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"Frauen und die Scharia: Die Menschenrechte im Islam" von Christine Schirrmacher und Ursula Spuler-Stegemann
Amazon.de-Info:
Zwischen Kopftuchstreit und Ehrenmord: Im Namen der Scharia werden Frauen geschlagen, beschnitten, zwangsverheiratet, vergewaltigt, eingesperrt und für „die Ehre“ ermordet. Die Islamwissenschaftlerinnen Schirrmacher und Spuler-Stegemann beleuchten, welche Rechte die Scharia Frauen zugesteht und welche sie ihnen abspricht. Wer legt das islamische Recht aus? Und ist die Scharia mit den Menschenrechten vereinbar?
Ein fundierter Überblick über die Stellung der Frau im Islam und ein wichtiger Beitrag zur Menschenrechtsdiskussion von zwei führenden Scharia-Expertinnen
Meine Meinung:
Über dieses Buch bin ich eher zufällig gestolpert und nach kurzem Überlegen landete es in meinem Einkaufskorb. Eigentlich habe ich kaum damit gerechnet, dass es mir viel Neues erzählen kann, denn schließlich fühlte ich mich als langjährige Unterstützerin von Terre des Femmes und Emma-Leserin bereits gut informiert.
Dass mir mein Halbwissen dann doch so geballt in der Gestalt von "Frauen und die Scharia" ins Gesicht sprang, das hatte nicht erwartet.
Mehr als zwei Drittel des Buches nimmt der Teil "Frauen unter der Scharia" von Christine Schirrmacher ein. Die Autorin erklärt, was denn genau die Scharia eigentlich ist, welchen Stellenwert die Ehe und die Familie im Islam haben, und sie geht detailiert auf die Punkte ein, die die weiblichen Teil der muslimischen Bevölkerung betreffen. Unter anderem Eheschließung, Erbrecht und Scheidung.
Ursula Spuler-Stegemanns Beitrag zu "Frauen und die Scharia" heißt "Lebenswirklichkeiten zwischen Tradition und Aufbegehren" und ist deutlich kürzer. Sie beleuchtet die Bedeutung der islamischen Gesetze für den Westen und geht nochmal auf Punkte ein, die Christine Schirrmacher nur zum Teil kurz angesprochen hat, wie z. B. Adoption, Geburtenkontrolle, künstliche Befruchtung und Genforschung, Genitalverstümmelung und Ehrenmorde. Desweiteren geht sie auf anhand von Beispielen auf die Umsetzung der Scharia in vier islamischen Ländern ein.
Nachdem ich in der letzten Zeit einige Sachbücher gelesen und mich durch nicht wenige von ihnen regelrecht durchgequält habe, war ich überrascht, wie leicht sich dieses hier liest. Allerdingst ist es nicht leicht zu verdauen. Aus westlicher Sicht ist das, was sich "drüben" abspielt, einfach menschenverachtend, milde ausgedrückt. Allein der Spruch "Die klügste Frau ist weniger wert als der dümmste Mann" lässt mich moderne Frau mit den Zähnen knirschen.
Ich habe schon in anderen Texten gelesen, dass muslimische Frauen sagen, sie werden ja gar nicht unterdrückt. Das war mir bisher so unverständlich wie Quantenphysik. Aber die Autorinnen dieses Buches erklären, warum das so ist, so dass ich solche Aussagen künftig vermutlich mit anderen Augen lesen werde.
Alles in allem ein hochinteressantes, aber auch - für mich - bedrückendes und verstörendes Buch zum Thema Frauen im Islam.
Der Nachteil des Buches ist, dass es bereits 10 Jahre alt ist und die aktuellen Ereignisse, z. B. den "arabischen Frühling" und die Folgen nicht kommentiert.
***
Aeria
P. S.
Mädels, lasst uns feiern, dass wir sind, wo wir sind und so sein dürfen, wie wir sind. Das ist nicht selbstverständlich!