[Bibliomanikum] - Die Romantherapie. 253 Bücher für ein besseres Leben.

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  • Ella Berthoud & Susan Elderkin mit Traudl Bünger. Die Romantherapie. 253 Bücher für ein besseres Leben.


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    Dieses Buch besteht aus dreierlei Inhalt, der im Buch gemischt wird:
    1. Anhand verschiedener Lebenslagen und Leiden werden 253 klassische und moderne Romane vorgestellt.


    Dies ist der Hauptteil des Buches. So findet man unter "Hass auf den Job" die Buchempfehlung "die Leiden einer jungen Kassiererin von Anna Sam sowie "Im Bureau" von Robert Walser. Das erste Buch wird empfohlen, damit der Leser erfährt, "was wirklich ein beschissener Job ist." Zur "Stabilisierung" wird dann das Buch von Walser empfohlen, der Büromenschen vorführt, wie sie durch einen langweiligen Arbeitstag kommen.


    Und so findet man Lektüreanregungen zu "Kinder; unter Druck stehen, welche zu haben" genauso wie zu "Impotenz", "Identitätskrise", "Liebe, unerwiederte", "Einsamkeit", "Prokrastination", "Spielsucht", "Single sein", "Verheiratet sein", "Sex, zu wenig", "Sex, zu viel", "Nörgeln, Hang zum", "Mobbing", "Midlife-Crisis", "Feigheit" usw.


    Nun, ich bin mir nicht sicher, ob die Autorinnen ihre Heilungsversuche vollkommen ernst meinen oder nicht. Ich gewinne jedenfalls den Eindruck, dass sie es sehr Ernst meinen. Und das gefällt mir so gar nicht, dass ein wenig Augenzwinkern fehlt. Dabei ist es durchaus erfrischend, wie Romane als Heilmittel für das ein oder andere Leiden eingeführt werden und somit einmal von einer ganz anderen Seite betrachtet werden. Vor allem die großen klassischen Romane werden in ein anderes Licht gerückt, die noch nicht so klassischen kennt man ja nur in Einzelfällen.


    Dann überrascht die Auswahl der Titel positiv: Es sind viele original deutschsprachige Titel als Heilmittel enthalten. Ob dies auch schon in der Originalausgabe so gesetzt ist, weiß ich nicht.


    2. Über 30 Leseleiden werden kurz thematisiert


    Da findet man beispielsweise Tipps zu "Durchlesen, Neigung, nach der Hälfte aufzugeben", "Buchkäufe, zwanghafte", "Neue Bücher, von ihnen in Versuchung geführt werden", "Überwältigt sein von der Menge der Bücher in der Wohnung". Es folgen dann ernstgemeinte Ratschläge, die man durchaus anwenden kann. Auch hier fehlt mir jedoch das Augenzwinkern.


    3. Etwa 40 Listen mit den zehn besten Büchern


    So findet man die zehn besten Hörbücher (und es sind tatsächlich zehn in Deutschland erhältliche außergewöhnlich gute Hörbücher dabei). Die zehn besten Romane ... zum Heulen, gegen Fernweh, für Teenager, zur Aufheiterung, für Flugreisen, für Dreißig- bis Vierzigjährige; für alle, die sehr traurig sind; bei Erkältung; um Bluthochdruck zu senken.


    Diese Listen kommen leider ohne Erläuterung daher. Ein netter Spaß, aber nicht jedes der dort empfohlenen Bücher findet man dann in Teil 1 bei den Leiden ausführlich besprochen.


    Für 20 EUR bekommt man ein in Halbleinen gebundenes schönes Buch mit 430 Seiten, das die ein oder andere Leseempfehlung bereit hält. Trotz der Schwächen eine Empfehlung meinerseits, wenn auch bisher nur stichprobenmäßig von mir gelesen.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Das ist wirklich ein interessantes Buch. Ich habe online ein bisschen darin gestöbert und es direkt auf meine Wunschliste gesetzt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Dann überrascht die Auswahl der Titel positiv: Es sind viele original deutschsprachige Titel als Heilmittel enthalten. Ob dies auch schon in der Originalausgabe so gesetzt ist, weiß ich nicht.


    Deutsche AutorInnen sind im Original eher spärlich vertreten. Ich habe mir beim "Blick ins Buch" die Autorenliste von A-H angeguckt und bin dabei nur auf Böll, Ende, Fallada, Grass und Hesse gestoßen. Da haben die Übersetzerinnen wohl sehr an deutsche Verhältnisse angepasst.
    Ich hatte das englische Original in einer Buchhandlung ausliegen sehen, aber wegen der Übermacht an englischen Titeln wieder weggelegt.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich finde es hört sich gar nicht schlecht an. Auch wenn es nicht wirklich hilft, so bekommt man vielleicht doch nette Literaturanregungen und ich denke die ein oder andere Idee ist vielleicht gar nicht schlecht.
    Ich merke sehr oft, dass ich zu gewissen Zeiten, gewisse Bücher nicht lesen kann und das würde vielleicht die ein oder andere Anregung liefern.


    Zumindest kommt es jetzt auf meine Wunschliste. :smile: