmerklich Einzug in unsere reale Welt gehalten haben. Sehr geschickt wird diese mystische, fantastische Komponente aus einer anderen Perspektive beschrieben. Sie verbreitet eine zunehmend unheilvolle, bedrohliche Atmosphäre bis sie schließlich auch das Leben unserer Hauptfiguren beeinflusst.
    Zum Ende des Romans überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, die fantastischen Elemente bestimmen immer häufiger die Handlung und wir dürfen am Ende einen kurzen, neugierigen Blick in jenes verheißungsvolle Land jenseits der Zeit werfen.
    So können wir uns schon voller Spannung auf die Fortsetzung von Elvancor mit dem Titel „Das Reich der Schatten“ freuen, die bereits im August 2013 erscheinen wird.


    FAZIT
    Ein gelungener und unterhaltsamer Auftakt des Fantasy-Zweiteilers, der schon sehr neugierig auf die Fortsetzung macht!


    4ratten

  • Elvancor 1 - warten auf das Wunderland


    Dieser erste Band stellt uns die Protagonisten vor und macht durch mehr oder weniger geheimnisvolle Szenen neugierig auf Elvancor. Das Erbe einer besonderen Frau führt zur Schatzsuche, deren Ziel die Möglichkeit sein wird nach Elvancor zu kommen.Die Autorin führt uns zunächst in ein Dorf in der Fränkischen Schweitz und damit in den totalen Kontrast zu dem erwarteten Wunderland.
    Die weibliche Hauptperson - Lena - ist mir von Anfang an sympathisch gewesen.
    Sie ist emotional, konsequent und warmherzig, auch wenn ihr das zu Beginn des Buches noch nicht bewußt ist. selbstbewußt erträgt sie die Strafe für die Schuld ihres Freundes, den sie aus Liebe gedeckt hat, obwohl sie nun weiß, dass er es nicht wert ist. Bei den Sozialstunden, die sie deshalb im Seniorenheim ableistet rifft sie Frau Winter, eine nette alte Dame, die Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählt. Geschichten, die unglaubwürdig klingen, wie aus der Verwirrtheit des Alters. Während Lena zu Beginn nur zuhört, um der alten Frau eine Freude zu machen, werden die Geschichten immer interessanter für sie. Im Seniorenheim trifft Lena auch auf Ragnar, den Enkelsohn der Frau Winter. Dieser ist in Island aufgewachsen und so ganz anders als die Menschen in Lenas Umfeld. Durch ihn vermittelt bekommt Lena eine neue Sicht auf die Natur ihrer Gegend und beginnt sich mit dem Sagen und Mythenschatz der Fränkischen Schweiz zu beschäftigen.


    Auf mich machte das Buch von Beginn an den Eindruck eines Jugendbuches. Lena wirkt auf mich wie ein Teenager und die handelnden Personen des Buches sind ziemlich eindimensional dargestellt. Dies mag es in der Realität duchaus geben, führt aber dazu, dass die Handlungen sehr vorhersehbar sind. Wer eine klare Trennung von Gut und Böse mag und möchte, dass die Geschichte den erwarteten Verlauf nimmt, also keine Überraschungen mag, für den ist dieses Buch genau richtig. Es liest sich flüsig und enthält trotz der genannten Klarheit, wenig Klischees. Es ist lebendig und die in die Handlung integrierte Beschreibung der Fränkischen Schweiz weckt duraus Lust, sich die Schauplätze der Handlung selbst anzusehen und sich mit den dazugehörigen Legenden zu beschäftigen.Die Vielfalt der Personen und Schauplätze malt auf angenehme Weise Bilder der verschiedenen Lebensbereiche in denen Lena agiert. Es gibt spießige Eltern und eine jung gebliebene Hippie-Oma, böse und gute Jungs, eine anstrengende Chefin und nette Kolleginnen, liebenswürdige Senioren und lustige Eisoden. Die Autoin verteilt durchaus auch Seitenhiebe an den Personalmangel und den teilweise daraus resultierenden lieblosen Umgang mit den Senioren, sowie an die Techinkabhängigkeit unserer Gesellschaft, die uns an Stellen hilflos macht,die eigentlich kein Problem sind (So ist man nicht wirklich ans Haus gekettet,wenn man kein Auto hat. (Man kann wirklich laufen, auch durch den Wald!)
    Ohne Zeigefinger und überkonstruierte Situationen läßt die Autorin den Leser miterleben, wie sich Lena durch die Übernahme von Verantwotung und das Einlassen auf die Natur von ihrer eigenen Oberflächlichkeit und der ihrer Altersgenossen zu sich selbst entwickelt. Ganz einfühlsam und unaufdringlich wächst eine Liebesbeziehung, die auch wieder mit ganz wenig Klischee auskommt und für mich fast wie ein Symbol für die Liebe zur Natur selbst wirkt. Genutzt werden dazu Reitszenen, die mich echt neidisch gemacht haben, weil ich leider nicht reiten kann.
    In diesem ersten Band scheint es genau darum zu gehen, Lena von der Existenz Elvancors zu überzeugen und aus der naturfernen, technischen Gesellschaft abzuholen, sie vorzubereiten auf das, was sie und den Leser dort erwartet.
    Am Ende des Buches erhascht der Leser einen kurzen Blick auf Elvancor. Ein Land, das paradiesisch anmutet mit einer sonderbaren Form von Naturwesen und real agierenden Naturgewalten.
    Ich freue mich genauso wie Lena auf die Erkundung dieses Landes und seiner Geheimnisse, auch wenn das Mädchen (oder die junge Frau) noch einen anderen Grund dafür hat.