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Inhalt:
Eli Gold, 92, liegt im Sterben. Das wäre nicht weiter erwähnenswert, wäre er nicht der Welt größter lebender Autor. Er hat den Pulitzer abgeräumt, den National Book Award bekommen und den Nobelpreis abgelehnt. Er hat in Talkshows mit Germaine Greer gestritten, ist ein alter Freund von Philip Roth. Der hat schon seinen Besuch im Mount Sinai Hospital in New York angekündigt, ebenso wie Bill Clinton.
Vor dem Krankenhaus versammelt sich die Weltpresse, an Elis Bett seine weitläufige Verwandtschaft: Seine Tochter Colette aus der fünften und jüngsten Ehe des weltberühmten Autors beobachtet mit dem schonungslosen Blick einer Achtjährigen den absurden Medienzirkus, der um ihren Vater veranstaltet wird. Extra angereist aus London ist ihr Halbbruder Harvey, Anfang vierzig, gescheiterter Romancier und Ghostwriter, der nicht nur mit dem Erbe seines Übervaters ringt, sondern auch mit seiner jungen Stiefmutter Frieda. Auf dem Weg nach New York ist auch Elis Exschwager, mormonischer Fundamentalist und Bruder von Elis vierter Frau, mit der Eli einen Doppelselbstmord geplant hatte, bei dem allerdings nur sie ums Leben kam. Er will die Gelegenheit beim Schopfe packen und seine Schwester rächen, bevor Eli von selbst sein Leben aushaucht.
Ich habe nun schon die Hälfte des Buches gelesen und möchte doch schon jetzt meine Eindrücke, welche sehr wechselhaft sind. zum Ausdruck bringen.
Das Buch beginnt mit der 8jährigen Colette, welche in der ersten Person, von dem Besuch bei ihrem Vater im Krankenhaus berichtet. Einem Vater, der altersmässig eher ihr Urgroßvater sein könnte.
Hier wird sie auf einmal mit einem Halbbruder konfrontiert, der 2 Jahre jünger als ihre Mutter ist und den sie bisher noch nie zu Gesicht bekommen hat. Die Geschichte aus der Sicht der 8jährigen gefällt mir sehr gut und gibt sehr ungeschminkt das geschehen wieder, eben genau so, wie ein Kind, das Ganze kommentieren würde.
Danach wechselt die erzählerische Eben zu Harvey. hier wird in der 3. Person geschrieben und ich schwanke zwischen Mitgefühl und abgrundtiefer Abneigung, was diesen Charakter anbelangt. Ich stelle fest, dass ich eigentlich immer froh bin, wenn die Harvey-Kapitel enden. Ebenso ergeht es mir mit Elis Ex-Schwager, der bisher noch nicht namentlich genannt wurde, sondern immer nur mit "er" tituliert wird. Ein Mormone, der in einer völlig anderen Welt lebt, angefüllt von Rache und Hass. Mit ihm werde ich überhaupt nicht warm.
Ganz anders ergeht es mir da mit Violet, Elis erster Frau, welche nun in England in einem Altenheim lebt, aber körperlich und vor allem auch geistig noch sehr fit ist.
Hier erfährt der Leser sehr viel von Eli, als er ein junger Mann war und seinem Leben kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Violet ist sympathisch und man kann ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Das Buch beginnt quasi mit dem Sterben Elis und durch sehr viele Rückblicke aus ganz verschiedenen Winkeln, lernt man nach und nach, diesen Sterbenden ein wenig kennen.
Lediglich Colette beschreibt die Gegenwart.
Ich denke, dieses Buch gehört zu jenen, bei welchen ich erst am Ende sagen kann, ob es mir gefallen hat oder nicht, denn noch bin ich sehr schwankend, was meine Meinung darüber angeht.