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Blue wächst in einem Haus voller Wahrsagerinnen auf. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt, sie lebt mit ihrer Mutter und einer Reihe anderer Frauen zusammen. Doch im Gegensatz zu diesen hat Blue selbst keine magischen Fähigkeiten, sie kann nicht in die Zukunft sehen und sieht keine Geister. Von klein auf wurde ihr prophezeit, dass sie ihrer wahren Liebe den Tod bringen wird. Wen sie diesen Jungen trifft und ihn küsst, wird er sterben. Mit diesem Wissen hält sie Blue natürlich fern von Jungs. Doch jedes Jahr gibt es eine besondere Nacht, in der sie mit ihrer Mutter auf einen verlassenen Friedhof geht, wo diese die Seelen derer vorbeiziehen sieht, die im kommenden Jahr sterben werden. Blue hat nie eine der Seelen selbst gesehen, bis zu diesem Jahr. Ein Junge namens Gansey erscheint vor ihr. Ist er der Junge aus der Prophezeiung, dem Blue den Tod bringen wird?
Mir war zu Beginn der Lektüre nicht ganz klar, dass „Wen der Rabe ruft“ der Auftaktband einer vierteiligen Reihe sein wird. Dementsprechend darf man nicht erwarten, dass alle Fragen und offenen Punkte in diesem Buch schon geklärt werden.
Die Autorin stellt recht ausführlich die Protagonisten dar. Blue ist nur eine davon, eine mindestens ebenso große Rolle spielen Gansey und die drei weiteren Jungen aus seiner Gruppe: Adam, Ronan und Noah. Nach und nach lernen wir sie und ihre jeweiligen Geschichten näher kennen.
Gansey, ein Junge aus wohlhabender Familie, ist geradezu besessen von der Suche nach übersinnlichen Phänomenen. Er ist auf der Spur der sogenannten Ley-Linien, ein Begriff, der mir vor der Lektüre dieses Buches nichts sagte, der aber auch in historischen Romanen von z.B. Diana Gabaldon eine Rolle spielt. Adam hingegen stammt aus eher ärmlichen Verhältnissen und tut alles, um sich aus diesen herauszuarbeiten. Die Freundschaft zu dem reichen Gansey wird hier immer wieder auf eine harte Probe gestellt. Ronan ist seit dem Tod seines Vaters ziemlich unberechenbar und ständig im Kampf mit seinem älteren Bruder. Und Noah wirkt auf den ersten Blick eher unscheinbar, hat aber das größte Geheimnis von allen.
Zu Beginn konnte mich das Buch nicht so recht fesseln, von der Beschreibung her hatte ich irgendwie etwas anderes erwartet. Aber der Mitte nimmt die Geschichte dann aber Fahrt auf und die Handlung wird immer fesselnder. Es geschehen völlig unerwartete Dinge und die Figuren kamen mir so langsam näher.
Der Schreibstil der Autorin konnte mich hier nicht ganz so begeistern wie in der Mercy Falls-Trilogie oder in „Rot wie das Meer“, aber Maggie Stiefvater hat dennoch eine ganz besondere Art zu Schreiben.
Das Ende ist kein Cliffhanger, dennoch bleiben viele Fragen offen und man hat das Gefühl, dass die Geschichte bisher nur an der Oberfläche gekratzt hat und noch viel tiefer gehen wird. Darauf müssen wir aber nun wohl leider eine Weile warten, bis die Fortsetzung erscheint.