Jacqueline Kelly - Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.592 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.

  • Ich habe nun auch mit meinem Pflanzen-Monatsrundenbuch angefangen:


    Jacqueline Kelly: Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen


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    Text von der Buchrückseite:
    Calpurnia ist eine Entdeckerin. Sie liebt es, ihre Umgebung zu erforschen und Dinge in Frage zu stellen. Dass sie traditionellen Erwartungen entsprechen, Kochen, Stricken und Klavierspielen lernen soll, leuchtet ihr nicht ein. Lieber streift sie durch die Natur, beobachtet Pflanzen und Tiere. Unterstützt wird sie von ihrem eigenwilligen Großvater, einem Forscher und Tüftler. Er schätzt ihre Wissensgier, schenkt ihr Bücher und öffnet ihr die Augen für die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse des anbrechenden 20. Jahrhunderts. So erobert sich Cal ihren Weg in eine selbstbestimmte Zukunft.



    Es ist ein Kinderbuch ab 13 Jahren und gefällt mir ausgesprochen gut. Schon der Klappentext sprach mich sehr an, da ich auch so ein Mädchen war, was sich für die Natur und für alles Mögliche mehr interessierte, als für die vermeintlich "typisch weiblichen" :rollen: Dinge: Kleidung und Aussehen usw. Doch Calpurnia hat es schwerer als ich, das deutet sich schon an.


    Die knapp zwölfjährige Calpurnia, genannt Callie Vie, ist sehr sympathisch. Sie hat 6 Brüder (drei sind älter, drei jünger als sie) und lebt in Texas auf dem Lande. Callies Familie ist offenbar gut situiert und baut Baumwolle und Pecannüsse an. Die Geschichte beginnt im Sommer 1899, es ist heiß, 37 °C im Schatten (also so wie hier bei uns noch vor einer Woche :breitgrins:).


    Neben den täglichen Pflichten wie Schule und Klavierüben geht Callie so viel wie möglich nach draußen in die freie Natur und beobachtet aufmerksam die Dinge um sie herum. Darauf wird ihr Großvater aufmerksam, der ein Hobby-Naturforscher ist. Er leitet Calpurnia an, genau zu beobachten und Protokoll zu führen. Er erklärt ihr viele Zusammenhänge und erzählt ihr Geschichten aus seinem Leben. Der Großvater gefällt mir sehr gut, im Gegensatz zu Calpurnias Mutter, die mir reichlich herzlos vorkommt (so kommt Calpurnia z.B. eines Abends zu spät zum Abendessen nach Hause, weil sie sich den Knöchel verstaucht hat, und statt sich den Knöchel mal anzusehen, hat die Mutter nichts besseres zu tun, als zu schimpfen und Calpurnia zu bestrafen :sauer:).


    Calpurnia beobachtet vor allem Tiere (Vögel, Hunde, Katzen, ein Opossum, eine Schildkröte, eine Raupe, die sie füttert) und alle diese kleinen Tiererlebnisse inmitten der Alltagsgeschichten zu lesen, macht Spaß. Die Seiten fliegen nur so dahin. Calpurnia erinnert ein wenig an Flavia de Luce aus Alan Bradleys Büchern, die sich für Chemie interessiert. Callie ist aber wesentlich realistischer geschildert. Eben ein ganz normales Mädchen, nicht mit übermäßiger Hochbegabung, aber mit guter Beobachtungsgabe und einem wachen Verstend, der immer wieder zwischen ihren recht kindlichen Erlebnisbeschreibungen hervorblitzt.


    Über viele Kapitel drehten sich Calpurnias Naturinteressen fast ausschließlich um Tiere. Nun aber haben sie und ihr Großvater eine ganz besondere Pflanze gefunden, mit der zusammen sie sich sogar fotografieren lassen und von der sie Fotos an die Smithsonian Institution schicken. Der Großvater vermutet, daß es sich um eine bisher unentdeckte Art handelt. Ich bin gespannt.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Das hört sich ja wunderschön an, kaluma!
    Ich werde diesen Thread weiterhin beobachten und bin mit dir auf Calpurnias weitere Entdeckungen gespannt. :zwinker:


  • Die Geschichte beginnt im Sommer 1899, es ist heiß, 37 °C im Schatten (also so wie hier bei uns noch vor einer Woche :breitgrins:).


    Und ich hab das Buch zu diesem Zeitpunkt gelesen, das war sehr passend! :breitgrins: Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß mit Calpurnia und ihren Entdeckungen.
    Mir hat das Buch übrigens sehr gut gefallen, es ließ sich gut in der Sonne im Garten lesen und Calpurnia war mir sehr sympathisch. (Vielleicht schreibe ich auch noch etwas ausführlicher über das Buch... :redface:)


  • Das hört sich ja wunderschön an, kaluma!
    Ich werde diesen Thread weiterhin beobachten und bin mit dir auf Calpurnias weitere Entdeckungen gespannt. :zwinker:


    Ja, es ist auch weiterhin wunderschön, ich bin schon mitten in der zweiten Buchhälfte.


    Leider treten die Entdeckungen jetzt erst einmal ein wenig in den Hintergrund. Calpurnias Mutter ist dahinter gekommen, daß Calpurnia sehr viel Zeit mit ihrem Großvater und mit der Erkundung der Natur verbringt und darüber die häuslichen Tugenden und Kenntnisse vernachlässigt, als da wären: Kochen, Backen, Stricken, Sticken, Nähen...


    In Handarbeit ist Calpurnia nicht geschickt, und Kochen kann und will sie nicht. Wenigstens ist sie bereit, für ihre Brüder Socken zu stricken und tut das mit einigem Erfolg. Außerdem bekommt sie von ihrer Mutter und der Köchin nun Unterricht im Kochen. Gegen derartige Hausarbeit sperrt sie sich jedoch und findet sie überaus schrecklich. Das ist der erste Aspekt, der mir an Calpurnia nicht gefällt. Zu hoffen, daß man sein Leben lang andere Leute um sich haben wird, die die unangenehmen Arbeiten für einen erledigen, halte ich nicht gerade für eine anständige Lebenseinstellung. Andererseits ist Calpurnia erst zwölf Jahre alt und da wäre eine solche Einsicht wohl zuviel erwartet.


    Trotzdem finde ich es in diesem Zusammenhang schade, daß die Autorin das Klischee drischt, daß an Naturwissenschaft interessierte Mädchen eine Abneigung gegen Hausarbeit und Handarbeiten haben. Eine Hauptperson, die das beides vereinen kann, wäre auch mal nicht schlecht. Hier kann ich mich mit Calpurnia nicht mehr so perfekt identifizieren wie bisher.


    Interessant auch in diesem Zusammenhang: als der jüngste Bruder von Calpurnia den Wunsch äußert, ebenfalls backen lernen zu wollen, wird das von der Mutter sofort abgebügelt. Sie hat eben klare Rollenverteilungen im Kopf. Die Intention der Mutter ist ganz klar: Calpurnia soll auf Heirat und Eheleben vorbereitet werden. :sauer:

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    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Um dieses Buch schleiche ich schon seit einiger Zeit, konnte mich bisher aber zurückhalten, weil ich lieber auf ein Taschenbuch warte.
    Falls die Meinung zu diesem Buch aber wieterhin so positiv bleibt, muss ich noch einmal scharf nachdenken, ob ich doch warten kann! :breitgrins:


    Eine Frage: Der Name Calpurnia gefällt mir unheimlich gut und gehört ja nun nicht zu den gewöhnlichsten Namen. Wird in dem Buch irgendetwas dazu gesagt oder fällt der Name einfach und fertig?

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Heute morgen habe ich das Buch zuendegelesen (abschließender Kommentar folgt demnächst) und es ist wirklich ein rundum gutes Buch. Calpurnia bekam von ihrer Mutter noch ein sehr unsensibles Weihnachtsgeschenk. Hier tat Calpurnia mir leid. Die Mutter geht sehr ungeschickt mit ihrer einzigen Tochter um, auf die sie einerseits offenbar große gesellschaftliche Hoffnungen setzt, andererseits läßt sie nichts unversucht, Calpurnia noch tiefer in ihre sowieso schon existierende Abneigung gegen Hausarbeit zu treiben. Ich verstehe es nicht. Die Mutter ist für mich eine rätselhafte, daher interessante Person.


    Zu guter Letzt gibt es auch noch eine Antwort der Smithsonian Institution auf den vor Monaten abgesandten Brief wegen der bewußten Pflanze.


    Zum Namen Calpurnia:
    Calpurnia selber mag den Namen zunächst nicht und weiß nur, daß eine Schwester ihrer Mutter so hieß (und die anderen noch schlimmere Namen hatten :breitgrins:). Ihr Großvater erzählt ihr dann, daß die Frau Plinius des Jüngeren so hieß und auch die Frau Julius Cäsars. Außerdem gibt es eine Pflanzengattung mit dem Namen, und von da an mag Calpurnia ihren Namen, den sie vorher nicht so berauschend fand. Auf Wikipedia findet man diese Info auch.


    In Harper Lees "Wer die Nachtigall stört" gibt es auch eine Calpurnia, nämlich das schwarze Dienstmädchen der Familie. Obwohl ich das Buch vor nicht so langer Zeit gelesen habe, wußte ich das nicht mehr. D.h. in den amerikanischen Südstaaten war der Name vielleicht gar nicht so ungebräuchlich.

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  • Das klingt wirklich toll.


    Ich musste bei dem Namen Calpurnia spontan an eine dunkelhäutige Amerikanerin denken - jetzt weiß ich auch wieder, warum. Die Figur in "Wer die Nachtigall stört" mochte ich ja auch total gerne.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • kaluma: Danke für die Erläuterung!
    Den Hintergrund des Namens finde ich schön - besonders die Beziehung zur Pflanze.
    Ich mag ungehwöhnliche Namen ohnehin - bei diesem könnte man aber auch glatt an eine Hexe, die eine Schwester namens Walpurgia hat, denken. :breitgrins:
    Wer die Nachtigall stört liegt auch noch auf meinem SuB... :smile:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Jacqueline Kelly: Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen


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    Inhalt: (Text von der Buchrückseite)


    Calpurnia ist eine Entdeckerin. Sie liebt es, ihre Umgebung zu erforschen und Dinge in Frage zu stellen. Dass sie traditionellen Erwartungen entsprechen, Kochen, Stricken und Klavierspielen lernen soll, leuchtet ihr nicht ein. Lieber streift sie durch die Natur, beobachtet Pflanzen und Tiere. Unterstützt wird sie von ihrem eigenwilligen Großvater, einem Forscher und Tüftler. Er schätzt ihre Wissensgier, schenkt ihr Bücher und öffnet ihr die Augen für die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse des anbrechenden 20. Jahrhunderts. So erobert sich Cal ihren Weg in eine selbstbestimmte Zukunft.


    Callie ist ein Vorbild für jede Mädchengeneration: neugierig und feinfühlig, kritisch und klug.


    Meine Meinung:


    Dies ist ein historisches Kinder-/Jugendbuch, was mich sehr gut unterhalten hat. Der Leser bekommt einen Querschnitt durch das Alltagsleben der 12jährigen Calpurnia im Texas des Jahres 1899 gezeigt, aber auch die Schwierigkeiten vor Augen geführt, die Camlpurnia mit ihrer etwas ungewöhnlichen Eigenheit (nämlich dem Interesse für Naturforschung, für die Erforschung von Pflanzen und Tieren) hat. Dies fand man damals für ein Mädchen höchst unpassend, zumal Calpurnia darüber versäumt, ihre hauswirtschaftlichen Fähigkeiten zu vervollkommnen (ein Thema, das ihr überhaupt nicht liegt). Doch zum Glück wird Calpurnia unterstützt von ihrem Großvater, der ein Hobby-Naturforscher ist und sie in die wissenschaftliche Methodik einführt, und mit ihr zusammen schließlich sogar einen ganz besonderen Erfolg erlebt.


    Die Beschreibungen von Calpurnias Beobachtungen der Pflanzen- und Tierwelt sind sehr unterhaltsam und lesenswert, aus ihrer kindlichen Ausdrucksweise kann man einen wachen, scharfen Verstand erkennen und Humor. Auch Calpurnias zahlreiche Brüder und die Verhältnisse zwischen den Kindern werden einfühlsam geschildert. Alltagsgeschichten werden hier aus Calpurnias Sicht so geschrieben, daß sie spannend zu lesen sind.


    Die Kapitel sind kurz, die Überschriften treffend, und am Anfang jedes Kapitels steht ein Zitat aus Darwins Buch "Über die Entstehung der Arten", das im Buch eine Rolle spielt, weil es im Texas dieser Zeit noch stark umstritten war, so daß Calpurnia erfahren muß, daß an das Buch gar nicht leicht heranzukommen ist. Doch ihr Großvater, der fortgeschrittener ist als so mancher Zeitgenosse und ebenfalls Ablehnung und Geringschätzung seiner Forschungen erlebt, gibt es ihr zu lesen. Auch das Cover finde ich sehr hübsch gestaltet und an den Kapitelanfängen und -enden sind kleine Zeichnungen von Tieren.


    Das Ende des Buches ist unbestimmter, als der Klappentext vermuten läßt, dennoch ist es rund und läßt für Calpurnias Zukunft alle Möglichkeiten offen.


    Fazit: Ein sehr lesenswertes, unterhaltsames Buch für Leser und Leserinnen ab ca. 12 Jahren, das nicht nur die Emanzipations- und Geschlechterrollenproblematik zur Sprache bringt (und vor allem den Mädchen vor Augen führt, wie viel besser sie es heute haben) sondern auch andere menschliche und zwischenmenschliche Problematiken behandelt und zum Nachdenken über so manches anregt.


    5ratten

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    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Ups, da hab ich meine Meinung an die falsche Stelle geschrieben.
    Ich kopier mal hierher (hatte nicht beachtet, dass das der Thread für die Monatsrunde war) :redface:


    Dann will ich auch mal:


    Ich mochte Calpurnia und auch ihre Familie - obwohl es manchmal schon schwer war, ihre Brüder alle auseinander zu halten und zu wissen, wer jetzt welcher Bruder war! Am besten kam meiner Meinung nach der Älteste, also ihr Lieblingsbruder weg, aber das liegt wohl auch daran, dass von ihm am meisten erzählt wird.
    Bemerkenswert fand ich auch den Unterschied im Verhältnis der Kinder zum Großvater. Zuerst war er ja allen gegenüber eher ablehnend. Als er dann Calpurnias Vorliebe für die Naturforschungen entdeckte, entwickelte sich zwischen den beiden schon eine Freundschaft. Die Brüder, vor allem die jüngeren, trauten sich aber nie, sich dem Großvater zu nähern. (Lustig die Szene, als Calpurnia einen Bruder auffordert, doch ruhig den Großvater um etwas zu bitten, der Großvater auch zustimmte, aber das Kind mit dem falschen Namen ansprach. Der arme Junge!)
    Auch gut gefallen hat mir, dass der Großvater immer auf eher zurückhaltende Art dennoch seine Meinung durchsetzte oder machte, was er wollte, auch wenn dies vor allem seiner Schwiegertochter missfiel.

    Laut Klappentext hatte ich allerdings erwartet, dass es noch etwas weiter in Calpurnias Zukunft geht, oder es zumindest ein paar Ausblicke geben wird. Na ja, vielleicht gibt es ja einen zweiten Band. Ich würde den gerne lesen!


    Jedenfalls war das eine sehr unterhaltsame Lektüre mit einer sympathischen Protagonistin!

  • Enid


    Nein, das war nicht unbedingt falsch! Soweit ich weiß, gibt es keine feste Regel, wo die abschließende Rezi zu erscheinen hat. Irgendwann werden ja die Buchthreads mit den Monatsrundenthreads zusammengeführt, nur landen die eben dann ganz hinten im entsprechenden Unterforum, wenn es nicht zufällig gerade aktuelle Beiträge dazu gibt. Von daher habe ich das jetzt mal lieber hier hinein geschrieben.


    Ich habe den Klappentext übrigens auch so verstanden, daß das Buch bis in Calpurnias Erwachsenenzeit hineinreicht, was nicht so ist (eigentlich hat am Ende des Buches noch nicht einmal das 20. Jahrhundert angefangen, da es strenggenommen erst am 1. 1. 1901 beginnt :breitgrins:).


    Calpurnias Brüder fand ich übrigens alle recht eindrücklich als charakteristische Persönlichkeiten geschildert, wobei man aber schon von einigen mehr zu lesen bekam als von anderen und die dann plastischer wurden. Die bewußte Szene, in der Travis vom Großvater mit falschem Namen angesprochen wird, ist mir auch aufgefallen. Allerdings ist das meinem Großvater mit nur vier Enkeln auch hin und wieder passiert. :breitgrins:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Ich musste bei dem Namen Calpurnia spontan an eine dunkelhäutige Amerikanerin denken


    Nur daß es kein Mißverständnis gibt: diese Calpurnia hier ist weiß und gehört einer eher reichen Familie an, die früher sogar selbst Sklaven gehalten hat.



    bei diesem könnte man aber auch glatt an eine Hexe, die eine Schwester namens Walpurgia hat, denken. :breitgrins:


    :breitgrins: :breitgrins:

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  • Ah, ok, ich wusste nicht, dass die Threads später zusammengefügt werden. Nun ja, jetzt hab ich es geändert, geht ja auch!


    Klar, die Brüder wurden schon alle regelmäßig erwähnt, aber das waren ja so viele, ich kam da ständig durcheinander... :breitgrins: Wahrscheinlich hätte ich mir eine Liste mit der richtigen Reihenfolge der Kinder machen müssen, um immer nachzuschauen. (Das mache ich dann bei Band 2 :zwinker:)


  • Nur daß es kein Mißverständnis gibt: diese Calpurnia hier ist weiß und gehört einer eher reichen Familie an, die früher sogar selbst Sklaven gehalten hat.


    Ja, das hab' ich schon so verstanden, allerdings wurde mir bei Deiner Erwähnung der "Nachtigall" klar, warum ich spontan eine ganz andere Assoziation mit dem Namen hatte.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Calpurnia – diesen Namen wird man so schnell nicht vergessen! Und sie reiht sich bei mir in die liebsten Buchcharaktere ein. :klatschen:
    Wenn ich beim Lesen war, dann wollte ich das Buch nicht beiseitelegen. Und doch kann ich mir vorstellen, dass das Buch nicht unbedingt einen Sog entwickelt, wenn man es gerade nicht liest. Die Handlung wirkt nicht durch rasantes Tempo oder Spannung, sondern durch die hinreißende und aufgeweckte Calpurnia.


    Calpurnia erinnert ein wenig an Flavia de Luce aus Alan Bradleys Büchern, die sich für Chemie interessiert.


    Ich hatte ganz vergessen, dass du das geschrieben hast und doch kam bei mir auch immer wieder die Assoziation zu Flavia auf. :zwinker:


    Trotzdem finde ich es in diesem Zusammenhang schade, daß die Autorin das Klischee drischt, daß an Naturwissenschaft interessierte Mädchen eine Abneigung gegen Hausarbeit und Handarbeiten haben. Eine Hauptperson, die das beides vereinen kann, wäre auch mal nicht schlecht.


    Der Gedanke kam bei mir auch mal auf. Andererseits bedeutet jede Minute Hausarbeit für Calpurnia, dass sie weniger Zeit mit ihrem Großpapa und Entdeckungen verbringen kann. So gesehen kann sie ja nichts Gutes daran finden. :breitgrins:


    Das Buch bringt einen immer wieder zum Schmunzeln und die Beziehung von Calpurnia und ihrem Großpapa ist so liebevoll und herzlich, dass man förmlich spürt wie sie beide dadurch aufleben.
    Einzig die Charakterisierung der anderen Personen bleibt sehr unklar. Wie viele Brüder sie nun hatte, wie der unbeliebte Postbeamte heißt oder wie man die beste Freundin am ehesten beschreiben würde, könnte ich am Ende nicht sagen, doch das ist bei der Protagonistin, ihrer Wissbegierde und ihrem eigenen Kopf nur ein kleiner Minuspunkt.


    Das Ende des Buches ist unbestimmter, als der Klappentext vermuten läßt, dennoch ist es rund und läßt für Calpurnias Zukunft alle Möglichkeiten offen.


    Der letzte Absatz ist wunderschön beschrieben! Damit ist dies ein Buch, das man unmöglich nicht mit leichtem Herzen schließt! Und ich hoffe auch, dass der Folgeband (oder der übernächste) Calpurnia noch weiter in die Zukunft begleitet.


    4ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Inzwischen gibt es einen 2. Band zu Calpurnias Geschichte:

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    Jacqueline Kelly - Calpurnias faszinierende Forschungen


    Zum Thema "Taschenbuch" möchte ich anmerken, dass sich für Leser mit Kindern eventuell lohnt, doch die gebundene Ausgabe zu kaufen (die wirklich gar nicht so teuer ist.. - und die Altersangabe darf man bei bibliophilen Kindern mMn durchaus etwas nach unten korrigieren..), da dies mMn ein Buch zum "Weitervererben" sein könnte, dass auch rein optisch wirklich ungemein attraktiv ist. :zwinker:


    Leider tritt im 2. Band der Bruder, den ich unwiderstehlich fand, etwas in den Hintergrund - dafür gibt es aber neue Personen.