06 - Kapitel 23 bis Kapitel 27 (Seite 297 bis zum Ende)

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 7.342 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Hier könnt ihr zu den Kapiteln 23 bis einschl. 27 (Seite 297 bis zum Ende) schreiben


    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbegrenzung nicht vorgesehen. :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Ich musste nun einfach fertiglesen. Im letzten Abschnitt saß ich desöfteren nur noch staunend vor dem Buch.


    Erstmal die Begegnung mit Tomomis Mutter und die nicht mehr ganz so überraschende Enthüllung, dass sie noch lebt.
    Dann Beatrice' Geständnis, dass sie die ganze Zeit eingeweiht war und sozusagen von Butterfly erpresst wurde, damit sie mitspielt und Ben bei seiner Schatzsuche immer wieder ein bisschen anschubst. Ihre Rolle und ihr widersprüchliches Verhalten werden nun endlich klarer.


    Aber als Ben zurück in Paris ist, wird es total verrückt. Er geht dem Hinweis in der UBahn nach, verläuft sich in den Stollen da unten und dann liest ihn tatsächlich Tomomi auf. Die ist wirklich durchgeknallt, völlig wahnsinnig. Ich hatte echt Angst, dass sie Ben umbringt, oder sich selbst erschießt, bevor sie ihn aus dem Verlies da wieder befreit.


    Die Bittermandeln... schon als er sie gefunden hat, hatte ich kurz überlegt, ob die nicht vergiftet sind. Beatrice sagte ja sogar noch so was. Was für ein Glück, dass Ben sie nicht mochte, er hätte Tomomi das ja nie zugetraut. Und am Ende sind die Dinger ihr eigenes Todesurteil, aber sie dreht es noch auf verquere Weise so hin, als wäre Ben an ihrem Tod schuld. Hoffentlich nimmt er sich das nicht so zu Herzen, er konnte ja gar nichts von ihrem absurden Versprechen gegen sich selbst wissen, mit dem sie ihm die Verantwortung zuschiebt.


    Tja, was war das nun für eine Geschichte? Ziemlich verrückt, das Wort kommt mir ständig wieder in den Sinn, auch wenn ich mich wiederhole.
    Tomomi ist für mich psychisch massiv krank, schon die ganze Zeit gewesen, nur konnte sie das früher vor Ben anscheinend ganz gut verstecken, oder er hat in seiner eher passiven Art auch einfach nicht genau genug hingeschaut. Andererseits spinnt er ja auch, wenn auch nicht ganz so sehr, aber eine eingebildete Katze ist ja auch nicht so ganz normal. Dennoch natürlich kein Vergleich zu Tomomi.
    Bleibt die Frage nach den Morden, hat sie die wirklich begangen oder entspringen die "Geständnisse" auch nur ihrer kranken Phantasie? Das wird wohl offen bleiben...

    LG, Dani


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  • Für mich ist es irgendwie so das er nun die wahre echte Butterfly sehen kann. Das war für Ben vorher nicht ersichtlich. Er hat sie vielleicht sogar auf diesen perfekten Sockel gestellt und nie hinterfragt ob sie da überhaupt hingehört.
    Für mich sind ihre Geschichten eher wahr als gelogen und nun hat sie eben jemanden gebraucht der sie dazu bringen kann sich zu töten. Andererseits kann ich mir auch gut vorstellen das sie Ben eine kleine Chance geben wollte, lebendig aus den Katakomben heraus zu kommen. Ich glaube sie wollte das er weiß, wer sie wirklich ist und dann ist ihr klar geworden das es bedeutet das er nicht weiter leben darf.


    Der letzte Brief von Ben deutet ja an das es eigentlich darum ging das sie den Kontakt abgebrochen hat und er ein Buch geschrieben hat um das Ganze zu verarbeiten. Oder ein kleiner Hinweis darauf das Ben tot ist und Tomomi alles geschrieben hat? Ich finde nach wie vor das es die Einleitung und auch jetzt diesen Brief nicht gebraucht hätte. Mir gefällt es dass das Buch so abgedreht ist und hätte mir gewünscht das es der Autor es einfach in diesem Kosmos gelassen hätte.

  • @Spatzi
    Wenn man das mal auf das echte Leben überträgt, hat man ja über so manche Menschen in seinem Leben Illusionen. Erst wenn man diese überwindet, kann man wirklich befreundet sein oder stellt fest das doch nicht geht.


    Ich finde Butterfly irgendwie rückblickend sehr unsympathisch. Sie zerrt Ben in ihre Spielchen und dann merkt sie das sie doch einen Fehler gemacht hat. Das ist auch der Grund weshalb ich glaube das sie die Morde begangen hat. Diese ganzen Mörder die mit der Polizei spielen oder in der Presse verfolgen was sie getan haben. Das geht ja auch in diese Richtung. Geltungssucht. Man möchte irgendwann das irgendjemand weiß was man getan hat. Ich denke das es ihr so ging. Ich glaube letztendlich auch nicht das sie sich umgebracht hat... Es hat ihr vielleicht gefallen das Ben wegen ihrem Tot ein schlechtes Gewissen haben könnte... Wenn man Bens Brief am Schluss anders deutet als ich das oben gemacht habe, dann könnte man sagen das Ben das vielleicht auch so denkt. Denn er schreibt ja das sie gar nicht tot sei...


    (Eine weitere Möglichkeit wäre das der Roman dort beginnt, wo es eigentlich aufgehört hat. Also mit Tomomis tot.)


  • Für mich ist es irgendwie so das er nun die wahre echte Butterfly sehen kann. Das war für Ben vorher nicht ersichtlich. Er hat sie vielleicht sogar auf diesen perfekten Sockel gestellt und nie hinterfragt ob sie da überhaupt hingehört.


    Ja, das sicherlich. Dass sie so gestört war, ist ihm ja überhaupt nicht klargewesen. Er fand sie vielleicht in manchen Dingen etwas außergewöhnlich, aber alles im positiven Sinne.


    Faszinierend fand ich ja seine Überzeugung, dass sie ihn nicht wirklich umbringen würde. Er beweist da ein ganz schönes Vertrauen in seine Freundin, das sich bei mir spätestens dann aprupt verflüchtigt hätte, als sie ihn einsperrt und mit einer Waffe bedroht!

    LG, Dani


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  • @Spatzi
    Stimmt, ich glaube an dem Punkt hat er sich daran geklammert, das die Morde vielleicht nur Geschichten sind. Erst dann ist im klar geworden das er eigentlich genau weiß das es anders gekommen ist. Interessant finde ich ja, das Tomomi immer als Lügnerin dargestellt wird und dann glaubt ihr Ben immer so vieles...

  • Die Enthüllungen in New York haben mich nun nicht mehr überraschen können, denn so ähnlich habe ich die Zusammenhänge und Verwicklungen mit Beatrice und Butterfly schon vorausgeahnt. :zwinker:


    Die Geschehnisse in Paris machen nun aber deutlich, dass Tomomi wirklich völlig durchgeknallt ist.
    Aber auch Ben verhält sich ziemlich verrückt, wie kann er sich nur auf die Suche nach Tomomi in den Pariser Katakomben machen ohne eine Taschenlampe – zum Glück hat er ja Dantes Göttliche Komödie, die er nach und nach als Lichtspender missbraucht! :breitgrins:


    Aber mit Tomomis Reaktion habe ich nicht gerechnet – wie kann sie Ben in diesem Verlies wie einen Gefangenen festhalten, nur weil sie einfach nicht weiter weiß und Ben ihr mit seiner hartnäckigen Suche einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
    Richtig kennenlernen sollte Ben Butterfly und über ihre Vergangenheit Bescheid wissen, und nun hat er damit eigentlich sein eigenes Todesurteil gefällt, denn er hätte sie nie mehr lebendig antreffen sollen!
    Eine echte Zwickmühle für Tomomi, denn töten kann sie ihren geliebten Freund natürlich nicht.
    Also nimmt sie die tödlichen Bittermandel-Dragees, die sie eigentlich für ihn vorgesehen hatte.
    So wie sie ihren Tod nun Ben in die Schuhe schiebt, so hat sie es ja auch bei den anderen Mordfällen gemacht – sie dreht es für sich so hin, dass die anderen es gewollt haben bzw. Schuld daran haben.
    Echt irre, ihm dafür auch noch ein schlechtes Gewissen zu machen!


    Was für ein verrücktes, verwirrendes Buch – wirklich genial gemacht!
    Das Ende lasst einen doch sehr grübelnd zurück und man fragt sich, was war nun Fiktion, was Wirklichkeit, was an der Geschichte kann man glauben?
    Der letzte Brief von Ben führt uns dann zur Rahmenhandlung zurück, die bei mir nun doch den Eindruck hinterlässt, dass wir eine Geschichte von Ben erzählt bekommen haben, der die Erlebnisse und das plötzliche Verschwinden von Butterfly verarbeitet und vielleicht auch seinem Wunsch nachgekommen ist, ein gemeinsames Buch zu schreiben!
    Bens Vorschlag war ja anfangs s. S. 8: „Der verworrene Plot würde den Leser in die Straßen von Paris entführen und dann nach New York.“
    Ihrem Wunsch nach ihren brutalen Morden ist er dann mit den Geständnissen in den Notizbüchern nachgekommen, die ja eigentlich seiner kranken Fantasie entsprungen sind!
    So liest sich dann die ganze Geschichte als eine Hommage an eine gute, aber auch sehr undurchsichtige Freundin, die er sehr gemocht hat und die Zeit mit ihr sehr vermisst.
    Um die Geschichte zu beenden hat er dann Tomomis fiktionales Gegenstück töten müssen, ist wieder zur Realität zurückgekehrt.


    Was mich nun noch beschäftigt sind ihre 3 verschiedenen Leben aus dem Buchtitel!
    Das eine, das er mit ihr in der Realität gemeinsam hatte, das Leben, das er von ihr für den Roman entworfen hat und das, welches sie heute immer noch nach ihrem Verschwinden führt?
    Oder ist alles doch ganz anders ???

  • bookstars
    Ich finde es gibt sogar die Möglichkeit das sie nur so getan hat als ob sie sich umgebracht hätte... Auch das wäre ihr zu zu Trauen.
    1. Leben das welches sie vor Ben hatte (deckt auch ihre Geschichten ab)
    2. das mit ihm
    3. das nach ihm (wenn sie überlebt hat, was ja durchaus im Rahmen des Möglichen liegt)
    Man kann sich im Prinzip selbst aussuchen wie man den Titel verstehen möchte :breitgrins: Das finde ich eigentlich recht gut. Irgendwie wird einem hier als Leser genug Raum für eigene Interpretationen gelassen. Ich mag es wenn man nicht immer alles so vorgekocht bekommt.


  • Man kann sich im Prinzip selbst aussuchen wie man den Titel verstehen möchte :breitgrins: Das finde ich eigentlich recht gut. Irgendwie wird einem hier als Leser genug Raum für eigene Interpretationen gelassen. Ich mag es wenn man nicht immer alles so vorgekocht bekommt.


    Ja das sehe ich auch so und das macht das Buch so genial!
    Nachdem ich Eure Kommentare gelesen habe, weiß ich in wie viele verschiedene Richtungen man das Ganze auch deuten kann, ohne dass es irgendwie unlogisch wird!
    Toll!
    Ich glaube, über dieses Buch und Tomomi werde ich sicher noch eine ganze Weile nachdenken! :breitgrins:


  • Meine Interpretation:
    Sie hat Ben umgebracht und schreibt nun in seinem Namen das Buch. Deswegen kommt sie in Bens letztem Brief so gut weg.
    Gruseliger Gedanke... :zwinker:


    Ich schreibe gleich noch etwas zum Rest. Zuerst müssen meine Mäuse ins Bett.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Da bin ich wieder.


    HA! Hab ichs doch gewusst, das die Hinweise in der Metrostation noch wichtig sind. Das so was dabei heraus kommt hätte ich aber nicht vermutet. Ben wird weggesperrt und Tomomi kann mit ihm machen was sie will.
    Genial vom Autoren finde ich dass das im Grunde gar kein richtiger Abschluss ist. Dafür hat der Autor viel zu viele Hinweise da gelassen. Eigentlich kann sich der Leser das Ende denken wie er will. Ich bleibe dabei das Tomomis Geschichten alle wahr sind, das sie eine kaltblütige Mörderin ist und das nicht sie, sondern Ben tot zurück geblieben ist.
    Wenn es denn so ist wie im Buch beschrieben, das Tomomi, diese verrückte Durchgeknallte, Ben noch nach ihrem Tod Gewissensbisse einbläut indem sie ihm schreibt das er Schuld an ihrem Tod ist, weil er sich ja umgedreht hat. Wie fies ist das denn? Und dabei sagt sie immer wieder das sie ihn liebt.
    Als Ben ein paar Kapitel vorher diese Bonbons ausgegraben hatte und es hieß, das wäre Bittermandel, da musste ich gleich an Gift denken. Ich habe nämlich mal in einem Krimi im Fernsehen gesehen das es ein Gift gibt das wie Mandeln riecht und schmeckt oder sowas. Da hatte ich schon gehofft das er sie nicht lutscht.
    An der ganzen Geschichte tut mir Beatrice am meisten Leid. Sie wurde am Ende von allen nur benutzt. Am schlimmsten natürlich von Tomomi und in einer Weise auch von Ben. Ohne sie hätte er alle diese Hinweise und Rätzel nicht lösen können. Und vermutlich steht sie immer noch in Paris und wartet auf ihn :sauer: .
    Im großen und ganzen finde ich den Autoren Ben genial, wie er es hingekriegt hat, das der Leser immer noch nicht genau weiß was denn nun wirklich passiert ist und was nicht. Und weil der reale Ben irgendwo auch der fiktive Ben ist, könnte man fast denken das alles ein Tatsachenbericht, ein Geständnis ist und alles auch WIRKLICH passiert ist.


    Sollte Ben Constable nochmal ein Buch schreiben (sofern er denn noch lebt :zwinker:) werde ich es bestimmt kaufen und gleich verschlingen.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • @nanu
    Ja das könnte ich mir auch vorstellen. Wäre aber für mich irgendwie zu offensichtlich, weil es ja im Gespräch von ihr mit Ben angedeutet wird.
    Ja das Gift ist Blausäure, deshalb sollen kleine Kinder auch keine bitteren Mandeln essen, kleinste Mengen können bei derem geringen Körpergewicht schon zum Tode führen.
    Mir gehts aber auch so wie Dir, gerade das man so viele Möglichkeiten hat und bis zu letzt spekulieren kann, das ist wirklich genial! Ich werde sicher auch wieder einen Roman von ihm lesen.

  • Bittermandel, Bittermandel: ich hab mich wohl zu lange mit dem Ableben einiger dummer Politgrößen der Mitte des 20. Jahrhunderts beschäftigt, das mit den Bonbons klang zu sehr nach Zyankalikapsel. Die letzte Situation, mit der Gefangenschaft in der U-Bahn-Unterwelt hat mir nicht so sehr gefallen, ich hatte meine Befürchtung, dass es wirklich in einen Ekel-Gruselschocker umschlägt/ ausartet. So was mag ich wirklich nicht. Und schade, dass mit Tomomi so wenig zu reden war.
    Also: auch wenn ich mir da wieder meinen Verständnishorizont gebastelt habe, ich hätte mir gewünscht, dass das dritte Leben eins in Frieden an Bens Seite ist... Oder zumindest, dass TOmomi wieder nach oben mitkommt. Ich mag Selbstmord nicht.


    Ja. Tomomis drittes Leben ist nun auch vorbei und ich muss sagen, die Idee gefällt mir nicht (und wieder doch), denn so passt sie schön ins Konzept. Tomomi verschwindet wie die unsichtbare Katze. Ob sie vielleicht wieder auftauchen könnte? Ich würde es ihr zutrauen. Das wäre ja auch eine Idee für eine Fortsetzung (bitte nicht, ich mag diese vom Buchhandel/ von den Verlagen zelebrierten Fortsetzungen eigentlich nicht).


    Ok. Meine anfängliche Kritik "zu normal" kann ich wegschmeißen. Ein ziemlich durchgedrehtes Buch, mit vielen Verwirrspielchen, die nicht leicht durchschaubar sind (wenn man es denn nicht partout darauf anliest). Es ist wirklich durchaus gut gemacht, hat mir gefallen. Wenn ich es nicht in dieser Leserunde mitgelesen hätte, wäre ich aber sicher weit um das Buch herumgegangen. Habt ihr eine Idee warum?

  • holger
    Vielleicht wegen dem Cover? Es ist so Pink :breitgrins: (Ich hätte es mir sicher auch nicht näher angeschaut wenn es im Laden gelegen hätte. Oder vielleicht doch, masochismus und so *gg*)


    Also ich glaube ja nach wie vor nicht das Tomomi sich wirklich umgebracht hat. Dazu spielt sie zu gerne ihre Spielchen.

  • Jep. Das Cover hätte mich voll abgeschreckt. Das englische Cover sieht da schon neutraler aus...
    Aber ok. Ich habs ja nicht gekauft.


    Und ja: ich glaube, da ist noch eine Hintertür offen. Hoffentlich... Allerdings wünschte man sich einen cleveren Ben. Und eine Lösung für die psychischen Probleme der Tomomi.

  • Oh ja - das gefällt mir auch sehr viel besser!
    Butterfly ... und die Idee mit der stehengebliebenen Uhr auf 3:20 ist auch aufgegriffen, wobei mir der Sinn dahinter leider nicht aufgegangen ist!
    Nett beim deutschen Cover finde ich allerdings CAT :breitgrins: