Anthony Powell - A Dance to the Music of Time
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Vor einigen Jahren habe ich hier im Forum bereits auf Anthony Powell hingewiesen. Nun sind die Mitteilungen der Marcel-Proust-Gesellschaft erschienen und darin befinden sich drei außergewöhnlich gut geschriebene Lobpreisungen zum hierzulande vollkommen unbekannten Autor Powell. Alle drei Artikel sind für den gemeinen Leser leicht verständlich geschrieben.
Proustiana XXVII / XXVIII
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Michael Maar bezeichnet Powell gleich im Titel als "Jahrhundertautor". Sein Groß-Werk "A Dance to the Music of Time" wurde von 1951 bis 1975 in zwölf Bänden, die heute in vier Bänden zusammengefasst sind, veröffentlicht. Daneben gibt es sieben weitere Romane, zwei Bände mit Literaturkritiken, eine Biographie, drei Bände Tagebücher und ein Arbeitsjournal, zudem Theaterstücke und Gedichte. Nur auf Deutsch sucht man sein Werk vergeblich. Die ersten drei Bände sind 1964 bei der Deutschen Verlags-Anstalt unter dem Titel "Tanz zur Zeitmusik" erschienen, danach wurde das Projekt abgebrochen. Zwanzig Jahre später gab es im Ehrenwirth Verlag einen erneuten Versuch "Ein Tanz zur Musik der Zeit", aber auch diesmal war nach drei Bänden Schluss.
Der Roman "bewegt sich mit 400 Figuren durch fünf Jahrzehnte und läßt das England von 1920 bis 1970 wiederaufstehen", so Maar. Wir begleiten den Ich-Erzähler Nicholas Jenkins vom College bis ins hohe Alter. Maar resümiert "Wer diesen letzten Band zuschlägt, ist lange Zeit für andere Literatur verdorben."
Henner Löffler charakterisiert das Buch wie folgt: "... so nahe an Poesie wie Prosa nur sein kann, dabei präzise, wortgewaltig, mit einem extrem reichen wie auch ausgefallenen Vokabular." Der Verfasser gilt im angelsächsischen Kulturbereich als schriftstellerischer Riese. "Die Sprache ist extrem vielschichtig, komplex und originell."
Theo Langheid gefällt der Vergleich Powells als "englischer Proust" nicht sonderlich. Dazu sind die Maßstäbe allzu beliebig. Er arbeitet in seinem Artikel dennoch die Ähnlichkeiten zu Proust heraus, zumindest oberflächlich gibt es einige.
Man darf also gespannt sein, ob es noch mal ein Verlag wagen wird, an eine Übersetzung heranzugehen.
Gruß, Thomas