Elizabeth George - Denn keiner ist ohne Schuld/Missing Joseph

Es gibt 69 Antworten in diesem Thema, welches 18.569 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Helen ist mir insgesamt bei diesem Re-Read sympathischer als beim ersten Durchgang, in diesem Buch ist sie mir aber auf den Wecker gegangen. Deborah hingegen mag ich immer noch, aber ihre Unvernunft, mit der sie um jeden Preis ein Kind möchte und nicht einmal begreifen will, dass sie ihrem Körper doch lieber mal eine Ruhepause gönnen sollte, bevor sie es erneut versucht, hat mich doch ein wenig genervt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine
    Ich glaube Deborah kann man nur wirklich verstehen wenn man ähnliches erlebt hat. Gerade wenn man etwas nicht ohne weiteres kann, möchte man es ja oftmals umso mehr. Ich hatte immer den Eindruck sie fühlt sich selbst nicht als "richtige" Frau, weil sie nicht einfach so schwanger werden kann.

  • Ich kann das ja auch grundsätzlich nachvollziehen. Es muss schon hart sein, wenn sich ein solcher Herzenswunsch nicht ohne weiteres erfüllen lässt, und ich fand Simon hier auch sehr voreilig, gleich mit Adoptionspapieren nach Hause zu kommen. Trotzdem nerven mich Leute, die Vernunftargumenten so überhaupt gar nicht zugänglich sind, auch nicht nach einer Weile. Im ersten Schmerz über eine erneute Fehlgeburt will das natürlich keiner hören, das ist klar.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das wäre sicherlich ratsam gewesen. Heute hätte sie das vielleicht sogar gemacht, aber auch da sieht man, wie alt die Bücher schon sind. Ich glaube, das war damals noch recht verpönt, oder man hat einfach nicht dran gedacht.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe nun das 16. Kapitel beendet.


    Colins Fund bei den Yarkins ist ja interessant. Welches Motiv könnte Polly gehabt haben, den Pfarrer umzulegen? Wollte sie Juliet Spence gleich mit vergiften?


    Ich gehe momentan eher davon aus, dass vielleicht gar nicht der Pfarrer das Ziel war, sondern Juliet. Dann würde Polly als Täterin aus Eifersucht in Frage kommen. Jedoch erklärt sich dann nicht, warum Juliet die Schuld mehr oder weniger auf sich nimmt. Ich vermute bei ihr eher das sie jemanden schützt. Aber Juliet würde wohl nur ihre eigen Tochter, also Maggie, so schützen. Aber Maggie kann ich mir momentan wirklich nicht als Täterin vorstellen.


    Etwas verwirrt war ich, als ich gelesen habe, dass Sage mal verheiratet war. Irgendwie bin ich von einer katholischen Gemeinde ausgegangen. :breitgrins: Ich muss da wohl sämtliche Hinweise überlesen haben...

  • Sage müsste Anglikaner sein, wenn ich das richtig verstanden habe. Da ist zwar vieles wie bei Katholikens, aber unter anderem dürfen die Pfarrer heiraten.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe nun das 17. Kapitel beendet.
    Ich bin ein wenig überrascht über Nicks Reaktion. Er geht super auf Maggie ein, die ohne Geld und Vorbereitung spontan abhauen möchte. Scheinbar mag er sie wirklich richtig gut leiden. Ich gehe auch davon aus, dass er Maggie noch zur Vernunft bringen wird und sie Zuhause abliefern wird.
    Interessant fand ich, dass Maggie sich unsicher ist, ob ihre Mutter den Pfarrer nicht vielleicht doch mit Absicht getötet hat.
    Nun überlege ich, ob nicht doch Juliet die Mörderin (mit Absicht) sein könnte. Vielleicht habe ich sie doch zu vorschnell von der Liste meiner Verdächtigen gestrichen, da sie mir als zu offensichtlich vorkam.


    18. Kapitel:
    Ich bin geschockt und entsetzt!!!
    Zuerst mochte ich Colin und er tat mir leid, weil er seine Frau so früh verloren hat. Erste Zweifel an seiner Person sind mir dann gekommen als man erfahren hat, dass er nach dem Stelldichein mit Polly nur Polly die Schuld gegeben hat. Aber da habe ich noch entschuldigend gedacht, dass er ja auch in einer schwierigen Situation sich befindet und einfach völlig überfordert ist.
    Aber sein Verhalten gegenüber Polly in diesem Kapitel zeigt eine ganz andere Seite. So wie Polly sich benimmt, scheint sie ihn dafür auch nicht zur Rechenschaft ziehen zu wollen. Ich hoffe, dass seine Tat trotzdem ans Licht kommt und er zur Rechenschaft gezogen wird.

    19. Kapitel:

    Endlich kommt Havers auch mal wieder vor! Das wurde auch dringend Zeit.
    Ich kann Havers Unsicherheit sehr gut verstehen und hoffe, dass sie bald ihre neue Unterkunft genießen kann.
    Wahrscheinlich ist die Ablenkung durch den Fall für sie sogar ganz gut um sich gedanklich an ihre neue Situation langsam zu gewöhnen.


    20. Kapitel
    Naja, dass Polly von sich aus nichts verraten wird, das habe ich mir vorher schon gedacht. Aber vielleicht können St. James und Lynley sie im Laufe der Ermittlungen doch noch überzeugen etwas gegen Shepherd zu unternehmen. Ich frage mich, wie Juliet darauf reagieren wird, wenn sie von Colins Tat erfährt.


    21. Kapitel
    Jetzt ist es klar. Juliet war und ist auf der Flucht. Aber wovor? Ob die Identität von Maggies Vater etwas damit zu tun hat? Ich gehe jedenfalls davon aus. Vielleicht wollte Sage Maggie helfen ihren Vater zu finden und hat dabei etwas herausgefunden, weshalb er nun tot ist.
    Juliet scheint aber auch keine so saubere Weste zu haben. Sie geht schließlich davon aus, dass die Polizei Maggie etwas erzählt hat, aufgrund dessen sie nun weggelaufen ist.

    22. Kapitel

    Also Nick ist ein ganz schönes Cleverchen. Erste Zweifel sind mir gekommen als Maggie die Sterne betrachtet hat und als die Hunde Nick so schnell so freudig empfangen haben, war alles klar. Hoffentlich kann Maggie ihm bald verzeihen und erkennt, dass er das Richtige gemacht hat.
    Jetzt bin ich jedenfalls gespannt darauf, was es mit Maggies Vater auf sich hat.


    23. Kapitel
    Naja, eigentlich war es ja zu erwarten, dass ich nicht so schnell etwas über Maggies Vater erfahren werde. Trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht und ärgere mich über diesen Spannungsbogen. :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von foenig ()

  • So, ich weiß nun seit gestern Abend wer der Mörder war und kenne das Motiv.
    Einerseits ist es befriedigend nun bescheid zu wissen, andererseits bin ich mit der Auflösung noch nicht ganz so glücklich. Ich glaube, ich bin noch ein wenig enttäuscht, dass man gar nicht selber auf die Lösung kommen konnte. Teilweise habe ich mich bei der Geschichte ein wenig hingehalten gefühlt. So z.B. als Maggie mit Nick flüchtet. Da war klar, dass die Flucht nichts zur Auflösung des Mordes beibringen wird. Trotzdem mochte ich das Buch und es konnte mich fesseln.

  • Da sagst Du was - ist mir beim Lesen gar nicht so explizit in den Sinn gekommen, aber ja, hier konnte man ohne fremde Hilfe eigentlich gar nicht auf die Lösung kommen.

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    Leonard Cohen





  • Ich bin momentan eine Leseschnecke und erst im 12. Kapitel, aber dennoch macht mir dieses Buch Spaß und ich habe keinen blassen Schimmer mehr, was denn nun wirklich passiert sein könnte. Zumindest die Hintergründe, denn dass Sage den Schierling durch Juliets Essen zu sich genommen hat, scheint ja bestätigt.
    Allerdings ist es schon ungeschickt, dass der Constable den Fall nur mit seinem Vater zusammen bearbeitet hat. Das macht auch ihn zum Mitverdächtigten. Momentan fehlt mir allerdings noch Barbara. Ohne sie fehlt einfach was. ich hoffe sie kommt bald dazu.

  • Allerdings ist es schon ungeschickt, dass der Constable den Fall nur mit seinem Vater zusammen bearbeitet hat.


    Ein echtes Papasöhnchen :rollen: Ich hatte nicht den Eindruck, als ob er wirklich für den Job geeignet war. Von daher war er in dem kleinen Nest schon gut aufgehoben. Wer rechnet da schon mit einem Mord?


    Momentan fehlt mir allerdings noch Barbara. Ohne sie fehlt einfach was.


    So geht es mir auch. Mittlerweile kann ich eher auf Thomas Lynley verzichten als auf sie.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Ein echtes Papasöhnchen :rollen: Ich hatte nicht den Eindruck, als ob er wirklich für den Job geeignet war. Von daher war er in dem kleinen Nest schon gut aufgehoben. Wer rechnet da schon mit einem Mord?


    Als Papasöhnchen habe ich ihn nicht gesehen. Der Vater mischt sich ja ein ohne dass Colin es überhaupt möchte. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass er "nur" Dorfpolizist bleiben wollte, weil er eben nicht wie sein Vater sein wollte. Wie gut er sich als Dorfpolizist oder Ermittler anstellt, lässt sich aus meiner Sicht schwer beurteilen, weil man ihn ja bei seiner Arbeit gar nicht beobachten kann. Beim Fall um Sage war er ja viel zu sehr selbst mitinvolviert um Juliet rauszuhalten. Wobei dieses Verhalten natürlich auch schon zeigt, dass er wohl nicht die richtige Person für diesen Job ist.


  • Ein echtes Papasöhnchen :rollen:


    Wobei er es, wie sich rausstellt, mit seinem Vater auch nicht gerade leicht hatte. Das entschuldigt natürlich nicht alles.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ein wenig Off-Topic:
    Auf der Suche nach dem Thread zum Buch (also nicht zur Leserunde) bin ich auf nichts gestoßen. Kann das sein? Oder übersehe ich irgendwo etwas Offensichtliches?
    Ich wollte mich mal zu einer Rezi aufraffen und mir vorher andere durchlesen. Gibt es wirklich noch keinen Thread?

  • Nein, das kann sein. Ich merke gerade, dass ich vergessen habe, eine Rezi zu schreiben, und zu den älteren George-Büchern haben wir teils noch keine alten Threads (es gab nur mal einen Sammelthread zur Serie im allgemeinen, glaub ich).


    Mach also ruhig einen Thread auf, wenn Du magst, vielleicht kann ich ja auch noch eine Rezi zusammenkratzen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe das Buch letzte Woche im Urlaub ebenfalls durchgelesen, hatte aber kein Internet - ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich trotzdem noch meinen Senf hier dazugebe? Obwohl ich das Buch vor Jahren schon mal gelesen hatte, konnte ich mich an überhaupt nichts mehr erinnern.



    Wieder einmal Debbie und ihr unerfüllter Kinderwunsch. Geht es nur mir so, oder ist sie in diesem Kapitel sehr dramatisch. Keiner versteht sie. Ihr Mann nicht, der ihr eine Adoption vorschlägt damit ihr Wunsch endlich in Erfüllung geht. Der Arzt nicht, der ihr rät ihrem Körper Ruhe zu lasen bevor sie erneut versucht schwanger zu werden. Und schon gar nicht der Priester, der sich mit den Sorgen seiner Mitmenschen natürlich nicht auskennt :rollen: Manchmal möchte ich sie schütteln.


    Ich finde das auch sehr dramatisch, nicht nur in diesem Kapitel - aber zu dieser Art Drama scheint die Autorin eh gerne zu neigen, habe ich das Geühl :breitgrins:
    Daß Debbie diesen starken Kinderwunsch hat, in Ordnung, aber daß sie ihre Gesundheit dafür aufs Spiel setzt, finde ich schon bedenklich, hier hatte ich das Gefühl, daß daß das Normalmaß deutlich überschritten ist. Ein wenig Ernüchterung kam zum Schluß dann bei ihr auf, als sie merkt, daß Juliet ihre Tochter sehr liebt, obwohl es nicht ihre leibliche Tochter ist.



    Brendan hat sich die Hochzeit zwar selber eingebrockt und hätte es besser wissen müssen, aber ein ganz klein wenig tut er mir leid, weil er jetzt diese grässliche Familie an der Backe hat, allen voran die rotzverwöhnte Rebecca.


    Ehrlich, keine Karriere kann so verlockend sein, um Rebecca dafür zu heiraten :breitgrins: Doof fand ich allerdings von Brendan, daß er Polly so bedrängt, als würde sie eigentlich nur auf ihn warten. Ich würde auch nicht gerne den Pausenfüller spielen wollen, zumal sie sowieso in Colin verschossen ist.



    Zwischen Lynley und Helen gibt es schon wieder Gezicke. Wegen einer blöden Krawatte. Oh Mann! :rollen:


    Ich mußte auch mit den Augen rollen bei der Zickerei, und dann auch noch gleich den Urlaub platzen lassen :rollen:


    Ich war übrigens die ganze Zeit davon überzeugt, daß Juliet nicht die Mörderin von Sage ist, weil das zu offensichtlich war, aber da hat mich die Autorin wieder schön reingelegt. Raffiniert auch die Verbindung zwischen Sage und Juliet, auf die ich niemals gekommen wäre.


    Colin hat mir anfangs leid getan, erst der Tod seiner Frau und dann noch so einen Vater! Schade, daß er sich ihm gegenüber nicht besser durchsetzen konnte. Aber Colin hat sämtliche Mitleids- und Sympathiepunkte verloren, als er Polly derart mißhandelt, das hat mich wirklich schockiert. So jemand hat nichts im Polizeidienst verloren, es ist schon schlimm genug, daß er womöglich straffrei davonkommt, weil Polly ihn nicht anzeigt. Er tut mir auch nicht leid, daß er von Juliet nur benutzt wurde - das könnte man schlußendlich auch als Auslöser der Gewalt gegenüber Polly sehen.



    und in diesem Band ist das Hin und Her zwischen Lynley und Helen schon etwas nervig!


    Zieht sich das nicht sogar noch einige Bände lang hin? Das empfand ich vor Jahren schon etwas anstrengend.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Klar ist das okay, wenn Du mitsenfst, ich find das sogar super.


    Zu Deinen Kommentaren später mehr.

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