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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: btb Verlag (10. März 2014)
Autor:Bernhard Aichner (geb. 1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck/Österreich. Aichner schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet. Nach den Spannungsromanen Nur Blau (2006) und Schnee kommt (2009) erschienen bei Haymon die Max-Broll-Krimis Die Schöne und der Tod (2010), Für immer tot (2011) und Leichenspiele (2012). Totenfrau ist der erste Thriller, der bei btb erscheint. Für die Recherche dazu arbeitete Aichner ein halbes Jahr bei einem Bestattungsinstitut als Aushilfe.
http://www.bernhard-aichner.at
Inhalt: Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie besticht durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness. Blum fährt Motorrad, sie trinkt gerne und ist glücklich verheiratet. Blums Leben ist gut. Doch plötzlich gerät dieses Leben durch den Unfalltod ihres Mannes, eines Polizisten, aus den Fugen. Vor ihren Augen wird Mark überfahren. Fahrerflucht. Alles bricht auseinander. Blum trauert, will sich aber mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Das Wichtigste in ihrem Leben ist plötzlich nicht mehr da. Ihr Halt, ihr Glück. Durch Zufall findet sie heraus, dass mehr hinter dem Unfall ihres Mannes steckt, dass fünf einflussreiche Menschen seinen Tod wollten.
Blum sucht Rache. Was ist passiert? Warum musste Mark sterben? Als sie die Antworten gefunden hat, schlägt sie zu. Erbarmungslos. Warum sie das tut? Warum sie dazu fähig ist? Die Antwort darauf liegt Jahre zurück.
Meine Meinung: Ich bin im Moment Broll&Baroni-süchtig, im Gegensatz zu den Max-Broll-Krimis ist „Totenfrau“ wesentlich düsterer und härter, trotzdem ist Bernhard Aichner seinem typischen Stil treu geblieben. Man muss sich auf ihn einlassen können, auf seine verkürzten Sätze, seine prägnanten Situationen und seine Art der Dialoge. Aber wenn man dafür offen ist, dann ist ein außergewöhnliches Lesevergnügen garantiert. Form und Inhalt ergänzen sich perfekt, und der Autor bringt dem Leser einiges an Vertrauen entgegen. Aichner erzählt seine Geschichten so flüssig und direkt, und gerade deswegen bleibt einem das Lachen oft im Halse stecken. Totenfrau ist da keine Ausnahme.
Mir hat an dem Buch besonders gefallen, dass zwar die äußeren Umstände die Handlung vorantreiben, es aber hauptsächlich um eben diese Frau und ihre Gefühlswelt geht, die ganz schön extravagant ist. Ich möchte über den Inhalt nicht zu viel verraten. Aber wenn es so erscheint, als hätte Blum gar viele Freiheiten um ihre Gefühle auszuleben, mag das stimmen. Denn wie unfair und langweilig wäre es, sie durch die eintretenden Umstände zwar fühlen zu lassen, ihr dann jedoch den Riegel vorzuschieben. Es bietet sich die Spielfläche und die Gelegenheiten, die Blum überhaupt erst zu Blum machen. Und es geht darum, sie dabei zu beobachten. Und mitzufühlen.
„Wechselbad der Gefühle“ ist eine schrecklich abgedroschene Floskel, aber bei Aichner weiß man oft wirklich nicht, ob man nun schockiert, erheitert, angeekelt, beruhigt oder verunsichert sein soll. Meistens alles zur gleichen Zeit. Verstörend und gleichzeitig sehr humorvoll. Meinen Geschmack trifft es damit jedenfalls ungemein.
Danke Herr Aichner, für die schönen Stunden! Und wo waren sie eigentlich die ganze Zeit?!
Blum - Trilogie
- Totenfrau
- Totenhaus
-
Totenrausch
Reiheninfos hinzugefügt, illy